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01-Jun-2023
Weidetierhalter: Töten ganzer Wolfsrudel muss möglich gemacht werden
1.06.2023
Berlin - Landnutzer und Weidetierhalter fordern von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne), das Töten ganzer Wolfsrudel möglich zu machen.«Wir müssen nicht nur einzelne Problemwölfe, sondern auch ganze Rudel einfach entnehmen können», sagte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Berlin. «Da muss dringend nachgebessert werden.» Mit Entnahme ist entweder das Töten oder das Fangen der Tiere gemeint.
In Deutschland sind die Bundesländer für das Wolfsmanagement verantwortlich, doch der Wolf ist durch internationale und nationale Gesetze streng geschützt und hat den höchstmöglichen Schutzstatus. Nach Angaben des Umweltministeriums ist eine Regulierung der Wolfsbestände daher nicht möglich. Am Donnerstag will Umweltministerin Lemke mit betroffenen Organisationen und Verbänden zu einem Dialog «Weidetierhaltung und Wolf» zusammenkommen.
Vorstandsmitglied des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Firnhaber, erhofft sich davon schnelle Maßnahmen. «Die Wölfe lernen ständig dazu und sorgen dafür, dass wir immer wieder Angriffe haben, obwohl wir unsere Tiere schützen. Wir erwarten im Umkehrschluss für unsere Mühen und Maßnahmen, dass wir Tiere auch schnell und unbürokratisch entnehmen können.» (weiterlesen)
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31-Mai-2023
Urteil Amtsgericht Weinheim - Rehkitze ausgemäht: Pächter verschwieg Traktorfahrer die lebensrettende Info
Das Amtsgericht Weinheim hat einen Pächter von Wiesen zu einer Geldstrafe verurteilt. Obwohl ein Rehkitzrettungsverein ihn über die Anwesenheit von Kitzen informiert hatte, gab es drei tote Kitze.
31.5.2023
Das Amtsgericht Weinheim hat einen Wiesen-Pächter zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er um Rehkitze im hohen Gras wusste und den Traktorfahrer nicht informierte. Bei der Mahd in Laudenbach (Rhein-Neckar-Kreis) waren mindestens drei Kitze getötet worden. Wir berichteten am Dienstag.
Der Juniorpächter der Wiese wurde laut SWR zu 3.500 € Geldstrafe wegen vorsätzlicher Tötung von Wildtieren verurteilt. Diese Geldstrafe setzt sich aus 70 Tagessätzen von je 50 € zusammmen. Der Pächter hatte laut Gericht von der Rehkitzrettung Weinheim die Information, dass sich Rehkitze auf der Wiese befänden. Er habe sie aber nicht weitergegeben. Die Mäharbeiten hätten sonst verschoben werden können.
Drei weitere Angeklagte - der Vater des Pächters und die beiden Fahrer - wurden freigesprochen. Laut Gericht gibt es keine Beweise für den Vorwurf, dass die Rehkitze zuerst nur verletzt und später getötet wurden. Die Anklage war ursprünglich davon ausgegangen, dass die Beschuldigten die verletzten Tiere am Rand der Wiese abgelegt hatten und einer der Männer die Tiere nach Abschluss der Mäharbeiten erschlagen habe. Das Gericht ging nun davon aus, dass die drei Rehkitze bereits beim Mähen getötet wurden, so der Sender. (weiterlesen)
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29-Mai-2023
Ein Zwischenbericht zur Kitzrettung in der Saison 2023 von der Wildtierrettung Bad Waldsee e. V.
Die schlimmste Saison bisher…so habe ich es monatelang vorhergesagt und gehofft, dass ich nicht Recht habe. Nun gut…
Aktuell sind es sage und schreibe 22 Kitze in der Aufzucht. Von Wildunfällen der Geiß über Kaiserschnitte nach Vermähen der Geiß bis hin zu Fehlern bei der Kitzrettung ist alles dabei. Die lieben Hundeopfer natürlich auch…
Während zwei Gruppen bereits in der neuen Station leben, ist der Rest noch in Quarantäne oder befindet sich in der Gruppenzusammenstellung, was durchaus einige Tage gehen kann.
