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03-Okt-2025
Wildbret: Wissen, wo es herkommt!
Wildbret ist regional, saisonal und Freilandhaltung. Mehr Öko geht nicht! Und trotzdem gibt es immer noch Berührungsängste mit diesem Lebensmittel. Doch das muss nicht sein.
In vielen Köpfen war Wildbret immer nur ab Herbst oder für manche sogar nur an Heiligabend ein Thema. Man wollte sich und seinen Lieben zum Fest etwas Besonderes gönnen. Allerdings endete die „Vergewaltigung“ dieses hochwertigen Fleischs mit Buttermilch, Rotwein und penetranten Wildgewürzen nicht selten in einer kulinarischen Katastrophe.
Je besser das Fleisch, desto weniger Schischi
Dabei ist Wildbret hochwertigstes Fleisch und daher sehr einfach in der Zubereitung, eben wie ein edles Rindersteak. Je besser ein Stück Fleisch ist, desto weniger Schischi ist nötig. Rosa angebraten mit etwas Salz und Pfeffer lässt den Wildgeschmack voll zur Geltung kommen; sonst könnte man ja auch gleich Hühnchen essen.
In Ländern mit hoher Jägerdichte wie Skandinavien, Frankreich, Spanien, England, Nordamerika, Kanada, Alaska und Ähnlichen, in denen Wildfleisch immer noch weit oben auf dem Speiseplan rangiert, braucht es keine Überzeugungsarbeit. Da wird gejagt, zerwirkt, veredelt, haltbar gemacht oder sich über die Wintermonate davon ernährt.
Das ist viel mehr ein Thema für Länder, in denen das Naturverständnis in weiten Teilen der Gesellschaft abhanden gekommen ist. Für Menschen, die in den Supermarkt oder Discounter marschieren, um Fleisch zu kaufen, weil „es dort gemacht wird“. Viele haben sich schon sehr weit von den Produktionsprozessen entfernt, sie realisieren gar nicht mehr, dass ein abgepacktes Stück Fleisch auch mal ein Tier aus Fleisch und Blut war.
Wohlstandsverwahrloste Gesellschaften (weiterlesen)
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26-Sep-2025
STEC-Bakterien – gefährlich auch für uns!
Fr., 26.09.2025
2024 wurden bei einem bundesweiten Monitoring in über 30 Prozent untersuchter Reh-Proben Shigatoxin-bildende Darm-Bakterien (STEC) nachgewiesen – eine gefährliche Zoonose, die um sich greift.
Bei jagdbarem Wild kommt es häufig zum Nachweis von Krankheitserregern, die Zoonosen hervorrufen können – also auch auf Menschen übertragen werden können. Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem sind dadurch besonders gefährdet.
Nach aktuellen Fällen von EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen wird immer wieder diskutiert, inwieweit Wildbret eine mögliche Eintragsquelle darstellt. STEC sind Escherichia coli (=Darm)-Bakterien, die bestimmte Gifte bilden. Diese sog. Shiga-Toxine (starke Zellgifte) können bei Menschen zu schweren Erkrankungen wie Bauchschmerzen, Erbrechen, blutigem Durchfall bis zum Nierenversagen führen. (weiterlesen)
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06-Sep-2025
Herbert Tretter: Ein Jäger mit Vision für Wild und Natur
1. September 2025
Reuth bei Kastl.
Herbert Tretter setzt sich seit Jahrzehnten für Wildtiere und eine lebendige Kulturlandschaft ein.
