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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

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Donnerstag, 03 Februar 2022 11:03

Gesucht: Jagdpächter fürs Waldrevier

2.2.2022 - Kolumne Jagd Heute von Frank Christian heute

Derzeit stehen wieder Reviere zur Neuverpachtung an. In NRW ist die Nachfrage so groß, dass nicht selten 20 und mehr Interessenten um die künftige Jagderlaubnis buhlen. Paradiesische Zeiten für Verpächter, sollte man meinen. Doch bei Eigenjagdbesitzern und Jagdgenossenschaften hat sich herumgesprochen, dass die Wiederbewaldung nicht funktionieren wird, wenn Rehe und Hirsche nicht ab sofort „anders“ bejagt werden. Doch wie eine „andere“, sprich intensivere Bejagung genau aussehen soll und auch funktioniert, darüber gibt es in den Jagdgenossenschaften meist keine konkreten Vorstellungen. Bei den Jäger/innen übrigens oft auch nicht. Die meisten gehen davon aus, dass sie für die waldorientierte Jagd geeignet sind, weil sie

- den Jagdschein haben und
- bereit sind, mehr Rehe zu schießen als der Vorgänger.

Was alleine nicht ausreicht. Know-how, viel Zeit und Arbeit, (jagd-) handwerkliches Geschick, viele gute Stöberhunde sowie die Bereitschaft, auch andere im „eigenen“ Revier auf Augenhöhe und ohne Jagdneid mitschießen zu lassen, sind wichtige Bausteine der waldorientierten Jagd.

Bei vielen Verpächtern ist mittlerweile durchgesickert, dass man sein Revier nicht mehr unbedingt an den Höchstbietenden verhökern sollte, wenn man eine Gegenleistung beziehen will. Also gehen viele Jagdgenossenschaften und Verpächter her und verpachten ihren Jagdbezirk für – sagen wir mal 20 € anstatt 30 € pro Hektar und Jahr. Als Gegenleistung (um nicht das böse Wort Dienstleistung zu gebrauchen) für diesen Rabatt muss der künftige Pächter – sagen wir 12 Rehe anstatt 8 Rehe pro 100 Hektar – schießen. Ein schöner Kompromiss, denkt man sich auf der Jagdgenossenschaftsversammlung und auch der neue Jagdpächter reibt sich in Vorfreude die Hände. Er braucht nun deutlich weniger zu zahlen als der Vorgänger und soll ein bisschen mehr schießen – warum nicht?

Leider werden Reviere mit solch halbgaren Jagdpachtbedingungen nicht zum erwünschten Wiederbewaldungserfolg gelangen. Schön wäre es, wenn es so einfach ginge! Aber die Rehwildbestände sind in den meisten Waldregionen derart hoch und der Verbissdruck so gewaltig, dass die vier Rehe pro 100 ha, die nun mehr geschossen werden, in der Verjüngung nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein bewirken. Von Revieren, in denen durch eine intensivierte Jagd artenreiche Naturverjüngungen entstehen konnten, ist bekannt, dass mitunter vier- oder fünfmal mehr Rehe geschossen werden mussten als zuvor. Zumindest für einige Jahre. Viele der Reviere mussten deutlich mehr als 20 Rehe pro 100 ha Wald schießen, um den Verbissdruck auf die Krautschicht des Waldes endlich zu mildern. Übrigens, ohne dass die Rehbestände dadurch erheblich reduziert worden wären.

Verpächtern und Jäger/ innen muss bei Jagdverpachtungen klar sein, dass die erfolgreiche Bejagung eines Waldrevieres einen extrem hohen Aufwand voraussetzt, der mit der herkömmlichen Hegejagd nicht zu vergleichen ist. Und wer ein Revier tatsächlich so bejagt, dass der Wald in seiner ganzen Artenvielfalt ohne jeden Zaun wachsen kann, der hat einen tollen Job gemacht. Der bezahlt werden müsste!

Rechtsunsicherheit um Wolfsjagd in Schweden

Mit der Übernahme einer Waldjagd kommt viel Arbeit auf die verantwortlichen Jäger/innen zu, besonders beim Bau der Ansitzeinrichtungen.

