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100 Jahre "Hubertus“

„Jagen ist eines der letzten Abenteuer“: Vorsitzender des Vereins Hubertus über Mord-Vorwürfe, Druck durch Waldbesitzer und Probleme in Corona-Zeiten

von Stefan Schaal

23.04.2021 Bei Fuchsbejagungen stoßen Mitglieder des Vereins Hubertus Gießen auf radikale Gegner. Gleichzeitig wächst Hubertus rapide, mit 1300 Angehörigen ist er inzwischen der größte Jagdverein des Landes. Im hundertsten Jubiläumsjahr berichtet der Vorsitzende Dieter Mackenrodt aus Biebertal von einem zunehmenden Druck durch Waldbesitzer und von einer völlig neuen Situation in der Pandemie.

Herr Mackenrodt, Sie sind Jäger und erlegen Tiere. Sind Sie damit ein Mörder, wie es Ihnen Tierschützer vorwerfen?

Natürlich nehmen wir Tieren das Leben. Aber das geschieht auch im Schlachthof. Nein, Mörder ist ein schlimmes Wort. Es ist auch strafbar, jemanden als Mörder zu bezeichnen.

Vor zwei Jahren hat eine Fuchsbejagung Ihres Vereins im Wald zwischen Garbenteich und Lich heftige Proteste von Tierschützern ausgelöst. Dabei fiel der Satz, Sie seien ein Mörder. Wie reagieren Sie auf solche Vorwürfe?

Solche Vorwürfe sind nicht schön. Aber es gilt die freie Meinungsäußerung. Und ich will auf solche Vorwürfe nicht mit ähnlichen Beschimpfungen reagieren.

Gab es damals rechtliche Konsequenzen?

Nicht von unserer Seite aus. Aber Tierschutzorganisationen haben uns verklagt, weil wir zur Fuchsbejagung im großen Stil aufgerufen hätten. Die Richterin hat das Verfahren am Gießener Amtsgericht aber eingestellt. Wenn man ehrenamtlich in einem Jagdverein aktiv ist, sind solche Anzeigen belastend. Wir haben im Jahr darauf keine derartige Fuchsbejagung veranstaltet. Da steht der Wald sonst wieder voller Protestanten, und man wägt ab: Tut man sich das an oder nicht? Wir haben die Jagd dann im Kleinen in einzelnen Revieren durchgeführt.

Bei solchen Aufeinandertreffen mit Tierschützern wird deutlich, dass die Jagd polarisiert.  (weiterlesen)

Dieter Mackenrodt