Gestern vor einem Jahr eröffnete Kiara die Kitzsaison 2022 - und nun sind wir schon fast beim Aufnahmestopp und die schlimme Zeit kommt erst? (weiterlesen) -
27-Mai-2023
Bildreporterin geschockt: Mir bricht es im Harz das Herz
CORINNA PERREVOORT
27.05.2023
Harz – SO trocken habe ich den Brocken noch NIE erlebt!Es sollte eine entspannte Wander-Tour auf den höchsten Gipfel im Harz (1142 Meter) werden. Für mich, die BILD-Reporterin, wurde es ein Grusel-Trip!
Kahle Hänge, überall verdorrte Baum-Leichen – ich komme mir vor wie in einer morbiden Mond-Landschaft.
Los geht meine Tour um 10 Uhr in Schierke (Sachsen-Anhalt), rund 9 Kilometer sind es auf die Spitze. Die Sonne brennt, hab’ keine Mütze mit. Wozu auch? Mich erwartet gleich ein herrlich grüner Wald und liebliches Vogelgezwitscher. Urlaubsstimmung stellt sich ein.
Die Warnung eines Park-Mitarbeiters halte ich für einen Scherz
Im Nationalparkhaus sitzt ein Mitarbeiter hinter Glas. Ich klopfe an: „Welcher Weg ist der schönste nach oben?“ Hilfsbereit steckt er mir eine Karte zu, zeichnet zwei mögliche Routen ein. „Einen lebenden Baum werden sie hier aber nicht finden!“, sagt er düster.Ich glaube an einen Scherz. (weiterlesen)
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27-Mai-2023
Trendthema Wild auf der SÜFFA
Verfasst von Fleischportal.de am 26. Mai 2023
Wildgerichte sind in hiesigen Küchen auf dem Vormarsch. Ganz hoch im Kurs steht Fleisch aus heimischer Jagd: Jüngsten Erhebungen zufolge verzehrten deutsche Verbraucher in der letzten Saison an die 30.000 Tonnen Wildschwein, Reh, Rot- und Damwild. Doch nicht nur der Konsum steigt, sondern auch die Zahl der Jägerinnen und Jäger. Auffällig dabei ist der wachsende Anteil junger Frauen bei den Jagdscheinprüfungen. Die Stuttgarter SÜFFA, Fachmesse für die Fleischbranche, greift vom 21. bis 23. Oktober das vielschichtige Thema Wild als Programmpunkt auf.
„Mehr als die Hälfte aller Deutschen isst mindestens einmal pro Jahr Wild“, sagt SÜFFA-Projektleiterin Sophie Stähle von der Messe Stuttgart. „Das ist ein Zuwachs von über 25 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre. Nach zahlreichen positiven Rückmeldungen auf die Platzierung des Themas tragen wir diesem wichtigen Trend auf der SÜFFA erneut Rechnung und schlagen damit eine Brücke in der Kommunikation zur Kundschaft: Bei der Verarbeitung und Vermarktung von Wildprodukten sind MetzgerInnen die idealen PartnerInnen der JägerInnen.“
„Wild hat festen Platz in der Metzgereitheke“ (weiterlesen)
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24-Mai-2023
Nach Bayern-Vorstoß - FDP kündigt Eckpunkte für deutsches Wolfsmanagement an
Die bayerische Wolfsverordnung ist laut FDP-Gutachten nicht rechtskonform. Im Sommer will die Ampel ein Wolfsmanagement vorlegen, dass in Deutschland dann den Umgang mit dem Raubtier regeln soll.
23.5.2023
Bis zum Sommer wird die Berliner Ampelkoalition Eckpunkte für ein rechtskonformes Wolfsmanagement vorlegen. Das hat der jagdpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Karlheinz Busen, mitgeteilt.„Wir brauchen rechtmäßige Regelungen für ein Management des Wolfsbestandes“, betonte Busen. Anlass war ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages zur bayerischen Wolfsverordnung (BayWolfV). Demnach ist die am 1. Mai in Kraft getretene BayWolfV wohl nicht mit nationalem und europäischem Recht vereinbar.
