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18-Jun-2025
Von Wolf bis Wald - braucht es ein neues Jagdgesetz?
17. Juni 2025
Es geht um den klimagestressten Wald, den Umgang mit Wildtieren - auch mit dem Wolf - und um die Rolle der Jäger. Kaum ein politisches Vorhaben wird in Rheinland-Pfalz so kontrovers diskutiert.
Mainz (dpa/lrs) - Eine ganze Reihe an Bundesländern bastelt an der Jagdgesetzgebung. Überall zeigt sich, dass das viel Gegenwind bringt. In Bayern etwa rumort es deswegen in der dortigen Koalition, in Brandenburg scheiterte eine Novelle nach langen Querelen. In Rheinland-Pfalz möchte das grün geführte Umweltministerium mit einem solchen Vorhaben bald ins Ziel kommen, zumindest was die Verabschiedung eines neuen Gesetzes angeht. In Kraft treten wird es frühestens zum Beginn des Jagdjahres 2027.
Worum geht es genau?
Der Gesetzentwurf für Rheinland-Pfalz, an dem seit mittlerweile rund vier Jahren gearbeitet wird und der mehrfach überarbeitet wurde, hat den Schutz des unter dem Klimawandel leidenden Waldes als Ziel. Das Umweltministerium umschreibt es so: „Er soll den Baumnachwuchs und die Artenvielfalt des Waldes sichern und damit gute Bedingungen für Wald und Wild schaffen.“ (weiterlesen)
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12-Jun-2025
Streitthema Wolfsabschuss: Eine Frage der Abwägung
EuGH, Urteil vom 12.06.2025
Redaktion beck-aktuell, Britta Weichlein, 12. Juni 2025.
Immer wieder reißen Wölfe Weidetiere, gleichzeitig stehen sie in Europa unter Schutz. Fraglich ist, wie die widerstreitenden Interessen zum Ausgleich zu bringen sind. In einem Fall aus Estland hat sich jetzt der EuGH damit beschäftigt.
Der Wolf stand bisher in der EU unter strengem Schutz. Doch dieses Jahr wurde sein Schutzstatus gesenkt, er ist nach der Habitatrichtlinie nun nur noch "geschützt". Damit soll den Mitgliedstaaten ein flexibleres Management der Wolfspopulationen ermöglicht werden. Will heißen, es soll einfacher sein, Wölfe abzuschießen.
Für die estnische Wolfspopulation galt auch zuvor bereits ein geringerer Schutz, "Entnahmen" waren gemäß Art. 14 der Habitatrichtlinie unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wobei auf einen günstigen Erhaltungszustand der Tierart zu achten war, Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie.
Nachdem das estnische Umweltamt für die Jagdsaison 2020/2021 den ersten Teil der Wolfsjagdquote auf 140 Exemplare festgelegt hatte, stellte eine estnische Umweltschutzvereinigung genau das aber infrage: der Erhaltungszustand des Wolfs in Estland sei gerade nicht "günstig".
Wann ist ein Erhaltungszustand "günstig"?
Aber wann ist der Erhaltungszustand einer Art als günstig zu bewerten? Dies knüpft Art. 1 Buchst. i Abs. 2 der Habitatrichtlinie an drei Voraussetzungen, die kumulativ vorliegen müssen. Erstens muss aufgrund der Daten über die Populationsdynamik der Art anzunehmen sein, dass diese ein lebensfähiges Element des natürlichen Lebensraums, dem sie angehört, bildet und langfristig weiterhin bilden wird. Zweitens darf das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art weder abnehmen noch in absehbarer Zeit vermutlich abnehmen. Drittens muss ein genügend großer Lebensraum vorhanden sein und wahrscheinlich weiterhin vorhanden sein, um langfristig ein Überleben der Populationen der betreffenden Art zu sichern. (weiterlesen)
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08-Jun-2025
Hier ist die AfD sterblich
Von Florian Asche
7.06.2025
Seit zwei Jahren entziehen immer mehr Behörden AfD-Mitgliedern Jagdscheine und Waffenbesitzkarten – allein aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit. Das lege die Axt an die Meinungsfreiheit, beklagt Rechtsanwalt Florian Asche, der einige dieser AfDler vertritt, in einem Gastbeitrag.
Nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken.“ Das Zitat von Thomas Haldenwang ist bekannt. Der ehemalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz machte damit deutlich, um was es ihm bei der AfD ging: Umfragewerte senken, politischen Einfluss schmälern, das Öffentlichkeitsbild der Partei schwärzen. Doch das ist mühsame Arbeit. Zu renitent ist der Wähler, der sich einbildet, selbst am besten zu wissen, was gut oder schlecht ist für ihn und das Land.
Lohnender ist es, die Partei nicht nur als rechtsextremistisch zu bezeichnen, sondern ihren Mitgliedern handfeste Nachteile zuzufügen. Das Rezept ist einfach: Man nehme dem Bürger seine Freizeitbeschäftigung, dann wird er schnell spüren, welchen Parteien seine politische Loyalität zu gelten hat. (weiterlesen)
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06-Jun-2025
Wald retten, Förster entlasten? Was die Deutschen wirklich wollen
Josef Koch, Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt
6.6.2025 Die Mehrheit der Deutschen sieht die Forstwirtschaft als Schlüssel zur Klimaanpassung – und verlangt weniger Hürden für diejenigen, die den Wald aktiv bewirtschaften.
Bundesforstminister Alois Rainer (CSU) wird er sich klar zur Waldförderung und aktiver Waldbewirtschaftung bekennen müssen. Denn das fordert eine große Mehrheit in der Bevölkerung in Deutschland.
So befürworten 80 % der Befragten einen aktiven Waldumbau, der klimaresilientere, robuste Wälder schafft. Noch mehr, nämlich 86 % sind überzeugt, dass der Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung maßgeblich zum Schutz des Klimas und zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung (78%) sind dafür, bürokratische Vorgaben in Bezug auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu reduzieren und bestehende Regelungen zu vereinfachen. Weniger als jeder Fünfte hat zum Bürokratieabbau keine Meinung, und nur 3 % halten die Forderung nach Bürokratieabbau für falsch.
Weniger Vorschriften, mehr Förderung (weiterlesen)
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05-Jun-2025
Der Wolf ist zurück – und mit ihm ein tiefer gesellschaftlicher Konflikt.
58 Wolfsrudel leben inzwischen in Brandenburg – ein Erfolg für den Artenschutz, aber eine Belastung für viele Weidetierhalter. Schäfer Jens Kath steht zwischen den Fronten. Die Reportage begleitet ihn im Alltag, bei Diskussionen mit Wissenschaftlern und Politikern – und bei der vergeblichen Jagd auf einen sogenannten Problemwolf. Die rbb-Reporter Riccardo Wittig und Fred Pilarski erzählen von Ängsten, Tierverlusten und der Suche nach tragfähigen Lösungen. Eine dokumentarische Reise durch ein aufgeheiztes Thema – differenziert, emotional und nah dran.
Film von Riccardo Wittig und Fred Pilarski | Erstausstrahlung: 03.06.2025 / rbb (Video ansehen)
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03-Jun-2025
Wie schießt man einen Wolf?
Von Pia Heinemann
1. Juni 2025
Künftig könnte das Raubtier in der EU leichter gejagt werden. Auch die neue Bundesregierung spricht sich dafür aus. Nun tobt eine Debatte, wie das gehen soll.
Viele Menschen sind beunruhigt, sogar traumatisiert. Weil sich der Wolf in ihrer Region ausbreitet und Aufnahmen der Raubtiere kursieren, auf denen sie durch Dörfer streifen. Oder weil die Wölfe blutige Überreste von Schafen, Ziegen oder Kälbchen auf Weiden hinterlassen.
