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06-Dez-2023
36 Schafe und Ziegen tot - Wolfs-Massaker mitten in Deutschland
Von: Janek Könau
06.12.2023
Gotha (Thüringen) – Es sind verstörende Bilder, die bereits Ende November an einer Weide im Landkreis Gotha aufgenommen wurden: Blutüberströmte Ziegen und Schafe liegen übereinander, einige sind bis zur Unkenntlichkeit zerrissen.Es ist das größte Massaker, dass der Wolf in Thüringen bisher angerichtet hat: 25 Tiere wurden Opfer des nächtlichen Blutbads, darunter offenbar auch trächtige Tiere. Elf weitere verenden durch den verursachten Stress in der Herde.
Jetzt macht der Thüringer Bauernverband (TBV) auf den grausigen Riss aufmerksam, an dem ein ganzes Rudel beteiligt gewesen sein muss: „Eine solche Attacke hatten wir noch nie!“ (weiterlesen)
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03-Dez-2023
Jäger unter Erfolgsdruck: Wer zu wenig schießt, fliegt raus
Viele Waldbesitzer sind unzufrieden mit ihrem Jäger. Junge Bäume werden vom Rehwild verbissen. Was tun? Ein Jagdpachtvertrag läuft neun Jahre. Es geht aber auch anders: Wenn die Gemeinschaft der Grundbesitzer die Jagd selbst organisiert.
Von Kirsten ZesewitzFranz Nibler steigt auf seinen Hochsitz. Es hat geschneit, perfektes Jagdwetter. Der Jäger muss heuer noch zwei Rehe schießen, das will er schaffen. Sonst bekommt er Probleme: Franz Nibler hat einen Pirschbezirk bei der Jagdgenossenschaft Utzenhofen, Oberpfalz. Er jagt auf 50 Hektar Fläche. Normale Jagdreviere in Bayern sind 500 bis 700 Hektar groß. Nibler ist aber kein normaler Jagdpächter, er hat nur einen Vertrag für ein Jahr. Er ist Jäger im Auftrag der Utzenhofener Waldbesitzer sozusagen. Ein Dienstleister? "Ich sehe mich als Verbündeter der Waldbauern", sagt Nibler, "ich leiste zwar einen Dienst, indem ich hier jage, aber ich sehe ja auch, dass es was bringt für den Wald."
Waldbesitzer: Kontrolle über die Jagd
Die Utzenhofener Jagdgenossenschaft – das ist die Gemeinschaft der Landwirte und Waldbesitzer – hat seit April 2023 keinen "normalen" Jagdpächter mehr. Sie organisiert die Jagd selbst. "Eigenbewirtschaftung" nennt man das. Konkret: Die Grundbesitzer verpachten ihr Jagdrecht nicht – wie sonst üblich – für neun Jahre an einen Jäger, sondern sie behalten die Verantwortung für die Ausübung der Jagd in ihren Händen. Das macht viel mehr Arbeit als früher, aber es bedeutet auch: Die Grundbesitzer haben die Kontrolle über die Jagd im Wald. Wenn ein Jäger seinen Abschuss nicht erfüllt, fliegt er raus.
Drei Hürden für "Eigenbewirtschaftung" (weiterlesen)
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01-Dez-2023
Umweltminister einigen sich auf Schnellabschuss problematischer Wölfe
Der Wolf ist das zentrale Thema bei der zweitägigen Konferenz der Umweltminister in Münster. Bundesumweltministerin Lemke hat im Oktober Vorschläge zu einem schnelleren Abschuss einzelner Tiere vorgelegt.
01.12.2023
Problematische Wölfe, die Schutzzäune überwunden und Nutztiere gerissen haben, sollen in Deutschland künftig schneller als bisher getötet werden können. Darauf verständigten sich die Umweltminister von Bund und Ländern bei ihrem zweitägigen Treffen im westfälischen Münster. „Uns ist da ein Durchbruch gelungen“, sagte Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) am Freitag als Vorsitzender der Konferenz zu deren Abschluss.
