Erfolgreicher Waldumbau nur mit effizienter Bejagung!
Im Februar 2020 hat der wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ein Eckpunktepapier zur Waldstrategie 2050 veröffentlicht. In diesem wurde klar benannt, welche Regelungen bei der Reform des Bundesjagdgesetzes geändert werden müssten, um der drängenden Aufgabe, vielgestaltige und anpassungsfähige Wälder aufzubauen, nachkommen zu können, ohne dieses Ziel durch Wildschäden zu gefährden. Der Analyse und den Empfehlungen des wissenschaftlichen Beirats kann aus forstwissenschaftlicher Sicht nur zugestimmt werden und die Politik ist aufgefordert, den Empfehlungen ihres Beirats zu folgen.
Bereits 1974 riefen prominente Mitglieder der damaligen forstwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten Freiburg, Göttingen, München und der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft Reinbek dazu auf, die Populationen des schon damals in beiden Teilen Deutschlands in großer Zahl vorhandenen Schalenwildes, insbesondere des Reh- und Rotwilds, abzusenken. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass Wildtiere bei der Nahrungsaufnahme bestimmte, meist seltenere Baumarten bevorzugen, was dazu führt, dass „der Aufbau von Mischwäldern durch natürliche Verjüngung und die Erhaltung wertvoller, standortsangepaßter Baumrassen (…) in Frage gestellt“ wird. Der Befund, dass hohe Schalenwildbestände zu einem Verlust seltener Baumarten führen, das Wachstum junger Bäume bremsen oder unmöglich machen, ist in den vergangenen 45 Jahren durch unzählige Untersuchungen bestätigt worden. (weiterlesen)


