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Geschenkte Flinte: Ein einzigartiges Erinnerungsstück

Hero Schulte
23.02.2022

Es gibt Waffen, die sind nicht wegen ihrer Einzigartigkeit etwas ganz Besonderes, sondern wegen ihrer Herkunft…

Waffen sind für mich in erster Linie ein Werkzeug. Das heißt, sie müssen funktionieren. Mein „bestes Stück“ ist deshalb keine Luxuswaffe, sondern das ganze Gegenteil. Manche sagen sogar, es sei die hässlichste Flinte ganz Ostfrieslands. Und vielleicht haben sie sogar Recht damit. Dennoch würde ich meine Winchester (12/70) um nichts in der Welt wieder hergeben. Das erste Mal hielt ich sie vor etwa 30 Jahren als Jungjäger in den Händen. Ich hatte damals auf einer Jagd Engelbert kennengelernt; einen liebenswerten Gesellen, der gerne von früheren Jagden erzählte. Auf den Jagden führte er immer seine mit großflächigen Schaftverschneidungen „verzierte“ Winchester. Als ich Engelbert auf seine Waffe ansprach, funkelten seine Augen und er begann zu erzählen, wie er die gebrauchte Flinte mit seinen Händen aufgearbeitet hätte. Danach folgten unzählige Jagdgeschichten. Nie würde er sich von seiner geliebten Flinte trennen, sagte er immer wieder. Und er tat es auch nicht.

Schaft mit wilden Tierstücken

Wann immer ich Engelbert im Revier traf, hatte er sein gutes Stück dabei. Er liebte es wirklich, das alte Ding, auch wenn die Schaftverschneidungen bei näherer Betrachtung immer wieder für Kopfschütteln sorgten. Hinter der schlecht gravierten Basküle hat irgendjemand, ein Profi kann es nicht gewesen sein, Weinreben und Trauben verewigt und sich an einer Jagdszene versucht. Der Fuchs trägt Züge eines Wolfes. Die Enten könnten auch Rebhühner sein – oder etwas anderes. Mit dem Fasan auf der Rückseite hat der unbekannte „Künstler“ jedoch den Vogel abgeschossen. Denn man fragt sich beim Betrachten des Kunstwerks, ob der abstreichende Gockel mit dem übergroßen Schnabel ursprünglich ein Kernbeißer werden sollte.  (weiterlesen)

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