Wenn Herbert Tretter von der Jagd spricht, leuchten seine Augen. „Ich war als kleiner Bub schon mit dabei, wenn mein Vater oder Großvater zur Jagd gingen“, erzählt er. Über die Familie sei er ganz selbstverständlich in dieses Leben hineingewachsen. Mit sechzehn Jahren legte er den Jugendjagdschein ab – heute blickt er auf fast vierzig Jahre als Jäger zurück. „Mein Vater, mein Großvater und sogar mein Taufpate haben die Leidenschaft weitergegeben. Für mich war das immer mehr als nur ein Hobby.“
Jagd als Teil der Gesellschaft
Für Tretter ist die Jagd weit mehr als Schießen oder Trophäen. „Jagd bedeutet Verantwortung für die Natur und ihre Geschöpfe. Sie ist Teil unserer Kultur und unserer Gesellschaft. Schon der Mensch der Steinzeit war Jäger und Sammler – bis heute hat sich diese Tradition erhalten und weiterentwickelt.“ Deshalb sei es für ihn selbstverständlich, dass auch die breite Bevölkerung die Jagd als wichtigen Bestandteil anerkennt. Mit Nachdruck betont er: „Es geht darum, die Natur zu verstehen, sie zu pflegen und im Einklang mit ihr zu handeln.“
Ein Herz für das Niederwild (weiterlesen)
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25-Aug-2025
Auf 350 ha wurden 113 Stück Schalenwild erlegt! - Ungewöhnlicher Weg zur Aufforstung nach Borkenkäfer-Befall
Nach dem massiven Borkenkäferbefall musste Torsten Dörmbach seinen Wald neu aufforsten. Der Landwirt und Forstingenieur aus Wipperfürth setzt dabei auf stabile Mischwälder mit robusten Baumarten, darunter auch die Roteiche - statt auf anfällige Monokulturen. Doch viele junge Pflanzen werden vom Wild verbissen. Um dem entgegenzuwirken, hat Torsten die Jagd in seinem Revier neu organisiert: Er jagt nun selbst und hat gemeinsam mit Kollegen die erste selbstverwaltete Jagdgenossenschaft in NRW gegründet.
Wie diese Form der Jagd bei der traditionellen Jägerschaft ankommt, ob sie sich wirtschaftlich trägt und wie der Wald davon profitiert, seht ihr jetzt in einer neuen Folge WDR Lokalzeit LandSchafft! (Video ansehen)
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19-Aug-2025
Waldumbau: Joachim Käs: Er spricht für die Jagdgenossen - und den Wald
18.08.2025
Joachim Käs spricht für die im BBV organisierten 4.500 Jagdgenossenschaften. Der Jäger will deren vielfältige Aufgaben stärker in der Öffentlichkeit bekannt machen.x Joachim Käs hat einen klaren Standpunkt – und eine undankbare Aufgabe. Seit November steht der 64-Jährige aus Fridolfing an der Spitze der Landesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer im Bayerischen Bauernverband. Rund 4.500 Genossenschaften vertritt er, also etwa die Hälfte aller in Bayern.
In der aufgeladenen Debatte um das neue Jagdrecht will er nicht polarisieren, sondern vermitteln. Sein Credo: „Die forstlichen Gutachten sind die Basis. Ohne sie gibt es keine sachliche Diskussion.“ Käs kennt beide Seiten: Er arbeitet als Pharmareferent, bewirtschaftet mit seiner Frau einen Hof im Chiemgau und führt seit 15 Jahren seine eigene Jagdgenossenschaft – mit 420 Mitgliedern. Er weiß, wo es knirscht: „Viele Waldbesitzer sehen, wie ihre Wälder unter Borkenkäfer, Dürre und fehlender Naturverjüngung leiden. Da wollen sie, dass Abschusspläne auch umgesetzt werden.“ (weiterlesen)
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10-Aug-2025
Stadtvögel – Nervensägen oder gute Nachbarn?
Die Nilgans-Plage
10.08.2025
Nilgänse sind laut, verdrecken alles und stehen im Verdacht, einheimische Arten zu verdrängen. Städte sind überfordert, Jäger und Naturschützer streiten über wirksame Maßnahmen.
In Parks und an Seen halten sich Nilgänse oft zwischen Spaziergängern und Badegästen auf. Die Reinigung erfordert mehr Gerät und mehr Arbeitskräfte - das kostet.
