DBV-Wolfsgipfel: Wolf und Weidehaltung: Koexistenz nicht nur auf Kosten der Landwirte
Sabine Leopold 28.04.2023
Am 28. April lud der Deutsche Bauernverband zum Wolfsgipfel. Rund 120 Teilnehmer kamen, weitere 300 waren per Livestream dabei. Nur die Umweltpolitik glänzte durch Abwesenheit.
Die Zahlen, die Landwirt und Wolfsbeauftragter des Landesbauenverbands Brandenburg, Jens Schreinicke, beim Wolfsgipfel für präsentierte, wogen schwer: Rund 894.000 Euro hat das Bundesland im Jahr 2022 für Rissgutachten, Schadensausgleich, genetische Analysen etc. ausgegeben. Noch viel heftiger zu Buche schlagen die 2,9 Mio. Euro für die Förderung von Präventivmaßnahmen wie Zaunbau und Herdenschutzhunde.
Um die 10.000 Euro kostet ein Wolf den Steuerzahler im Jahr
Unterm Strich kostet der brandenburgische Wolfsbestand den Steuerzahler also rund 3,8 Mio. Euro. Pro Wolf – die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) geht für Brandenburg von 300 bis 400 Tieren aus – kommen so zwischen 9.500 und 12.500 Euro pro Jahr zusammen, Verwaltungskosten beim Landesamt für Umwelt (LfU) und im Landesministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) nicht eingerechnet.
In anderen wolfsreichen Bundesländern dürfte die Situation ähnlich sein. Dass der Wolf nur ein Problem der Landwirtschaft sei, kann man also getrost verneinen. Weidetierhalter bekommen die Folgen des zunehmenden Beutegreiferbestands nur direkter zu spüren. (weiterlesen)