Söders Populismus vor dem Wahl (weiterlesen)
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19-Mai-2023
Ungewöhnliche Delikatesse - Waschbär-Buletten und Nutria-Rouladen
von MDR SACHSEN-ANHALT
Stand: 18. Mai 2023
Der Betreiber der „Wilderer-Hütte“ im Jerichower Land, Michael Reiß, verarbeitet Waschbär-Fleisch zu Buletten, Salami und Grillwurst. Da die invasiven Tiere sich schnell vermehren und heimische Tierarten gefährden, dürfen sie gejagt und anschließend zu neuen Delikatessen verarbeitet werden. Ähnlich wie Nutria.
Circa 200.000 Waschbären werden laut des Deutschen Jagdverbandes (DJV) jedes Jahr geschossen oder in Lebendfallen gefangen. Grund dafür: Der Waschbär kommt ursprünglich aus Nordamerika und bedroht heimische Tierarten wie Wasservögel und Jungwild. Damit erlegte Waschbären nicht einfach entsorgt werden, sind sie zur Weiterverarbeitung freigegeben. (weiterlesen)
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16-Mai-2023
Nutria – Jagd und Zubereitung von Wildfleisch
Nutria, auch Biberratten genannt, sind eine niedliche "Plage". Die Nutria richten an Damm- und Uferböschungen erheblichen Schaden an und gefährden somit auch andere Tier- und Pflanzenarten. Zudem breiten sich die Nagetiere mit einer kurzen Tragzeit von 19 Wochen sehr schnell aus, weshalb man sie in Deutschland ganzjährig jagen darf. Teresa Bistritz, Šahim Fočić und Thomas Bippes sind Jäger und halten die Population im Zaum. Die gejagten Tiere bereiten sie dann als Eintopf, auf dem Grill oder im Ofen zu. (Video ansehen)
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16-Mai-2023
Von Bär attackiert: "Er hat mich skalpiert. Aber er kann nichts dafür"
Tierfilmer Andreas Kieling wurde während Dreharbeiten Opfer einer massiven Bären-Attacke. Jetzt erklärte er den Angriff: "Er hat die ganze Kopfhaut heruntergezogen."
Eine fürchterliche Attacke durch einen Bären in den Karpaten (Südosteuropa) hat der bekannte Tierfilmer Andreas Kieling (63) überlebt. Nachdem er verarztet wurde und den ersten Schock überwunden hatte, erklärte er in einem ausführlichen Video auf seiner Facebook-Seite den Angriff des Tieres minutiös. Mit verbundenem Arm und Verletzungen an Kopf und Gesicht schildert er sehr anschaulich den gefährlichen Vorfall, den er mit viel Glück überlebt hat. "Es war extrem schmerzhaft, er hat mich skalpiert. Schaut euch das an", sagt Kieling und zieht dabei kurz seine Mütze hoch. (weiterlesen)
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15-Mai-2023
Waffenbesitzer nicht anzutreffen: Kontrollen sorgen für Unmut
Waffenbesitzer sind häufig bei Kontrollen nicht anzutreffen. Das sorgt bei Politikern einer Partei für Unmut.
Sascha Numßen, Chefredakteur
14. MAI 2023Jäger und Sportschützen müssen mit staatlichen Kontrollen der Räume rechnen, in denen Waffen und Munition lagern. In der Regel finden die Kontrollen ohne Ankündigung statt. Oft stehen die Kontrollorgane aber vor verschlossener Tür.
Im niedersächsischen Stade musste sich ein Jäger vor Gericht verantworten. Grund war seine Art der Waffenaufbewahrung.
Thüringen: Waffenbesitzer sind nicht zuhause
In Thüringen zum Beispiel habe es zwischen dem 1. April und dem 30. September 2022 rund 1.400 entsprechende Anläufe im Freistaat gegeben, aber in nur etwa 630 Fällen seien die Waffenbesitzer auch angetroffen worden. Ein ähnliches Bild gab es die Monate davor.