Einstufung als invasive Art
Seit 2017 ist die Nilgans auf der EU-Liste invasiver Arten geführt. Das bedeutet, dass sie einheimische Ökosysteme, Lebensräume oder Arten beeinträchtigen oder verdrängen kann. In Städten, in denen sich Nilgänse stark vermehrt haben und hohe Reinigungskosten anfallen, wird daher schnell über Bejagung zur Bestandsregulierung diskutiert. Zahlen des Deutschen Jagdverbandes zeigen: Bei einer flächendeckenden Erfassung im Jahr 2023 meldeten 53 Prozent der teilnehmenden Jagdreviere ein Nilgansvorkommen. Im Jahr 2017 waren es laut DJV noch 38 Prozent. Deutschland habe die Verpflichtung, den Bestand einzudämmen Der Deutsche Jagdverband plädiere deswegen für einen einheitlichen Abschuss. (weiterlesen)
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07-Aug-2025
CSU-Minister will Jagdrecht ändern: „Mehr Wölfe als in Russland“
7.08.2025
Von: Lisa Mahnkex
Bundesagrarminister Rainer kündigt Änderungen am Jagdrecht an. Der Wolf steht vor Neubewertung. Naturschützer äußern Bedenken gegen eilige Maßnahmen.
Ruhpolding – Der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) hat eine neue Wolfsbewertung angekündigt. Dafür will die Bundesregierung bis Herbst eine aktualisierte Bewertung zum Erhaltungszustand des Wolfs an die EU übermitteln. Demnach soll Deutschland künftig insgesamt einen „guten Erhaltungszustand“ der Tierart melden. Zuständig dafür ist das Bundesumweltministerium, das Rainer zufolge bereits eine entsprechende Zusage gegeben hat.
„Wir haben circa 2500 Wölfe in Deutschland“, erklärte Rainer am Rande eines Besuchs im oberbayerischen Ruhpolding. Bezogen auf die Fläche seien das sogar mehr Tiere als in Russland. (weiterlesen)
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03-Aug-2025
Gesetzes-Verschärfung „juckt Kriminelle nicht“: Waffen-Statistik entlarvt Politik-Irrtum
Berlin – Mord, Raub, Körperverletzung: In Deutschland wird wieder häufiger zur Waffe gegriffen. 9460 Fälle, in denen 2024 mit Schusswaffen gedroht oder geschossen wurde – ein neuer Höchstwert seit Jahren. Doch während unsere Politiker reflexartig „Waffenrecht verschärfen“ fordern, zeigen Fakten: Die echte Gefahr kommt von ganz woanders!
Nordrhein-Westfalen zeigte aus Anlass des Bundesjägertags 2025 erstmals in einer Sonderauswertung, wie selten es in Deutschland wirklich zu Morden mit registrierten Waffen kommt Waffenwahn liegt beim Gesetz – nicht bei den Tätern! BILD hat die offiziellen Zahlen der Innenministerien ausgewertet. Sie beweisen: Deutsche Legalwaffenbesitzer stehen zu Unrecht am Pranger. Die Diskussion ist eine Scheindebatte. Das Bundeskriminalamt (BKA) schreibt im Bundeslagebild 2024: „Nach polizeilicher Einschätzung handelt es sich überwiegend um Fälle illegalen Erwerbs, Besitzes, Führens oder Schmuggels.
Waffenwahn liegt beim Gesetz – nicht bei den Tätern!
