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Sächsische Märchenstunde - Tagung „Rotwildmanagement pro Waldumbau“ zwischen Realsatire und Bankrotterklärung

Ein Kommentar von Dr. Christine Miller, Wildbiologin und Jägerin

An einem strahlenden Wochenende im Herbst zum Thema Rotwildmanagement einen Saal zu füllen, gelingt nicht jedem. Aber die Erwartungen der Teilnehmer am Statuskolloquium zum Kooperationsprojekt von Sachsenforst und TU Dresden, veranstaltet am 23. September in Tharandt waren hoch. Doch am Ende standen mehr Fragen im Raum als (Zwischen-)ergebnisse präsentiert wurden. Und manche Tagungsteilnehmer fragten sich verwundert: „Welchen Erkenntnisgewinn soll die eingesetzte halbe Million Steuergelder des Freistaats tatsächlich bringen?“

Wissen und Wissen-wollen

Die Referenten des Vormittags sollten den Rahmen setzen für das insgesamt auf drei Jahre ausgelegte Projekt von Sachsenforst. Ulf Hohmann von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Rheinland-Pfalz stellte verschiedene Methoden vor, mit denen sich vor allem Rotwildbestände erfassen lassen. Mit hohem technischen Aufwand, von DNA-Analysen bis zum Drohneneinsatz, geht zwar so manches. Aber die kritischen Fragen von Fachkollegen im Publikum zeigten auch die Grenzen. Denn Wildtiere halten sich nur selten an die engen Spielregeln, die verschiedenen Methoden setzen. Nicht jede Schlussfolgerung über den lebenden Wildbestand ist möglich und gesichert. Doch das Wichtigste: Wozu muss ich meinen Wildbestand durchnummerieren?

Dass dies nicht unbedingt notwendig ist, zeigte eindrucksvoll Olaf Simon vom Institut für Tierökologie und Naturbildung aus Hessen. Er führte an einer Fülle von Beispielen aus verschiedenen Bundesländern und Projektgebieten aus, dass zwischen der Menge an Wild in einem Gebiet und Schäden an der Waldvegetation kein Zusammenhang besteht. Bei minimaler Rotwilddichte können extreme Schälschäden auftreten und eine höhere Dichte kann durchaus mit Forstwirtschaft und Waldverjüngung harmonieren. Der Schlüssel dazu ist natürliches Äsungsangebot, wenig Störung und im Winter auch mal Äsungsergänzung zum Vermeiden von Wildschäden.

Allerdings  – so recht zu glauben schienen ihm die forstlich gestimmten Zuhörer nicht wirklich. Dafür erntete der letzte Referent des Vormittags Szenenapplaus, obwohl bis zum Schluss nicht so recht klar war, ob es sich beim Vortrag von Herrn Heute, Landschaftsgärtner aus NRW, um eine Satireeinlage oder um ein ernstgemeintes Referat handelte. Herr Heute zeigte einerseits deutliche Mängel in forstfachlichem Wissen als auch eine komplette Ignoranz in Sachen Biologie von Wildtieren. Wozu müsse man sich überhaupt mit Altersstruktur beschäftigen? Alttier und Kalb könne man ja bei Scheinwerfer-Zählaktionen eh nicht auseinander halten… Verstörend war vor allem, dass er zahlreiche, frei erfundene Behauptungen über biologische und ökologische Zusammenhänge als „alternative Fakten“ dem Publikum verkaufen wollte. Und dass Herr Heute mit seiner Fachkompetenz (oder wegen deren Fehlen) den ehemaligen NRW-Minister Remmel bei der Novellierung des Jagdgesetzes beraten hatte. Sollte das auch in Sachsen der Fall sein? Der zweite Teil der Tagung ließ nichts Gutes ahnen!

Kraftakt, aber ohne Kraft

Darin stellte Dr. Eisenhauer, Leiter des Kompetenzzentrums für Wald und Forstwirtschaft in Sachsen, die Dringlichkeit dar, mit der in Sachsen die stehenden Fichtenforste in standortgerechte und klimastabile Mischwälder, mit einem Augenmerk auf die Eberesche umgebaut werden müssen. „Das ist ein Kraftakt!“, den das Land zu vollziehen hat. Warum aber dieser Kraftakt alleine über „angepasste“ Wildbestände gestemmt werden soll, und ob es aktuell überhaupt ernstzunehmende Schwierigkeiten beim Waldumbau gibt, diese Erklärung blieb Eisenhauer schuldig, ebenso warum die Tanne als wichtige Begleitbaumart in hoher Beimischung gefordert wird. Deren Toleranz gegenüber Veränderungen im Zuge des Klimawandels inzwischen von Forstwissenschaftlern eher als gering eingestuft wird. Und auch die konsequente Vermischung von Verbiss und tatsächlicher Waldentwicklung in seinen Ausführungen belegte, dass Eisenhauer vielleicht eher gedanklich an das Feindbild Rotwild fixiert ist, statt auf die tatsächliche waldbauliche Entwicklung achtet.  Und schließlich begab er sich sogar in den Graubereich zur Aufforderung zum Begehen von Straftaten. Denn für ihn zeigen die von Jahr zu Jahr höheren Abschusszahlen auf ebenso steigende Rotwildbestände hin. „Und wenn es nicht so ist, dann muss das System ja irgendwann mal kippen!“ Nur bedeutet ein derartiges Ausrotten auf Verdacht laufende Verstöße gegen Jagd- und Tierschutzgesetz.

Kompetenz oder Karma?

