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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Lieber Jägerinnen und Jäger,

unser Fachmann für Waffenrecht, Herr Eberhard Becker, möchte Sie wie folgt informieren:

Nachtzieltechnik / Infrarotstrahler

In einer aktuellen Zeitschrift des bayerischen Jagdverbandes werden waffenrechtliche Bewertungen hinsichtlich der jagdlichen Nutzung von Nachtzieltechnik und Infrarotstrahler vorgenommen. Es wird die These vertreten, dass der Umgang mit Nachtsichtvorsätzen und Nachtsichtaufsätzen waffenrechtlich auch dann erlaubt sei, wenn diese Geräte technisch bedingt eine künstliche Lichtquelle (z. B. Infrarotstrahler) verwenden.

Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass das Merkblatt des BKA zum Einsatz von Nachtsichtvor- und Nachtsichtaufsätzen durch die Jäger für die bayerische Vollzugslage nicht maßgeblich ist. Die bundesweite Rechtsauffassung zum ergänzenden Einsatz von Infrarotstrahlern zu den Nachtsichtvor- und Nachtsichtaufsatzgeräten sieht jedoch anders aus. Sowohl das Merkblatt des BKA zum Einsatz der Nachtzieltechnik für Jäger, als auch die Bewertung des „Forum Waffenrecht“ (heute: BZL) gehen davon aus, dass die freigegebenen Nachtzielgeräte in Verbindung mit Schusswaffen über keine integrierten Vorrichtungen zum Beleuchten oder Anstrahlen des Ziels, wie z. B. Infrarot-Aufheller, Lampen etc., verfügen dürfen. Weder in einschlägigen Waffenrechtskommentaren noch in den zurückliegenden Bundestagsdrucksachen zur Waffenrechtsänderung lässt sich die bayerische Auffassung nachvollziehen. Die Nutzungsfreigabe für die Jäger bezieht sich nach § 40 WaffG nur auf Abschnitt 1 Nummer 1.2.4.2 der Anlage 2 des Waffengesetzes,  somit nur auf die Nachtsichtvorsätze und Nachtsichtaufsätze für Zielhilfsmittel (z. B. Zielfernrohre).

Nicht erfasst werden hier Vorrichtungen, die das Ziel beleuchten (Licht sichtbar oder unsichtbar), wozu auch der Infrarotstrahler gehört, die aber in Nummer. 1.2.4.1 geregelt sind. Im Übrigen wäre die vorgesehene Anpassung im Waffenrecht und BJG (Entwurf vom 20.01.2021), auch Infrarotstrahler zusätzlich freigeben zu wollen, total überflüssig, wenn man der bayerischen Auffassung jetzt schon folgen würde. Von einer Orientierung an der bayerischen Auslegung kann deswegen nur abgeraten werden.

Man würde die waffenrechtliche Zuverlässigkeit verlieren.

Eberhard Becker Juli 2024   

Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil! I

m Auftrag (Johannes Schorr) Geschäftsführer

 

Jägerheim - Lachwald 5
66793 Saarwellingen
www.saarjaeger.de
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06838-8647880
06838-86478844

Kurzanleitung zur Erstellung einer Ausschreibung für Jagdverpachtungen

Jagdverpachtung Hessen


Revierbeschreibung: Fügen Sie detaillierte Informationen zum Revier hinzu.

Anforderungen an den Pächter: Stellen Sie sicher, dass alle Anforderungen klar und vollständig sind.

Pachtbedingungen: Geben Sie klare Informationen zu Pachtbeginn, -dauer und -preis.    

Bewerbungsunterlagen: Listen Sie alle notwendigen Unterlagen auf, die von den Bewerbern eingereicht werden müssen.

Kontaktinformationen: Fügen Sie vollständige und korrekte Kontaktinformationen hinzu.

Beim Bewerben der Jagdpachtausschreibung im Internet sollte berücksichtigt werden, dass Revierkarten, Fotos des Reviers und auch der Pachtvertrag eingestellt werden kann. Das Budget für das Bewerben der Ausschreibung und das Festlegen, in welchen Medien die Jagd beworben werden sollen, sollte mit den Mitgliedern abgesprochen werden. 

Diese Vorlage kann nach Bedarf angepasst und erweitert werden, um spezifische Anforderungen und Bedingungen des jeweiligen Jagdreviers widerzuspiegeln.


Revierbeschreibung

Jagdrevier: (Name des Reviers, wie es bei der Unteren Jagdbehörde geführt wird)

Die Jagdgenossenschaft (Name der Jagdgenossenschaft) beabsichtigt, das Jagdrevier (Name des Reviers, Genossenschaftsrevier/Eigenjagdrevier) zur Pacht ab dem (Datum) für eine Dauer von (Dauer der Pacht, z.B. 9 Jahre) zu verpachten.

Lage: (Beschreibung der geografischen Lage des Reviers, z.B. Gemeinde, Landkreis)

Fläche: (Angabe der Größe in Hektar)

Wildarten: (Beschreibung der möglichen Jagdarten, z.B. Hochwild, Niederwild)

Bewirtschaftung: (Informationen zur aktuellen Bewirtschaftung, z.B. Wiesen, Wälder, Gewässer) Anforderungen an den Pächter:Jagdschein: Gültiger Jahresjagdschein erforderlich, Nachweis der Pachtfähigkeit durch die Untere Jagdbehörde.

Versicherung: Nachweis einer Jagdhaftpflichtversicherung

Erfahrung: Nachweisbare Jagderfahrung, vorzugsweise im betreffenden Wildartenbereich

Verpflichtungen: Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und der Pachtbedingungen, Vergabe von Begehungsscheinen an örtliche Jäger, Begrenzungen von unentgeltlichen/entgeltlichen Begehungsscheinen Jagdessen, Wildschadenübernahme in voller Höhe/Begrenzt bis Euro, maximale Entfernung zum Wohnort/Begrenzung der Ausschreibung ausschließlich an ortsnahe Jäger (nicht weiter als ...km/Kreisgebiet) , körperlicher Nachweis kann durch Vorlage des erlegten Wildes verlangt werden

Wildschadensverhütungsmaßnahmen: Teilnahme an Wildschutzarbeiten, wie Zäunung und Vergrämung


Pachtbedingungen

Pachtbeginn: (Datum des Pachtbeginns)

Pachtdauer: (Dauer der Pacht)

Pachtpreis:([Angabe des jährlichen Pachtpreises oder Hinweis auf Verhandlung, Hinweis auf die im Bundesland geltende Jagdpachtsteuer, Wildschadenspauschale, Jagdessen)

Zahlungsmodalitäten: (Beschreibung der Zahlungsbedingungen)


Bewerbungsunterlagen

Interessenten werden gebeten, ihre Bewerbungsunterlagen bis spätestens (Bewerbungsschluss, z.B. 31. Juli 2024) an die untenstehende Adresse zu senden. Die Bewerbungsunterlagen sollten folgende Dokumente enthalten:

Anschreiben mit Motivationsschreiben#

Kopie des gültigen Jagdscheins

Nachweis der Jagdhaftpflichtversicherung

Nachweis der Jagderfahrung

Referenzen und ggf. weitere relevante Unterlagen


Kontakt:

Jagdgenossenschaft (Name der Jagdgenossenschaft)
(Name des Ansprechpartners/Jagdvorstands)
(Adresse)
(Telefonnummer)
(E-Mail-Adresse)

Hinweis:

Die Jagdgenossenschaft behält sich das Recht vor, Bewerber zu einem persönlichen Gespräch einzuladen und die endgültige Auswahl nach eigenem Ermessen zu treffen. Es besteht kein Anspruch auf Vertragsabschluss.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung und stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

(Name des Ansprechpartners)
(Position)
Jagdgenossenschaft (Name der Jagdgenossenschaft)

 

 

Kurzanleitung zum Anpassen der Ausschreibung:

  1. Revierbeschreibung: Fügen Sie detaillierte Informationen zum Revier hinzu.

  2. Anforderungen an den Pächter: Stellen Sie sicher, dass alle Anforderungen klar und vollständig sind.

  3. Pachtbedingungen: Geben Sie klare Informationen zu Pachtbeginn, -dauer und -preis.

  4. Bewerbungsunterlagen: Listen Sie alle notwendigen Unterlagen auf, die von den Bewerbern eingereicht werden müssen.

  5. Kontaktinformationen: Fügen Sie vollständige und korrekte Kontaktinformationen hinzu.

  6. Onlineausschreibung: Beim Bewerben der Jagdpachtausschreibung im Internet sollte berücksichtigt werden, dass Revierkarten, Fotos des Reviers und auch der Pachtvertrag eingestellt werden kann.