Kontrolle muss gestattet werden (weiterlesen)
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12-Mai-2023
Wölfe und Bären in Bayern – wie kann das funktionieren?
12.5.2023
Wölfe und Bären sind wieder da, und es werden mehr. Die neue bayerische Wolfsverordnung soll ein schnelleres Abschießen ermöglichen, die Debatte ist aufgeheizt. Wie gehen Bürger und Bauern in den verschiedenen Wolfsregionen mit dem Thema um?Von Anton Rauch
Der Landkreis Donaus-Ries meldet in nur 14 Tagen 27 gerissene Schafe. Für einige davon soll ein Hund verantwortlich sein, für andere gelten Wölfe zumindest als Hauptverdächtige. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Das Gleiche gilt für zwei gerissene Kälber in der Oberpfalz und in Oberbayern.Zugleich beginnt jetzt die Weidesaison: An diesem Wochenende ist Almauftrieb am Königssee. Die Tierhalter in Bayern sind verunsichert, daran ändert auch die neue bayerische Wolfsverordnung nichts, mit der der Abschuss gefährlicher Wölfe leichter sein soll. Wir haben uns umgehört bei Landwirten und Schäfern in bayerischen Wolfsregionen.
Je näher die Wölfe in Bayern, desto mehr Unruhe
Seit im Landkreis Berchtesgaden und im Landkreis Traunstein Wölfe und auch mindestens ein Bär nachgewiesen worden sind, herrscht dort bei Almbauern Sorge: Wie soll es im Sommer weitergehen? Jungbauer Klaus Noichl aus dem oberbayerischen Grassau sagt, dass er sein Jungvieh "nur mit Bauchweh" auf die Almwiesen treibt. Denn Wölfe und Bären sind scheue, aber sehr mobile Tiere - und Bayern ist von Regionen umgeben, in denen es mehr Wölfe und Bären gibt. (weiterlesen) -
11-Mai-2023
Wolfsrudel reißt 39 Schafe: Erboste Landwirte fordern Abschuss - „Selbst Ponys getötet“
11.05.2023
Von: Patrick MayerIn Deutschland nehmen Risse von Schafen und Rindern durch Wölfe offenbar drastisch zu. Landwirte fordern von der Umweltministerkonferenz deshalb eine neue Wolfspolitik.
München/Königswinter – Sie galten als so gut wie ausgestorben: Die Rede ist von Wölfen. Doch laut Europäischem Parlament ist auf dem Gebiet der Europäischen Union (EU) gegenwärtig mit bis zu 19.000 Wölfen zu rechnen.
Wölfe in Deutschland zum Abschuss freigeben? Landwirte aus dem Rheinland protestieren dafür
Polarisierend: Die Risse von Schafen und anderer Nutztiere nehmen in Deutschland seit Monaten wohl deutlich zu. Das sorgt für Zündstoff. An diesem Donnerstag (11. Mai) kommt die Umweltministerkonferenz in Königswinter unweit von Bonn zusammen, um über die Wolfsbestände zu beraten. (weiterlesen)Foto: Wikipedia
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08-Mai-2023
Jagdrecht: Urteil zur waffenrechtlichen Unzuverlässigkeit
8.05.2023
Im Beschluss 1 B 85/23 vom 16.02.2023 befasste sich die 1. Kammer des Verwaltungsgericht Stade mit dem Begriff der Zuverlässigkeit aus § 5 WaffG sowie mit der Frage, wie ein „Umweg“ zu definieren ist, wann dieser im waffenrechtlichen Sinne noch unerheblich ist.
Was war passiert?
Das Gericht hatte über den Antrag eines Jägers auf einstweiligen Rechtsschutz zu entscheiden. Der Antragssteller war Pächter eines Jagdgebiets. Er verfügte unter anderem über einen Jagdschein, einen kleinen Waffenschein, mehrere Waffenbesitzkarten sowie eine Sammelwaffenbesitzkarte.
