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Deutsches Jagdportal Jagdnachrichten

Leserbrief – Wölfe schießen statt Herden schützen

von Josef Schuhbauer
7. MAI 2022

Landwirte aus ganz Deutschland versuchen mit der Politik über die zahlreichen Probleme ins Gespräch zu kommen. Zu dem Thema Wolf erreichte uns heute ein Leserbrief von Senn Konrad.

„Die von verantwortungslosen Wildnis-Ideologen betriebene und von ahnungslosen Natur-Freunden beklatschte Ausbreitung der Wölfe bedroht die artgerechte Weidetierhaltung, demoralisiert die Weidetierhalter und entzieht ihnen mittelfristig die ökonomische Grundlage. Wenn es nicht in absehbarer Zeit gelingt, die Zahl der Wölfe deutlich zu reduzieren, wandert ein wichtiger Teil der Tierproduktion in die Ställe oder ins Ausland mit gravierenden Folgen für Natur und Umwelt. Deshalb müssen alle Bemühungen darauf gerichtet sein, so schnell wie möglich so viele Wölfe wie möglich zu schießen.

Die Ausbreitung der Wölfe folgt überall dem gleichen Muster: Plötzlich ist das edle Raubtier da und wird als Erfolg für den Naturschutz willkommen geheißen. Wenn der Wolf Schafe, Kälber oder Fohlen reißt, sind das bedauerliche Ausnahmen. Möglicherweise war es auch gar kein Wolf. Denn eigentlich ist der Wolf ja scheu und bleibt im Wald. Außerdem werden die Weidetierhalter doch großzügig entschädigt. Und überhaupt, was sind denn das für lotterige Zäune? Der Wolf ist zurück, der Wolf steht unter strengem Schutz, und weil das so ist, müssen die Weidetierhalter und die Menschen auf dem Lande wieder lernen, mit dem Wolf zu leben.

In der Regel folgt dann ein Wolfsmanagementplan. Management erweckt den Eindruck, als würde klug gesteuert. Der Wolf hat viele Arbeitsplätze geschaffen. Experten sammeln Kotproben und werten sie aus. Das ganze nennt sich Monitoring. Am Ende stehen umfangreiche Tabellen, aus denen lässt sich eine Wolfspopulation errechnen, die viel mit Manipulation und wenig mit der Realität zu tun hat. Experten schauen sich gerrissene Nutztiere an und schreiben mehrere Seiten voll. Das ganze nennt sich Rissgutachten. Am Ende steht manchmal eine Entschädigung, die gezahlt wird oder auch nicht, die den tatsächlichen Wert eines Tieres für den Halter aber niemals auch nur annähernd ausgleichen kann. Experten erklären dummen Bauern, wie man Zäune baut, davon verstehen wir ja nichts. Das ganze nennt sich Herdenschutz. Am Ende stehen Zäune, die nirgendwo auf der Welt funktionieren und die den Wolf auch hier nur so lange abschrecken, wie die anderen dummen Bauern nicht ebensolche Zäune gebaut haben.

In all diesen Diskussionen kann man sich leicht verzetteln. So gibt es inzwischen abenteuerliche Theorien, wie Nutztiere vor dem Wolf geschützt werden können, und in die verschiedenen Methoden des Herdenschutzes werden Unsummen an öffentlichen und privaten Geldern versenkt. Aber niemand hat bisher einen eigentlich ganz nahe liegenden Versuch unternommen, nämlich die hinter drei Meter hohen Stahlgittern mit Elektrodraht und Unterwühlschutz eingesperrten Wölfe in einem öffentlichen Wildgehege einfach mal ein paar Tage nicht zu füttern und abzuwarten, was passiert. (weiterlesen)

Wolf