Die Bundesländer sollen bestimmte Regionen mit vermehrten Wolfsrissen festlegen. Anders als bisher soll dann für einen Abschuss aber nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden müssen, wenn ein Wolf Schutzvorkehrungen überwunden und Nutztiere gerissen hat. (weiterlesen)
Foto: Wikipedia
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30-Nov-2023
Kommt eine andere Wolfspolitik? Umweltminister beraten
30. November 2023
Vor den Beratungen der Umweltminister von Bund und Ländern hat sich in Brandenburg bislang kein Ende der Kontroverse über den Umgang mit dem Wolf abgezeichnet. Landwirte und Jäger blicken mit Spannung auf die am Donnerstag beginnende Umweltministerkonferenz in Münster. Beraten wird über einen Vorstoß von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) für einen leichteren Abschuss einzelner Wölfe, die Schafe und andere Nutztiere gerissen haben.Dem Jagdverband in Brandenburg geht der Vorschlag nicht weit genug: Er beharrt darauf, die Wolfszahlen gezielt zu verringern - und fordert eine Obergrenze beim Wolfsbestand. Naturschutzverbände sehen darin keine Lösung, um Weidetier-Risse zu verhindern.
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) befürwortet den Vorschlag Lemkes, die am Freitag (13.00 Uhr) über die Ergebnisse des Bund-Länder-Treffens informieren will. Die meisten Wolfsrudel leben in Brandenburg (52), gefolgt von Niedersachsen (39) und Sachsen (38). (weiterlesen)
Foto: Wikipedia
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29-Nov-2023
Nach Angriffen auf Schafe - Schweiz genehmigt Abschuss von 12 der 32 Wolfsrudel
Rund 300 Wölfe leben derzeit in der Schweiz – bald dürften es deutlich weniger sein. Nach Beschwerden von Landwirten hat die Umweltbehörde zahlreiche Tiere in fünf Kantonen zum Abschuss freigegeben.
28.11.2023
Nach wachsenden Beschwerden von Landwirten über getötete Nutztiere dürfen in der Schweiz sämtliche Wölfe von 12 der insgesamt 32 Rudel im Land abgeschossen werden. Das Bundesamt für Umwelt hat entsprechende Gesuche aus fünf Kantonen bewilligt. Bei sechs weiteren Rudeln dürfen zudem zwei Drittel der Jungwölfe getötet werden. Allein in den Kantonen mit den größten Populationen, Wallis und Graubünden, wurden damit fast 80 Tiere zum Abschuss freigegeben. Die Regelung gilt ab dem 1. Dezember.
Die Regierung will das Wachstum des Wolfsbestandes stark bremsen. Zu dem Zweck wurde die Jagdverordnung angepasst. Seit dem 1. November können Wölfe auch vorbeugend geschossen werden, ohne zuvor Nutztiere gerissen zu haben oder Menschen gefährlich nahe gekommen zu sein. Die Jagdzeit dauert jeweils von September bis Ende Januar. (weiterlesen)
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22-Nov-2023
Jagd auf den Wolf ist Auslöser - Angesägte Hochsitze, Nägel im Reifen - Tierschützer stellen Jägern tödliche Fallen
Wenn es in einem Gebiet zu viele Wölfe gibt, werden sie zum Abschuss freigegeben. Doch das ruft Tierschützer auf den Plan. Die greifen mittlerweile zu militanten Mitteln. Ein Jäger berichtet von den perfiden Methoden.
Die steigende Anzahl von Wölfen in Deutschland stellt Jäger vor eine große Herausforderung. Denn Nutztierhalter melden Verluste von ganzen Herden durch Wolfsangriffe. Allein im letzten Jahr waren es mehr als 4000 Tiere, weshalb es bereits „Entnahmegenehmigungen“ für das Raubtier gibt, zum Beispiel in Sachsen im Landkreis Bautzen. Christian Lessina und viele andere Jäger finden jedoch das Schießen auf Wölfe zu riskant und drücken daher nicht mehr ab: "Weil die Jäger natürlich auch bedroht werden. Darum haben die meisten Jäger Angst.“
Züchter verliert in acht Wochen 150 Schafe (weiterlesen)
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22-Nov-2023
Diskussion um den Wolf: Die Landmenschen mit einem hohen Anteil an Wolfsgegnern haben eine andere Einstellung zu Besitz und Eigentum als der Städter
Die unversöhnlichen Positionen zwischen Wolfsbefürwortern und Wolfsgegnern haben ihre Ursachen nicht nur in der Naturentfremdung der Städter. Auf dem Land hat sich eine weitestgehend verantwortungsvolle Einstellung zu Besitz und Eigentum erhalten, die in der Stadt weitestgehend verschwunden ist.
Seit 14 Jahren lebe ich nun auf dem Land und seit einigen Jahren lebe ich in einer Gegend, die einen „Abgeschiedenheitsrekord“ in Deutschland hält: Egal, in welche Richtung ich fahre, es sind deutlich über 60 Kilometer bis zur nächsten Autobahnauffahrt. Mehr Landleben geht nicht!