Der Wolf und die Angst gehören wieder zu Deutschland. Seit die Mauer gefallen ist und sich im Jahr 2000 das erste Wolfsrudel in der Lausitz angesiedelt hat, hat die Art hierzulande ein beeindruckendes Revival erlebt. In Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und vereinzelt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen lebt Isegrim wieder. Mehr als 3300 Wölfe gibt es mittlerweile hierzulande, Artenschützer feiern dies als Erfolg. Doch da der Wolf ein großes Raubtier ist, und Deutschland eine dicht besiedelte, von Straßen und Schienen zerschnittene Kulturlandschaft voller Weiden und Felder ist, bleiben Konflikte nicht aus. In vielen anderen Ländern Europas sieht das nicht anders aus. Das EU-Parlament hat deshalb Anfang Mai den Schutzstatus des Raubtieres von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Noch ist der Weg zu einem leichteren Abschuss nicht frei – aber die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits verkündet, „unverzüglich“ das nationale Recht anzupassen. Das Bundesnaturschutzgesetz soll verändert, der Wolf in das Bundesjagdgesetz überführt werden. Die Politik hat erkannt, dass der Wolf polarisiert, und will ihm nun an den Pelz. Doch wie das genau gehen soll, welches Konzept die Konflikte am effektivsten reduziert, darüber herrscht zwischen Landwirten, Politikern, Jägern, Naturschützern und Wissenschaft kein Konsens. (weiterlesen)
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24-Mai-2025
Professionelle Jagd heißt heute: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe
23.5.2025
Wenn man fast ein halbes Jahrhundert schon zur Jagd geht, hat man einen guten Überblick über die Veränderung der Jagd in den letzten Jahrzehnten. Als ehemaliger Projektsteuerer kann ich es auch im Alter und bei der Jagd nicht lassen, Daten zu sammeln und diese dann zur Auswertung gegenüber zu stellen.
Nicht nur die Erfassung aller Abschüsse, die den Hochsitzen zugeordnet werden, um nach einigen Jahren eine Rangliste der ertragreichsten Ansitze und der vom Wild bevorzugten Revierteile zu ermitteln, gehört zum professionellen Jagdmanagement. Auch die Zuordnung der Abschüsse nach Erlegungsdaten ist elementar wichtig. Wer einmal weit über 100 Gehörne eines erfolgreichen Rehjägers erfasst hat, weiß, dass der erfolgreiche Jäger über 90 % seiner Rehböcke in seinem Leben in nur wenigen Wochen in der fast sechsmonatigen Jagdzeit des Jahres erlegt hat.
Doch im Zentrum eines modernen Jagdmanagements neben der Erfassung von Erlegungsdaten gehört die Berücksichtigung der Ruhe im Revier. Diese strenge Jagdruhe wird insbesondere dort wichtig, wo große Reviere in den letzten Jahrzehnten immer weiter geteilt wurden und somit viele Reviere kaum größer als 200 ha sind. (weiterlesen)
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18-Mai-2025
Umweltminister wollen Jagd auf den Wolf eröffnen
16.05.2025
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer ausgesprochen.
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer auf der Umweltministerkonferenz in saarländischen Orscholz ausgesprochen, die heute nach drei Tagen zu Ende gegangen ist.
Der Wolf soll in Bundesjagdrecht
Die Abstimmung der Umweltminister zum Wolf fand nun statt, weil kürzlich auf EU-Ebene über den Schutzstatus des Wolfes neu debattiert wurde: Das EU-Parlament hatte am 8. Mai für die Absenkung des Schutzstatus von Wölfen in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestimmt. Damit könnten Wölfe in der EU bald nur noch als „geschützt“ gelten und nicht mehr als „streng geschützt“, sobald auch der Rat zugestimmt hat. Dies gilt als Formsache. (weiterlesen)
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12-Mai-2025
Rettung von Rehkitzen: Bund stockt Zuschüsse auf
Wegen der großen Nachfrage stellt der Bund mehr Geld für die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung zur Verfügung.
Norbert Lehmann 12.05.2025
Das Bundeslandwirtschaftsministerium stockt die Mittel für den Kauf von Drohnen zur Rehkitzrettung auf. Wegen der hohen Nachfrage erhöht das Ministerium den Etat für die Anschaffung von Drohnen von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Euro. Das teilte das Ressort von Agrarminister Alois Rainer (CSU) heute mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden bereits mehr als 350 Förderanträge gestellt. Die Aufstockung soll sicherstellen, dass alle Berechtigten gefördert werden können.
Drohnen retten Rehkitze
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Rainer sagte: „Jedes Jahr fallen Rehkitze und andere Wildtiere der Mahd zum Opfer – doch das muss nicht sein. Mit unserer Drohnenförderung ermöglichen wir effektive Hilfe.“ Rainer zeigte sich erfreut, dass das Förderprogramm so gut angenommen wird. (weiterlesen)
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09-Mai-2025
Coburger Jäger kritisiert: Sind Hegeschauen esoterische Messen aus der Nazizeit?
Bastian Sünkel 08.05.2025x Sind die Jagdtreffen noch zeitgemäß? Nein, sagt Hubertus Habel, Jäger und Kulturwissenschaftler. Er spricht von pseudowissenschafltichen Knochenolympiaden. Der Jagdverband kontert.