Die Kolumne erschien erstmalig auf der Seite Ökologie Heute von Frank Christian Heute

 

Freigegeben in Jagdverpachtungen

Immer wieder flammen sie in den sozialen Medien des Internets zwischen Jägern und Förstern auf: Die ideologisch verbohrten Gegensätze von Hege und Wildtiermanagement, wobei es immer wieder überwiegend die Jäger von Genossenschaftsjagden sind, die die Förster aus den Privat- und Landesforsten des sinnlosen Reduzierens der Schalenwildbestände bezichtigen.

 

Doch ohne eine genaue, vor allem differenzierte wildbiologische Betrachtungsweise der beiden sehr unterschiedlichen Biotope, in denen diese beiden Jägergruppen zur Jagd gehen, kommt man hier nicht weiter. Viel zu unterschiedlich sind die Erfahrungen, die Förster als Waldbewirtschafter einerseits und Jäger in der Freizeit ohne Bezug zum Wald andererseits haben.

Auf einen wildbiologischen Rundgang durch zwei sehr unterschiedliche Biotope einer Genossenschaftsjagd und der Jagdfläche eines Landesforstbetriebes, die ich bei meinen täglichen Wanderungen durchstreife, möchte ich Euch heute mitnehmen.

 

Um meine notwendige Fitness auch im Alter zu erhalten und weil ich kaum einen Tag ohne meinen geliebten Wald auskomme, unternehme ich täglich 5-7 Kilometer lange Wanderungen, auch an Regentagen. Um diese überhaupt absolvieren zu können, verlasse ich schon nach 2 Kilometer die Flur der Genossenschaftsjagd, in der ich wohne und ich laufe dann viele Kilometer durch den die Gemeinde umgebenden Wald des Hessenforst.

 

Schnellen Schrittes durch die Agrarwüste

 

Jagdverpachtung Bayern

 

In dieser Agrarwüste hat kein Niederwild im Winter eine Chance zu überleben. Bis an den Weg werden die Felder bewirtschaftet, keine Deckung, keine Nahrung und somit kein Wild

 

Über die vielen Jahre meiner ausgedehnten Wanderungen habe ich mittlerweile ein sehr gutes Gespür bekommmen, wo sich das Wild im Wandel der Jahreszeit aufhält. Diese beiden direkt nebeneinander liegenden Feld– und Waldbiotope können aus wildbiologischer Sicht kaum unterschiedlicher sein. Um es vorweg zu nehmen: Von Oktober nach der Maisernte bis in den Monat Mai habe ich zu 99% der Wildanblicke bei meinen Wanderungen in den letzten 3 Jahren in den Wäldern. 

Die Flur der Genossenschaftsjagd ist in dieser Zeit faktisch wildfrei, weshalb ich auch immer schnellen Fußes den Wäldern des Hessenforstes zustrebe. Erst im April, wenn das Gras auf den Wiesen anfängt zu wachsen und sie dem Wild Deckung und Äsung versprechen, kommt wieder Leben in die Jagdflächen der Genossenschaftsjagd. Bis Oktober sieht man das Rehwild, die Maisfelder als Deckung nutzend, noch in der Feldflur, nach der Maisernte ist dann alles Wild verschwunden. Aus meiner Sicht stellt diese Agrarwüste von Oktober bis April, unserer eigentlichen Hauptjagdzeit, keinerlei Jagdwert dar. Insbesondere dann, wenn alle Flächen konventionellen bewirtschaftet werden, wird die Feldflur im Herbst und Winter in wertlose Agrarwüsten verwandelt. Das Wild wandert spätestens jetzt von der Agrarwüste in die deckungs- und äsungsreichen Naturverjüngungsflächen der Forstflächen.

 

Mein Weg zum Försterparadies

 

Jagdverpachtung Bayern

Der Unterschied kann kaum polarisierender sein: Aus der Agrarwüste des genossenschaftlichen Jagdbezirks hinein in den Wald des Hessenforst: Die gesamte Fläche besteht aus Deckung durch Naturverjüngung und Nahrung durch Pflanzenvielfalt. Hier fühlt sich unser Wild wohl. 