  7. Budgetierung der Ausschreibungskosten: Das Budget für das Bewerben der Ausschreibung und das Festlegen, in welchen Medien die Jagd beworben werden sollen, sollte mit den Mitgliedern abgesprochen werden.

Diese Vorlage kann nach Bedarf angepasst und erweitert werden, um spezifische Anforderungen und Bedingungen des jeweiligen Jagdreviers widerzuspiegeln.

 

Sie möchten Ihre Jagdpachtausschreibung  online präsentieren?  Wir helfen Ihnen gerne. Wenden SIe sich an das Deutsche Jagdportal Herrn Stefan Fügner Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!   Mobil 0178 6141856

 

NRW:Landesregierung stellt bis 2020 rund 1

Das Thema „Wald verkaufen“ und speziell der Verkauf von Eigenjagden stellt Immobilieneigentümer und potenzielle Käufer vor spezifische Herausforderungen und Anforderungen, die über die typischen Aspekte eines Immobilienverkaufs hinausgehen. Bei einer Eigenjagd handelt es sich um wesentlich mehr als um ein Flächenpaket, sondern ein spezialisiertes Anwesen, das mit jagdlichen, landschaftsrechtlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten verbunden ist.

Die gesetzlichen Regelungen finden sich in den Bestimmungen des Bundesjagdgesetzes sowie der entsprechenden Landesjagdgesetzen wieder (z.B. Mindestgröße einer Eigenjagd).

Neben den klassischen Kaufmotiven für land- und forstwirtschaftliche Liegenschaften, die zumeist wirtschaftlicher und strategischer Natur sind, kommt bei Eigenjagden mit dem Jagdrecht auf dem eigenen Grundbesitz ein freizeitbasiertes und emotionales Kaufmotiv hinzu. Der ideelle Wert auf seinem Grundbesitz jagen zu dürfen, wird von einer großen Käuferschicht als sehr attraktiv bewertet, wobei der Fokus hier keinesfalls ausschließlich auf dem Jagderlebnis liegt. Neben diesem ist für die Käufer die Naturverbundenheit, das praktische Arbeiten in dem Jagdbezirk, wie der Bau von Hochsitzen oder das Anlegen von Suhlen für Wildschweine ebenso ausschlaggebend, wie das Füttern des Wildes in Notzeiten und die Verarbeitung des Wildbrets.

Die Möglichkeit der individuellen Gestaltung von Waldgesellschaften unter den aktuellen Klimaschutzgedanken gewinnt für die Kaufinteressenten immer mehr an Bedeutung.

Die Berücksichtigung dieses freizeitbasierten und emotionalen Mehrwertes einer land- und/oder forstwirtschaftlichen Liegenschaft, die über den Eigenjagdstatus verfügt, stellt einen hohen Anspruch an die Bewertungen solcher Liegenschaften. Neben den üblichen Bewertungskriterien sind die Wechselwirkungen zu den jagdlich relevanten Parametern zu erfassen und in einer fundierten Marktwerteinschätzung sachgerecht umzusetzen.

Ausschlaggebend ist insbesondere die geografische Lage unter Berücksichtigung der vorliegenden Nutzungsarten, wie z.B. Landwirtschafts- oder Forstwirtschafts- oder Gewässerflächen. Bei Eigenjagden mit hohen Waldanteilen ist der Baumbestand mit den vorherrschenden Baumarten, sprich Anteilen an Laub- oder Nadelholz sowie den jeweiligen Altersklassen eine wesentliche wertbeeinflussende Eigenschaft. Ebenso spielt die Geländebeschaffenheit eine große Rolle, da diese sowohl die wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten als auch die jagdliche Nutzung beeinflusst. Die Befahrbarkeit mit Maschinen und die vorhandene Infrastruktur ist für die Käufer ein wichtiges Entscheidungskriterium.

In Abhängigkeit der vorgenannten Rahmenbedingungen variiert zudem die Qualität des Wildbestandes, der bejagt werden kann. Die vorhandenen Wildarten differieren stark, und das Vorhandensein von Hochwild und/oder Niederwild ist für einige Käufer eine klare Entscheidungsgrundlage, die für oder gegen einen Kauf sprechen.

Die Marktwerteinschätzung einer Eigenjagd kann daher aufgrund ihrer spezifischen Merkmale sehr komplex sein. Hier sind neben den rechtlichen, fachlichen und methodischen Kenntnissen zuletzt umfangreiche Erfahrungswerte und entsprechende Marktkenntnisse unabdingbar.

LOSCH & MEYER Immobilien GmbH
Fachmakler für Landwirtschaftliche Immobilien
Gut Scheuerhof
Grüner Kuhweg 21
51069 Köln

Telefon: 0221 / 16535900
Fax: 0221 / 16535909

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www.losch-meyer.de

Geschäftsführer: Julius Losch

NRW:Landesregierung stellt bis 2020 rund 1

 

Dienstag, 18 Juni 2024 18:19

Gedanken und Fragen zum Wolfsbestand in Deutschland 

geschrieben von

 

 

17.06.2024

Anlass zu diesem Artikel war der Bericht in der Jagdzeitschrift  Der Überäufer 04/2023 und dort der Artikel: " Das Mehr an Wölfen".

Kernaussage: Es gibt berechnet mehr Wölfe, da die Jagdstrecke an Schalenwild in Brandenburg abnimmt. Der Wolf frisst quasi soviel Wild auf, sodass es der Jäger nicht mehr erlegen kann. Tot ist tot.

Ich fand zunächst das ganze als ein interessantes Zahlenspiel, dem ich auch gedanklich gefolgt bin. Rehwildstrecke 2014/15 ca. 70.000 Tiere; 2022/23 nur noch 48.772 Rehe. Damwild und Rotwild ähnlicher Rückgang.

Für die abnehmende Jagdstrecke an Schalenwild muss es einen Grund geben. Klassische traditionelle Jäger-Logik. Die Strecke nimmt ab, also gibt es weniger Wild. Der Grund: viele Wölfe

Dann habe ich mir die Wildunfallstatistik von Brandenburg angeschaut.

Nach der Wildunfallstatistik könnte man zur Erkenntnis gelangen, dass es mindestens gleich viel, wenn nicht sogar mehr Wild geworden ist. Mehr Wildunfälle bedeutet mehr Wildbestand. Oder treibt der Wolf das Wild vermehrt auf die Straßen?

Die Wildunfälle bei Rehwild in 2022/23 sind auf gleichem Niveau 1450 wie in 2014/15, Damwild ist von 230 auf 400 angestiegen, Rotwild 240 auf 310. (Quelle DJV).

Wie passt dieser Anstieg von Wildunfällen in das Modell der oben beschriebenen klassischen Jägerlogik?

Das Wild ist noch da und es ist sogar mehr geworden! (wenn man annimmt, dass immer prozentual gleich viel Wild vom Bestand einem Verkehrsunfall zum Opfer fallen)

Auch wenn die Streckenmeldung in Brandenburg nach vorherrschender Logik (Zuwachs abschöpfen) einen abnehmenden Wildbestand suggerieren. Sie zeigen lediglich, dass die Jäger weniger Tiere erlegt haben. Unterstellt man weiterhin insgesamt mindestens den Gleichen Zeitaufwand aller Jäger (eher mehr da es mehr Jäger gibt) bedeutet das, dass wesentlich mehr Zeit erforderlich war, um 1 Tier zu erlegen. Es ist viel schwieriger geworden, in Wolfsgebieten Schalenwild zu erlegen. Ist das nicht der Grund für die abnehmende Wildstrecke!?