Die Zwischenergebnisse des Arbeitspakets „Wildbiologie“ wurden von Frau Meißner-Hylanova von der TU Dresden vorgestellt. In insgesamt vier Forstbezirken wurden jeweils 4-5 Alttiere und Hirsche mit Telemetrie- Sendern versehen, dazu noch einige Kälber. Ausführlich und mit viel Freude am Detail zeigte Frau Meißner-Hylanova, wohin dieses Tier gezogen war und wohin jener Hirsch. Doch zu welchem Zweck man die Einstände einiger weniger Tiere im Jahreslauf verfolge, war dem Publikum nicht ersichtlich und den Projektbetreuern vielleicht auch gar nicht klar. Mit ein paar Anekdoten und einer geringen Datenbasis, auch bei der Losungs-DNA-Genotypisierung, können keine statistisch gesicherten Aussagen getroffen werden. Und ohne eine klare Fragestellung auch nicht. Auch die Durchführung der Scheinwerfer- und IR- Zählungen führen nicht wirklich zu den gewünschten Erfolgen. „Die Sichtbarkeit ist wegen der hohen Naturverjüngung und Adlerfarn teils sehr schlecht“, so Meißner-Hylanova. Den eigenen Anspruch, in diesem Projekt Aussagen zur Populationsstruktur des Rotwildes zu bekommen, mussten die wissenschaftlichen Betreuer auf Nachfrage aus dem Publikum bereits aufgeben.

Bleibt die Frage, wozu das Geld ausgegeben wird und weshalb auch die immer wieder auftretenden tierschutzrechtlich bedenklichen Zwischenfälle bei der Besenderung der Versuchstiere dann in Kauf genommen werden. Die verantwortliche Arbeitsgruppe von Prof. Roth an der TU Dresden hat die höchsten Ausfallraten bei Narkotisierung und anschließender Telemetrie bei Rotwild im Vergleich zu anderen Arbeitsgruppen in Mitteleuropa. Liegt es mangelnder Sorgfalt, an der Kompetenz oder einfach an schlechtem Karma, dass es immer wieder zu Zwischenfällen kommt?

Bleibt als Fazit der eintägigen Veranstaltung: Viel Aufwand, viel Personal, viel Steuergeld um Daten zu erheben, die keiner braucht. Denn das Ziel ist es, die Entwicklung naturnaher Wälder in Sachsen zu fördern. Der stiere Blick auf Abschusszahlen und Streckenrekorde bringt den Freistaat keinen Millimeter näher an dieses Ziel. Es bleibt der schale Geschmack, dass hier mit viel Aufwand versucht wird, einen Konflikt am Leben zu halten, statt gemeinsam eine Lösung zum Erhalt ökologisch stabiler Wälder mit allen ihren natürlichen Bewohnern zu suchen.

Dr. Christine Miller

 

Büchsenmacher

 

Im September erlebt die Pilzsaison ihren Höhepunkt. Viele passionierte Sammler berichten derzeit von einem guten Pilzjahr. Die AGDW – Die Waldeigentümer erklärt, warum Pilze wichtig für den Wald sind, wo die besten Sammelstellen zu finden sind, wie man sie am besten transportiert, und welche Regeln man beim Pilzsammeln beachten muss.

Es ist wieder soweit - die Pilzsaison ist in vollem Gange und lockt Sammler in unsere heimischen Wälder. Viele der besonders beliebten Speisepilze wie der Steinpilz, der Maronenröhrling oder der Parasol sind jetzt wieder zahlreich zu finden. Der in Teilen Deutschlands verregnete Sommer beschert uns jetzt zumindest eine gute Pilzsaison. Der Hauptgeschäftsführer der AGDW – Die Waldeigentümer, Alexander Zeihe, sagt dazu: „Pilzsammler sind in den privaten Wäldern selbstverständlich willkommen. Wichtig bei der Pilzsuche ist aber ein rücksichtsvolles Verhalten. Unsere Wälder haben vielfältige Funktionen - neben der Nutzfunktion sind die Schutz- und Erholungsfunktion bedeutsame Leistungen, die uns das Ökosystem Wald bereitstellt. Und diese gilt es zu bewahren.“

Faszinierendes Pilzreich

Was viele gar nicht wissen: Der oberirdische Pilz, der bei uns in der Pfanne landet, ist eigentlich nur ein winziger Teil des gesamten Pilzes. Unter dem Fruchtkörper, der nur sporadisch durch den Waldboden bricht, erstreckt sich ein großes Geflecht aus dünnen weißen Fäden: das sogenannte Myzel. Ein großes Myzel hat eine etwa 2400 Jahre alte Hallimaschart in Oregon in den USA ausgebildet. Es erstreckt sich über eine Fläche von 9 Quadratkilometern und soll um die 600 Tonnen wiegen. Eine weitere Besonderheit der Hallimasche ist die Fähigkeit zur Biolumineszenz. Ist es nachts komplett dunkel, kann vom Pilzmyzel durchwuchertes Holz grünschimmernd leuchten.

„Pilze können sowohl Freund als auch Feind der Waldbäume sein. Alle Pilze leben von organischer Substanz, doch die Frage nach der Quelle ist entscheidend für ihre ökologische Einordnung“, sagte Alexander Zeihe. So führen zum Beispiel parasitär lebende Pilze zur viel gefürchteten Weiß- oder Braunfäule, die in der Forstwirtschaft für Verluste verantwortlich sind. So auch beim Hallimasch: Dieser wurde aufgrund seiner parasitären Lebensweise überhaupt entdeckt. Ein zunächst unerklärliches Waldsterben, was durch ihn verursacht wurde, veranlasste Forscher dazu, das Gebiet genauer zu untersuchen. Einige Hallimascharten sind übrigens hervorragende Speisepilze.