Eines Morgens im September 2022 führte der Antragssteller eine Fallenkontrolle durch. Dabei führte er einen ungeladenen Revolver mit sich. Nach der Kontrolle entschied der Antragssteller sich, zu seinem Augenarzt zu fahren, um ein Rezept abzuholen, obwohl die Arztpraxis nicht auf direktem Weg vom Jagdgebiet zu seinem Wohnort lag. Da der Augenarzt um diese Uhrzeit noch gar nicht geöffnet hatte, fuhr der Antragssteller noch ein wenig weiter zu einem Bäcker, um dort die Wartezeit von etwa 30 Minuten zu überbrücken. Er verstaute den Revolver in einem Rucksack, legte diesen hinter den Fahrersitz auf den Boden und bedeckte ihn mit einer Decke. Nachdem er ausgestiegen war, verspürte der Antragssteller Schmerzen, die auf einen Schlaganfall hindeuteten. Er begab sich zurück zum Auto und wählte den Notruf. Nachdem dieser angekommen war, machte er einen Sanitäter auf den Revolver aufmerksam und bat ihn, diesen der Polizei zu übergeben. Der Revolver wurde jedoch mit in das Krankenhaus verbracht, wo ihn die Polizei entgegennahm.
Im Dezember 2022 erklärte die zuständige Behörde, nach Anhörung des Antragsstellers, schließlich den Jagdschein für ungültig und ordnete neben der Einziehung des Scheins auch die sofortige Vollziehbarkeit an. Der Antragssteller habe sich als unzuverlässig herausgestellt, nachdem er gegen § 36 WaffG in Verbindung mit § 13 AWaffV verstoßen habe. Er habe die Waffe nicht ausreichend gegen Abhandenkommen oder unbefugte Ansichnahme gesichert. (weiterlesen)
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08-Mai-2023
Wolfsverordnung: So dürfen in Bayern Wölfe geschossen werden
Isegrim geht es in Bayern nach einem Vorstoß von Markus Söder an den Kragen. Allerdings: Die Verordnung ist kein Blankoscheck.
8. MAI 2023
Der Blick aufs Papier macht es deutlich: Die bayerische Staatsregierung hat einen großen Wurf beim Wolfsmanagement gemacht. Seit dem 1. Mai gilt die neue Verordnung, mit der man Wölfen und auch Fischottern im Ernstfall zu Leibe rücken möchte. Der Gesetzestext hat es durchaus in sich.
Wolfsverordnung in Bayern: Wann ist ein Wolf gefährlich?
Im Fokus des Werkes steht nicht das Tier, sondern der Mensch. Das zeigt sich bereits beim ersten Paragraphen: „Schutz des Menschen und der öffentlichen Sicherheit“ liest sich dort. Wölfe dürfen mittlerweile entnommen werden, wenn sie sich Menschen außerhalb von Fahrzeugen näher als 30 Meter kommen. Aber: Das gilt auch umgekehrt: Lässt ein Wolf zu, dass ihm ein Mensch näher als 30 Meter kommt, gilt er als Gefährdung für die öffentliche Sicherheit respektive als Gefahr für den Menschen. Aber: Auch die Bebauung spielt bei der Einstufung eine Rolle.
Wolf und Mensch: Das regelt die Verordnung
Wenn ein Wolf sich über mehrere Tage in einem Umkreis von weniger als 200 Metern von geschlossenen Ortschaften, von Menschen genutzten Gebäuden oder etwa Stallungen aufhält, gilt er ebenfalls als potenziell gefährliches Tier. Entnommen werden darf der Wolf in diesen Fällen nur dann, wenn eine Vergrämung nicht möglich erscheint oder voraussichtlich erfolglos bleiben wird. Aber: Auch in anderen Situationen gelten Wölfe als Gefahr für den Menschen: Beispielsweise, wenn sie Menschen trotz Vetreibungsversuchen folgen, sich Menschen in Ortschaften nähern und nur schwer vertreiben lassen, Hunde reißen oder aggressives Verhalten gegenüber Hund oder Mensch zeigen. (weiterlesen)
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01-Mai-2023
Kitzrettung: BMEL-Drohnenförderung: Antragsfrist endet am 30. Juni
Mit dem Start in die Grasernte sind auch die Wildtierretter wieder unterwegs. Vereine zur Kitzrettung können sich noch bis Ende Juni für die Förderung neuer Drohnentechnik des BMEL anmelden.
