Entsetzen über Drückjagd: „Die Hunde waren im Blutrausch“
Spaziergänger beobachten ein grausames Schauspiel auf der Insel Langenau. Bei einer Drückjagd hetzt die Hundemeute ein Reh. Die erschrockenen Zeugen verständigen die Polizei.Ginsheim-Gustavsburg – Eigentlich wollten die Erholungssuchenden am Sonntagmorgen (29.11.2020) bei einem Spaziergang auf der Rheininsel Langenau entspannen. Doch was sie dann mit ansehen mussten, werden viele lange nicht vergessen können. Claudia Ward ist Ansprechpartnerin für die Sektion Hessen des Vereins Wildtierschutz Deutschland. Sie lebt in Ginsheim-Gustavsburg (Kreis Groß-Gerau) und sei am Sonntag zufällig Zeugin einer Jagd geworden. Entsetzen über Jagd: „Die Hunde waren im Blutrausch“Ward ist noch ganz bewegt davon, was sich vor ihren Augen abspielte: "Wir waren auf der Höhe des Bootsstegs, als plötzlich lautes Bellen und Rufen zu hören war. Kurz danach sahen wir etwa fünf Hunde, die ein älteres Rehkitz erst von der Mutter trennten und dann verfolgten und zum Ufer trieben. Dort stürzten sie sich auf das Tier und bissen zu." Das Reh habe geschrien und um sein Leben gekämpft. "Die Hunde waren im Blutrausch. Neben mir standen Leute, die sofort die Polizei angerufen haben. Das war eindeutig eine Hetzjagd. Das ist in Deutschland so nicht erlaubt. Die Hunde der Jäger dürfen das Wild nicht reißen", sagt die Wildtierschützerin. Die Jagdgesellschaft habe das tote Tier in die Büsche gezogen und sich dann wieder der Jagd gewidmet. Die empörten Rufe der Spaziergänger auf der anderen Uferseite hätten sie ignoriert.Polizei prüft Verstoß gegen die Corona-Auflagen bei JagdBernd Hochstädter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen, bestätigt, dass der Vorfall von mehreren Zeugen gemeldet worden war. Die Polizei prüfe, ob ein Strafbestand vorliege. Neben den Geschehnissen bei der Drückjagd sei der Polizei auch ein Verstoß gegen die Corona-Auflagen gemeldet worden.
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