Berlin, Berlin - Wir schauen nach Berlin
Jagd und Landwirtschaft sind in den letzten Tagen mediales Thema gewesen. Die digitale Grüne Woche in Berlin ist – wie seit Jahren – Anlass für Treckerfahrer und Kritiker der industriellen Landwirtschaft, auf die Straße zu gehen, bzw. zu fahren. Und im Bundestag wurde der Entwurf des neuen Jagdgesetzes debattiert. Beides – Proteste der Landwirte wie das Agieren der Politiker – offenbaren, dass im jagdlich-bäuerlichen Umfeld dieselben Probleme mit Populismus und Wissenschaftstrotz grassieren wie in unserer Gesamtgesellschaft.
Die nicht enden wollenden Proteste der Landwirte gegen niedrige Lebensmittelpreise in den Geschäften verschleiern den Blick auf die grundlegenden Probleme der deutschen Landwirtschaft. Es wird zu viel Masse produziert – auf Kosten von „kleineren“ Bauern, Qualität und vor allem der Umwelt. In seinem aktuellen „Bodenreport“ belegt das Bundesamt für Naturschutz, dass nicht nur die sichtbare Artenvielfalt der intensiv genutzten Feldflur rapide Schaden nimmt, sondern auch die Artengemeinschaften der Bodenlebewesen in Acker- und Wiesenböden. „Wir müssen (…) den Schutz des Bodenlebens stärker in den Blick nehmen. Denn sollten Arten in unseren Böden aussterben, die uns teilweise noch gar nicht bekannt sind, so sind die Folgen für die Ökosysteme, aber auch für die Landwirtschaft in ihrer Tragweite noch gar nicht abzusehen“, mahnt daher BfN-Präsidentin Beate Jessel. (weiterlesen)