Milliarenschäden in der Forstwirtschaft
DFWR-Präsident Schirmbeck: „Die Forstwirtschaft in Deutschland steht vor ihrer größten Bewährungsprobe, die sie nur gemeinsam mit Politik und Gesellschaft bewältigen kann!“
Berlin, 8. April 2021. Im Rahmen einer Bundespressekonferenz stellt der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) eine erste ökonomische Zwischenbilanz der Extremwetterereignisse der letzten drei Jahre vor. 13 Mrd. Euro Schaden treffen die Forstbetriebe in ihrer Substanz. Die Soforthilfeprogramme von Bund und Ländern sind richtig, decken mit 1,5 Mrd. Euro aber nur einen Bruchteil der Schäden. „Wenn wir den Wald und seinen Funktionen für die Gesellschaft erhalten und an den Klimawandel anpassen wollen, werden Finanzmittel dieser Größenordnung jährlich benötigt, betont DFWR-Präsident Georg Schirmbeck.
„Das Schadausmaß von 2018 bis 2020 durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer übersteigt die finanziellen Möglichkeiten und Reserven der meisten Waldbesitzenden und Forstbetriebe angesichts der Dimensionen bei weitem“, sagt Prof. Dr. Bernhard Möhring von der Uni Göttingen und Leiter der Studie. Rund die Hälfte des Waldes in Deutschland ist Privatwald, der schon aufgrund seiner verbreiteten Kleinstrukturiertheit mit organisatorischen und technischen Problemen zu kämpfen habe. Bisher haben Waldbesitzende die Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel aus dem Verkauf des geernteten Holzes finanziert. „Biodiversität, Klimaschutz und Erholungsraum stellen die Forstbetriebe bisher überwiegend unentgeltlich zur Verfügung. Dieses Prinzip hat der Klimawandel ausgehebelt“, betont Prof. Dr. Möhring. Wald mit all seinen Leistungen wird teilweise bereits in jungen Jahren stark beeinträchtigt und alle finanziellen, aber auch „emotionalen“ Investitionen in die Pflege seiner Wälder gehen dem Waldbesitzenden Großteiles verloren. Zudem überschwemmt Schadholz den Holzmarkt zu sehr geringen Erlösen, die schließlich den Waldbesitzenden zum Beispiel für die Wiederbewaldung von Schadflächen mit Mischwald oder für die Bereitstellung von Ökosystemleistungen für die Gesellschaft fehlen. (weiterlesen)


