Lahme Enten brauchen Ruhe
Die Deutsche Wildtier Stiftung bittet um Rücksicht auf Enten, Gänse und Schwäne, die jetzt in der Mauser und damit flugunfähig sind
Vogelfedern bestehen aus Keratin wie das menschliche Haar. Sie müssen viel aushalten: sie schützen und isolieren, sie tarnen und unterstützen die Schwimm- und Flugfähigkeit eines Vogels. In der Mauser werden die Federn erneuert; manchmal fallen alle Federn auf einen Schwung aus, manchmal nur teilweise. Für Vögel in der Mauser ist Schonzeit angesagt.
Wenn Vögel in der Mauser Federn lassen, werden aus stolzen Stockentenmännchen schnell lahme Enten. Sie verlieren ihr grün schillerndes Prachtkleid und sind plötzlich glanzlos und graubraun eingefärbt. Anderen Vogelarten geht es nicht besser: Wie die Stockenten verlieren auch Brandgänse mit einem Mal all ihre Schwungfedern und sind in dieser Zeit komplett flugunfähig. Haubentaucher wechseln auf dem See ihr Gefieder, sie ruhen dabei. Eiderenten und Gänse suchen zu Tausenden Schutz in der Masse am Wattenmeer. Auch Höckerschwäne mausern in Gruppen. Der hormonell gesteuerte Prozess der Mauser ist gefährlich: Ohne ein flugfähiges Federkleid sind die Vögel jetzt hilflos und auf ungestörte Mauserplätze angewiesen. (weiterlesen)


