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Kormorane und Wölfe - Es fehlen Zielzahlen für Wölfe und Kormorane

Benjamin Lassiwe
8.2.2022  Ende vergangener Woche schlug der Deutsche Fischerei-Verband Alarm: Die Kormorane an der Ostsee fressen jährlich mehr Dorsche als deutsche Fischer fangen dürfen. Eine Meldung, wie man sie zugegebenermaßen von Fischern erwartet: Denn kein Tier geht den Teichwirten, Binnen- und Küstenfischern mehr auf die Nerven als jener schwarze Vogel, der mit seinem Appetit schon gut gehende Fischzuchten in den Ruin getrieben hat.

Doch die Meldung des Fischerei-Verbands ist symptomatisch für ein Problem, das sich auch an anderer Stelle zeigt: Die Rückkehr geschützter Arten in die Kulturlandschaft und die Probleme, die entstehen, wenn sich in den Nahrungsketten plötzlich Tiere finden, die dort über Jahrhunderte gefehlt haben. Denn Deutschland ist nicht mehr das Land der Urwälder und unberührten Seen: Die Natur wird hierzulande vielfältig genutzt. Konflikte sind deswegen vorprogrammiert. Ein klassisches Beispiel dafür ist der Wolf: Während vor einigen Jahren nur wenige Tiere auf Truppenübungsplätzen und Tagebauhalden in Ostdeutschland lebten, breiten sich die Wölfe in der ganzen Republik immer weiter aus.

Auch in Niedersachsen gibt es mittlerweile wieder 35 Wolfsrudel, die sich munter vermehren. Mit dem Ergebnis, dass Weidetierhalter nicht ganz zu Unrecht Horrorszenarien an die Wand malen. Denn trotz aller Schutzmaßnahmen, angefangen bei Zäunen und endend bei speziell trainierten Herdenschutzhunden, kommt es immer wieder zu Wolfsrissen von Schafen oder Kälbern. Und es bleibt die Frage, ob und inwieweit die klassische Tierhaltung auf der Weide, die auch im Norden Deutschlands zum klassischen Bild der Kulturlandschaft gehört, auf Dauer möglich bleibt.  (weiterlesen)

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