Sind die Jäger in Bayern seit Jahrzehnten dazu verpflichtet, unter dem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft Hegeschauen abzuhalten? Ein archaisches Stück Knochenschau jährlich zu wiederholen? Diese Ansicht vertritt, knapp zusammengefasst, Hubertus Habel, Jäger, Kulturwissenschaftler und ehemaliger Heimatpfleger der Stadt Coburg.
Sein direkter Widersprecher ist der Präsident des Bayerischen Jagdverbands (BJV), Ernst Weidenbusch, der in München sitzt und, ebenso kurz gefasst, Kritiker wie Habel als Teil einer Splittergruppe bezeichnet. Seiner Meinung nach gibt es nur einen Grund gegen Hegeschauen vorzugehen: Die kritischen Jäger wollten ihre schlechten Abschusszahlen vertuschen. (weiterlesen)
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08-Mai-2025
Die Jäger können ihre Gewehre im Schrank lassen
Ein Kommentar von Petra Ahne
08.05.2025
Der Wolf ist nicht mehr streng geschützt, dann darf er also geschossen werden? So einfach ist das nicht.
Nach der Abstimmung im EU-Parlament konnte der Eindruck entstehen, dass die Jäger schon mal ihre Gewehre zücken können, die Jagd auf den Wolf quasi eröffnet ist. So einfach ist es aber nicht. Dass die Parlamentarier dafür votierten, den Schutzstatus des Beutegreifers zu senken, ermöglicht zunächst nur, was das Votum der Berner Konvention im Dezember, ihn von einer „streng geschützten“ zu einer „geschützten“ Art zu machen, schon eingeleitet hat: Der Wolf kann von Anhang 4 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die in der EU den Rahmen für den Artenschutz setzt, in Anhang 5 geschoben werden. Während die in Anhang 4 gelisteten Arten weder gefangen, gestört noch getötet werden dürfen, müssen die in Anhang 5 nur „vor unkontrollierter Entnahme“ geschützt werden.
Das heißt allerdings nicht, dass somit überall in der EU kontrolliert entnommen, also geschossen werden kann. Die Länder müssen den größeren Spielraum im Umgang mit dem Wolf, den sie bekommen, jeweils noch in nationales Recht umwandeln. Nicht wenige werden das tun, denn hinter der Herabstufung des Schutzstatus steckt der politische Wille vor allem konservativer Parteien, den Abschuss von Wölfen zu erleichtern.
Der Koalitionsvertrag will die sofortige Aufnahme ins Jagdrecht (weiterlesen)
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03-Mai-2025
2. Mai 2025
AfD-Mitgliedschaft – und die waffenrechtliche Zuverlässigkeit
Mitgliedern und Unterstützern der AfD Sachsen-Anhalt fehlt die für waffenrechtliche Erlaubnisse erforderliche Zuverlässigkeit.
Mit dieser Begründung hat das Verwaltungsgericht Magdeburg aktuell die Klagen zweier Mitglieder der AfD Sachsen-Anhalt sowie eines ehemaligen Mitglieds der AfD Sachsen-Anhalt gegen den Widerruf waffenrechtlicher Erlaubnisse abgewiesen. Das Verwaltungsgericht ist zu dem Schluss gelangt, dass den Klägern die waffenrechtliche Zuverlässigkeit fehle, da sie Mitglieder der AfD Sachsen-Anhalt seien bzw. die AfD Sachsen-Anhalt unterstützt hätten.
