Kritik am „günstigen Erhaltungszustand“ Wissenschaftler: Wölfe in Deutschland nicht gefährdet
26.01.2021 Der Wolf kehrt zurück – auch nach Hessen.
Geisenheim/Freiburg – Nachdem im Revier der Stölzinger Wölfin erstmals auch ein Rüde genetisch nachgewiesen wurde und die Bildung eines Rudels bevorstehen könnte, wird die Frage nach dem Umgang mit den Raubtieren drängender.
Isegrim ist in Deutschland und in der EU streng geschützt. Auch dann, wenn Wölfe wiederholt Schafe reißen so wie die Stölzinger Wölfin, dürfen sie nur in Ausnahmefällen abgeschossen werden. Der Grund dafür ist, dass das Raubtier als bedrohte Art gilt. Dem widersprechen mehrere deutsche Wissenschaftler nun.
Wölfe in Deutschland: Bis 1500 Tiere
„Es gibt schätzungsweise 1200 bis 1500 Wölfe in Deutschland. Das klingt erst mal nicht viel. Aber Wölfe sind sehr mobil und wandern extrem weite Strecken. Die Population in Deutschland ist keine eigenständige, sondern gut vernetzt mit Polen“, erklärt Prof. Eckhard Jedicke von der Hochschule Geisenheim im Rheingau. Die Zahl der Raubtiere, ihr exponentielles Wachstum und das mit der hohen Wanderfreudigkeit zusammenhängende geringe Inzuchtrisiko führe zu dem Schluss, dass Wölfe in Deutschland aus fachlicher Sicht nicht gefährdet sind. Selbst dann, wenn man nun anfangen würde „regulativ“ in den Bestand einzugreifen, also zu jagen. Zu dieser Einschätzung kommt Jedicke in einem aktuellen Artikel in der Fachzeitschrift „Naturschutz und Landschaftsplanung“. (weiterlesen)