BILD hat die offiziellen Zahlen der Innenministerien ausgewertet. Sie beweisen: Deutsche Legalwaffenbesitzer stehen zu Unrecht am Pranger. Die Diskussion ist eine Scheindebatte. Das Bundeskriminalamt (BKA) schreibt im Bundeslagebild 2024: „Nach polizeilicher Einschätzung handelt es sich überwiegend um Fälle illegalen Erwerbs, Besitzes, Führens oder Schmuggels.“ (weiterlesen)
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27-Jul-2025
Blattzeit im Wendland: 3 Böcke in 26 Stunden
Als ich vor 14 Jahren mit Jungjäger Mathias mein bisher erfolgreichstes Saujagdwochenende erlebte, animierte mich dieses einmalige Jagderlebnis zu einem Artikel mit der Überschrift:
Winterliche Saujagd im Oderbruch, oder: 10 Sauen in 4 Tagen
Mathias mit 4 der 10 Sauen im Dezember 2010
Dass ich aber 14 Jahre nach dieser einmaligen Saujagd abermals über eine sehr erfolgreiche Jagd mit Mathias schreiben werde, hätte ich nie gedacht. Unter der Überschrift:
Blattzeit im Wendland: 3 Böcke in 26 Stunden
findet die Jagd mit Mathias als mittlerweile sehr erfahrener Jäger im Wendland ihre Fortsetzung. (weiterlesen)
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21-Jul-2025
Wer erfolgreich eine Jagdmöglichkeit sucht, der nutzt das Deutsche Jagdportal
Natürlich muss man einen Eyecatcher in seine Anzeige einbauen, damit man die Aufmerksamkeit bekommt, die man sich wünscht. Das hat Antje getan.
Am Anfang war ich skeptisch, ob die Illustration einer Jungjägerin mit Dackel passt, wenn man eine Anzeige in der Gruppe der Jäger, die eher als konservativ gelten, schaltet. Aber die Zugriffe geben Antje Recht: 16.510 Zugriffe in nur 2 Tagen!!!
Und das nur in einer einzige Facebookgruppe!
Wer sich beim Gestalten seiner Suchanzeige Mühe gibt und das Jagdportal mit seinen jagdlichen Facebookgruppen nutzt, der kommt ganz weit nach vorne. Natürlich ist eine Jungjägerin, die eine Jagdmöglichkeit sucht, immer noch eine Ausnahme, wer will der Dame bei der jagdlichen Ausbildung nicht gerne ein wenig unter die Arme greifen!
Aber eines ist sicher: Eine gut ausformulierte und gestaltete Anzeige im Jagdportal bringt Euch auf jeden Fall nach vorne!
Waidmannsheil
Die Administration vom Deutschen Jagdportal
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03-Jul-2025
600-700 leben in Brandenburg - Jäger-Chef will 500 Wölfe schießen
2.07.2025
Von Michael Sauerbier
Für Brandenburgs Wölfe brechen harte Zeiten an. Jagdverbands-Chef Dirk-Henner Wellershoff will die meisten der 600-700 Raubtiere im Land abschießen. Das zuständige Ministerium will den Wolf dafür aus dem Artenschutz nehmen.
„Wir sollten eine Obergrenze von 200 bis 300 Wölfen festlegen“, sagte Wellershoff in einer Experten-Anhörung am Mittwoch im Potsdamer Landtag, „im November sollten 500 Wölfe zur Drückjagd freigegeben werden.“ Begründung: „Wir lassen uns 1,4 Millionen Kilo wertvolles Wildfleisch von Wölfen wegfressen.“ Futterneid!
Bisher hatten Wolfs-Gegner ihre Abschuss-Forderungen mit Angriffen auf Weidetiere erklärt. Doch die Zahl der Wolfs-Attacken ist stark zurückgegangen: von 1281 gerissenen Schafen und Ziegen auf 944 im letzten Jahr – minus 26 Prozent! Grund: verbesserter Herdenschutz durch Zäune und Hunde, vom Land bezahlt. (weiterlesen)
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18-Jun-2025
Von Wolf bis Wald - braucht es ein neues Jagdgesetz?
17. Juni 2025
Es geht um den klimagestressten Wald, den Umgang mit Wildtieren - auch mit dem Wolf - und um die Rolle der Jäger. Kaum ein politisches Vorhaben wird in Rheinland-Pfalz so kontrovers diskutiert.
Mainz (dpa/lrs) - Eine ganze Reihe an Bundesländern bastelt an der Jagdgesetzgebung. Überall zeigt sich, dass das viel Gegenwind bringt. In Bayern etwa rumort es deswegen in der dortigen Koalition, in Brandenburg scheiterte eine Novelle nach langen Querelen. In Rheinland-Pfalz möchte das grün geführte Umweltministerium mit einem solchen Vorhaben bald ins Ziel kommen, zumindest was die Verabschiedung eines neuen Gesetzes angeht. In Kraft treten wird es frühestens zum Beginn des Jagdjahres 2027.