Und natürlich ist hier der Wolf allgegenwärtig. Wenn der letzte Spaziergang am späten Abend mit den Hunden durchs Dorf gemacht wird, kommen sie an die Leine. Nicht wegen des Wolfes, aber das Damwild verbringt die Nächte am liebten im Dorf, weil es dort (noch) vor den Wolfsrudeln, die es hier gleich mehrfach gibt, sicher ist und hier des Nachts einige Stunden in Ruhe äsen kann.War ich vor einiger Zeit noch der Meinung, dass es vor allem die Naturentfremdung der Städter ist, die für das Propagieren des uneingeschränkten Schutzes der Wölfe ursächlich verantwortlich ist, bin ich seit einiger Zeit ganz anderer Meinung. (weiterlesen)
Foto: Wikipedia
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21-Nov-2023
Gesammelte anonyme Erfahrungsberichte vom Wolf
Darf frei verwendet werden! Schickt es an die Stellen, die es angeht, wie Politik und Verwaltung, oder einfach ausdrucken (Anleitung am Anfang!) und als Heft auslegen oder auf Veranstaltungen verteilen!
Danke nochmal an alle, die uns ihre Erfahrungen zugesendet haben! Das soll gleichzeitig nochmal ein Aufruf sein, weiter Berichte zu schicken!Das PDF wird ständig aktualisiert!
Markus Wipperfürth (weiterlesen)
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19-Nov-2023
Altes Handwerk: Büchsenmacher in Suhl und Zella-Mehlis
17.11.2023
In der Region um Suhl und Zella-Mehlis wird das Büchsenmacher- und Graveurhandwerk seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Nun soll das Handwerk wieder allgemein bekannter werden. (Video ansehen)
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17-Nov-2023
Bundesumweltministerium bestätigt Falschaussage von Ministerin Steffi Lemke zum Wolf
Umweltministerin Lemke hatte kürzlich davor gewarnt, eine Herabstufung des Wolfs in der FFH-Richtlinie mit einer Lockerung der Abschussregelung gleichzusetzen. Das fordert nur gar keiner.
Mo., 13. November 2023
Am 12. Oktober 2023 hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke vor der Bundespressekonferenz ihre Vorschläge an die Bundesländer zum Umgang mit Wölfen erläutert. Zur Forderung vieler Weidetierhalter, angesichts der stark angestiegen Zahl an Wölfen in Deutschland, den europäischen Schutzstatus der Wölfe zu lockern, hatte die Bundesministerin folgendes ausgeführt:
“Wenn man den Wolf innerhalb der Schutzverordnung von einem Anhang in einen anderen umstuft, hat das in der Praxis keine Veränderung zur Folge. Der Wolf wäre immer noch eine geschützte Art und es wäre immer noch eine Einzelfallgenehmigung notwendig, kein anlassloses Abschießen einfach möglich. Daran würde sich nichts ändern.”
Der für die Weidetierhaltung im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Jürgen Thies fragte daraufhin schriftlich die Bundesregierung, aus welcher Vorschrift des Artenschutzrechtes sich diese Äußerung der Bundesministerin Lemke ableiten lasse (Frage 10/188). (weiterlesen)
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09-Nov-2023
DJV-Preise für gelungene Online-Auftritte
Der Deutsche Jagdverband (DJV) vergibt im Jahr 2024 einen Preis für herausragende Online-Auftritte von Jägerschaften unter dem Dach der LJV, die im DJV vereint sind. Zudem gibt es den DJV-Sonderpreis "Social Media 2024" für Jägerinnen und Jäger, die einen privaten Kanal auf Facebook, Instagram oder YouTube betreiben.
Der Deutsche Jagdverband (DJV) vergibt im Jahr 2024 einen Preis für herausragende Online-Auftritte von Jägerschaften unter dem Dach der LJV, die im DJV vereint sind.
Für vorbildliche Online-Auftritte vergibt der DJV Preise.Für vorbildliche Online-Auftritte vergibt der DJV Preise. (Quelle: Hennefarth/DJV)
Insgesamt gibt es ein Preisgeld von 12.500 Euro. Der Preis wurde 2023 auf dem Bundesjägertag in Fulda angekündigt und soll 2024 auf dem Bundesjägertag in Mainz vergeben werden. Der erste Platz wird mit 5.000 Euro prämiert, der zweite mit 3.000 Euro und der dritte Platz mit 1.000 Euro. Platz 4 bis 10 Plätze gibt es ein einheitliches Preisgeld von 500 Euro. (weiterlesen) -
07-Nov-2023
Erster Schuss einer jungen Jägerin auf ein Reh: „Ich war froh, dass ich im Wald nicht alleine war“
6.11.2023, 08:00 Uhr
Von: Thilo Kortmann
Im Sommer hat sich die Gruppe „Junge Jäger Volme“ gegründet. Sie besteht aus aus den drei Hegeringen Kierspe, Halver, Meinerzhagen. Treffpunkt ist ein alter Bauwagen in Kierspe.