Und im Übrigen bestimmt das Nahrungsangebot die Grössse einer Raubwild-Population. – habe ich mal im Biologieuntericht gehört. (viele Rehe = viele Wölfe ?)

Damit taugt der Wolf auch nicht als Heilsbringer für die Naturverjüngung im Wald .

Der Wolf verschlimmert die Situation sogar, da er das Schalenwild (außer Muffel) nicht ausrotten wird, es heimlicher macht und es somit noch schwerer zu bejagen ist.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen, dass insbesondere das Rehwild in Wolfsgebieten wesentlich heimlicher, ja fast unsichtbar wird und ohne Wärmebild, Nachtsicht und Drohnen kaum noch zu entdecken und dann zu beobachten ( mit 30 facher Vergrösserung auf > 250m) und damit zu bejagen ist.

Und nun zur eigentlichen Botschaft in dem Artikel – Das Mehr an Wölfen.

Sind es zu viele Wölfe? Es kommt darauf an.

Nein´, für einen Stadtmenschen der regelmäßig sein Geld bekommt, im trockenen und wohltemperierten Büro sitzt und für den „draußen“ die Natur (Wald, Wiese, Acker) ein Freizeit-und Erlebnisraum ist.

Ja, für viele der Landbewohner die artgerecht Tiere im Freien halten, vom Land leben, Deiche schützen, deren Kinder lange Strecken zu Fuss oder mit dem Fahrrad durch die Natur müssen. (ÖPNV gibt´s nicht, nur Mama Taxi)

Und wie viele Wölfe sind es denn eigentlich?  Offiziell, geschätzt oder gefühlt. (zwischen 1331 (2022/23) und ca. 3.000 oder noch mehr?). Und sind es reinrassige Wölfe oder Hybriden? Und woher kommt die Messlatte was reinrassig ist?

Dem gerissenen, verendeten Tieren (sowohl Wild als auch Nutztieren) dürfte diese Unterscheidung sehr akademisch vorkommen, tot ist tot.

Also vorhandene Daten ideologie- und vorurteilsfrei bewerten und weiteres  solides und verlässliches Zahlenmaterial erarbeiten !!! (Moderne Technik machts möglich)

Aber was man heute schon sicher weiss. Der Wolf richtet (egal wie viele es nun sind) trotz „Schutzmaßnahmen“ erheblichen Schaden an (nicht nur wirtschaftlich).

Und der Wolf ist sehr lernfähig.

Und wenn er lernt, sich von Menschen und Nutztieren fernzuhalten, weil die Nähe zu Zweibeinern, menschlichen Siedlungen, Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden tödlich für ihn endet, wird er sich fernhalten. (Tote Wölfe geben ihre Genetik/Verhalten –  Nutztiere sind Nahrung- nicht weiter und die überlebenden geben ihre  Erfahrung (halte dich von Nutztieren und Menschen fern) weiter.

Nicht ohne Grund ist der Wolf in unsere Region fast ausgerottet worden. Als Nahrungskonkurrent für unsere Vorfahren war für den Wolf bei einer hungernden Bevölkerung kein Platz in unsere Kulturlandschaft. Das war Konsens.

Wenn heute Konsens (?) ist, dass der Wolf frei in unserer Kulturlandschaft leben soll, müssen wir ehrlich über die Konsequenzen reden und auf solider Zahlen-/Faktenbasis  Entscheidungen treffen.

P.S: Ich würde es begrüssen wenn jeder der mitredet/entscheidet sich einmal ein Massaker durch Wolfsrisse persönlich angeschaut hat und/oder einem Wolfsrudel in freier Wildbahn begegnet ist.

Name und e-mail Adresse ist dem Jagdportal bekannt. Der Verfasser möchte nicht im Netz angepöbelt werden, steht aber für jede sachliche Diskussion zur Verfügung.

 

 

Seit einigen Jahren sorgen die stark gestiegenen Jungjägerzahlen bei den Funktionären der Jägerschaften für gehörige Unruhe. Über viele Jahre schwankten die jährlichen Neuzugänge stabil zwischen 9.000 bis 11.000 neuen Jagdscheininhabern. Seit einigen Jahren steigen die Zahlen jedoch deutlich an. Scheinbar werden aber viele dieser Jungjäger nicht in einer Kreisjägerschaft aktiv, sie bleiben nach der Prüfung ohne Mitgliedschaft. Dadurch sinkt der Organisationsgrad der Jagdverbände prozentual zur gesamten Jägerschaft stetig, wodurch auch ihr politischer Einfluss sinkt. Dies sorgt bei den Jagdfunktionären seit Jahren für Unruhe, scheinbar geht der Jungjägerboom an den Verbänden vorbei. Für einen weiterer Höhepunkt in der Diskussion, wie man in den Verbänden mit den vielen neuen Jungjägern umgehen soll, bzw. wie man diese an die Jagdverbände bindet, sorgt das Editorial des Vizepräsidenten des LJV Sachsen, Wilhelm Bernstein.

Knabberte Wolf Jogger im Gartower Forst an?

Ich gebe zu, dass mir weniger als Jagdkundiger aber als Hobbyhistoriker der Atem stockte, als ich das Editorial des Herrn Wilhelm Bernstein las. Da ist von Zwangsmitgliedschaft die Rede und davon, dass sich ein Landesjagdverband in Zukunft als eine Art verlängerter Arm der Waffen- und Jagdbehörden versteht, um den Ansturm der vielen Jungjägerinnen und Jungjäger gerecht zu werden. Man will als Verband kontrollieren, ob die Jungjäger auch ihrer jagdlichen Passion nachgehen, andernfalls droht der Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnis auf Empfehlung des Jagdverbandes. Da wurden Erinnerungen an die längst vergangene dunkelsten Zeiten der deutsche Geschichte wach, aber auf die will ich hier gar nicht weiter eingehen, schließlich schreibe ich hier als Jagdkundiger und nicht als Hobbyhistoriker.

Doch wir sehen hier ein Phänomen, das wir auch aus der aktuellen Politik kennen: Solange alles in Deutschland seinen geruhsamen Gang geht, fällt dem Bürger nicht auf, welche unfähigen Funktionäre sich auf seine Kosten in Parteien und Verbänden eingerichtet haben. Kommen jedoch Veränderungen auf die Funktionärskaste zu, die nicht vorauszusehen waren, offenbart sich die völlige Überforderung.

In der aktuellen Politik zeigt Herr Habeck, der Ukrainekrieg mit der damit verbundenen Energiekrise, wie wenig Erfahrung Funktionäre haben, wenn radikale Veränderungen auf sie zukommen, auf die sie nicht vorbereitet sind. Bei ihrem Auftritten im Internet außerhalb des öffentlich-rechtlichen Medien und der etablierten Zeitungen wird dann schnell ihre völlige Überforderung erkennbar. Geben sie dann noch völlig unverblümt ihre Meinung zu einem aktuellen Thema kund, dann wird ihre Inkompetenz offensichtlich. Bei Herrn Wilhelm Bernstein ist das nicht anders. Da fragt man sich dann sehr schnell, auf wessen Seite Politiker oder Verbandsfunktionäre eigentlich stehen, wenn sie sich als willfähriger Vollstrecker eines Staates sehen, anstatt die Interessen Ihrer Mitglieder zu vertreten.

Die Basis von Parteien und Verbänden müssen sich nun fragen, warum es sich um ein Phänomen handelt, dass fast alle überalterten Organisationen zeigen und die Funktionärskasten überall auf breiter Front kläglich versagen.

