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Studie zum Imagewandel - Wie aus dem bösen Wolf eine Wildnis-Ikone wurde

Der Schweizer Historiker Jon Mathieu zeigt in einer aktuellen Studie auf, dass unser Bild vom Wolf aus den USA importiert ist und wenig mit europäischen Realitäten zu tun hat.
Alexandra Bröhm
12.12.2023

Einsam, vom Menschen unberührt und primitiv, so soll die Wildnis (»Wilderness«) sein, die nordamerikanische Umweltschützer seit den 1960er-Jahren als neues Ideal entdeckten. «Wilderness entwickelte sich damals zum positiven Kernbegriff», schreibt der Schweizer Historiker Jon Mathieu in seinem aktuellen Aufsatz «Warum gilt der Wolf als Verkörperung der Wildnis?» in der «Schweizerischen Zeitschrift für Geschichte». Die Wildnis definierte man ab diesem Zeitpunkt in den USA nicht mehr als Bedrohung, sondern als Verheissung. «Born to be Wild» sang die US-Band Steppenwolf im Film «Easy Rider» im Jahr 1969.

Diese positive Umdeutung der Wildnis schwappte wie so vieles Kulturelles in der Folge nach Europa über, und es kam zu einer «Amerikanisierung des Naturschutzes».» Vor allem das pathetische, religiöse Element war neu in Europa», sagt Mathieu. Wildnis sei im deutschsprachigen Raum lange einfach das Gegenstück zu bebautem Land gewesen und «in der Regel negativ besetzt». Die Umweltschutzbewegung habe ursprünglich eher den Begriff «Natur» verwendet, der aus der Wissenschaft stammt. Noch heute spricht man von Naturschutz.   (weiterlesen)

Wolf