 

Wenn ich den Wald des Hessenforst im Steinatal zwischen Daubenmühle und Hergetsmühle erreiche, so ist es besonders jetzt im Winter wie ein Eintauchen in eine andere Welt. Hier in den Hängen des Knüllwaldes im Einzugsgebiet des Forstamtes Neukirchen ist der Waldumbau vollständig abgeschlossen. Zahlreiche sehr unterschiedliche Bäume in allen Altersklassen bilden ein für das Wild einmaliges Biotop. Die Naturverjüngung bietet beste Deckung und auf zahlreichen offenen Flächen wächst Himbeere und Brombeere, das beste Winterfutter für unser Schalenwild. Stark ausgetretene Wechsel zeigen, dass das Wild hier umerzieht. Die Brombeerbüsche sind jetzt im Januar bis Äserhöhe vollständig abgeäst, nur die oberen Triebe haben noch die saftig grünen Blätter. Wildbeobachtungen sind in meinem Försterparadies, wie ich das Gebiet zwischen den beiden Mühlen getauft habe, auf meinen Wanderungen in den Herbst und Wintermonaten an der Tagesordnung. Von leergeschossenen Wäldern der Forstbetriebe, wie oft in Jägerforen gesprochen wird, kann überhaupt nicht die Rede sein.

 

Jagdverpachtung Bayern

Die Brombeeren sind jetzt im Januar fast vollständig bis auf Äserhöhe abgeäst. (links oben).  Ein stark benutzter Wechsel zeigt, dass es genügend Wild im an das wildfreie Genossenschaftsrevier angrenzende Forstrevier gibt. (rechts)

 

Jagdverpachtung Bayern

 Naturverjüngungsflächen von  verschiedenen Baumarten, die auf 90% der Flächen vorhanden ist,  bieten dem Wild ganzjährig Schutz. Bei meinen Wanderungen steht das Wild mich beobachtend oft nur wenige Meter neben den Wegen, ohne flüchtig zu werden. Nur wenn ich stehen bleibe, zieht es in die Deckung, den laufenden Wanderer hält es aus.
 

Fazit:

 

Wer alleine die herbstlichen Strecken der Forstbetriebe als Maßstab nimmt und vor allem diese Strecken losgelöst von der Gesamtjahresstrecke einer Region betrachtet, der hat die Idee eines großflächigen überregionalen Wildtiermanagements noch nicht verstanden.

Solange die Landwirte, die oft selbst Mitglieder der Jagdgenossenschaften sind, das Entstehen von Agrarwüsten im Herbst zulassen, wird sich am Verlust des Jagdwertes der Genossenschaftsjagden nichts ändern. Viel zu groß sind die konventionell bewirtschafteten Flächen. Sie lassen dem Wild im Winter keinen Raum. Das Wild wandert dann  in die Flächen der Forstbetriebe ab und sucht dort in den Naturverjüngungen die in der Feldflur fehlende Deckung und Nahrung. Nur Jäger ohne wildbiologische Grundkenntnisse werden weiterhin Genossenschaftsjagden ohne großen Jagdwert pachten und sich wundern, warum sie dort keinen nennenswerten Strecken erzielen, diese aber auf den Forstflächen der Forstbetriebe stetig steigen.

 

Der wichtigste wildbiologische Leitsatz zur Populationsentwicklung unserer Wildarten sollten sich alle Jäger, die noch dem Begriff der Hege anhängen, verinnerlichen

Die Populationsdichte einer Wildart wird durch 2 Punkte bestimmt:

1. 365 Tage im Jahr ausreichend Nahrung

2. Ausreichend Deckung zur Aufzucht der Jungen

 (von der Ausrottung der Beutegreifer als Hegeziel ist hier keine Rede)

 

Der Waldumbau mit Naturverjüngung und Baumvielfalt fördert seit Jahren die Populationsentwicklung unseres Schalenwildes, weshalb sich dort die Strecken seit Jahren erhöhen. Die Genossenschaftsjagden mit ihren Agrarwüsten bieten dem Niederwild keine Deckung und Nahrung mehr. Der Jagdwert dieser Jagdflächen sinkt stetig.

Eine Entwicklung, für die weder Förster noch Jäger etwas können, gegenseitige Schuldzuweisungen sind deshalb völlig fehl am Platze.