„Die meisten Speisepilze haben jedoch eine andere Lebensweise. Sie gehen mit Pflanzen, insbesondere mit Bäumen, eine symbiontische Beziehung ein“, so der AGDW-Hauptgeschäftsführer. Das Myzel der sogenannten Mykorrhizapilze umschlingt die Baumwurzeln und bildet auf die Art ein gemeinsames System, bei dem beide Partner profitieren. Der Pilz verhilft dem Baum durch Oberflächenvergrößerung der Wurzeln zu einer verbesserten Wasser- und Mineralstoffaufnahme, während der Pilz im Ausgleich dafür mit Nährstoffen versorgt wird. Mykorrhizapilze sind demnach immens wichtig für die Vitalität der Wälder, speziell auf trockenen oder nährstoffarmen Standorten.

Tipps zum Pilzsammeln:

Die wichtigsten Speisepilze

Typische Pilzarten, die häufig in den Körben landen, sind Marone, Edelreizker, Schopftintling und natürlich Steinpilz und Pfifferling. Der rauchblättrige Schwefelkopf, der Hexenröhrling und das Stockschwämmchen gehören ebenso zum breiten Spektrum der essbaren Pilze im Wald. Aber Vorsicht: Viele Pilze sind im rohen Zustand giftig oder unverträglich und müssen daher vor dem Verzehr angebraten oder gedünstet werden. Vor manchen Sorten, die früher selbstverständlich auf der Speisekarte zu finden waren, wird heutzutage sogar gewarnt. So zum Beispiel beim Grünling, der in größeren Mengen zu Muskelschädigungen führen kann. Des Weiteren kann es bei einigen Arten, wie zum Beispiel beim Hexenröhrling, zu Unverträglichkeiten in Verbindung mit Alkoholkonsum kommen.

Wo finden sich Pilze?

Pilze brauchen zum Wachsen Feuchtigkeit und Wärme – nach ein paar Tagen Regen und milden Temperaturen wird man daher eher fündig als in Trockenperioden. Bevorzugte Standorte im Wald sind feuchte, bemooste Mulden und Hänge sowie nasse Baumstümpfe. Immer einen Blick wert sind Schonungen, in denen sich gerne mal der eine oder andere Steinpilz versteckt. Manche Arten wachsen nur unter und an Laubbäumen, andere nur im Wuchsbereich von Nadelbäumen. Rotkappen zum Beispiel findet man zumeist bei oder unter Birken, Eichen und Pappeln. Maronenröhrlinge dagegen gedeihen fast nur neben Kiefern und Fichten.

Richtig ernten und transportieren

Die besten Methoden, um den Pilz aus dem Boden zu nehmen, sind, ihn vorsichtig herauszudrehen oder ihn unmittelbar oberhalb des Bodens mit einem scharfen Messer abzuschneiden. Der Vorteil des Herausdrehens: So erntet man auch den gesamten Stiel, der bei vielen Arten, zum Beispiel beim Steinpilz, besonders köstlich ist, sich aber zu gut einem Drittel seiner Länge noch im Boden befindet. Nach dem Herausdrehen sollte man das Loch allerdings wieder verschließen, damit das Erdreich und die das Loch umgebenden Pflanzen keinen Schaden nehmen. Bei der Mitnahme aus dem Wald sollten die Pilze unbedingt in einem Korb, nicht in einer Plastiktüte transportiert werden. Der Grund: In einer Plastiktüte können die Pilze nicht „atmen“ und verlieren ihre Frische und Würze oder können sogar an Bekömmlichkeit verlieren.

Wieviel ist erlaubt?

Pilze dürfen für den Eigengebrauch gesammelt werden. Allerdings gibt es Ausnahmen: So ist das Sammeln im Bereich von Naturdenkmalen, in Naturschutzgebieten und Nationalparks vollständig zu unterlassen. Einige besonders geschützte Pilzarten unterliegen zudem Sammelbeschränkungen, so zum Beispiel Steinpilz, Birkenpilz, Rotkappen und Pfifferlinge wie auch alle Morchelarten. Diese Arten dürfen laut Gesetz nur „in geringen Mengen” für den „Eigengebrauch” gesammelt werden. Die erlaubten Mengen können nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch zwischen den einzelnen Regionen eines einzigen Bundeslandes unterschiedlich sein. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise lässt der Kreis Euskirchen eine Höchstmenge von zwei Kilo pro Tag und Person zu, andere Regionen des Bundeslandes dagegen nur ein Kilo. Nach dem Bayerischen Naturschutzgesetz darf man Pilze (und andere Waldfrüchte) im „ortsüblichen Umfang“ sammeln. Daher gilt: Am besten man erkundigt sich bei den zuständigen Kommunal- und Forstbehörden vor Ort, dann ist man auf der sicheren Seite.

Safety First

Auf Sicherheit muss man immer achten, wenn man in die Pilze geht. Viele Pilzarten sind giftig und ähneln dabei den essbaren Sorten zum Verwechseln. So unterscheiden sich zum Beispiel der hochgiftige Knollenblätterpilz und der beliebte Wiesenchampignon nur unwesentlich. Die gesammelten Pilze sollte man daher vor dem Verzehr durch zertifizierte Pilzsachverständige überprüfen lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) gibt auf ihrer Seite www.dgfm-ev.de viele Ratschläge rund um das Thema Pilze. Im Falle des Verdachts auf eine Pilzvergiftung nennt sie unter anderem folgende Hinweise: Keine Panik - Ruhe bewahren! Kein Erbrechen auslösen. Kein Salzwasser geben. Und ganz wichtig: Kontaktieren Sie Ihren regionalen Giftnotruf.