Ich sehe das Hauptproblem darin, dass diese Organisationen zwar glauben, demokratisch legitimiert zu sein, was satzungsrechtlich sicherlich auch kaum jemand anzweifelt. Tatsächlich aber haben die Wahlen in einem Jagdverband wenig mit demokratischer Willensbildung, wie sie in einer basisdemokratischen Organisation üblich sind, gemeinsam.

Herr Wilhelm Bernstein als Vizepräsident des Landesjagdverband Sachsens verdankt, ähnlich wie viele Funktionäre in der Politik und anderen Verbänden , seine Vizepräsidentenposten der Wahl auf dem Landesjägertag durch die Delegierte aus den Jagdvereinen. Diese Delegierte sind in der Regel treue und altgediente Mitglieder der Jägerschaften. Die Mitglieder der Jägerschaften selbst aber nehmen an den Wahlen der Präsidenten nicht teil. Sie haben keine Stimme auf den Landesjägertagen.

Kehren wir zurück zu unseren Jungjägern. Unter Ihnen sind nicht nur sehr viele selbstbewusste Jungjägerinnen, sondern auch sehr viele Jäger ohne soziale Kontakte in die örtliche Jägerschaft. Viele Jungjäger sind heute durch den Beruf überregional tätig und suchen bei der Jagd das Naturerlebnis. Sie können sich nicht vorstellen, durch jahrelange Basisarbeit in den Jägerschaften sich ihre Position in den Ebenen der endlosen Verbandshierarchie zu erarbeiten.

Die seit Jahrzehnten praktizierte Delegiertendemokratie etablierter Verbände hat dazu geführt, dass sich in den leitenden Positionen der Jagdverbände eine Funktionärskaste breitgemacht hat, die zwar sehr genau weiß, wie eine Funktionärshierarchie funktioniert, aber keinerlei Ahnung hat, was für gesellschaftlichen Veränderungen sich mit atemberaubender Geschwindigkeit vollziehen. Auch können sie sich nicht vorstellen dass der überregional lebende Jungjäger mit einer solchen Verbandsstruktur rein gar nichts anfangen kann.

Diese völlige Loslösung von den aktuellen Problemen des „kleinen Mannes“ bzw. des einfachen Mitglieds wiederum führt dazu, dass rückwärtsgewandte Funktionäre Lösungen aus längst vergangenen Zeiten präsentieren. Der Basis in den Vereinen, Verbänden und pragmatisch denkenden Menschen stehen dann, wie im Fall Wilhelm Bernstein, die Haare zu berge.

Wollen die Jagdverbände am Boom der Jungjäger profitieren, wird dies mit einer Delegiertendemokratie aus dem letzten Jahrhundert nicht gelingen. Die Jagdverbände müssen, wie es bereits Willy Brandt in seiner Antrittsrede zu seiner Bundeskanzlerschaft sagte, mehr Demokratie wagen.

Delegierte, die nach Rücksprache mit der Politik gemeinsam politisch willfährige Präsidenten wählen, haben in einer schnelllebigen Zeit in der wir heute leben, keinen Platz mehr

 

waidmannsheil

 

Stefan Fügner

Samstag, 25 Mai 2024 14:10

Jubiläumsfeier!10 Jahre Deutsches Jagdportal

geschrieben von

Liebe Freunde des Deutschen Jagdportals, 

mit großer Freude und Stolz möchten wir euch mitteilen, dass das Deutsche Jagdportal im Mai 2024 sein 10-jähriges Bestehen feiert!

Ein Jahrzehnt voller spannender Jagdabenteuer, wertvoller Informationen und unvergesslicher Momente liegt hinter uns. Wir sind unendlich dankbar für die Unterstützung und das Vertrauen, das ihr uns in den letzten zehn Jahren entgegengebracht habt. Ohne euch, unsere treuen Nutzer und Freunde, wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

In den vergangenen zehn Jahren haben wir viel erreicht:

  • Unzähligen Jägern haben wir helfen können ein Revier zu pachten
  • Unzähligen Jägern haben wir helfen können eine Jagdmöglichkeit zu finden
  • Unzähligen Jagdgenossen konnten wir bei der Verpachtung von Jagden unterstützen
  • Unzählige interessante Artikel und Beiträge haben wir euch bereitgestellt
  • Lebendige Gruppen aufgebaut für den Austausch und die Vernetzung unter Jägern
  • Nützliche Tipps und Ratschläge für Jungjäger und erfahrene Waidmänner und -frauen zusammengetragen
  • ... und vieles mehr!

Wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft und freuen uns darauf, auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit euch die Welt der Jagd zu erkunden und zu erleben.

Lasst uns dieses Jubiläum gemeinsam feiern und auf die nächsten erfolgreichen Jahre anstoßen!

Vielen Dank für eure Treue und Unterstützung. Auf die nächsten zehn Jahre!

Euer Team vom Deutschen Jagdportal
Stefan Fügner und Rainer Kern

In Jägerkreisen werden Retriever, insbesondere der Labrador Retriever inzwischen als hervorragende Apportierhunde anerkannt. Apportierhund JA, aber anderweitig sei er ja nicht so wirklich brauchbar, bekam ich schon oft zu hören. Kurzum, ein richtiger Jagdhund sei der Retriever nicht, er hätte ja nicht einmal Wildschärfe.

DGreifvögel werden weiter illegal verfolgt - 51 dokumentierte Fälle in 14 Monatenas ist ein Vorurteil, das sich genauso hartnäckig hält, wie das Klischee von deutschen Männern, die als Touristen immer kurze Hosen und weiße Socken in Sandalen tragen.

Doch sind solche Vorurteile wirklich gerechtfertigt? 

Ich möchte hier mal eine Lanze brechen für den Labrador Retriever, den ich selbst als Jäger seit über 20 Jahren führe.

Mein Labrador Retriever Rüde Stoatshead Agito bringt alles freudig

Für mich ist der Labrador ein sehr angenehmer Jagdbegleiter mit vielen Talenten

Es kommt natürlich auch immer darauf an, was für eine Art von Hund man gerne an seiner Seite haben möchte. Mir ist es wichtig, dass ich mich in jeder Lage auf meinen Hund verlassen kann, er mit mir zusammen arbeitet und meine Kommandos jederzeit annimmt. Nur so kann ich ihm auch maximale Freiheiten gewähren und genau das wünsche ich mir für meine Begleiter. Mehr über das Wesen des Labradors schreibe ich gerne mal in einem weiteren Artikel, um diesen Allrounder aus der Sicht eines Jäger vorzustellen.

Es ist wichtig zu wissen, dass es 2 Zuchtlinien gibt und ich für die Arbeit mit dem Hund ausschließlich nur die Arbeitslinie empfehle. Bei der Arbeitslinie unterscheidet man noch durch jagdliche- und durch der speziellen jagdlichen Leistungszucht.

Seit mehr als 2 Jahrzehnten führe ich Labrador Retriever aus spezieller jagdlicher Leistungszucht und all meine Hunde haben sich als sehr treue, sehr angenehme Begleiter, intelligente Partner und zuverlässige Jagdhunde erwiesen.

Meine Hunde verfüg(t)en bisher alle über eine ausgeprägte Wildschärfe. Sie unterstützen mich erfolgreich bei Nachsuchen und machen ihren Job, wenn ich sie schnalle. Sie zeigen leidenschaftliches Interesse am Stöbern und sie beherrschen das Buschieren perfekt unter der Flinte. Von nichts kommt nichts sagt man und das gilt auch in der Hundeausbildung. Das beginnt bei mir bereits mit der jagdlichen Welpenprägung.

Ich bilde meine Hunde unter anderem durch Dummytraining von klein auf zu perfekten Jagdhelfern aus.

Labrador Rüde Ben von der Perle der Südpfalz. 1. Platz und Suchensieger bei VPS Prüfung des JGHV
Die unterschätzte Kunst des Dummytrainings zur Jagdhundeausbildung

Verbindest du beim Begriff "Dummytraining" auch unmittelbar das Bild von Hundeführern, die ihren Vierbeinern grüne Stoffsäckchen zuwerfen, um sie zu unterhalten? Ich dachte vor etlichen Jahren genauso.