Worum geht es genau?
Der Gesetzentwurf für Rheinland-Pfalz, an dem seit mittlerweile rund vier Jahren gearbeitet wird und der mehrfach überarbeitet wurde, hat den Schutz des unter dem Klimawandel leidenden Waldes als Ziel. Das Umweltministerium umschreibt es so: „Er soll den Baumnachwuchs und die Artenvielfalt des Waldes sichern und damit gute Bedingungen für Wald und Wild schaffen.“ (weiterlesen)
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12-Jun-2025
Streitthema Wolfsabschuss: Eine Frage der Abwägung
EuGH, Urteil vom 12.06.2025
Redaktion beck-aktuell, Britta Weichlein, 12. Juni 2025.
Immer wieder reißen Wölfe Weidetiere, gleichzeitig stehen sie in Europa unter Schutz. Fraglich ist, wie die widerstreitenden Interessen zum Ausgleich zu bringen sind. In einem Fall aus Estland hat sich jetzt der EuGH damit beschäftigt.
Der Wolf stand bisher in der EU unter strengem Schutz. Doch dieses Jahr wurde sein Schutzstatus gesenkt, er ist nach der Habitatrichtlinie nun nur noch "geschützt". Damit soll den Mitgliedstaaten ein flexibleres Management der Wolfspopulationen ermöglicht werden. Will heißen, es soll einfacher sein, Wölfe abzuschießen.
Für die estnische Wolfspopulation galt auch zuvor bereits ein geringerer Schutz, "Entnahmen" waren gemäß Art. 14 der Habitatrichtlinie unter bestimmten Voraussetzungen möglich, wobei auf einen günstigen Erhaltungszustand der Tierart zu achten war, Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie.
Nachdem das estnische Umweltamt für die Jagdsaison 2020/2021 den ersten Teil der Wolfsjagdquote auf 140 Exemplare festgelegt hatte, stellte eine estnische Umweltschutzvereinigung genau das aber infrage: der Erhaltungszustand des Wolfs in Estland sei gerade nicht "günstig".
Wann ist ein Erhaltungszustand "günstig"?
Aber wann ist der Erhaltungszustand einer Art als günstig zu bewerten? Dies knüpft Art. 1 Buchst. i Abs. 2 der Habitatrichtlinie an drei Voraussetzungen, die kumulativ vorliegen müssen. Erstens muss aufgrund der Daten über die Populationsdynamik der Art anzunehmen sein, dass diese ein lebensfähiges Element des natürlichen Lebensraums, dem sie angehört, bildet und langfristig weiterhin bilden wird. Zweitens darf das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art weder abnehmen noch in absehbarer Zeit vermutlich abnehmen. Drittens muss ein genügend großer Lebensraum vorhanden sein und wahrscheinlich weiterhin vorhanden sein, um langfristig ein Überleben der Populationen der betreffenden Art zu sichern. (weiterlesen)
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08-Jun-2025
Hier ist die AfD sterblich
Von Florian Asche
7.06.2025
Seit zwei Jahren entziehen immer mehr Behörden AfD-Mitgliedern Jagdscheine und Waffenbesitzkarten – allein aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit. Das lege die Axt an die Meinungsfreiheit, beklagt Rechtsanwalt Florian Asche, der einige dieser AfDler vertritt, in einem Gastbeitrag.
Nicht allein der Verfassungsschutz ist dafür zuständig, die Umfragewerte der AfD zu senken.“ Das Zitat von Thomas Haldenwang ist bekannt. Der ehemalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz machte damit deutlich, um was es ihm bei der AfD ging: Umfragewerte senken, politischen Einfluss schmälern, das Öffentlichkeitsbild der Partei schwärzen. Doch das ist mühsame Arbeit. Zu renitent ist der Wähler, der sich einbildet, selbst am besten zu wissen, was gut oder schlecht ist für ihn und das Land.