Die AfD Sachsen-Anhalt sei eine Vereinigung, die gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gerichtete Bestrebungen verfolge. Aus den Unterlagen der Verfassungsschutzbehörde des Landes Sachsen-Anhalt zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung, welche die Materialsammlung einer Vielzahl an Zitaten von u.a. Vorstandsmitgliedern der AfD Sachsen-Anhalt, Landtags- und Bundestagsabgeordneten der AfD Sachsen-Anhalt sowie einzelnen Gebietsverbänden der AfD Sachsen-Anhalt enthalte, werde in einer Gesamtschau deutlich, dass die AfD Sachsen-Anhalt nach außen eine kämpferisch-aggressive Haltung gegenüber den elementaren Grundsätzen der Verfassung einnehme. (weiterlesen)
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23-Apr-2025
Wellershoff rechnet ab: Warum der DJV für uns keine Zukunft hat
Zitat aus dem Interview:
"Ich will Hartwig nichts Böses, aber er ist mit dem Scheitern der Fellwechsel GmbH für das größte finanzielle Desaster, was der DJV je hingelegt hat, verantwortlich. Und jetzt soll er als fast Achtzigjähriger für die DJV Service GmbH zuständig sein? Da kann ich nur sagen, Freunde der Sonne, das ist nicht mein Verband. Das geht gar nicht. Aber es ist ja nicht nur das, es tobt gerade eine Compliance Diskussion, weil der Verband es offensichtlich verschlafen hat, in welchen Zeiten und in welcher Gesellschaft wir uns mittlerweile bewegen. Es kann doch nicht sein, dass der DJV keine Compliance-Richtlinie hat und man mit Rücktritt droht, wenn so etwas eingeführt wird. Das ist doch krank. Und da sage ich ganz deutlich, jeder Euro, den wir in diesen Quatsch investieren, ist rausgeschmissenes Geld. Das ist meine Erkenntnis. Aktuelles Beispiel: Die Huntwerk-Kampagne, die niemand kennt. Ein Film ist schlechter als der andere. Und auch beim Waffenrecht hat man schlicht und ergreifend nichts auf die Kette bekommen. Denn ganz ehrlich, den DJV braucht man für zwei Dinge. Für das Waffengesetz und die Jagdausbildung. Und beide Themen werden verschlafen und gehen komplett unter."
Dr. Dirk-Henner Wellershoff will seine dritte Amtszeit als LJVB-Präsident antreten. Mit uns hat er nicht nur über die Arbeit im Land, sondern auch über das Verhältnis zum Deutschen Jagdverband gesprochen.
PIRSCH: Herr Wellershoff, Sie bewerben sich um Ihre dritte Amtszeit. Mit welchen Gefühlen schauen Sie denn auf die aktuelle Amtszeit zurück?
Dirk-Henner Wellershoff: Die letzte Amtszeit war ja, relativ bekannt, geprägt durch den Kampf gegen den grünen Minister, der uns mit drei Vollgesetzen nerven beziehungsweise die Jagd an den Abgrund führen wollte. Und das haben wir verhindert, deshalb bin ich grade komfortabel unterwegs. Wir freuen uns über die Landtagswahl. Wir freuen uns darüber, dass die Grünen nicht in den Landtag gekommen sind und für ihre schlechte Politik abgestraft wurden. Und jetzt haben wir ja mit Hanka Mittelstädt und Gregor Beyer zwei politisch Verantwortliche für den Jagdbereich, mit denen ich seit Jahren befreundet bin. Und ich hoffe, dass wir mit den beiden gute Regeln für uns Jäger finden werden.
PIRSCH: Gibt es also schon einen Austausch zwischen Ministerium und Jagdverband?
Wellershoff: Einen Austausch gibt es, aber man darf sich da selber auch nicht zu wichtig nehmen. (weiterlesen)
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17-Apr-2025
Jetzt könnte es schnell gehen - EU-Länder stimmen für leichtere Jagd auf Wölfe
Um die Wolfsbejagung zu erleichtern, wollen auch die EU-Mitgliedstaaten den Schutzstatus der Beutegreifer herabsetzen. Für Landwirte könnte es nun schnelle Hilfe geben.
16.4.2025
Die EU-Mitgliedsstaaten wollen den Schutzstatus des Wolfes im EU-Recht herabsetzen. Mit dem Votum der EU-Botschafter im Ausschuss der Ständigen Vertreter folgen die EU-Länder einem Vorschlag der EU-Kommission.
Das will die EU-Kommission beim Wolf
Die hatte Anfang März vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes in der Flora-Faune-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Dies ist notwendig, um die EU-Gesetzgebung an die aktualisierte Berner Konvention anzupassen, die seit dem 7. März 2025 in Kraft ist.