Ich bevorzuge es, meine Jagdhunde zunächst vollständig mittels Dummytraining auszubilden, bevor ich sie in den direkten Umgang mit Wild einbinde. Dies ermöglicht es mir, auf das Auftauen von Wild oder die Verwendung frisch erlegten Wildes für jedes Training zu verzichten. Zudem erlaubt es mir, jederzeit spontan mit meinem Hund zu trainieren, was ich als einen klaren Vorteil betrachte.

Das Dummytraining hat sich für mich als äußerst effektive Methode erwiesen, um die Fähigkeiten meiner Hunde zu fördern und solide Grundlagen für ihre Ausbildung zu schaffen. Viele wichtige Lektionen lassen sich dem Hund mithilfe von Dummys vermitteln, was sowohl ihm als auch mir bedeutend mehr Freude bereitet als beispielsweise ausschließlich Fußarbeit zu trainieren. Der Hund erkennt schnell, dass eine gute Leistung im Gehorsam (wie das Laufen bei Fuß) ihn schneller zu seinem Ziel führt – der Beute.

10 Gründe und Vorteile für die Ausbildung vom Welpen bis zum zuverlässigen über Dummytraining:

  1. Aufbau perfekte Basics: Dummytraining legt den Grundstein für die jagdliche Ausbildung. Der Hund lernt nicht nur das Apportieren, sondern sämtliche Gehorsamsfächer und fördert gleichzeitig auch die Standruhe. Diese Grundlagen sind für mich unerlässlich.

  2. Lernen mit Freude: Dummytraining ermöglicht dem Hund in einer kontrollierten Umgebung zu lernen. Der Fokus liegt auf positiver Verstärkung und Belohnung, ohne Druck, Zwang oder Härte. Der Hund verbindet das Training mit Spaß und wird motiviert, Neues zu lernen.

  3. Vertrauensaufbau zwischen Hund und Hundeführer: Dummytraining ist mehr als nur das Werfen von Stoffsäckchen. Es stärkt das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Hundeführer. Der Hund lernt, dass er seinem Menschen vertrauen kann, auch in ungewohnten Situationen.

  4. Präzises Arbeiten auf Distanz: Die Arbeit mit Dummies erfordert Präzision und das Arbeiten auf Distanz. Diese Fähigkeiten sind in der Jagd unerlässlich, wenn der Hund auf entfernte Signale reagieren und erfolgreich apportieren oder einfach nur gehorchen soll.

  5. Teamarbeit stärken: Dummytraining fördert die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer. Der Hund lernt auf Signale und Kommandos zu reagieren. Teamarbeit überträgt sich positiv auf die jagdliche Zusammenarbeit.

  6. Stressbewältigung und -vermeidung: In der Jagd gibt es oft stressige Momente. Dummytraining simuliert jagdliche Situationen und hilft dem Hund, mit Stress umzugehen oder ihn zu vermeiden. Ein stressfreier Hund ist fokussierter und effektiver in der Arbeit.

  7. Unverzichtbare Vorbereitung auf die Jagd: Die Fähigkeiten, die der Hund durch Dummytraining erwirbt, sind direkt auf die Anforderungen der Jagd übertragbar. Vom Apportieren nach dem Schuss bis hin zum Suchen von Wild – Dummyarbeit simuliert jagdliche Situationen und bereitet den Hund optimal vor.

  8. Vielseitiges Geländetraining: Dummyarbeit kann in verschiedenen Geländearten durchgeführt werden – sei es im Wald, im Wasser oder auf freiem Feld. Der Hund lernt sich in unterschiedlichen Umgebungen zurechtzufinden, was für die Jagd von großem Vorteil ist.

  9. Steigerung der Konzentrationsfähigkeit: Das genaue Suchen und Finden der Dummies fördert die Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Diese Fähigkeit ist auch bei der Suche nach Wild und dem Durchführen von Nachsuchen von entscheidender Bedeutung.

  10. Erfolgreiche Vorbereitung auf die Jagd: Das Dummytraining simuliert jagdliche Abläufe und bereitet den Hund perfekt auf seine Aufgaben vor. Vom Apportieren nach dem Schuss bis zum Suchen von Wild – Dummyarbeit bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Jagd.


Mehr über die jagdliche Arbeit mit Revierern und über meine Ausbildungsphilosphie findest Du auf der Webseite vom Jagdverein Lehrprinz. Ich bin dort ehrenamtlich als Hundetrainer aktiv.

>> Jagdverein Lehrprinz e.V. - Angebote Hundeausbildung, Training, Seminare, Trainingsferien etc.

Waidmannsheil und horrido
Rainer Kern

Bei einer Unteren Jagdbehörde in Schleswig-Holstein wurde von einem Jäger eine Anzeige im Deutschen Jagdportal gemeldet, bei der es sich offensichtlich um eine fingierte Anzeige handelt.

Die Untere Jagdbehörde setzte das Deutsche Jagdportal dahingehend in Kenntnis, dass es dort weder einen Jagdpächter dieses Namens gibt, noch dass dort ein Begehungsschein ausgeschrieben wurde. Scheinbar handelt es sich hierbei um eine Anzeige, um Internetnutzer zu ködern und dann andere Geschäfte zu tätigen.
Mit der ständig steigenden Mitgliederzahlen in unseren regionalen Jagdgruppen häufen sich Beschwerden von Gruppenmitgliedern und anderen Jägern über zweifelhaften Anzeigen. Die ständig steigende Mitgliederzahlen unserer regionalen Jagdgruppen üben scheinbar einen magischen Reiz auf zweifelhafte Geschäftemacher aus!.

Wir vom Jagdportal haben uns nach diesem Vorfall, der nun auch die Untere Jagdbehörde beschäftigt, dazu entschlossen, alle Anzeigen von Jagdpachtangeboten und Begehungsscheinangeboten im Deutschen Jagdportal und in den Facebookgruppen des Deutschen Jagdportals vor ihrer Veröffentlichung durch die Administration genehmigen zu lassen.
Diese Genehmigungspflicht gilt für alle Regionalgruppen auf dem Jagdportal, den Regionalgruppen bei Facebook und unsere Facebookfachgruppe "Jagdrevier Verpachtungen". Anzeigen von Jagdpacht- und Begehungsscheingesuchen sind von der Genehmigungspflicht ausgeschlossen. 

Alle Inserenten, die eine Jagdpacht oder einen Begehungsschein im Jagdportal anbieten möchten, egal ob entgeltlich oder unentgeltlich, oder gegen Hegebeitrag oder nur gegen Revierarbeiten, müssen ab sofort die Anzeige mit vollständiger Anschrift mit dem gesamten Text einschließlich Emailadresse und Mobilfunknummer formlos beim Deutschen Jagdportal unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anmelden.
Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, dass der Inserent anonymisiert wird und nur die Mobilfunknummer und die Emailadresse angegeben werden kann. Auch kann eine eigene Emailadresse speziell für die Anzeige beim Jagdportal gebucht werden. Wir vom Jagdportal aber möchten immer wissen, wer sich hinter einer Anzeige verbirgt.

Das Einstellen von Jagdpacht- und Begehungsscheinangeboten in unseren Gruppen auf dem Jagdportal und bei Facebook ohne unsere Genehmigung zieht ab sofort die  lebenslange Sperrung in allen Gruppen nach sich.

Durch die hohe Kompetenz, die sich das Deutsche Jagdportal beim Anbieten von Jagdmöglichkeiten im Internet erworben hat und weil wir unsere Seriösität bewahren möchten, haben wir uns zu diesem radikalen Schritt entschlossen, aber es blieb uns keine ander Wahl. Wir bitten um Euer Verständnis.