Die folgenden Giftnotrufnummern nennt die DGfM (ohne Gewähr):

GGIZ Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen 0361-730730

Giftinformationszentrum Nord (Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) 0551-392132

Giftnotruf Berlin und Brandenburg 030-19240

Giftnotruf Freiburg 0761-19240

Giftnotruf Mainz 06131-19240

Giftnotruf München 089-19240

Informations- und Behandlungszentrum für Vergiftungen des Saarlandes 06841-19240

Mit freundlichen Grüßen

Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin

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Hamburg, 21.09.2017. Das Projekt Rotmilan – Land zum Leben hat die begehrte Auszeichnung der UN-Dekade Biologische Vielfalt erhalten. Die Urkunde wurde am Montag durch Dr. Christiane Paulus vom Bundesumweltministerium den Projektträgern im Rahmen ihrer Rotmilan-Fachtagung überreicht.

Das innovative Vorhaben greift dem eleganten Greifvogel, für den Deutschland eine besondere Verantwortung trägt, unter die Flügel. Mehr als die Hälfte aller Rotmilane weltweit brütet in Deutschland. Die Art bereitet Naturschützern jedoch Sorgen: Seit den frühen 1990er Jahren verzeichnen sie einen Rückgang der Bestände. Das große Verbundprojekt setzt sich aus dem Deutschen Verband für Landschaftspflege, dem Dachverband Deutscher Avifaunisten, der Deutschen Wildtier Stiftung sowie neun Praxispartnern vor Ort in sieben Bundesländern zusammen.
Das Hauptproblem für den Rotmilan ist Nahrungsmangel. Er führt dazu, dass jährlich weniger Jungvögel ausfliegen, so dass die Population langfristig schrumpft. Das Nahrungsangebot wird infolge landwirtschaftlicher Intensivierung wie z.B. dem Einsatz von Nagergiften eingeschränkt. Die Erreichbarkeit der Nahrung verschlechtert sich durch den Anbau relativ weniger Kulturen, die schnell und sehr dicht aufwachsen und damit den Blick auf die Beute versperren. Insbesondere zur Brutzeit in den Monaten Mai und Juni, wenn die Elterntiere zwei bis drei Jungvögel großziehen müssen, ist das Futter daher knapp. Dazu kommt eine Reihe weiterer Probleme, bei denen offensichtlich Störungen während der Brutzeit sowie Kollisionen im Straßenverkehr, an Leitungen der Energieversorgung und mit Windenergieanlagen eine wesentliche Rolle spielen.
„Die Landnutzer sind der Schlüssel zum Erhalt des Rotmilans. Mit unseren Beratungen können wir sie dafür gewinnen, vielfältigere Kulturen anzubauen und die Felder rotmilanfreundlicher zu bewirtschaften. Der Anbau kleinkörniger Leguminosen wie Klee und Luzerne sowie die Anlage von Dauerbrachen sind gute Maßnahmen zur Verbesserung des Nahrungsangebotes und der Nahrungsverfügbarkeit“ so Uwe Lerch, fachlicher Koordinator des Projekts. In den Modellregionen werden daher Landwirte, Waldbesitzer, Kommunen und Landkreise zu rotmilanfreundlicher Landnutzung beraten. Seit Projektbeginn im Jahr 2013 wurden bereits über 1500 Beratungen durchgeführt und 224.000 Hektar kartiert, um brütende Rotmilane und deren Nachwuchs zu dokumentieren.
Wie genau die Rotmilane die für sie verbesserten Flächen nutzen, wird mit winzigen Datenloggern herausgefunden, die die eleganten Vielflieger als Rucksack tragen.

Weitere Informationen zum Rotmilan und dem Projekt Land zum Leben finden Sie auf www.rotmilan.org

Jenifer Calvi

Pressereferentin

Deutsche Wildtier Stiftung
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Jagdhundeausbildung

Zu Guttenberg: Beitrag zum Klimaschutz durch Entscheidung des Parlamentes bestätigt

Das Europaparlament hat die Einwände der Waldeigentümer bei ihrer gestrigen Abstimmung über die LULUCF-Verordnung (land use, land use-change und forestry) aufgenommen, mit der die Treibhausgasaufnahme und -emissionen in der Land- und Forstwirtschaft erfasst werden sollen. „Dies ist ein Etappensieg für die nachhaltige Forstwirtschaft in Europa“, sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, „damit wird ihr Beitrag zum Klimaschutz und zur Bioökonomie deutlich anerkannt.“
Die Abgeordneten des Europaparlaments haben sich gestern u.a. mehrheitlich für flexible Regeln hinsichtlich der Waldnutzungsgrenzen entschieden. Jetzt gelte es, so der AGDW-Präsident, in den anstehenden Trilogverhandlungen zwischen EU-Kommission, Parlament und Rat das volle Potential der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und des nachgelagerten Holz- und Papiersektors als einen wichtigen Baustein zur Abschwächung des Klimawandels zu verankern. Zu Guttenberg: „Forst und Holz leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Ausbau der Bioökonomie. Gottseidank ist das auch in Brüssel angekommen und verstanden worden!“
Die LULUCF-Verordnung ist die dritte Säule der EU-Klimaschutzpolitik, die das Pariser Klimaschutzabkommen in den EU-Mitgliedstaaten umsetzt. Da Bäume beim Wachstum CO₂ aufnehmen und der Kohlenstoff auch in langlebigen Holzprodukten gespeichert wird, leistet der Sektor Forst und Holz einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre.
Immerhin nehmen Europas Wälder laut Eurostat jährlich rund zehn Prozent der gesamten EU-Treibhausgasemissionen auf. Mit Auslaufen des Kyoto-Protokolls (2020) und zur Umsetzung des Pariser Abkommens will die EU das weltweit erste LULUCF-Anrechnungssystem installieren. Bislang waren die EU-Mitgliedstaaten lediglich verpflichtet, über ihre Treibhausgasaufnahme und -emissionen zu berichten.

