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1.10.2021 - Kolumne Jagd Heute
Ökovieh und Hirschherden

Ich habe einen Bekannten, der ist „Bio“- Bauer. Er achtet auf einen geschlossenen Kreislauf im...
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1.10.2021 - Kolumne Jagd HeuteÖkovieh und HirschherdenIch habe einen Bekannten, der ist „Bio“- Bauer. Er achtet auf einen geschlossenen Kreislauf im Betrieb und darauf, dass er nur so viele Tiere hält, wie sein Land ernähren kann. Seine Weiden machen pro Hektar Fläche gut zwei Rinder satt – zu Nahrungsengpässen kommt es nicht. Nun ist es aus ökonomischer Sicht immer verlockend, „mehr“ zu machen (Wachstum!). Für meinen Bekannten würden mehr Tiere mehr Geld einbringen. Aber er käme nicht einmal im Traum auf die Idee, auf seinen zehn Hektar Wiesen anstatt seinen 20 Rindern 30 oder gar 40 grasen zu lassen. Weil das Gras nicht ausreichen würde. Seine Tiere müssten hungern. Und keine Maßnahme dieser Welt könnte die Nahrungsknappheit kompensieren (Besucherlenkung? Ruhezonen? Ablenkfütterungen? Gar ein Lebensraumgutachten?). Mehr Kühe würden das Ökosystem Weide durch Fraß und Tritt zerstören. Die Tiere würden sich ihrer eigenen Lebensgrundlage berauben. Schon ein Rind mehr pro Hektar würde das Gleichgewicht des geschlossenen Kreislaufs ins Wanken bringen.Für unsere Rehe und Hirsche haben die Wildbiologen einst „tragbare“ Wilddichten ermittelt, die noch heute in der Jungjägerausbildung gelehrt werden. Für Rehe galten, je nach Standort, 3 bis 12 Rehe pro 100 Hektar Wald als verträglich. Hirsche sollten es nicht mehr als 1 bis 3 sein. Niemand hat diese Zahlen, die sich die Jagd selbst als „Obergrenze“ auferlegt hat, angezweifelt. Doch nachdem man gemerkt hatte, dass man (Jäger in der Praxis) Rehe und Hirsche nicht zählen kann, machten die nackten Zahlen nur noch wenig Sinn für die Jagdpraxis. Heute sind diese „Obergrenzen“ Schnee von gestern. Und es ist auch wahrscheinlich, dass die Rehdichte aufgrund von Eutrophierung und Klimawandel heutzutage etwas höher sein kann, ohne gleich Schäden zu verursachen.https://www.wildoekologie-heute.de/