Waidmannsheil

Eure Administration vom Deutschen Jagdportal

 

Welpen aus Reagenzglas

Titelbild pixabay


Dies ist zusammenfassend das Ergebnis des OVG Urteils von Münster zum Thema Aufbewahrung von Waffenschrankschlüssel durch Legalwaffenbesitzer.

Seit dem Urteil vom Oberverwaltungsgericht Münster zur Aufbewahrung von Waffenschrankschlüsseln ist es bemerkenswert ruhig um das Waffengesetz. Doch der Schein trügt, die Schikanen gegen Legalwaffenbesitzer werden weitergehen.

Mit dem rechtsunbestimmten Begriff der Unzuverlässigkeit im Vollzug des Waffengesetzes ist der Gängelung des Bürgers durch Behördenmitarbeiter Tor und Tür geöffnet

Aufgabe der Parlamente beim Verabschieden von Gesetzen (Legislative) in einem funktionierenden Rechtsstaat ist es, Gesetze vor ihrer Verabschiedung möglichst klar und eindeutig auszuformulieren. Der Bürger soll verstehen, was der Gesetzgeber mit dem Gesetz bezwecken will. Vor allem aber sollen Gerichte möglichst eindeutige und gleichlautende Urteile fällen können.

Verlässt der Gesetzgeber aber diesen Grundsatz der Klarheit und baut in den Gesetzestext beliebig interpretierbare Begriffe ein oder schlimmer noch, gibt rechtsunbestimmten Begriffen die Bedeutung von Rechtsverbindlichkeit, verlässt der Gesetzgeber, wenn er diesen Fehler nicht korrigiert, zweifelsfrei die Rechtsstaatlichkeit. Dies ist beim Begriff der Unzuverlässigkeit im Waffenrecht eindeutig der Fall.

Unzuverlässigkeit -ein Begriff aus der Psychologie

Der Begriff Unzuverlässigkeit gehört in den Bereich der Psychologie und Psychoanalyse und darf bestenfalls in einem psychologischen Gutachten bei Gericht verwendet werden.

Weder ein Verwaltungangestellter einer Waffenbehörde noch der Richter eines Verwaltungsgerichts besitzt die Profession, über die Zuverlässigkeit/Unzuverlässigkeit eines Bürgers zu entscheiden. Verwaltungsangestellte oder Juristen, der beim Vollzug des Waffengesetzes mit der Begriff der Unzuverlässigkeit Entscheidungen fällen, maßen sich hier psychologische Fähigkeiten an, die sie schlichtweg nicht besitzen!

Warum arbeitet der Gesetzgeber beim Vollzug des Waffengesetzes mit dem rechtsunbestimmten Begriff der Unzuverlässigkeit?

Nun erfährt der erfahrene Jurist bei obiger Ausführung zum Begriff der Rechtsunbestimmtheit in Gesetzestexten nicht wirklich etwas Neues.

Jeder Rechtshistoriker weiß aber, dass es insbesondere Staaten mit einer eher wagen Vorstellung eines funktionierenden Rechtsstaats sind, die gerne schwammige Begriffe in die Gesetze einbauen, um eine maximale Verunsicherung bei Bürgern, Rechtsbeiständen und Richtern zu erzeugen. Diese Unsicherheit erzeugt dann eine fortwährende , vor allem aber gewollte Angst beim Bürger, weil das Fehlverhalten, das man ja vermeiden will, nicht konkret im Vorfeld erkennbar und vorhersehbar ist. Diese fortwährende Angst vor Fehlern aber macht den Bürger zum verunsicheren, aber gewollten Untertan, genau so wie ihn der Obrigkeitsstaat will. Dem in ständiger Angst gehaltene Legalwaffenbesitzer, der nie weiß, ob er etwas falsch gemacht hat, soll der Besitz von Waffen verleidet werden und somit den Privatwaffenbesitz langfristig beenden.

Das Urteil vom OVG Münster ist nur ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwaffnung der Legalwaffenbesitzer

Wer glaubt, dass mit dem Kauf eines Waffenschrankes mit Zahlenschloss alle Unsicherheiten bei der Aufbewahrung von Waffen seit dem OVG Urteil ausgeräumt wurden, der irrt gewaltig. Die nächsten Gängelungen der Legalwaffenbesitzer sind nur eine Frage der Zeit, denn auch der PIN Code eines Waffenschrankes muss irgendwo aufbewahrt werden und wenn dabei Unbefugte in den Besitz des Kodes kommen und die Waffenbehörde erfährt davon, steht der nächste mehrjährige Prozess vor den Verwaltungsgerichten mit vielen Tausend Euro Kosten bevor.

Doch die Behörden haben noch viele andere Folterinstrumente für den Bürger mit Waffen auf ihrer Liste, von denen der Legalwaffenbesitzer noch gar nichts weiß. Wie entscheidet eigentlich eine Waffenbehörde, wenn sie Kenntnis davon bekommt, dass der Legalwaffenbesitzer das seit einigen Tagen völlig legale Cannabis konsumiert?

Die Frage, ob legaler Cannabisbesitz und Waffenbesitz aus Sicht der Waffenbehörden vereinbar ist oder nicht, wird irgendwann vor einem obersten Verwaltungsgericht geklärt werden müssen. Solange aber kein eindeutiges Urteil vorliegt, wird diese Entscheidung jede einzelne Waffenbehörde völlig willkürlich selbst entscheiden und die Waffenbesitzkarte einziehen oder auch nicht.

Diese Liste der Folterinstrumente der bürgerlichen Gängelung durch Waffenbehörden lässt sich unendlich fortsetzen.

Zur Zeit läuft ein Prozess, in dem der Behördenmitarbeiter einer Waffenbehörde vom häufigen Alkohlkonsum eines Legalwaffenbesitzers erfuhr und vorsorglich erst einmal die Waffenbesitzkarte und den Jagdschein einzog. Nur das beherzte Vorgehen durch ein Eilverfahren seines Anwalts setzte den Beschluss außer Vollzug. Die Behörde hatte keinerlei Beweis für den hohen Alkohlkonsums des Waffenbesitzers, der Entzug der Erlaubnis erfolgte ausschließlich willkürlich  auf Mutmaßungen des Behördenmitarbeiters. Allerdings hat das Eilverfahren nur eine aufschiebende Wirkung. Der Prozess, in dem es um den Fortbestand einer Waffenerlaubnis eines trinkfreudigen Jägers geht, steht noch bevor.

Es gilt hier weiterhin daraufhin zu weisen, dass fast der gesamte Waffenentzug in Deutschland auf Basis der behördlichen Beurteilung der Unzuverlässigkeit erfolgt. Nur im ganz selten Fall liegt beim Legalwaffenbesitzer eine Straftat vor, bzw. wird gegen ihn strafrechtlich ermittelt. Es ist fast immer die Unzuverlässigkeit, die von der Behörde ins Feld geführt wird und zum Entzug der waffenrechtliche Erlaubnis führt. Zwar kann gegen den Beschluss der Waffenbehörde Widerspuch eingelegt werden, aufschiebende Wirkung hat er keine.

Auf jeden Fall aber steht der Entzug der Waffenerlaubnis, ein jahrelanger kostenintensiver Prozess (mehrere 1.000 Euro)  vor völlig überlasteten Verwaltungsgerichten (4 - 6 Jahre) an, den die meisten Jäger gar nicht erst aufnehmen und im Vorfeld resignieren.

Das Schweigen der Verbände

Ist in Deutschland ein neues Gesetz in Planung, werden alle Verbände, deren Mitglieder mit dem neuen Gesetz zu tun haben werden, angehört.