Mit freundlichen Grüßen

Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin

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Jagdmöglichkeit

In einer Erklärung heißt es: Terminvergabe

"Wir haben während der gesamten Probebetriebszeit beobachtet und erkennen können, dass die 3 im Oktober 1 Jahr alt werdenden Sauen (1 Keiler, 2 Bachen) bislang angemessenes Wehrverhalten zeigen und nicht den Eindruck erwecken, sie seien beim Hundekontakt unverhältnismäßigem Stress ausgesetzt. Zu den sie betreuenden Gattermeistern haben sie großes Vertrauen aufbauen können. Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, die ersten Termine für den Übungsbetrieb zu veröffentlichen, so dass die Hundeführer diese Termine seit dem 15.09.2017 online buchen können. Unser aller „Kapital“ sind die Sauen, die es gilt, vorsichtig unter strenger Beachtung des Tierschutzaspektes an die weitere Arbeit mit den Hunden heranzuführen und ihnen zu vermitteln, dass sie dem Hund überlegen sind. Aus diesem Grunde werden wir anfangs nur Jagdhunde zulassen, die nicht den Eindruck eines übermäßig stark attackierenden Hundes machen. Bei direktem Kontakt zwischen Sauen und Hund werden wir die Übungseinheit sofort abbrechen müssen, um auch zukünftig eine effektive Verhaltensanpassung unserer Hunde unter besonderer Berücksichtigung der Waidgerechtigkeit sicherzustellen und weiterhin zu gewährleisten. DasMindestalterfür die Hunde im Arbeitsgatter beträgt 12 Monate, imPrägungskorridor 3 Monate."  (zur Hompage des Saugatters)

Jagdhundeausbildung

 

 

AGDW – Die Waldeigentümer und bayerische Waldbesitzer mit Gemeinschaftsstand beim Bürgerfest des Bundespräsidenten/Gelebter Generationenvertrag und ehrenamtlich Engagierte standen im Vordergrund

In diesem Jahr haben die Waldeigentümer bereits das zweite Mal mit einem eigenen Stand am Bürgerfest des Bundespräsidenten im Park von Schloss Bellevue teilgenommen. Wie bereits in den vergangenen Jahren stand die Würdigung des ehrenamtlichen Engagements im Vordergrund der Veranstaltung. „Die ehrenamtlich Engagierten müssen viel stärker in den Vordergrund rücken“, sagte Philipp zu Guttenberg. „Ohne das Ehrenamt würden unsere Strukturen wie ein Kartenhaus zusammenklappen.“ Partner des Gemeinschaftsstandes der AGDW – Die Waldeigentümer waren dieses Mal der Bayerische Waldbesitzerverband und die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberpfalz.

Höhepunkt war der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und von seiner Frau Elke Büdenbender am Stand der Waldeigentümer. Zu Guttenberg hatte dem Bundespräsidenten ein Holzkunstwerk, ein fast zwei Meter großes Relief, übergeben, das der spanische Künstler Damián Valles Castro angefertigt hatte.

Des Weiteren hatten die Waldeigentümer eine Reihe prominenter Gäste aus Politik und Kultur: Darunter waren Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Staatssekretär Dr. Hermann Onko Aeikens, der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, sowie der Entertainer und Schauspieler Jürgen von der Lippe.

„Das Bürgerfest ist eine ausgezeichnete Chance, die bayerischen Waldeigentümer in Berlin vorzustellen“, betonten Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, und Josef Liegl, Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberpfalz. Auch in ihren Verbänden gibt es ein stark ausgeprägtes ehrenamtliches Engagement. Bestes Beispiel ist die frisch gekürte bayerische Waldkönigin Johanna Gierl, die sich in den kommenden zwei Jahren für die nachhaltige Forstwirtschaft einsetzen wird und auf dem Bürgerfest über ihr Engagement informiert hat.

Thema der Waldeigentümer bei einer Talkrunde des Bürgerfestes war in diesem Jahr der gelebte Generationenvertrag, da die Familienforstbetriebe ein wichtiger Pfeiler für die Waldbewirtschaftung sind. Zu Guttenberg teilte sich das Podium mit Moritz Raben, einem jungen Waldeigentümer aus Mecklenburg-Vorpommern und Mitbegründer der Jugendorganisation „Jugend der Waldeigentümer“, und mit Waldkönigin Johanna Gierl. Im Anschluss diskutierte er mit einer Reihe junger Waldeigentümer über künftige Kooperationen und Möglichkeiten der Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen

Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin

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Schmidt: „Sachverständige machen rechtliche Möglichkeit des europäischen Artenschutzrechts einschließlich der Schutzjagd auf Wölfe deutlich!“

Die Mitgliedsverbände des Forums Natur begrüßen es außerordentlich, dass sich der Agrarausschuss des brandenburgischen Landtages in seiner heutigen Anhörung mit den Fragen eines „aktiven Wolfsmanagements“ beschäftigt. Der dabei durch zwei hochrangige Mitarbeiter der schwedischen Naturschutzverwaltung zu erwartende Einblick in ein seit vielen Jahrzehnten etabliertes Wolfsma-nagement, ist ein wichtiger Beitrag für die Debatte in Brandenburg. Der Vorsitzende des Forums Na-tur, Gernot Schmidt, macht mit Blick auf die bereits jetzt vorliegenden schriftlichen Stellungnahmen der Anzuhörenden deutlich, dass die Positionen der brandenburgischen Landnutzer bezüglich der bereits heute bestehenden rechtlichen Möglichkeiten eines „aktiven Wolfsmanagements“ in Schweden offenbar vollumfänglich umgesetzt sind und von der Europäischen Kommission ausdrücklich ge-billigt werden. „Während wir kleinkarierte und in ihrer Emotionalität oftmals nicht zu übertreffende Debatten führen, machen uns die skandinavischen Länder vor, wie ein aktives Wolfsmanagement im rechtlichen Rahmen der für uns alle gültigen FFH-Richtlinie der EU funktioniert“, stellt Schmidt mit Blick auf die Anhörungsunterlagen klar.