Wolfsbejagung: Mehr Freiheiten für die EU-Länder
Mit der Änderung der FFH-Richtlinie sollen die 27 EU-Mitgliedstaaten mehr Flexibilität im Wolfsmanagement bekommen. Unter anderem könnten sie Abschüsse leichter genehmigen oder den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen.x (weiterlesen)
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07-Apr-2025
Von Wolfsgeheule und Schafsgeblöke – Das ewige Spielchen von Fakten und Mythen
Autor: Guy Kaiser
Luxemburg kann sich wirklich glücklich schätzen: Noch bevor der Wolf nach 124 Jahren wieder eine Pfote ins Land setzte, war man bestens vorbereitet. Der damalige ANF-Vize-Direktor und heutige Leiter des Service Faune et Chasse hatte die Rückkehr des Raubtiers früh erkannt und bereits Vorkehrungen getroffen.
Zu unserem Glück gilt der Biologe und LCIE-Mitglied hierzulande als staatlich anerkannter Allzweck-Experte für alles mit Fell, Kulleraugen oder Reißzähnen. Insbesondere auch der Wolf.
Kritiker werfen ihm zwar gelegentlich Faktenfolklore, eigenwillige Theseninterpretation und Daten-Voodoo vor z.B. in der damaligen Fuchsdebatte (deren posttraumatische Folgen bis heute andauern), doch seinem Einsatz für die Tierwelt tut dies keinen Abbruch. Mit unermüdlichem Einsatz wird uns die Rückkehr des Wolfs bei Infoveranstaltungen als Win-Win-Situation erklärt.
Nebenbei bemerkt, ist der Titel „Wolfsexperte“ nicht geschützt und so ist es auch nicht überraschend, dass es heutzutage mehr Experten als Wölfe gibt. Der Autor dieses Textes gibt auch nicht vor, diesem elitären Expertenkreis anzugehören – ihm geht es nur um ein wenig Faktenpflege und logischer Analyse. Ganz objektiv und mit etwas Augenzwinkern, versteht sich.
Die Wolfsfronten: Zwei Lager, zwei Realitäten (weiterlesen)
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31-Mär-2025
Jagdschein-Boom in Deutschland Faszination Jagd – und was dahintersteckt
Immer mehr Deutsche lösen einen Jagdschein.
Vanessa Casper 31.3.2025
Noch nie gab es in Deutschland so viele Jägerinnen und Jäger. Die einen sehen die Jagd als wichtiges Mittel zum Naturschutz, andere kritisieren das Töten von Tieren. Doch was zieht immer mehr Menschen in die Wälder, und welche Aufgaben übernehmen sie dort wirklich? Ein Jäger klärt auf.
Mehr als 460.000 Menschen haben in Deutschland einen Jagdschein – ein absolutes Rekordhoch. In den vergangenen Jahrzehnten gab es hierzulande immer mehr Jägerinnen und Jäger. Torsten Reinwald ist einer von ihnen. Seit über 20 Jahren ist er passionierter Jäger und stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbands. Trotz oder gerade wegen seines Studiums von Naturschutz und Zoologie hat er sich für das Jagen entschieden.
Seine favorisierte Jagdform: die sogenannte Drückjagd auf Wildschweine mit seinem Hund Dasko. Bei der Drückjagd scheuchen Jägerinnen und Jäger mit ihren Hunden das Wild auf und „drücken“ es so direkt vor das Gewehr. Doch die eigentliche Jagd mache nur einen kleinen Teil des Jägerdaseins aus, erklärt Reinwald. (weiterlesen)
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26-Mär-2025
Ankaferd Blood Stopper: Ein unverzichtbares Hilfsmittel für Jägerinnen und Jäger und ihre Jagdhunde
Die Jagd ist eine traditionsreiche und faszinierende Leidenschaft, die jedoch auch Risiken mit sich bringt. Ob durch scharfe Messer, Stürze, den Kontakt mit Wild oder unvorhergesehene Unfälle – kleinere und manchmal auch schwerere Verletzungen lassen sich nicht immer vermeiden. Gerade in abgelegenen Jagdgebieten kann eine schnelle und effektive Blutstillung entscheidend sein. Hier kommt Ankaferd Blood Stopper ins Spiel – ein innovatives blutstillendes Mittel, das in keiner Jagdausrüstung fehlen sollte.
Was ist Ankaferd Blood Stopper? (weiterlesen)
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23-Mär-2025
Umgang mit Raubtieren: Abschuss statt Artenschutz – Bald brechen für den Wolf gefährliche Zeiten an
Von Matthias Kamann
23.3.2025
Wölfe richten enorme Schäden in der Weidetierhaltung an. Nach Jahren strengsten Schutzes wetteifern Bundesländer jetzt darum, wer die Bestände der Raubtiere am schnellsten und wirksamsten reduziert. Selbst die Grünen schreiben sich das Thema auf die Fahne. Über das Vorgehen herrscht aber Streit.