 

Waidmannsheil

 

Euer

 

 

Stefan Fügner

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Telefon 0178 6141856

Jagdverpachtung Bayern

Die Meldung des Onlineportals „Jagderleben“, eine kleine Gemeinde in Baden-Württemberg will nur noch Jagdpachtbewerber, die bei der Bewerbung jünger als 70 Jahre alt sind, bei der Verpachtung berücksichtigen, hat zu einer großen Empörungswelle in den sozialen Medien geführt. Doch hier alleine den Tatbestand der Altersdiskriminierung zu sehen, greift viel zu kurz.

Seit Jahren wird in den Medien ein verbitterter Kampf zwischen Jägern einerseits und Waldbesitzern andererseits über die Höhe der Schalenwildbestände geführt. Während die Waldbesitzer den Abschuss der oftmals regionalen überhöhten Wildbestände fordern, malen die etablierten Jägerschaften sofort die Ausrottung der wiederkäuenden Schalenwildbestände an die Wand.
Verschärft wird diese Diskussion unter dem Aspekt der Kalamitäten in der Forstwirtschaft durch die Borkenkäferplage als Folge immer trockener Sommer. Ohne eine massive Reduktion der wiederkäuenden Schalenwildbestände auf den Käferflächen wird eine natürliche Wiederbewaldung, so die Waldbesitzer, nicht möglich sein.

Ich möchte jetzt diese völlig überflüssige Diskussion nicht weiter anfachen, sondern das Augenmerk ausschließlich auf die erstarrten Strukturen in der etablierten Jägerschaft, insbesondere auf die völlig überalterten Jagdpächter, lenken.

Wie so oft werden in schweren Krisen, und in einer solchen befindet sich die Waldwirtschaft, versäumte Veränderungen wie in einem Brennglas sichtbar.

Vorausschicken möchte ich, dass ich dieses Jahr meinen 45. Jagdschein gelöst habe, mich mittlerweile im jagdlichen Ruhestand befinde und die Jagd heute aus der Perspektive eines außenstehenden passiven Betrachters sehe.

Jagdpachtsystem und die heutigen Reviergrößen sind für ein modernes Schalenwildmanagement unbrauchbar

Die etablierte Jägerschaft, wie wir sie heute vorfinden, ist aus meiner Sicht weitestgehend beratungs- und veränderungsresistent, was sich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern wird. Ursache hierfür ist ein völlig überholtes und weitestgehend für ein modernes Wildtiermanagement im Bereich der Schalenwildbejagung unbrauchbares Jagdpachtsystem. Verschärft wurde dieses Problem in den letzten Jahrzehnten dadurch, dass ehemals große Reviere mehrfach geteilt wurden und heute oft gleich mehrere Jäger ein nur noch handtuchgroßes Reviere bejagen.

In diese kleinen Reviere mag die Bejagung von Hase, Fuchs und Fasan noch angehen, für ein effizientes, vor allem für eine moderne Schalenwildbewirtschaftung sind diese Reviere völlig unbrauchbar. Wenn solche Jagdpächter mit einem 250 ha Revier dann auch noch gegenüber einem studierten Forstwirt oder Wildbiologen von einer Schalenwildhege fabulieren, manövrieren sich diese Jagdpächter vollständig in die Gruppe der ahnungslosen Hobbyjäger.

Es fehlt ein jagd- und wildbiologisches Institut in Deutschland

In Österreich, das gerade mal 10% der Bevölkerung Deutschlands umfasst, aber ein vergleichbares Pachtsystem besitzt , gibt es ein jagd- und wildbiologisches Institut an der Universität für Bodenkultur in Wien. Dort begleitet man aufmerksam alle Veränderungen im Jagdwesen und arbeitet Lösungen für die Jägerschaft aus. Deutschland jedoch mit dem 10-fachen an Jägern, hat bis heute kein solches Institut aufzuweisen und es wird wohl auch in den nächsten Jahren kein solches Institut in Deutschland entstehen. Deutlicher kann man die Beratungsresistenz der Jägerschaft, die sich beharrlich weigert, sich ein Fachinstitut zur Seite zur stellen, kaum zum Ausdruck bringen!