Lohnender ist es, die Partei nicht nur als rechtsextremistisch zu bezeichnen, sondern ihren Mitgliedern handfeste Nachteile zuzufügen. Das Rezept ist einfach: Man nehme dem Bürger seine Freizeitbeschäftigung, dann wird er schnell spüren, welchen Parteien seine politische Loyalität zu gelten hat. (weiterlesen)
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06-Jun-2025
Wald retten, Förster entlasten? Was die Deutschen wirklich wollen
Josef Koch, Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt
6.6.2025 Die Mehrheit der Deutschen sieht die Forstwirtschaft als Schlüssel zur Klimaanpassung – und verlangt weniger Hürden für diejenigen, die den Wald aktiv bewirtschaften.
Bundesforstminister Alois Rainer (CSU) wird er sich klar zur Waldförderung und aktiver Waldbewirtschaftung bekennen müssen. Denn das fordert eine große Mehrheit in der Bevölkerung in Deutschland.
So befürworten 80 % der Befragten einen aktiven Waldumbau, der klimaresilientere, robuste Wälder schafft. Noch mehr, nämlich 86 % sind überzeugt, dass der Wald und seine nachhaltige Bewirtschaftung maßgeblich zum Schutz des Klimas und zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung (78%) sind dafür, bürokratische Vorgaben in Bezug auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung zu reduzieren und bestehende Regelungen zu vereinfachen. Weniger als jeder Fünfte hat zum Bürokratieabbau keine Meinung, und nur 3 % halten die Forderung nach Bürokratieabbau für falsch.
Weniger Vorschriften, mehr Förderung (weiterlesen)
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05-Jun-2025
Der Wolf ist zurück – und mit ihm ein tiefer gesellschaftlicher Konflikt.
58 Wolfsrudel leben inzwischen in Brandenburg – ein Erfolg für den Artenschutz, aber eine Belastung für viele Weidetierhalter. Schäfer Jens Kath steht zwischen den Fronten. Die Reportage begleitet ihn im Alltag, bei Diskussionen mit Wissenschaftlern und Politikern – und bei der vergeblichen Jagd auf einen sogenannten Problemwolf. Die rbb-Reporter Riccardo Wittig und Fred Pilarski erzählen von Ängsten, Tierverlusten und der Suche nach tragfähigen Lösungen. Eine dokumentarische Reise durch ein aufgeheiztes Thema – differenziert, emotional und nah dran.
Film von Riccardo Wittig und Fred Pilarski | Erstausstrahlung: 03.06.2025 / rbb (Video ansehen)
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03-Jun-2025
Wie schießt man einen Wolf?
Von Pia Heinemann
1. Juni 2025
Künftig könnte das Raubtier in der EU leichter gejagt werden. Auch die neue Bundesregierung spricht sich dafür aus. Nun tobt eine Debatte, wie das gehen soll.
Viele Menschen sind beunruhigt, sogar traumatisiert. Weil sich der Wolf in ihrer Region ausbreitet und Aufnahmen der Raubtiere kursieren, auf denen sie durch Dörfer streifen. Oder weil die Wölfe blutige Überreste von Schafen, Ziegen oder Kälbchen auf Weiden hinterlassen.
