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Wilderer wie Andreas S.: „Ein seriöser Jäger würde so nicht vorgehen“

Von Anna Schiller 4.02.2022

Er wird verdächtigt, in Kusel zwei Polizisten getötet zu haben: In der Jagdszene war Andreas S. als Wilderer bekannt. Ein Jäger erklärt, was er nachts im Wald gesucht haben könnte – und woran man Wilderer erkennt.

22 Stück Damwild sollen Andreas S. und sein Komplize auf der Ladefläche ihres Transporters gelagert haben, als sie von der Polizistin Yasmin B. und dem Polizisten Alexander K. kontrolliert wurden. „Das ist ein extremer Fall“, sagt Günther Klein, Sprecher des Landesjagdverband Rheinland-Pfalz. Für eine Jagdnacht wäre das eine ungewöhnlich große Beute: „Ein seriöser Jäger würde so nicht vorgehen.“ Sie hätten die Aufgabe, auf einen gesunden Wildbestand zu achten – die Jagd müsse nachhaltig sein.

Dass Andreas S. nachts Damwild jagen konnte, könnte daran liegen, dass er gut ausgerüstet war. Andreas S. soll Nachtzieltechnik verwendet haben, die in Deutschland für die Jagd verboten ist. Damit konnte er die auch nachts aktiven Tiere im Dunkeln erkennen. Im Vergleich dazu seien etwa Wildschweine deutlich schwieriger zu jagen, sagt Klein. Ein Jäger rechne mit rund 20 Stunden Ansitzzeit auf seinem Hochsitz, nur um ein Wildschwein zu schießen.

Außerdem gelte für Jäger: „Wenn das Tier nicht gut steht, wird auch nicht geschossen.“ Sie achteten darauf, dass Tiere nicht unnötig gequält würden, sagt Klein. „Für uns spielt Jagdethik eine große Rolle.“

Ein Wilderer, der ohne Rücksicht auf mögliche Streifschüsse oder Kollateralschäden an anderen Tieren agiert, kann so in einer Nacht mehr Wild erlegen. Eine Jagdlizenz besaß Andreas S. schon lange nicht mehr. Mehrmals wurde er in den vergangenen Jahren wegen Wilderei angezeigt.

Andreas S. bei Jägern bekannt  (weiterlesen)

Polizistenmörder