Die rechtlichen Auseinandersetzungen in Schweden, so insbesondere das im Dezember 2016 letztinstanzlich gefällte Urteil des obersten schwedischen Verwaltungsgerichtes, hätten hinreichend ge-zeigt, dass eine sogenannte „Schutzjagd auf Wölfe“ vollumfänglich mit der EU Gesetzgebung verein-bar sei. Diese Schutzjagden sind in Schweden und Finnland ein wesentliches Werkzeug beim Herden-schutz, das dann zum Einsatz kommt, wenn andere Maßnahmen versagen oder der mit ihnen ver-bundene Aufwand unverhältnismäßig hoch ist. Dieser Ansatz müsse nun auch die Grundlage in Brandenburg sein, bei der theoretisierende Debatten endlich beendet gehören. „Ein aktives Management auf der rechtlichen Ebene der deutschen Jagdgesetzgebung, muss die Grundlage des weiteren Han-delns sein“, so Schmidt. Dabei gelte es ebenso wie in Schweden eine wildökologische Raumplanung umzusetzen, bei der man beispielsweise in größeren Waldgebieten viel entspannter mit dem Wolf sein könnte, als in Regionen mit Weidetierhaltung.

Gleichzeitig plädieren die Verbände im Forum Natur dafür, den schwedischen Vorschlag aufzuneh-men und zukünftig von Begriffen wie „Wölfen in der Nähe von Menschen“, statt von sogenannten „Problemwölfen“ zu sprechen. Statt sich hinter verniedlichenden Fachbegriffen zu verstecken, müsse es zukünftig darum gehen, dass wir auch in der deutschen Debatte auf den Boden der Tatsachen zurückkommen. Das sich die Wölfe in Brandenburg wieder einem günstigen Erhaltungszustand der Population nähern, wird von den Verbänden im Forum Natur ausdrücklich begrüßt. Wenn dieser Zustand weiterhin bestehen soll, so müssten jetzt die rechtlichen und administrativen Voraussetzungen für ein aktives und vorurteilsfreies Management dieser Art geschaffen werden. „Hierzu erhoffe ich mir neue Impulse und eine vorurteilsfreie Debatte dieser in der Landespolitik“, so Schmidt abschließend.

Ansprechpartner: Gregor Beyer, Geschäftsführer (+49 151 22655769)

Forum Natur Brandenburg Verband für Schutz und Nutzung der Kulturlandschaft
Am Kanal 16 – 18, 14467 Potsdam Vorsitzender: Gernot Schmidt / Stv: Rüdiger Müller, Henrik Wendorff
Telefon: +49 (331) 58 17 96 60 Geschäftsführer: Gregor Beyer
Telefax: +49 (331) 58 17 96 61
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Internet: www.forum-natur-brandenburg.de

Unter dem Vorwand des Klimaschutzes soll im Europäischen Parlament am kommenden Mittwoch eine neue Verordnung beschlossen werden, die den Wäldern in Deutschland erheblich schaden wird. „Wir Waldbauern und Förster haben unsere Wälder in dreihundert Jahren zu artenreichen und vielfältigen Lebensräumen entwickelt“, sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer. „Diese Leistung haben Generationen von Waldbauernfamilien eigenverantwortlich und unterstützt durch eine kluge Waldgesetzgebung hierzulande erbracht.“

Jetzt aber will Brüssel die Deutungshoheit über die Wälder an sich reißen und per Verordnung die Waldbewirtschaftung und Holznutzung durch die Festschreibung einer Kohlenstoffbilanz im Wald massiv einschränken. Eine Folge wäre, dass die Artenvielfalt abnimmt, weil Lichtbaumarten wie etwa Eichen, Ahorn und Kirsche ohne Waldpflege durch nachhaltige Nutzung keine Chance gegen dominante Baumarten wie die Buche haben. „Die Waldbesitzer brauchen keinen Nachhilfeunterricht in Sachen Nachhaltigkeit von der Brüsseler Bürokratie“, sagte zu Guttenberg. „Wer derartige Initiativen durchboxt, braucht sich über eine zunehmende Europamüdigkeit nicht wundern.“

Die geplante Brüsseler Verordnung hätte nicht nur massive Auswirkungen auf die Waldbewirtschaftung, sondern auch auf die Holzmärkte. Holz für den Bausektor, für die Möbel- und Papierherstellung, das wegen der Brüsseler Verordnung nicht mehr ausreichend zur Verfügung stehen würde, müsste am Ende aus Ländern importiert werden, die in ihren Wäldern das Nachhaltigkeitsprinzip ignorieren. Zu Guttenberg: „Wir müssen verhindern, dass unser Esstisch bald aus den Urwäldern der russischen Tundra kommt, wo Nachhaltigkeitskriterien eine untergeordnete Rolle spielen.“ Eine solche Verordnung, wie sie am Mittwoch im Europäischen Parlament beschlossen werden soll, fördert den Raubbau am Wald in anderen Ländern.

