Beginn der Lammzeit: stirbt die Schafhaltung?
In der Lammzeit schlafen Schäferinnen und Schäfer in der Regel deutlich weniger, als sonst. Sie gilt als arbeitsreichste Phase in diesem Job. Das rückt vor einem anderen Umstand jedoch immer mehr in den Hintergrund. Über eine Branche, die zu zerbrechen droht.
"Lämmer sind das Symbol des Frühlings, des wiedererwachenden Lebens und der friedlichen Lebensweise. Aktuell sorgen sie aber bei den Besitzern größerer Schafherden für 24/7-Tage", sagt Wendelin Schmücker. Er ist Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung und hält selbst 600 Tiere der Rasse Schwarzkopf. Der Schäfer aus Winsen-Luhe weiß, dass sein Berufsstand nun in die arbeitsreichste Phase startet. Tag und Nacht helfen seine Kolleginnen und Kollegen Mutterschafen dabei, ihren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Die meisten von ihnen tun das aus Überzeugung und Liebe zum Beruf. Doch die Branche droht zu zerbrechen. Das beunruhigt Schäfer Schmücker.
Eine Branche stirbt, wenn auch langsam
"Das größte Problem sind die Wölfe und die Wirtschaftlichkeit. Das geht nur mit zusätzlichen Einnahmen aus dem Naturschutz und der Deichpflege", erklärt Schmücker die Situation. Auf der einen Seite fehlen Nachwuchsschäferinnen und -schäfer, auf der anderen Seite befindet sich der Berufsstand im Wettrüsten mit dem Wolf. "Die demografische Entwicklung macht auch vor den Schafhaltern nicht Halt. Die bislang bekannten Zahlen über neue Ausbildungsverträge lassen einen weiteren Rückgang befürchten", sagt er. Nachwuchs ist also nicht nur bei den Schafen willkommen. (weiterlesen)


