Wie viele PS hat Deine Kamera?
Autos und moderne Digitalkameras haben etwas gemeinsam: Der Besitzer ist sehr stolz auf das neue Gerät mit den vielen Pferdestärken. Bei den Kameras nennt man die Pferdestärken: „Megapixel“!
Ein Auto mit 360 PS bringt wenig, wenn man an der Ampel steht, oder im Stau. Und nachdem wir ja sicher bald ein Tempolimit bekommen werden, macht ein so starkes Auto wahrscheinlich eh wenig Sinn!
Genauso ist es bei Kameras: Man glaubt, das eine Kamera mit vielen Megapixeln besser ist und schärfere Bilder schießt. Megapixel sind die winzigen Rasterpunkte auf dem sog. Sensor, die das Bild aufnehmen. Je kleiner und feiner die Rasterpunkte sind, desto höher ist die Auflösung der Kamera. Man kann das mit einem Bild in der Tageszeitung vergleichen: Es ist grob gerastert und wirkt wenig brillant. In einem gedruckten, fein gerasterten Kunstjournal, sind die Bilder edler und einfach schöner.
Aber braucht man wirklich 60 oder 90 Megapixel?
Das Foto der Tannenmeise hat ein Kunde von mir, für seine Ausstellung in seinem Möbelhaus auf eine Größe von 2,5 mal 2 Metern „aufgeblasen“. Das auf Leinwand aufgezogenes Riesenbild ist knack-scharf und beeindruckt die Betrachter.
Die Meise ist mit einem 400mm Objektiv und einem Vollformat-Sensor mit 42 Megapixeln aufgenommen. Ich bin im Mai auf Rehe an einem Waldweg angesessen. Die Rehe machten sich rar, aber Tannenmeisen „parkten“ auf ihrem Weg zum Nest, immer wieder mit Futter im Schnabel direkt neben der Kanzel. (weiterlesen)


