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Umweltschutz in Afrika: „Naturschutz ist der neue Kolonialismus“

Der kenianische Ökologe Mordecai Ogada macht sich keine Freunde: Wissenschaftler nennt er Prostituierte, NGOs Piraten – und Umweltschutz in Afrika ist für ihn vor allem ein verlogenes Machtinstrument

GEO: Dr. Ogada, Sie haben das Buch „Die große Naturschutz-Lüge“ geschrieben. Wer lügt?

Mordecai Ogada: Naturschutz präsentiert sich bei seinen Spendern im Westen als friedlich und linksliberal. Im Globalen Süden aber trägt er grüne Uniformen, ist elitär, gewalttätig und oft rassistisch. Eine rechte Agenda, die mit Geldern von Linken durchgesetzt wird: Das ist die größte Lüge.

GEO: Das sind schwere Vorwürfe.

Mordecai Ogada: Ich habe Umweltschutz in Afrika von innen gesehen. Vieles von dem, was ich sage, stammt aus eigener Erfahrung. Ich habe mehr als 18 Jahre als Biologe für NGOs gearbeitet.

GEO: Trotzdem beklagen Sie in Ihrem Buch eine „Apartheid im Naturschutz.“ Warum?

Mordecai Ogada: In Kenia und im Großteil von Afrika werden Naturschutzprojekte von Weißen geleitet.

GEO:Aber es gibt doch viele schwarze Wissenschaftler in diesen Projekten

Mordecai Ogada: Ja, man kann mitmachen, aber nicht als Entscheidungsträger. Wenn Sie die Position eines Direktors erreichen, merken Sie plötzlich, dass Ihnen Entscheidungen aufgezwungen werden von Menschen, die weniger qualifiziert sind und oft weiß. Darauf ist das ganze System ausgerichtet, zumindest in Kenia. Wer schwarz und qualifiziert ist, kommt sehr gut durch – solange er sich der weißen Struktur anpasst.

GEO: Kenia ist seit 56 Jahren unabhängig. Was soll diese weiße Struktur sein?

Mordecai Ogada: Naturschutz in Afrika folgt bis heute den Regeln der Kolonialzeit: Haltet schwarze Menschen fern von der Natur, damit weiße Menschen sie genießen können. Bis heute hat noch kein Minister, kein Staatspräsident, kein Leiter der Naturschutzbehörde versucht, dieses System zu durchbrechen. In Kenia kontrollieren Schwarze die Banken, die Wirtschaft, das Bildungs­system. Aber wenn jemand etwas über ­Naturschutz in Afrika wissen will, dann fragt er einen Weißen.   (weiterlesen)

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