Für den Hintergrund:
Die LULUCF-Verordnung (Land Use, Land-Use Change and Forestry), die am kommenden Mittwoch im Europäischen Parlament verabschiedet werden soll, soll den Kohlendioxidausstoß und die Kohlendioxidbindung in der Land- und Forstwirtschaft regeln. Bisher waren die EU-Mitgliedstaaten lediglich verpflichtet, über Emissionen, Senken und Maßnahmen Bericht in Brüssel zu erstatten.
Mit der neuen Verordnung soll der Sektor vollständig in den EU-Klimaschutzrahmen bis 2030 integriert werden. In diesem Zusammenhang will die EU die in den Wäldern der EU- Mitgliedstaaten gebundenen Kohlenstoffmengen bilanzieren und festschreiben. Dabei soll die Kohlenstoffbilanz der Land-und Forstwirtschaft neutral sein, das heißt es dürfen keine Nettoemissionen entstehen. Länder wie Deutschland, die über Jahrhunderte ihre im Wald wachsenden Holzvorräte aufgebaut haben, werden damit in der nachhaltigen Nutzung dieser Vorräte eingeschränkt.
Diese Regelung führt dazu, dass Brüssel den Waldbauern in Deutschland vorschreibt, wieviel Holz in den naturnah bewirtschafteten Wäldern genutzt werden darf. Dabei würden die jetzt von der EU vorgeschlagenen Kohlenstoffmengen zu einer massiven Begrenzung der normalen Holzerntemengen in Deutschland führen.

Mit freundlichen Grüßen

Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin

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Zu Guttenberg: Nachhaltige Waldbewirtschaftung hat hervorragende Ökobilanz

Waldbericht 2017 der Bundesregierung gibt umfassenden Überblick über Zustand des Waldes / Auswirkungen des Klimawandels und Stärkung der Strukturen im Kleinprivatwald als große Herausforderungen

„Der Wald in Deutschland ist in einem sehr guten und vitalen Zustand“, sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, heute in Berlin anlässlich der Verabschiedung des Waldberichts 2017 durch das Bundeskabinett. „Die Waldfläche ist angewachsen, der Bestand an alten Bäumen hat zugenommen, der Holzvorrat ist auf einem Höchststand.“ Gleichzeitig aber gebe es eine Anzahl zentraler Herausforderungen, die von der künftigen Bundesregierung angegangen werden müssten. „Dazu zählen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald, die Sicherstellung der Bewirtschaftung im Kleinprivatwald und die gesellschaftlichen Kosten, die durch die Stilllegung von Waldflächen entstehen“, so der AGDW-Präsident. Zu Guttenberg hatte vor kurzem bereits einen Marshallplan gefordert, der sich der großen strukturellen und organisatorischen Probleme im Kleinprivatwald annehmen soll.

Erfreulich sei, so der AGDW-Präsident, dass der Bericht den Beitrag der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zum Klimaschutz klar benennt: „Besonders wirksam für den Klimaschutz ist es, wenn Holz anstelle von energieintensiven Rohstoffen genutzt wird“, heißt es an einer Stelle. Und: „Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holzverwendung entstehen kaum Emissionen.“ Zu Guttenberg: „Die nachhaltige Waldwirtschaft ist der ökologische Wirtschaftszweig schlechthin, sie hat eine hervorragende Ökobilanz.“

Gleichzeitig setzen die Folgen des Klimawandels dem Wald und der Waldwirtschaft deutlich zu: Unwetter, Trockenheit, Waldbrände sowie wald- und holzzerstörende Schädlinge (etwa Borkenkäfer, Kiefernspinner, Eichenprozessionsspinner) zählen dazu. „Die Daten aus der Klimaforschung sprechen eine deutliche Sprache“, sagte zu Guttenberg, „wer den Klimawandel heute noch leugnet und effektiven Pflanzenschutz in die Schmuddelecke schieben will, der ignoriert entweder die Fakten oder lebt hinter dem Mond“.

Neben der positiven Entwicklung zu einem stabilen und vitalen Wald gibt es eine Reihe von Einflüssen, die menschengemacht sind und den Waldökosystemen zusetzen. Der AGDW-Präsident verwies auf beunruhigende Faktoren, die der aktuelle Waldbericht der Bundesregierung auflistet. Dazu würde die Luftverunreinigung zählen z. B. durch hohe Mengen Stickstoff, die Grundwasser und Bäume belasten. Auch die Flächenzerschneidung sei Besorgnis erregend. Denn laut Waldbericht gelten gerade mal 1,3 Mio. Hektar Wald (von insgesamt 11,4 Mio. Hektar) als unzerschnitten. „Auch diese Fakten, die ein dicht besiedeltes Land wie Deutschland ausmachen, dürfen nicht ignoriert werden.“

Der Kleinprivatwald braucht einen Marshallplan, so zu Guttenberg. Der Waldbericht fordert Maßnahmen und benennt bereits bestehende Förderungen etwa über die GAK (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“). Schließlich besteht die Hälfte der Privatwaldfläche – rund 2,7 Mio. Hektar – aus Waldflächen unter 20 Hektar, die schwer zu bewirtschaften sind. Etwa 430.000 Waldbesitzer sind bereits in rund 3.600 forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert. „Die bereits existierenden Zusammenschlüsse müssen gestärkt und bei ihrer Professionalisierung unterstützt werden“, sagte der AGDW-Präsident. „Insgesamt braucht der Kleinprivatwald mehr Rückenwind.“

Zahlen und Fakten

Der Wald:

Waldfläche: 11,4 Mio. Hektar (32 Prozent der Landfläche)
Baumarten: Vier Baumarten prägen den Wald: Fichte (25 Prozent der Waldfläche), Kiefer (22 Prozent), Buche (15 Prozent), Eiche (10 Prozent)
Altersstruktur: Die Waldfläche mit alten Bäumen hat zugenommen. Das Durchschnittsalter liegt bei 77 Jahren.
Waldverjüngung: Diese erfolgt zu 85 Prozent natürlich. 13 Prozent der jungen Bäume sind gepflanzt.
Waldbrände: Jährlich werden rund 300 Hektar Wald von Waldbränden geschädigt. Hauptbetroffen sind die Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen.