29.04.2023
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert dieses Jahr wieder Drohnen mit geeigneten Wärmebildkameras zur Rettung von Rehkitzen mit einem Volumen von 2 Mio. €.
Die Drohnen müssen über eine Home-Return-Funktion, eine Mindestflugzeit von 20 min und über eine Echtbildkamera mit integrierter oder kompatibler Wärmebildkamera verfügen. Förderungsberechtigt sind Kreisjagdvereine und/oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, die laut Satzung hauptsächlich in der Wildtierrettung, vor allem in der Rehkitzrettung, tätig sind. (weiterlesen)
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28-Apr-2023
DBV-Wolfsgipfel: Wolf und Weidehaltung: Koexistenz nicht nur auf Kosten der Landwirte
Sabine Leopold 28.04.2023
Am 28. April lud der Deutsche Bauernverband zum Wolfsgipfel. Rund 120 Teilnehmer kamen, weitere 300 waren per Livestream dabei. Nur die Umweltpolitik glänzte durch Abwesenheit.
Die Zahlen, die Landwirt und Wolfsbeauftragter des Landesbauenverbands Brandenburg, Jens Schreinicke, beim Wolfsgipfel für präsentierte, wogen schwer: Rund 894.000 Euro hat das Bundesland im Jahr 2022 für Rissgutachten, Schadensausgleich, genetische Analysen etc. ausgegeben. Noch viel heftiger zu Buche schlagen die 2,9 Mio. Euro für die Förderung von Präventivmaßnahmen wie Zaunbau und Herdenschutzhunde.
Um die 10.000 Euro kostet ein Wolf den Steuerzahler im Jahr
Unterm Strich kostet der brandenburgische Wolfsbestand den Steuerzahler also rund 3,8 Mio. Euro. Pro Wolf – die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geht für Brandenburg von 300 bis 400 Tieren aus – kommen so zwischen 9.500 und 12.500 Euro pro Jahr zusammen, Verwaltungskosten beim Landesamt für Umwelt (LfU) und im Landesministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) nicht eingerechnet.
In anderen wolfsreichen Bundesländern dürfte die Situation ähnlich sein. Dass der Wolf nur ein Problem der Landwirtschaft sei, kann man also getrost verneinen. Weidetierhalter bekommen die Folgen des zunehmenden Beutegreiferbestands nur direkter zu spüren. (weiterlesen)
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28-Apr-2023
Raubtier breitet sich aus - Wenn Eltern ihre Kinder aus Angst vor dem Wolf nicht mehr nach draußen lassen
28.4.2023
Von Ulrich Exner
Die Zahl der gerissenen Tiere durch Wölfe steigt und steigt. Bei einem Wolfsgipfel in Berlin bricht sich die Wut von Bauern auf Politik und Naturschützer Bahn. Eine Landwirtin schildert, wie beängstigend die Präsenz der Raubtiere inzwischen sei. Bayern macht ab Mai kurzen Prozess.
Janko Schneider will sich gerade an den Frühstückstisch setzen, als ihn die üble Botschaft erreichte. Seine Schafherde, so teilte ein befreundeter Bauer mit, auf dessen Weide Schneiders Tiere über Nacht gegrast haben, sei angegriffen worden. Drei tote Schafe, zwei verletzte. Kein schöner Anblick, aber für den 29-jährigen Landwirt aus dem ostfriesischen Örtchen Arle schon gewohnt.
