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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

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Die Märkische Schweiz, nur 50 Kilometer östlich von Berlin, ist auch heute noch ein Geheimtipp, wenn es darum geht, abgelegene Orte Brandenburgs zu entdecken. Anlässlich einer Arbeitstagung des Deutschen Jagdportals starteten die Teilnehmer bei herrlichem Herbstwetter eine Schlösserrundfahrt.

Die Rundfahrt beginnt in Prötzel, am nördlichen Ende der Märkische Schweiz. Hier steht das Prötzeler Schloss und wartet auch noch nach 25 Jahren nach der Wiedervereinigung auf seine Sanierung. An seiner idyllischen Lage hat sich nichts verändert. Uralte Kastanien lassen erahnen, wo sich einst der Schlosspark befand. Der unterhalb des Schlosses liegende schilfbewachsene Waldsee aber zeigt, um welch einmaliges Refugium es sich bei dem ehemaligen Herrensitz  derer von Eckardstein handelt. Auch heute noch, fast 70 Jahren nach Ende des Krieges sind die Einschläge der Granat- und Shrapnelsplitter in der parkseitigen Fassade des Schlosses zu erkennen. Hier am Prötzeler Schloss scheint die Zeit vollständig still zu stehen und nur der Blick auf die gerade erst sanierte Prötzeler Dorfkirche zeigt, dass sich hier etwas tut.

Nach nur wenigen Kilometern auf der Straße Richtung Wriezen geht es rechts ab zum Schloss Reichenow. Auch dieses Schloss im Tudorstil war einst im Besitz des Adelsgeschlechts derer von Eckardstein. Nach der Wende wurde es aufwendig saniert und diente einige Jahre als Hochzeitshotel. Im Jahre 2012 ereilte es das Schicksal vieler großen Hotels: Es musste schließen. Seither wartet es auf einen neuen Betreiber.

Von Reichenow aus ging es dann quer durch die Märkische Schweiz südlich Richtung Fürstenwalde. Ständig wechselt die Landschaft. Einmal sind es die Felder, die fast bis zum Horizont reichen , und dann wiederum geht es kilometerlang durch die ausgedehnten Mischwälder der Märkischen Schweiz. Und auch an einem solch sonnigen Herbsttag, der zum Erkunden einlädt, sind es nur wenige Autos, die einem entgegen kommen. Wir erreichten Schloss Steinhöfel am späten Mittag und genossen nach einem Spaziergang durch den Schlosspark bei spätsommerlichem Wetter den Kaffee mit heißem Apfelstrudel auf der Terrasse des Schlosses.        

Über Buckow, der Hauptstadt der Märkischen Schweiz ging es zum imposantesten Schloss unserer Rundfahrt: Schloss Neuhardenberg. Durch seine Lage an der Straße von Frankfurt/Oder und Bad Freienwalde liegt es nicht so abseits, wie die anderen Schlösser der Mark. Ein Hotel, ein Seminarzentrum und eine ständig wechselnde Kunstausstellung machen Neuhardenberg zum wichtigsten Touristenmagneten der Mark. Leider blieb uns der Eintritt in die bekannte neuhardenberger Schinkelkirche wegen Musikproben verwehrt, sodass wir als Ersatz für die Kirchenbesichtigung einen Rundgang durch die großzügigen Parkanlagen des Schlosses machten.

Doch ein Schloss durfte nicht fehlen: Von Neuhardenberg aus ging es zur Komturei Lietzen, dem letzten noch erkennbaren Rittersitz der Tempelritter. Der Landsitz und die Kirche der Komturei aus dem 13. Jahrhundert ist liebevoll von den Nachkommen derer von Hardenberg nach der Wende wieder hergerichtet worden und abseits des spärlichen Tourismus wirkt der Landsitz mit seinem angrenzenden verwunschen wirkenden See See und der Komturei ein wenig verloren und vergessen in der Weite der Mark.

Die Schlösserrundfahrt klingt mit einem Abendessen im Kunstspeicher von Friedersdorf aus. Auch hier kann man Märkische Geschichte atmen. Mit der Wende kam ein Nachkomme des aten märkischen Adelsgeschlechts derer von der Marwitz, Hans-Georg von der Marwitz, nach Friedersdorf zurück und trat das Jahrhunderte alte Erbe seiner Vorfahren wieder an. Das Schloss in Friedersdorf  wurde  im 2. Weltkrieg vollständig zerstört. Doch Hans-Georg von der Marwitz, heute Bundestagsabgeordneter des hiesigen Wahlkreises, gründete einen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Speicher in Friedersdorf zu einen Museum mit Restaurantbetrieb umzubauen. Bei einem köstlichem Steak mit  einem weiten Blick über die Felder der Mark ließen wir die Schlösser noch einmal Revue passieren und genossen den letzten sommerlichen Sonntag auf der Terrasse des Kunstspeichers in Friedersdorf.

Weidmannsheil mit besten Grüßen

DEUTSCHES JAGDPORTAL

Euer Stefan