Artensterben und Naturzerstörung: Dieses Virus ist auch der Preis unserer Ausbeutung der Natur
Erreger überspringen Artgrenzen, wenn wir natürliche Ressourcen respektlos ausbeuten. Machen wir so weiter, scheitern wir. Ein Gastbeitrag Johannes Vogel
Johannes Vogel ist Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin - Leibniz Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung und Professor für Biodiversität und Wissenschaftsdialog an der Humboldt-Universität zu Berlin
Mit der weltweiten Ausbreitung des neuen Coronavirus sind wir Teil eines Experiments der Natur geworden: Ein Virus hat die Artgrenze übersprungen und verbreitet sich nun wie ein Lauffeuer durch seinen neuen Wirt. Normalerweise bremsen Gebirge, Meere, Schluchten oder andere Landformen solche Ausbrüche. Doch bei Sars-CoV-2 handelt es sich um ein Virus, das sich auf die Körper einer kosmopolitische Art gestürzt hat: eine hochmobile, individuenreiche und supervernetzte globale Art, den Menschen, der alle vormals existierenden Grenzen gesprengt hat.
Illegaler Wildtierhandel führt immer wieder zum Überspringen von Erregern auf den Menschen (weiterlesen)