Die Waldeigentümer:

Von den 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 67 Prozent Privatwald sowie Kommunal- und Körperschaftswald.
Fast die Hälfte (48 Prozent) der 11,4 Millionen Hektar ist Privatwald, der von rund 2 Millionen Waldeigentümern nachhaltig bewirtschaftet wird.
Rund die Hälfte der Privatwaldfläche teilen sich Betriebe mit weniger als 20 Hektar. Nur 13 Prozent des Privatwaldes gehören zu Betrieben mit einer Größe über 1.000 Hektar.
Die AGDW setzt sich für die Interessen der privaten Waldeigentümer sowie der Körperschaften und Kommunen ein.

 

Das Cluster Forst und Holz bietet rund 1,2 Millionen Menschen in fast 130.000 Betrieben Arbeit und steht für rund 180 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
Neue Trends: Dazu zählen die Bestattungswälder oder Ruheforste. Mittlerweile sind Baumbestattungen an rund 500 Standorten möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin

AGDW - Die Waldeigentümer
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Fon 030 - 311 66 76 - 25
Mobil 0160 - 140 77 67
Fax 030 - 311 6676 - 29
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www.waldeigentuemer.de

 

Hundemeute

Wie die Deutsche Wildtier Stiftung gemeinsam mit Land- und Forstwirtschaft Deutschlands bedrohtesten Greifvogel schützt

Nein: Er kann nicht Fußball spielen! Obwohl er manchmal, wenn er zu Fuß seine Beute jagt, watschelt wie es einst Maradona tat, hat der Schreiadler rein gar nichts mit Fußball zu tun. Ganz im Gegenteil: Auf den wenigsten Fußballfeldern würden Schreiadler von Mäusen satt werden und überhaupt wäre ihnen der Rummel rund um den Platz viel zu lästig. Trotzdem ist kurzrasiges Grün für ihn überlebenswichtig, denn er jagt gerne auf frisch gemähten Wiesen. Und genau solche Lebensräume hat die Deutsche Wildtier Stiftung in einem Artenschutzprojekt für ihn in den vergangenen Jahren geschaffen. „Durch unser Projekt in Mecklenburg-Vorpommern haben wir fast 450 Hektar Lebensraum im Sinne des Schreiadlers gestaltet“, sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung und ergänzt: „Das entspricht einer Fläche von etwa 800 Fußballfeldern.“

Um den Schreiadler in Deutschland vor dem Aussterben zu bewahren, hat die Deutsche Wildtier Stiftung seit 2010 gemeinsam mit Land- und Forstwirtschaft erprobt, wie bei der Flächenbewirtschaftung Rücksicht auf den Schreiadler genommen werden kann. Gefördert wurde dieses Projekt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land Mecklenburg-Vorpommern. „Fast 1 Million Euro wurde in die Verbesserung der Schreiadler-Lebensräume investiert“, sagt Dr. Sandra Balzer vom Bundesamt für Naturschutz, die das Projekt begleitet hat. „Dafür wurden sowohl für das Nahrungshabitat der Schreiadler als auch für den Brutwald mit den Bewirtschaftern Nutzungsänderungen und entsprechende Ausgleichszahlungen vereinbart. Die erprobten Maßnahmen können nun zukünftig auch in anderen Brutgebieten des Schreiadlers in Deutschland angewandt werden“, so Balzer weiter.

Heute werden in den Untersuchungsgebieten im Naturpark Feldberger Seenlandschaft und im Landkreis Rostock insgesamt 149 Hektar Ackerland, 71 Hektar Grünland und 225 Hektar Wald im Sinne des Schreiadlers bewirtschaftet. Ackerkulturen wurden dafür nach der Ernte zum Beispiel für mehrere Jahre in Grünland umgewandelt. Auf diesen Flächen verzichten die Landwirte heute auf chemischen Pflanzenschutz und hohe Düngegaben. Hier leben viele Beutetiere des Schreiadlers und in der niedrigen Vegetation kann er sie erfolgreich jagen und seine Jungen im Sommer satt bekommen. Für den Wald wurde durch das Projekt gemeinsam mit der Landesforst von Mecklenburg-Vorpommern eine Richtlinie entwickelt und umgesetzt, durch die Brutwälder des Schreiadlers forstwirtschaftlich genutzt werden können und gleichzeitig den besonderen Ansprüchen des Schreiadlers genügen.

Hintergrund

Das Projekt mit dem offiziellen Titel „Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers in Mecklenburg-Vorpommern“ wurde als sogenanntes Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E) vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums durch das Land Mecklenburg-Vorpommern und die Klara Samariter-Stiftung gefördert und Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen. Partner der Deutschen Wildtier Stiftung waren der Naturpark Feldberger Seenlandschaft, das Büro Salix und das Büro natura et cultura. Das Ergebnis des Projektes ist ein Modell, das auf alle noch vorhandenen Brutgebiete in Deutschland übertragen werden kann. Unter anderem haben die Projektpartner auch Vorschläge für eine Schreiadler-gerechte Gestaltung von öffentlichen Förderinstrumenten erarbeitet.

Jagdhundrassevereine

Informationen zu dem Projekt:www.Schreiadler.org

Kostenloses Bildmaterial:www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de und auf Anfrage

Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.DeutscheWildtierStiftung.de

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