Dies war sicherlich auch bei den letzten Waffenrechtsverschärfungen der Fall. Und natürlich saßen die Verbandsfunktionäre der Legalwaffenbesitzer mit am Tisch, als man im Gesetz diese Behördenallmacht an die Waffenbehörden übergab. Man will den Funktionären zu Gute halten, dass man damals hoffte, dass alles nicht so schlimm wird, wie es Waffenrechtsexperten prophezeiten.
Dieser erste Fehler wäre ja noch verzeihbar, dass man aber nun in den Verbandsspitzen ernsthaft glaubt, man könne auch diese skandalöse Tyrannei von Legalwaffenbesitzern durch die Waffenbehörden nach dem „Drei-Affen-Prinzip“aussitzen, zeigt mal wieder, wie weit die Verbandsfunktionäre von der Realität entfernt sind. Auch soll man den Mitgliedern nicht erzählen, man wüßte nicht, was da zur Zeit in den Waffenbehörden und bei den Legalwaffenbesitzern ablauft!

Eines alleine ist klar: Solange das Gesetz nicht geändert wird, hält die Tyrannei einzelner Mitarbeiter von Waffenbehörden gegen Legalwaffenbesitzer an!

Im ersten Schritt müssen kompetente, im Verbandswesen versierte Funktionäre eingesetzt werden, um zu retten, was noch zu retten ist. Es geht beim Vollzug des Waffengesetzes schon lange nicht mehr um die Sicherheit der Bürger , sondern alleine um die Glaubwürdigkeit des Rechtsstaates und den Fortbestands des Rechts des Bürgers auf privaten Waffenbesitz.

Ohne ein beherztes Eingreifen der Verbände der Legalwaffenbesitzer in den momentanen Vollzug des Waffenbesetzes im Bereich der Unzuverlässigkeit wird es früher oder später keinen Legalwaffenbesitz des Bürgers mehr geben. Kein Bürger ist bereit, sich einem Behördenterror auszusetzen, nur um zur Jagd gehen zu können. Die vollständige Entwaffnung der Bürger durch den Legalwaffenbesitzer selbst wäre dann die Folge. Wenn wir aber irgendwann keine Legalwaffenbesitzer mehr haben, die sich von Behörden gängeln lassen, brauchen wir aber auch keine Verbände mehr, die die Interessen der Legalwaffenbesitzer vertreten.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

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Neues Jagdgesetz in der Diskussion NABU und Jäger solidarisch

Der erste Jagdschein ist gelöst, die Büchse nebst gutem Messer und Fernglas sicher im Waffenschrank erstaut und voller Hoffnung und Tatendrang stand ich da und bereit mich in die Passion und das Naturerlebnis Jagd zu stürzen. Zwei Jahre später erfolgte dann die große Ernüchterung und die Erkenntnis, wenn du willst, dass etwas getan wird musst du es wohl selbst machen.

Ich bin so etwas wie der Durchschnitt der Corona- Folgegeneration von Jungjägern und Jungjägerinnen. Mit Mitte 30 hatte ich mich daran gemacht, mir einen Lebenstraum zu erfüllen und endlich das grüne Abitur zu erlangen. Ich entschied mich gegen eines der zahlreichen Angebote kommerzieller Jagdschulen und begann meine Ausbildung bei einer Kreisjägerschaft, auch weil ich als zugezogener ehemaliger Städter hoffte, hier Kontakte und vielleicht auch das ein oder andere freundschaftliche Band zu knüpfen.
Was davon geblieben ist, ist der Jagdschein in der Tasche und mehr Fragen als vor der Jagdausbildung. Nicht weil es mir an theoretischem Wissen mangelt, sondern weil die Praxis und ein Mentor fehlt.

Ich habe das große Glück, regelmäßig in einem Revier zu Gast sein zu dürfen. Selbst eine solche Gelegenheit bleibt vielen Jungjägern verwehrt, da Ihnen die regionale Verwurzelung und die Zugehörigkeit zum „Jagd-Adel“ fehlt. Viele Jungjäger, denen es ähnlich ergeht wie mir, überlegen, die Jagd mangels Gelegenheit wieder an den Nagel zu hängen.

 Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg , oder doch nicht? 

Was mir bis heute verwehrt bleibt ist der echte jagdliche Anschluss. Da sitze ich nun, allein auf dem Hochsitz und wundere mich, warum ich keinen Anblick habe und grübele wo wohl der Reinecke bleiben mag, den ich doch als Beitrag für die Niederwildhege strecken wollte. Auch der Fuchslocker, dem ich nur mit Mühe und dank YouTube Videos so etwas ähnliches wie Lockrufe entlocke, scheint nicht den ersehnten Erfolg zu zeigen.
Die Tipps des Jagdherrn per WhatsApp, nachdem wieder einmal eine Nacht ohne Weidmannsheil vorüberzieht: „Vielleicht saßt du heute am falschen Platz an.“ „Ja das ist gut möglich, mir fehlt es halt an Erfahrung“ entgegne ich, und „Mir ist übrigens am Hochsitz aufgefallen dass, da was repariert werden muss, vielleicht können wir ja zusammen los und das reparieren, ich würde ja gerne von dir etwas lernen“ tippe ich noch in der Dunkelheit, bevor ich den Heimweg antrete.

 Der Jagdherr versichert mir, er melde sich auf jeden Fall und ich fahre los, wieder versöhnt mit dem Ansitz ohne Anblick und mit der Hoffnung endlich etwas zu lernen. Eine Woche später beziehe ich wieder den gleichen Hochsitz und stelle fest, - die Arbeit ist schon getan.

 Der Punkt ist, dass zwischen mir und meinem Jagdherren scheinbar die Kommunikation nicht stimmt. Aus Dankbarkeit und auch ein wenig Angst diese rar gesäte Chance wieder zu verlieren, habe ich das Thema fehlende Ausbildung bisher nur zaghaft angesprochen, denn, ist man erst einmal in Ungnade gefallen, spricht sich dies schnell in der Region unter den Jägern herum. Mit dieser Angst bin ich nicht alleine, denn als revierloser und nicht pachtfähiger Jäger ist man auf die Gunst der Pächter angewiesen.

So geht die Zeit ins Land und Gelegenheit, um Gelegenheit etwas dazuzulernen verstreichen. Die Gesellschaftsjagden, welche in unserem Revier selten stattfinden, werden ohne uns Jungjäger abgehalten, da man nur enge Freunde und Familie dabei hatte. Ganz intim, wie der Rest der traditionellen Jagdgesellschaft derer, die sich schon seit Kindesbeinen an, kennen.

Dennoch bin ich dankbar darüber, wenigstens einen kleinen Anteil an der Kunst des Waidwerkens genießen zu dürfen und über diesen wirklich feinen Jagdherren und lieben Menschen, der mir dies ermöglicht. Denn er ist, trotz der gerade geübten Kritik einer, der mir eine Chance gegeben hat, die Jagd auszuüben und ein netter Kerl. Ein Glück, das dieser Tage selten geworden ist. Vielleicht, mit etwas mehr Geduld, werde ich dann auch irgendwann ein vollwertiges Mitglied in dieser Jagdgemeinschaft.

Netzwerken für Fortgeschrittene

Bei Hegeringversammlungen und anderen gesellschaftlichen Zusammenkünften der örtlichen Jägerschaft stand ich mangels Konversationspartner meist abseits und beobachtete das bunte Treiben. Fairerweise muss ich erwähnen, dass mir Netzwerken und Smalltalk mit Fremden noch nie besonders leichtgefallen sind und ich auch ein Typ bin, den man vielleicht erst auf den zweiten, dritten Blick so richtig zu schätzen lernt. „Man soll sich nicht aufdrängen, das schickt sich nicht“, diesen sicher wohlgemeinten Rat eines Ausbilders befolgend, bemühe ich mich freundlich zu lächeln und doch irgendwie den Abend zu genießen zu dem alle dazu gehören, nur ich eben nicht -der zugezogene Jungjäger ohne großen Namen aus einer der in Jägerkreisen bekannten Familien. Inzwischen gehe ich zu keiner dieser Veranstaltungen mehr, zumindest davon hat man scheinbar Notiz genommen, denn in diesem Jahr kam noch nicht mal mehr eine Einladung zum Kreisjägertag. Kürzlich habe ich dann mein Schicksal selbst in die Hand genommen und mich via social Media auf die Suche nach einem Lehrprinzen gemacht. Dabei habe ich einen Nerv getroffen, 20.0000 Zugriffe binnen 38 Stunden bei 40.000 Gruppenmitgliedern waren die Folge.