Folgt man den Diskussionen in den sozialen Medien, wenn das Thema auf den Begriff Hege kommt, sträuben einem erfahrenen Jäger wie mir spätestens beim dritten Kommentar sämtliche Nackenhaare! Es hat erkennbar noch kein Jäger erkannt, dass es leichter ist, einen Pudding an die Wand zu nageln, als unter Jägern eine einvernehmliche Definition des Begriffs Hege zu finden. Auch konnte mir noch keine einziger Anhänger dieser Hegephilosophie erklären, wie man  bei einer durchschnittlichen Reviergöße von 250 ha in Deutschland Hege betreibt.

Es fehlt in den etablierten Jägerschaften, unabhängig ob man sich mit einem Jagdpächter oder mit einem Begehungsscheininhaber unterhält, fast vollständig an wissenschaftlichen Grundkenntnissen bezüglich des Schalenwildmanagements, stattdessen kaut man seit Jahrzehnten immer noch auf diesem unbestimmten Begriff der Hege herum.
Bei diesen Diskussionen wird das Fehlen eines jagd- und wildbiologischen Instituts in Deutschland allzu deutlich.

Der Jagdpächter spielt Napoleon auf 250 ha - Die Verknappung der Abschüsse als Instrument der Macht

Wenn ich mir die Abschussvorgaben der Jagdpächter, die ich in den letzten 50 Jahre kennen gelernen durfte, - und das waren sehr viele- durch den Kopf gehen lasse, so kann ich einen eindeutigen Trend erkennen:

Je kleiner das Revier, desto größer der Napoleon

Wurde das Revier über die Jahrzehnte immer an den gleichen Jäger verpachtet, entwickeln ich derart komplizierte Abschussvorgaben, die es auch einem erfahrenen Jäger wie mir unmöglich machen, die im Abschussplan vorgegebene Wildmenge zur Strecke zu bringen. Die Vorgaben machen es Jungjägern und unerfahrenen Jägern zudem unmöglich, überhaupt einen dem Jagdpächter genehmen Bock zu erlegen. Sie erlegen irgendwann nichts mehr, um den begehrten Begehungsschein nicht zu verlieren. Diese Jäger, die aus Angst um einen Fehlabschuss nichts mehr erlegen, sind die größten Unruhestifter im Revier! Der willkürliche Begriff Hege mutiert zur Abschussverhindung auf höchstem Niveau. Am Ende des Jagdjahres werden dann die Abschussmeldungen frisiert, dass sich die Balken biegen. ( Jagdvorsteher: "Die Abschussmeldungen meines Jagdpächters haben den Wahrheitsgehalt eines arabischen Frontberichtes") In solchen Revieren zieht sich der Jagdpächter willfährige Vasallen heran, jagdlich sind diese Jäger ohne Jagderfahrung völlig unbrachbar.

Womit wir ganz am Anfang des Artikels angekommen sind: Bei alten Jagdpächtern hat sich eine „Abschussverhinderungsmentalität“ eingeschlichen, mit der es unmöglich ist, angemessene und dem Waldbau zuträgliche Wildbestände zu erreichen.

Um einen Wildbestand zu erzielen, der einen Waldumbau ermöglicht, wie wir ihn dringend benötigen, müssten viele Jagdpächter von ihrem Machtinstrument der willkürlichen Freigabe abrücken und ein Abschussmanagement betreiben, das den Namen auch verdient und die Anforderungen der Waldbesitzer gerecht wird. Davon ist die Mehrheit der Jagdpächter aber noch Lichtjahre entfernt, denn die Jagdpächter werden den Machtanspruch der willkürlichen Abschussfreigabe  nicht freiwillig abgeben. Den Jagdverbänden steht hier eine Mammutaufgabe bevor, wollen sie nicht irgendwann als Verhinderer eines natürlichen Waldumbaus dastehen.
Einzig deshalb hat sich die Gemeinde in Trossingen zu dem harten Schritt des Ausschlusses von über 70 jährigen von der Vergabe der Jagdpacht entschlossen, mit der Mutmaßung der fehlenden Fitness bei über 70 Jährigen hat das nichts zu tun.

