Freisinger Wildtierbiologin: "Wir Forscher sind wie Detektive unterwegs"
Wissenschaftlerinnen wie Wibke Peters nutzen modernste Methoden - und sehen die Umgebung einer Gämse quasi durch deren Augen. Das liefert Daten für das Wildtiermanagement.
Interview von Katharina Aurich, Freising
Das Wildtiermanagement ist eine relativ junge, praxisorientierte Wissenschaft, in der Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen wie Wildtierökologie, Naturschutz, Biologie oder Forst- und Landwirtschaft zusammenfließen. Zur Lösung praktischer Fragestellungen zu Wildtieren stützt sich das Management auf wissenschaftliche Grundlagen. Für die Wildtierbiologin Wibke Peters ist es ein Glücksfall, dass es diesen großen und wachsenden Aufgabenbereich gibt, der die Bedürfnisse von Wildtieren sowie die Ansprüche von Menschen zusammenbringt. Dazu kommen seit einigen Jahren die Auswirkungen des Klimawandels, da sich alle Lebensräume aufgrund steigender Temperaturen spürbar verändern.
SZ: Was sind die Ziele des Wildtiermanagements?
Wibke Peters: Grundsätzlich versucht das Wildtiermanagement die vielfältigen Bedürfnisse von Menschen und frei lebenden Tieren in Einklang zu bringen und dafür Fakten zu liefern. Die Gesellschaft gibt die Fragestellungen vor und wir überlegen, wie wir die notwendigen Daten gewinnen können, um darauf fundierte Antworten zu geben. Manchmal müssen Populationen geschützt werden, manchmal bedarf es einer Reduktion oder die Tiere können durch die Jagd nachhaltig genutzt werden. (weiterlesen)


