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Wie schießt man einen Wolf?

Von Pia Heinemann

1. Juni 2025

Künftig könnte das Raubtier in der EU leichter gejagt werden. Auch die neue Bundesregierung spricht sich dafür aus. Nun tobt eine Debatte, wie das gehen soll.

Viele Menschen sind beunruhigt, sogar traumatisiert. Weil sich der Wolf in ihrer Region ausbreitet und Aufnahmen der Raubtiere kursieren, auf denen sie durch Dörfer streifen. Oder weil die Wölfe blutige Überreste von Schafen, Ziegen oder Kälbchen auf Weiden hinterlassen.

Der Wolf und die Angst gehören wieder zu Deutschland. Seit die Mauer gefallen ist und sich im Jahr 2000 das erste Wolfsrudel in der Lausitz angesiedelt hat, hat die Art hierzulande ein beeindruckendes Revival erlebt. In Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und vereinzelt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen lebt Isegrim wieder. Mehr als 3300 Wölfe gibt es mittlerweile hierzulande, Artenschützer feiern dies als Erfolg. Doch da der Wolf ein großes Raubtier ist, und Deutschland eine dicht besiedelte, von Straßen und Schienen zerschnittene Kulturlandschaft voller Weiden und Felder ist, bleiben Konflikte nicht aus. In vielen anderen Ländern Europas sieht das nicht anders aus. Das EU-Parlament hat deshalb Anfang Mai den Schutzstatus des Raubtieres von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Noch ist der Weg zu einem leichteren Abschuss nicht frei – aber die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits verkündet, „unverzüglich“ das nationale Recht anzupassen. Das Bundesnaturschutzgesetz soll verändert, der Wolf in das Bundesjagdgesetz überführt werden. Die Politik hat erkannt, dass der Wolf polarisiert, und will ihm nun an den Pelz. Doch wie das genau gehen soll, welches Konzept die Konflikte am effektivsten reduziert, darüber herrscht zwischen Landwirten, Politikern, Jägern, Naturschützern und Wissenschaft kein Konsens. (weiterlesen)

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