Ob die seit Jahrzehnten unter den Abschussvorgaben der alten Pächter gelittenen jungen Jäger eine Veränderung bei der Bejagung einleiten, wenn sie selbst Pächter werden, wage ich aber zu bezweifeln. Auch wenn viele jungere Jäger über die Willkür Ihres  Jagdpächter schimpfen, wer Jahrzehnte unter einem Jagdpächter alter Schule das Jagen gelernt hat, wird es genauso fortführen. Wie hat es F.W. Bernstein so schön erkannt:

„Die größten Feinde der Elche waren früher selber welche“

 

waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan 

 

Homeschooling in USA - da steht viel Natur und Jagd auf dem Stundenplan

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Der Bayerische Jagdverband (BJV) ist entsetzt über die Wintergatterabschüsse in Kaisers im Lechtal, Tirol.

33 Stück Rotwild wurden niedergemetzelt

BJV lehnt Wintergatterabschüsse kategorisch ab

Jagd muss immer tierschutzgerecht bleiben, auch im Seuchenfall

Feldkirchen, 10. Februar 2020 (gh): Grausame Szenen müssen sich letzte Nacht in einem Wintergatter in Tirol abgespielt haben. Auf Anordnung der Landesveterinärbehörde wurde dort als Seuchenbekämpfungsmaßnahme gegen Tuberkulose das Feuer auf Rotwild im Gatter eröffnet. 33 Tiere wurden vor ihren Artgenossen auf engstem Raum niedergemetzelt. Auch nach 45 Minuten, so Augenzeugen, sollen noch nicht alle Tiere tot gewesen sein. „Die Zäune des Gatters sind blutverschmiert. Die Tiere liegen übereinander und direkt am Zaun. Es ist davon auszugehen, dass sie in grenzenlose Panik gerieten und natürlich versucht haben, auszubrechen“, kommentiert BJV-Tierschutz-Expertin, Dr. Claudia Gangl auf Grund des dem BJV vorliegenden Fotomaterials.
Der Bayerische Jagdverband lehnt Wintergatterabschüsse kategorisch ab. Thomas Schreder, Biologe und BJV-Vizepräsident: „Ich bin entsetzt über solche Praktiken unter dem Deckmantel der Seuchenbekämpfung. Derartige Massenabschüsse von Rotwild im Gatter sind mit dem Tierschutz nicht vereinbar. Deshalb sind solche Maßnahmen mit dem BJV nicht zu machen.“
Auch in Bayern war die Tuberkulose beim Rotwild ein Thema. Doch gemeinsam mit der Staatsregierung, mit den Behörden, dem Tierschutz und den örtlichen Kreisvereinen und Hegegemeinschaften ist es dem BJV gelungen, eine solche Tierquälerei als Maßnahme abzuwenden. Seitdem beteiligen sich die Jägerinnen und Jäger in den vom Umweltministerium ausgewiesenen Landkreisen am Tuberkulosemonitoring. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es in Bayern keinen Seuchenzug gibt und die Tuberkulose bei Rotwild nur in seltensten Fällen nachgewiesen werden kann.

Thomas Schreder: „Wo bleibt da der Respekt vor dem Tier? Jagd muss immer tierschutzgerecht sein, auch im Seuchenfall.“

Jagd ist gelebter Naturschutz

Herausgeber: Bayerischer Jagdverband e.V., Hohenlindner Str. 12, 85622 Feldkirchen,
Tel.: 089 / 990 234-0, Fax: 089 / 990 234-35, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,
Web: www.jagd-bayern.de

Der Bayerische Jagdverband (BJV) ist ein staatlich anerkannter Naturschutzverband mit rund 50.000 Mitgliedern. Er ist die politische Vertretung der Jägerinnen und Jäger in Bayern
Haben Sie Fragen zu Themen rund um Wild, Jagd, Natur und Naturschutz? Interessieren Sie Zahlen und Fakten? Dann helfen wir Ihnen gerne weiter:
Pressesprecher: Thomas Schreder (ts),
Tel. 089 - 990 234 77, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Presse: Dr. Gertrud Helm (gh),
Tel.: 089 – 990 234 38, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dr. Gertrud Helm
Referentin Öffentlichkeitsarbeit und Presse
Bayerischer Jagdverband e.V.
Hohenlindnerstr. 12
85622 Feldkirchen
Tel. 089 990 234-38
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Mobil: 0151 27 06 78 43
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