Der Wolf und die Angst gehören wieder zu Deutschland. Seit die Mauer gefallen ist und sich im Jahr 2000 das erste Wolfsrudel in der Lausitz angesiedelt hat, hat die Art hierzulande ein beeindruckendes Revival erlebt. In Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und vereinzelt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen lebt Isegrim wieder. Mehr als 3300 Wölfe gibt es mittlerweile hierzulande, Artenschützer feiern dies als Erfolg. Doch da der Wolf ein großes Raubtier ist, und Deutschland eine dicht besiedelte, von Straßen und Schienen zerschnittene Kulturlandschaft voller Weiden und Felder ist, bleiben Konflikte nicht aus. In vielen anderen Ländern Europas sieht das nicht anders aus. Das EU-Parlament hat deshalb Anfang Mai den Schutzstatus des Raubtieres von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Noch ist der Weg zu einem leichteren Abschuss nicht frei – aber die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits verkündet, „unverzüglich“ das nationale Recht anzupassen. Das Bundesnaturschutzgesetz soll verändert, der Wolf in das Bundesjagdgesetz überführt werden. Die Politik hat erkannt, dass der Wolf polarisiert, und will ihm nun an den Pelz. Doch wie das genau gehen soll, welches Konzept die Konflikte am effektivsten reduziert, darüber herrscht zwischen Landwirten, Politikern, Jägern, Naturschützern und Wissenschaft kein Konsens. (weiterlesen)
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24-Mai-2025
Professionelle Jagd heißt heute: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe
23.5.2025
Wenn man fast ein halbes Jahrhundert schon zur Jagd geht, hat man einen guten Überblick über die Veränderung der Jagd in den letzten Jahrzehnten. Als ehemaliger Projektsteuerer kann ich es auch im Alter und bei der Jagd nicht lassen, Daten zu sammeln und diese dann zur Auswertung gegenüber zu stellen.
Nicht nur die Erfassung aller Abschüsse, die den Hochsitzen zugeordnet werden, um nach einigen Jahren eine Rangliste der ertragreichsten Ansitze und der vom Wild bevorzugten Revierteile zu ermitteln, gehört zum professionellen Jagdmanagement. Auch die Zuordnung der Abschüsse nach Erlegungsdaten ist elementar wichtig. Wer einmal weit über 100 Gehörne eines erfolgreichen Rehjägers erfasst hat, weiß, dass der erfolgreiche Jäger über 90 % seiner Rehböcke in seinem Leben in nur wenigen Wochen in der fast sechsmonatigen Jagdzeit des Jahres erlegt hat.
Doch im Zentrum eines modernen Jagdmanagements neben der Erfassung von Erlegungsdaten gehört die Berücksichtigung der Ruhe im Revier. Diese strenge Jagdruhe wird insbesondere dort wichtig, wo große Reviere in den letzten Jahrzehnten immer weiter geteilt wurden und somit viele Reviere kaum größer als 200 ha sind. (weiterlesen)
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18-Mai-2025
Umweltminister wollen Jagd auf den Wolf eröffnen
16.05.2025
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer ausgesprochen.
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer auf der Umweltministerkonferenz in saarländischen Orscholz ausgesprochen, die heute nach drei Tagen zu Ende gegangen ist.
Der Wolf soll in Bundesjagdrecht
Die Abstimmung der Umweltminister zum Wolf fand nun statt, weil kürzlich auf EU-Ebene über den Schutzstatus des Wolfes neu debattiert wurde: Das EU-Parlament hatte am 8. Mai für die Absenkung des Schutzstatus von Wölfen in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestimmt. Damit könnten Wölfe in der EU bald nur noch als „geschützt“ gelten und nicht mehr als „streng geschützt“, sobald auch der Rat zugestimmt hat. Dies gilt als Formsache. (weiterlesen)
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12-Mai-2025
Rettung von Rehkitzen: Bund stockt Zuschüsse auf
Wegen der großen Nachfrage stellt der Bund mehr Geld für die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung zur Verfügung.
Norbert Lehmann 12.05.2025
Das Bundeslandwirtschaftsministerium stockt die Mittel für den Kauf von Drohnen zur Rehkitzrettung auf. Wegen der hohen Nachfrage erhöht das Ministerium den Etat für die Anschaffung von Drohnen von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Euro. Das teilte das Ressort von Agrarminister Alois Rainer (CSU) heute mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden bereits mehr als 350 Förderanträge gestellt. Die Aufstockung soll sicherstellen, dass alle Berechtigten gefördert werden können.
Drohnen retten Rehkitze
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Rainer sagte: „Jedes Jahr fallen Rehkitze und andere Wildtiere der Mahd zum Opfer – doch das muss nicht sein. Mit unserer Drohnenförderung ermöglichen wir effektive Hilfe.“ Rainer zeigte sich erfreut, dass das Förderprogramm so gut angenommen wird. (weiterlesen)