Volmetal – Es ist ein grauer Herbsttag im Wald bei Neuenhaus in Kierspe. Es ist das Jagdrevier unmittelbar an der L528. Dort steht ein alter Bauwagen, die Heimat der neuen Vereinigung „Junge Jäger Volme“. Gegründet wurde diese aus den drei Hegeringen Halver, Kierspe und Meinerzhagen. Vorbild war dazu „Junge Jäger“ des Landesjagdverbandes NRW.
Drei Hegeringe
„Ich wollte mal sehen, wie viele junge Jäger es überhaupt in den drei Hegeringen gibt“, erklärt Felix Goseberg, Mitinitiator von „Junge Jäger Volme“. Außerdem solle die Vereinigung dazu dienen, dass sich junge Jäger und Jägerinnen kennenlernen und mehr gemeinsam machen können. Rund 40 Menschen im Alter zwischen 20 und 45 Jahren seien mittlerweile Mitglied in der noch jungen Vereinigung, so Goseberg. (weiterlesen)
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06-Nov-2023
Sonntagsbraten Wild: Rosa Hirschfilet mit Kürbis, Kartoffelstampf und Burgundersauce
von Niko Dziehel
5.11.2023
Perfekt gegarter Sonntagsbraten gefällig? Mit unserem saisonalen, rosa Hirschfilet mit Kürbis, KaPü und einer herrlichen Sauce wird’s edel!Was zeichnet einen guten Braten aus? Neben einem passenden Anlass braucht es Fleisch und Zutaten in bester Qualität. Der Geschmack steht und fällt mit dem Fleisch, der Hauptzutat. In diesem Fall haben wir uns für einen saisonalen Braten entschieden mit klassischen, passenden Beilagen, der allen Ansprüchen gerecht wird. Wir machen passend zum Herbst mit dir ein rosa Hirschfilet mit Kürbis und Kartoffelstampf. Der Stampf bekommt außerdem etwas Sellerie und Salbei als weitere Komponenten auf den Weg auf deinen Teller. Und dass eine glänzende Burgundersauce dein perfekt gegartes Hirschfilet begleitet, macht aus deinem Sonntagbraten ein saisonales Highlight, das unbedingt und gerne geteilt werden darf. Luxuriöse Hausmannskost at its best!
Wildrezepte immer passend zur Saison (weiterlesen)
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04-Nov-2023
Dunkelziffer: Wie viele Wölfe leben in Deutschland wirklich?
Es gibt aktuelle Zahlen zu den deutschen Wolfsbeständen. Doch wie zuverlässig sind die? Einige Daten lassen vermuten, dass es hierzulande deutlich mehr Wölfe gibt, als offizielle Stellen vermelden.
Sabine Leopold 4.11.2023
Wer sich mit dem Thema Wolf in Deutschland beschäftigt, stößt zwangsläufig auf die Frage, wie viele Wölfe tatsächlich unser Land durchstreifen. Zwar gibt es offizielle Zahlen, doch deren Zuverlässigkeit darf durchaus angezweifelt werden.
Auffällig niedrige Wolfszahlen an die EU gemeldet
Bis vor kurzem zum Beispiel meldete Deutschland geradezu lächerlich niedrige Wolfsbestände an das Europäische Artenschutzprogramm (EEP). Begründung: Welpen und Jungwölfe ließen sich nicht korrekt erfassen – weswegen man sie bei den Schätzungen einfach komplett wegließ und zudem für einen bestimmten Meldezeitraum einfach den Anfangs- nicht den Endbestand nutzte. (weiterlesen)
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24-Okt-2023
Immer mehr Jagdscheine: Halali 2.0: Jagen im Wandel - aber wo?
von Nikolas Winter
Datum: 22.10.2023
Immer mehr junge Menschen in Deutschland machen den Jagdschein - und inszenieren die Jagd in den Sozialen Medien. Aber wo dürfen sie eigentlich auf die Pirsch gehen?Jagen liegt voll im Trend: Fast 24.000 Deutsche sind im vergangenen Jahr zum "grünen Abitur" angetreten, unter ihnen auch immer mehr Frauen und Menschen aus dem urbanen Raum.
