Bürgermeister vs. Baumeister
von Stephan-Harald Voigt
Der Biber „an der Rodau“ lebt monogam, das zweitgrößte Nagetier ist Orts treu, fleißig und mit seinen bis zu 36 KG Körpergewicht ein nicht zu unterschätzendes und manchmal auch gefährliches Kerlchen.
Der Biber ist kreativ, verändert seinen Lebensraum und legt Dämme und Biberburgen an. Der Nager fällt Bäume, schafft Feuchtbiotope, überflutet Gebiete, unterhöhlt Ufer und Straßen, führt zu Staunässe und Nässeschäden. Es kommt zu Konflikten zwischen Grundstückseigentümern und Naturschützern.
Im Kreis Offenbach ist der Biber in Mühlheim am Main ein Thema. Die Ankündigung des Bürgermeisters, Daniel Tybussek (SPD), beim Regierungspräsidium eine Ausnahmegenehmigung für die Umsiedlung des Bibers zu beantragen, weil alle anderen Maßnahmen zur Lösung der Überschwemmungssituation für die Anlieger am Bach nicht mehr ausreichen, führt zu viel Kritik und bösen Worten der Hardcore Naturschützer. Für Viele ist der momentane Zustand eine Katastrophe. Das vom Biber (wie der Wolf in der in der FFH Richtlinie 92/43/EWG aufgeführt und geschützt) angelegte Feuchtbiotop ist aus naturschutzgründen natürlich wertvoll, für die Anlieger aber eher eine Katastrophe. Nicht zu unterschätzen bleibt auch die unbeachtete Tatsache, dass die unter Natur und Artenschutz stehenden Nager zwar reine Pflanzenfresser sind, aber auch eine abstrakte Gefahr für den Menschen darstellen. Sie haben scharfe Zähne! Auch in Deutschland ist es bereits zu schmerzhaften Übergriffen auf Menschen (Angler, Schwimmer, Spaziergänger) gekommen. Ein Biber schreckt nicht davor zurück einen Menschen an der Biberburg zu beißen! Daran sollte man auch denken. In Mühlheim ist die Biberburg ungefähr fünf Schwimm-Minuten bachabwärts vom Rathaus entfernt und fünf Minuten bachaufwärts von einem gut frequentierten Kinderspielplatz. (weiterlesen)