Es war, so berichtet der Schäfer im Gespräch mit WELT AM SONNTAG, bereits der fünfte Wolfsangriff auf seine Herde innerhalb von fünf Jahren. „Es gibt bei uns hier oben inzwischen fast schon an jedem Tag einen Riss.“
Es war, so berichtet der Schäfer im Gespräch mit WELT AM SONNTAG, bereits der fünfte Wolfsangriff auf seine Herde innerhalb von fünf Jahren. „Es gibt bei uns hier oben inzwischen fast schon an jedem Tag einen Riss.“ (weiterlesen)
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27-Apr-2023
WARNUNG: Hände weg von ZeckeWeg!
In Facebook wird in den letzten Wochen massiv ein Zeckenhalsband unter dem Namen ZeckeWeg beworben. Zahleiche (angebliche?) Käufer schwärmen in den höchsten Tönen von dieser Wunderwaffe gegen Zecken und Flöhe.
Wie heißt es so schön "es steht jeden Tag ein/e Dumme/r auf" und ich oute mich hiermit, ich gehöre auch dazu!
Jaaa, lacht jetzt nur, ich hab´s verdient!
Der Wunsch des Gedankens, es könnte vielleicht doch unter Umständen eventuell etwas Neues geben, etwas ohne chemische Keule brachte mich dazu, auf das Gute in Menschen zu hoffen. Man kann doch nicht so massiv Werbung machen für ein Produkt das überhaupt nichts taugt, oder vielleicht doch?
Ich gebe es zu, ich hatte Zweifel, aber am Ende ließ ich mich dann aber doch durch die vielen positiven Bewertungen und den Infos auf der Webseite zeckeweg-original.de dazu bewegen, das ZeckeWeg Halsband zu bestellen.
So! Jetzt könnt ihr mich gleich noch mehr auslachen, ich war nämlich auch noch sooo blöd, es gleich für alle 4 Hunde zu bestellen, weil es dann günstiger war. Also habe ich rund 80 Euro zum Fenster hinausgeworfen für Kabelbinder ähnlichen Gummibänder mit 0,0 Wirkung. (weiterlesen)
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26-Apr-2023
Freispruch im Wolfsprozess: Alle Fakten
Das Landgericht Potsdam hat am 21. Februar 2023 den Freispruch gegen einen niederländischen Jäger bestätigt, der im Jahre 2019 bei einer Drückjagd einen Wolf geschossen hatte, um seinen Hund zu schützen. Das Verfahren wurde von vielen Jägern und Hundeführern mit Spannung verfolgt. Rechtsanwalt und DJZ-Jurist Dr. Heiko Granzin hat den Angeklagten verteidigt und erläutert im Interview die Hintergründe und die Konsequenzen. (Video ansehen)
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24-Apr-2023
Claas: Kitzrettung mit Drohne, Cloud und Helfern
Drohnen mit Wärmebildkameras erlauben ein schnelles und sicheres Absuchen von Grasflächen vor dem Mähen. Claas arbeitet hier mit der DLR-Ausgründung thermal Drones zusammen.
24.04.2023
von Andreas HolzhammerAls effektivstes Verfahren zur Wildtier- bzw. Kitzrettung beim ersten Schnitt im Grünland empfiehlt der Grünlandtechnikhersteller Claas drohnengeführte Wärmebildkameras. Diese Technik habe sich in den vergangenen Jahren als die effektivste Methode erwiesen. Hierzu hat Claas gemeinsam mit dem Unternehmen thermal Drones ein System entwickelt, das bereits seit dem Jahr 2019 auf dem Markt ist.
„Mehrere hundert Nutzer greifen mittlerweile auf unsere Technik zurück“, berichtet Dr. Martin Israel, einer der Gründer von thermal Drones. „Alleine 2022 wurde unsere Drohnen auf mehr als 10.000 Hektar zur Wildrettung eingesetzt. Dazu kommen weitere Flächen, die mit Drohnen gescannt wurden welche unsere Software nutzen.“ Das Ergebnis: 2.500 Wildtiere, davon etwa 90 % Rehkitze, sollen dadurch alleine 2022 lokalisiert, entnommen und gesichert werden sein. Neben Kitzen würden auch kleinere Tiere wie Fasanenküken oder Feldhasen erfolgreich detektiert.
Kitzrettung auch in den Mittagsstunden möglich (weiterlesen)
