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Man schießt nicht auf Wildschweinmammas

von Werner Berens

„Eine Wildschweinmutter wurde vor den Augen ihrer Kinder abgeschossen“, titelte eine Zeitung anlässlich einer Gatterjagd:

Nun war ich zutiefst verunsichert, aus der Familienperspektive der Wildes hatte ich die Jagd bislang nicht betrachtet. Welch ein Versäumnis, denn schlagartig wurde mir klar, dass auch ich als „normaler“ Nichtgatterjäger auf Wildschweinmütter, Väter und sogar Kinder schieße, dass meine Schüsse Waisen zurücklassen, die in der Trauer um ihre toten Eltern womöglich von posttraumatischen Störungen heimgesucht werden.

Habe ich als empathiefähiges Wesen wirklich die Folgen ausreichend bedacht, als ich im Frühjahr den Spießer schoss, den ich oft zusammen mit dem Schmalreh aus dem Bestand austreten sah? Habe ich womöglich eine Schwester ihres Bruders beraubt oder gar einer Braut im Wartestand den Liebsten gemeuchelt, einer Mutter den Sohn genommen? Darf man unschuldige Frischlinge und Jungfüchse schießen, die nicht einmal strafmündig sind? Und wenn ich erst an meine jahrzehntelange Fliegenfischerei denke- furchtbar. Die Zahl der Forellenmütter und Äschenkinder, die ich ihren Familien entrissen habe, die ich ohne Rücksicht auf die Gefühle ihrer Geschwister, Onkel, Tanten und Cousins dem Wasser entnommen habe, um sie in ein banales Lebensmittel zu verwandeln, geht in die Tausende.  (weiterlesen)

 

Vermenschlichung