Der tote Wolf als Staatsaffäre
Ein schwedischer Vorzeigeunternehmer kämpft für eine andere Raubtierpolitik und landet vor Gericht
In Schweden wird der Wolf zur Staatsaffäre: Der Strafprozess gegen einen sehr erfolgreichen Unternehmer beschäftigt die Medien als ginge es um Massenmord an Menschen – und nicht um einen toten Wolf, der nie gefunden wurde.
Karl Hedin hat aus dem Sägewerk seiner Vorväter einen landesweit präsenten Baumarkt-Konzern gemacht. Der 71-jährige beschäftigt rund eintausend Angestellte. Er ist mit 40.000 Hektar einer der größten Privatwaldbesitzer in Europa und Herr über eine Eigenjagd, von der Normalsterbliche nur träumen können.
Nun steht der Vorzeige-Unternehmer vor Gericht. Er soll sich mit Jagdkameraden zur illegalen Hatz auf einen Wolf verabredet haben. Was der prominente Delinquent vehement bestreitet. Die Verhandlung gerät zum filmreifen Duell mit einem Staatsanwalt, der die geballte Staatsmacht aufgeboten hat, um seinen Kontrahenten zu überführen.
60 Polizeibeamte rückten an, um Wohnungen und Betriebsgelände des Sägewerkers und seiner Jagdkameraden zu durchsuchen. (weiterlesen)


