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Nimmt der Verbiss ab?

Dr. Armin Winter

11.04.2021 Landnutzer fordern die Entnahme von Wölfen. Einige Waldbesitzer sind dagegen froh über jeden Grauhund: "Wo der Wolf jagt, wächst der Wald", lautet ihre Meinung. Was ist dran an dieser Aussage?

Nach Berechnungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) stieg die Zahl der Wölfe in Deutschland von 1.300 in 2019 auf 1.800 im Frühsommer 2020. Dies ist ein Zuwachs von 35 %. Die Auswirkungen auf unsere Kulturlandschaft sind immens. Nutztierrisse nehmen zu, es entstehen hohe Kosten für Präventions- und Herdenschutzmaßnahmen. Zeitgleich haben die Bundesländer durch eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetztes mehr Möglichkeiten, ein aktives Wolfsmanagement zu entwickeln. Einige Waldbesitzer begrüßen das Großraubtier und sind der Meinung, dass der Wolf die Jagdbemühungen unterstütze, den Verbiss an jungen Forstpflanzen minimiere und die Entstehung eines klimastabilen Waldes fördere. Doch kann diese Vermutung in der Praxis bestätigt werden?

Die Anwesenheit des Wolfes führt bekanntermaßen zu einer Bildung von Großrudeln bei Rot- und Damwild und erhöht den Jagddruck auf alle im Revier lebenden Wildarten enorm. Es besteht die Gefahr, dass wiederkäuendes Schalenwild in die Einstände, die gleichermaßen die Verjüngungen sind, zurückgedrängt wird und gezwungen ist, dort zu äsen. Der Einfluss des Wolfes auf wildlebende Huftierarten und damit auch die Vegetation ist vielfältig. Immer wieder verbinden forstliche Interessenvertreter daher die Rückkehr des Wolfes mit der Vorstellung, dass eine Schalenwildbejagung langfristig weniger intensiv erfolgen könne und dennoch ein klimastabiler „Wald der Zukunft“ heranwachse.   (weiterlesen)

Wolf