Insbesondere seit der Corona-Pandemie hat eine ganz neue Klientel den Reiz der heimischen Natur und der Selbstversorgung für sich entdeckt. Jagdschulbetreiber und Berufsjäger Daniel Bastian aus der Eifel berichtet:
"Heutzutage kommt der Jäger aus jeder Gesellschaftsschicht, das heißt: vom Handwerker bis zum Akademiker, der Frauenanteil steigt vor allen Dingen auch. Im aktuellen Kurs haben wir eine Frauenquote von 40 Prozent." Daniel Bastian, Jagdschulbetreiber
Über 400.000 Jagdscheininhaber gibt es in Deutschland, Tendenz weiter steigend. (weiterlesen)
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18-Okt-2023
Segen oder Plage? Kampf um den Fischotter
Der Fischotter ist streng geschützt. Trotzdem darf er jetzt in einigen Gegenden Bayerns getötet werden. Die Landesregierung will damit Fischzüchtern helfen. Umweltverbände sind entsetzt und ziehen vor Gericht.
Von Jens Uwe Voss
16. OKT. 2023Noch vor wenigen Jahrzehnten stand der Fischotter in weiten Teilen Europas kurz vor der Ausrottung. Er braucht saubere, fischreiche Gewässer mit möglichst natürlichen, unverbauten Ufern. Und er wurde lange erbittert verfolgt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es Abschussprämien. In Westdeutschland stand die Population in den 1970-er Jahren kurz vor dem Kollaps.
Inzwischen hat der Fischotter ein erstaunliches Comeback hingelegt. Zwar listet ihn die Rote Liste immer noch als „gefährdet“. Seit einigen Jahren nehmen Bestand und Verbreitung aber deutlich zu. Strenge Schutzmaßnahmen und die Renaturierung von Flüssen und Bächen haben dazu beigetragen. Wie viele Fischotter es hierzulande gibt, ist unklar. Fakt ist aber: In den meisten Bundesländern ist er wieder heimisch. Nur im Saarland, in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz fehlt der gut ein Meter lange Wassermarder immer noch.
Die Rückkehr des Fischotters ist das Ergebnis jahrelanger Schutzbemühungen. Doch seit einiger Zeit mehren sich auch kritische Stimmen. Denn Lutra lutra, so der wissenschaftliche Name, richtet oft große Schäden in Aquakulturen an. Ein ausgewachsener Fischotter vertilgt rund 500 Kilo Fisch pro Jahr. Und Fischteiche sind für ihn ein wahres Schlaraffenland. (weiterlesen)
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17-Okt-2023
Erleichterter Abschuss gefordert - "Der Wolf sollte grundsätzlich bejagt werden dürfen"
Gastbeitrag von Prof. Dr. Michael Brenner 14.10.2023
Erst vor wenigen Wochen hat er wieder zugeschlagen. Ende August fielen im Landkreis Stade 55 Schafe dem Wolf zum Opfer. Dieser Übergriff reiht sich in eine Vielzahl von Wolfsrissen insbesondere aus der jüngeren Vergangenheit ein, die sich trotz verschiedener Herdenschutzmaßnahmen, wie insbesondere Weideschutzzäunen und dem Einsatz von Herdenschutzhunden, nicht verhindern ließen.
Verwunderlich ist dies nicht, gibt es mittlerweile doch über 2.000 Wölfe in Deutschland. Auch wenn die Zahlen divergieren, so steht doch außer Frage, dass sich der Wolfsbestand in Deutschland von Jahr zu Jahr erhöht.
Dass die derzeitige Situation als unbefriedigend empfunden wird, machte bereits der Gemeinsame Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments vom 22.11.2022 deutlich. In diesem sprach sich das Parlament für eine Überarbeitung des Wolf-Schutzstatus aus. Die Resolution zielt darauf ab, die EU-Organe – allen voran die Kommission – zu einer Neubewertung der EU-Wolfstrategie zu bewegen und ein grenzüberschreitendes Monitoring umzusetzen. Begründet wird die Initiative damit, dass die Wolfspopulation in Europa in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 25 Prozent gestiegen und der Wolf nicht mehr vom Aussterben bedroht ist. Letztlich strebt die Resolution eine Neubewertung des Schutzstatus des Wolfs an, der seit mehr als 20 Jahren unverändert in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) festgeschrieben ist und eine Bejagung des Wolfes nur in Ausnahmefällen und unter strengen Voraussetzungen ermöglicht.