Schon bald nach Amtsantritt der nächsten Regierung dürfte immerhin ein Aufreger-Thema entschärft werden: der Umgang mit Wölfen. Es ist davon auszugehen, dass noch in der ersten Jahreshälfte 2025 die bisher sehr strengen Vorschriften zum Abschuss dieser Tiere in Deutschland gelockert werden. Offen aber ist, wie stark gelockert wird.
Relativ weit soll es nach dem Willen einiger Bundesländer gehen. Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben eine entsprechende Bundesratsinitiative schon für die Länderkammer-Sitzung an diesem Freitag eingebracht. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, nach einer Lockerung des Wolfsschutzes auf europäischer Ebene „die erforderlichen nationalen Rechtsänderungen vorzubereiten“, wie es in dem Text heißt. Damit sollen „dringend die Voraussetzungen für ein verantwortungsbewusstes Management des Wolfes auf nationaler Ebene geschaffen werden“. (weiterlesen)
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19-Mär-2025
18.3.2025
Wichtige Änderungen in den Jagdgruppen des Deutschen Jagdportals zum 1.4.2025
von Stefan Fügner
Das unerlaubte Einstellen von Angeboten unseriöser Anbieter von Dienstleistern und das Einstellen von anonymen Jagdpacht- und Begehungsscheinangeboten hat in den letzten Wochen derart zugenommen, dass wir mit sofortiger Wirkung bei der Vermarktung von Begehungsscheinen und Jagdverpachtungen einige strengere Regeln einführen müssen.
Insbesondere in unseren Facebookgruppen und in den Gruppen der Jagdportalcommunity ändern sich die Regeln bei der Veröffentlichung von Jagdangeboten und -gesuchen. Diese Regelungen zur Veröffentlichung treten sofort mit der Einstellung dieses Artikels in den Gruppen in Kraft. Unsere neuen Preisregelungen gelten ab dem 1.4.2025.
1. Anzeigen in den Facebookgruppen: (Regelung tritt sofort in Kraft!)
Immer wieder schleichen sich unseriöse Vertriebler in unsere Facebookgruppen ein, um ihre Produkte zu verkaufen. Besonders zugenommen haben das Einstellen von Jagdangeboten und Jagdpachtübernahmen, um an die Daten von Mitgliedern zu gelangen. Das ständige Prüfen und Löschen unseriöser Angebote nimmt einen mittlerweile nicht mehr vertretbaren Zeitaufwand in Anspruch. Außerdem schadet das Einstellen dieser unseriöser Angebote unserem Anspruch, solide Informationen rund um das Thema Jagdmöglichkeiten im Internet zu publizieren. (weiterlesen)
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14-Mär-2025
Der Wandel der Jagd: Von Lebensaufgabe zu Freizeitvergnügen
Die Jagd verändert sich. Als Symbol für Status und Rückzug wird sie heute zunehmend als Freizeitbeschäftigung betrachtet, bei der man sich lieber gelegentlich einladen, als selbst zu investieren und zu hegen.
14.3.03.2025
Früher standen viele Hobby-Jäger auf Wartelisten, um ein Revier zu erwerben.
Es war nicht nur ein Rückzugsort, sondern auch ein Hobby, das man mit den Enkeln teilen und Freunde zur Jagd einladen konnte. Viele Vorkommnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse in den vergangenen Jahren haben den Glanz dieser blutigen Tradition stark getrübt.
Immer mehr junge Menschen sehen in den Revieren nicht mehr das, was ihre Eltern, Großeltern und Generationen davor hatten.
Die Umfrage von Werner Beutelmeyer, Jagdexperte und Vorstand des Marktforschungsinstituts Market in Österreich, zeigt den Wandel deutlich. Während 2011 noch 42 % der heimischen Jägerschaft die Jagd als Lebensaufgabe betrachteten, waren es im Herbst 2024 lediglich 14 %.
Lebensstil und Statussymbol
Heute wird die Jagd hauptsächlich als Freizeitbeschäftigung betrachtet, was zu einem geringeren Engagement der Hobby-Jäger führt. Beutelmeyer spricht von einer „Veroberflächlichung der Jagd“. (weiterlesen)