Kommentar - Hannes und der Wolf oder: Wie eine ZDF-Serie Weidetierhalter verhöhnt
Sabine Leopold
26.05.2021 Der Schauspieler Hannes Jaenicke gibt sich gern als Artenschützer. Aktuell setzt er sich im ZDF medienwirksam für Wölfe ein und beweist dabei, wie bestürzend wenig er von Landwirtschaft, Weidehaltung und echtem Artenschutz versteht. Unter dem Vorwand, die Debatte zu versachlichen, macht er Landwirte und Jäger zu Buhmännern. Ein Kommentar.
Hannes Jaenicke war mal wieder „im Einsatz“. Diesmal – im zwölften Teil seiner ZDF-Artenschutz-Serie – für Wölfe. Das ZDF sendete die 45-Minuten-Reportage am 25. Mai 2021 um 22:15 Uhr. Falls Sie das verpasst haben: In der Mediathek des Senders können Sie das Werk nachträglich genießen.
Oder Sie lesen erst mal hier weiter. Das könnte Ihnen, falls Sie schon Weidetiere durch Wolfsrisse verloren haben, viele Tassen Baldriantee ersparen.
"Wieviel Wolf vertragen wir?"
Mit professioneller Dramatik eröffnet Jaenicke das Schauspiel: „Wieviel Wolf vertragen wir?“, fragt er sein Publikum.
Und er gibt die Antwort verklausuliert gleich mit: In seinem Film drehe es sich gar nicht um den Wolf allein, sondern um unseren generellen Umgang mit der Natur. Nicht, dass noch einer auf die Idee kommt, seine dringliche Frage nach praktischen Lösungen sei auch irgendwie praktisch gemeint.
Dem Mann mit dem beschwörenden Timbre in der geschulten Stimme geht es ums große Ganze. Und das Drehbuch sorgt für den richtigen Dreh.
Landwirte, Jäger – das Feindbild sitzt
Das klingt dann so:
Weidetierrisse nehmen zu? Überbewertet. „Sogar Blitzeinschläge töten mehr Tiere als der Wolf, trotzdem ist er der Sündenbock.“ (weiterlesen)