Im Einklang mit europäischem Recht? (weiterlesen)
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12-Okt-2023
Bundesumweltministerin Steffi Lemke schlägt den Bundesländern neue Regelung zum erleichterten Abschuss von Wölfen in Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen vor
Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in Berlin ihre Vorschläge vorgestellt, wie Wölfe nach Rissen schneller geschossen werden können. Das Verfahren steht im Einklang mit dem europäischen Artenschutz. Es sieht vor, dass 21 Tage lang auf einen Wolf geschossen werden darf, der sich im Umkreis von 1.000 Metern von der Rissstelle aufhält. Anders als im bisherigen Verfahren muss hierfür nicht das Ergebnis einer DNA-Analyse abgewartet werden. Die Ausnahmegenehmigung für den Abschuss kann von den Behörden erteilt werden, nachdem ein Wolf zumutbare Herdenschutzmaßnahmen in zuvor festgelegten Regionen mit erhöhtem Rissvorkommen überwunden und Weidetiere gerissen hat. Der Vorschlag des BMUV bedeutet: schnellere Verfahren, mehr Schutz und Sicherheit für die Weidetierhalterinnen und -halter, Rechtssicherheit für die Bundesländer und Konsistenz mit europäischen und nationalen Regelungen. Vor allem aber ist dieser Vorschlag schnell in der Praxis umsetzbar und erfordert keine europäischen und nationalen Rechtsänderungen. Er ist lösungsorientiert und praktisch. Gemeinsam mit den Ländern arbeitet das BMUV zudem an begleitenden Maßnahmen wie der Einführung von Musterbescheiden, die den Verwaltungsaufwand der Länder weiter reduzieren und damit entbürokratisieren würden. Ihre Vorschläge bringt Bundesumweltministerin Lemke in den derzeit laufenden Prozess mit den Ländern ein; Ziel ist eine Beschlussfassung der Umweltministerkonferenz Ende November. (weiterlesen)
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10-Okt-2023
Nordrhein-Westfalen: Forstwirtschaft und Jagd: "Nur in der Partnerschaft gelingt die Wiederaufforstung"
10.10.2023
Hitze, Dürre und Borkenkäfer: Das sind die größten Herausforderungen der Forstwirtschaft. Eine besondere Bedeutung kommt dabei der Jagd zu. Beim Symposium Wald und Wild in Werl wird besprochen, wie sowohl Tiere als auch junge Bäume geschützt werden können.
Von Michael Dittrich
Trotz der gegensätzlichen Interessen von Waldbesitzern und Jägerschaft sitzen alle großen Verbände gemeinsam an diesem Dienstag in der Werler Stadthalle "an einem Tisch". Es geht darum, zum einen den Wildbestand nicht zu sehr zu verringern, zum anderen soll der Verbiss an jungen Bäumen durch Rehe möglichst klein gehalten werden.
Auf dem Symposium wollen Wissenschaftler Jägern und Waldbauern Wege aufzeigen, wie nach Stürmen, Hitze und Borkenkäfern die zerstörten Flächen wiederbewaldet werden können, ohne den Wildbestand zu sehr zu dezimieren. Dazu will unter anderem Professor Friedrich Reimoser von der Universität Wien sein Langzeitmonitoring zu Reh- und Rotwild vorstellen.Hilfe durch die Wissenschaft. (weiterlesen)
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10-Okt-2023
DJV lobt Preise für herausragende Online-Auftritte aus
9. Oktober 2023
Jägerschaften unter dem Dach des DJV können sich für den Preis „Online-Kommunikation 2024“ bewerben – Betreiber privater Kanäle für den Sonderpreis „Social Media 2024“
Der Deutsche Jagdverband (DJV) vergibt erstmals Preise für beispielhafte Online-Auftritte. Die Jägerschaften, die unter dem Dach des DJV organisiert sind, können sich für den Preis „Online-Kommunikation 2024“ bewerben. Betreibern privater Online-Kanäle steht die Bewerbung für den Sonderpreis „Social Media 2024“ offen.Insgesamt 27.500 Euro Preisgeld ausgelobt
Einsendeschluss für die Bewerbungen ist der 1. Mai 2024. Die Auszeichnung der Gewinner erfolgt im Rahmen des Bundesjägertags in Mainz. Insgesamt winkt ein Preisgeld in Höhe von 27.500 Euro: (weiterlesen)