Jungjägerschreck lass nach
Über die erfolglose Suche nach einem jagdlichen Mentor
Der erste Jagdschein ist gelöst, die Büchse nebst gutem Messer und Fernglas sicher im Waffenschrank verstaut und voller Hoffnung und Tatendrang stand ich da und bereit mich in die Passion und das Naturerlebniss Jagd zu stürzen. Zwei Jahre später erfolgte dann die große Ernüchterung und die Erkenntnis, wenn du willst, dass etwas getan wird musst du es wohl selbst machen.
Ich bin so etwas wie der Durchschnitt der Corona- Folgegeneration von Jungjägern- und Jägerinnen. Mit Mitte 30 hatte ich mich daran gemacht mir einen Lebenstraum zu erfüllen und endlich das grüne Abitur zu erlangen. Ich entschied mich gegen eines der zahlreichen Angebote kommerzieller Jagdschulen und begann meine Ausbildung bei einer Kreisjägerschaft, auch weil ich als zugezogener ehemaliger Städter hoffte, hier Kontakte und vielleicht auch das ein oder andere freundschaftliche Band zu knüpfen.
Was davon geblieben ist, ist der Jagdschein in der Tasche und mehr Fragen als vor der Jagdausbildung. Nicht weil es mir an theoretischem Wissen mangelt, sondern weil die Praxis und ein Mentor fehlt.
Ich habe das große Glück, regelmäßig in einem Revier zu Gast sein zu dürfen, selbst eine solche Gelegenheit bleibt vielen Jungjägern verwehrt, da Ihnen die regionale Verwurzelung und die Zugehörigkeit zum „Jagd Adel“ fehlt. Viele Jungjäger, denen es ähnlich ergeht wie mir überlegen, die Jagd mangels Gelegenheit wieder an den Nagel zu hängen. (weiterlesen)