 Ganze 38 Kommentare brachten zwar keinen jagdlichen Mentor hervor, jedoch die Erkenntnis, dass es trotz gestiegener Anzahl an Jungjägern kaum mehr Bereitschaft gibt, sich der praktischen Ausbildung der Folgegeneration wirklich ernsthaft anzunehmen. Zwar verfolgen viele das Thema, es mangelt aber am Engagement sich am dringend nötigen Diskurs zu beteiligen. 

 Die Fronten scheinen verhärtet, Altjäger, die sich von unzuverlässigen oder gar dreisten Aspiranten enttäuscht abwenden auf der einen Seite und Jungjäger die finanziell geschröpft oder als Kirrdödel missbraucht werden oder denen gar jegliche jagdliche Erfahrung ganz verwehrt bleibt, auf der anderen Seite.

Vitamin B schaden nur dem, der keines hat

Auch Erfolgsgeschichten erreichen mich, so schreibt einer der Jungjäger, er könne sogar in zwei Revieren jagen und sei sehr zufrieden, er lerne eine Menge von seinen Jagdherren. Er habe aber auch bereits vor dem Jagdschein Freunde gehabt, welche schon Jäger seien und so einen schnellen Anschluss an die jagende Bevölkerung erreicht.

Eine andere Jägerin wiederum schrieb mir, es ist frustrierend, man habe das Gefühl nirgendwo richtig anzukommen und eine Mitstreiterin pflichtet ihr bei. Solche Nachrichten erreichen mich einige und die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Eine Statistik wie viele Jungjäger nach der Ausbildung ohne jagdlichen Anschluss oder Mentor bleiben findet sich nicht, jedoch zeigt eine kurze Bestandsaufnahme auf, dass dies für viele Nachwuchswaidmänner und -Frauen immer öfter zum Problem wird.

Ich spreche hier bewusst nicht von der jungen Generation Jäger, deren Nachnahme vor Ehrfurcht selbst Ausbildern fast einen Hofknicks entlocken, in der Hoffnung eine der begehrten Jagdeinladungen zu erhaschen.

 Es sind Waidmänner und -Frauen wie ich, ohne Verbindung zu den Netzwerken im ländlichen Raum oder auch Städter die nach Versprechungen der zahlreichen kommerziellen Jagdschulen, Natur erleben zu dürfen und ganz sicher jagdlichen Anschluss zu finden ernüchtert feststellen müssen -uns will hier keiner.

Nicht schon wieder einer aus dem Schnellkurs

Man kann von Crashkursen halten, was man will, auch diese haben Ihre Daseinsberechtigung. Jemand der mit der Jagd groß geworden ist und dem es nicht an Wissen und Praxis, sondern nur dem Jagdschein mangelt, die sind in solchen Kursen sicher gut aufgehoben.

Abgesehen davon ist hier ein unumkehrbarer Trend zu erkennen: Laut Statistik des Deutschen Jagdverbands ist der Anteil der Jungjäger ohne jagdliche Vorerfahrung von 2011 zu 2020 von 15 auf 26 Prozent gestiegen.

Aber gerade Absolventen ohne jagdliche Vorerfahrung und Berührungspunkte mit der Natur bedürfen eines erfahrenen Mentoren, Kommunikation ist hier das Zauberwort. Zum einen müssen unrealistische Ansprüche ausgeblendet  werden, es muss klar sein, welche Erwartungen beide Seiten aneinander haben und in Einklang gebracht werden. Zum anderen müssen relevante Inhalte verständlich und methodisch geschickt vermittelt werden, um Handlungssicherheit zu generieren. Nach so einer Lehrstunde, einem gemeinsamen Ansitz oder anderen Gelegenheiten muss es im Idealfall „Klick“ machen.

Der alte Hase weiß, warum er manche Gebiete bei der Pirsch umläuft, der junge Zauberlehrling kann nun staunend dem schweigenden Meister hinterlaufen, oder er bekommt es erklärt und kann es in Zukunft selbst. Dabei schadet es nicht, den Nachwuchs auch privat kennenzulernen und mit Ihnen in geselliger Runde das Brauchtum näher zu bringen. Obwohl oder gerade, weil er oder sie es aufgrund einer Prüfungsvorbereitung in Rekordzeit nicht besser weiß. Das ist bisweilen anstrengend und kostet Zeit und Nerven, aber jemand der schon alles kann, benötigt auch keinen Mentoren.

Jungjäger vs. Jägerschaften

Einige der Jagdverbände auf kommunaler Ebene verfolgen das Thema Ausbildung nach dem Jagdschein eher nachlässig. Bei manchen gibt es nicht einmal so etwas wie einen Jungjägerstammtisch, so auch in meiner bisherigen Kreisjägerschaft. Oft fehlt es an Pächtern, die ihr Wissen noch weitergeben oder auch mal ihr Revier außerhalb des Jagdkurses zur Verfügung stellen, um so die Fackel an die junge Generation weiterzugeben.

Weiß man zu heutigen Zeiten gerade nicht wohin mit den ganzen Jungjägern, so wird sich, wenn sich nicht bald etwas an der bisherigen Praxis ändert, das Blatt mittelfristig wieder wenden und untätige, verstaubte Jagdverbände werden sich fragen, warum denn der Nachwuchs ausbleibt. Viele der jetzt frustrierten aber weiter wissenshungrigen Jungjäger werden über kurz oder lang der Jagd den Rücken kehren und Freunden und Bekannten von der Erlangung des Jagdscheins abraten. 

Wenigstens ein Jungjägerobmann aus der Nähe hat mich angeschrieben und mich zu einem Jungjägerstammtisch eingeladen, der Zugehörige Instagram Account (endlich ein modernes Medium!) ist vielversprechend. Ob es die intensive Betreuung durch einen Lehrprinzen ersetzen kann, wird sich zeigen, ich werde die Einladung auf jeden Fall annehmen und freue mich über so viel Engagement.

Ein kleiner Apell zum Schluss

Ich möchte die Gelegenheit dazu nutzen statt eines Fazits, mit einem Aufruf zu schließen:

Liebe Jungjäger und Jungjägerinnen, lasst euch nicht entmutigen, missbraucht das in euch gesetzte Vertrauen nicht. Wenn ihr das seltene Glück habt einen Lehrprinzen gefunden zu haben, der diese Bezeichnung auch verdient, ist das wirklich Gold wert. Jagd ist kein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung, manchmal wird es nass und kalt sein und auch mal weh tun.

Seid bescheiden aber kommuniziert eure Wünsche und Erwartungen und übt euch auch in Geduld, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit und auch mal einer Portion Selbstlosigkeit. Stellt Fragen und bietet euch an, Lernen ist manchmal eben Holschuld und keine Bringschuld des Ausbilders. So manche Einstellung und Überzeugung mag man nicht teilen, aber sie sind die Summe von über Jahre gemachten Erfahrungen.
An die alte Generation richte ich die Bitte, uns nicht den Rücken zu kehren, die Freude des geteilten Wissens nicht versiegen zu lassen und auch mal so manche Ansicht zuzulassen. Die Welt bleibt nicht stehen und auch die Jagd verändert sich weiter. Wichtig ist aber, die Fackel weiterzureichen und auch das in euch gesetzte Vertrauen mit offener und ehrlicher Kommunikation zu belohnen. Engagiert euch in der Nachwuchsförderung, aus beruflicher Erfahrung weiß ich, wieviel es einem zurückgibt seine Tipps und Tricks in der Praxis bei seinen Schützlingen beobachten zu können. Es wird Zeit und Mühe kosten, so wie auch die Pflege eures Revieres, aber es wird die Mühe am Ende wert sein.

Euer Highlandstalker

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