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Gatterjagd: Ende einer unguten Tradition

In H is for Hawk schreibt Helen Macdonald über einen Trip in den US-Bundesstaat Maine. Die Leute seien anders als ihre Freunde in Cambridge, stellt sie fest, sie arbeiten als Köche, Lehrer oder Guides, sie fangen Fische oder Krebse – und die meisten von ihnen jagen. Jagen in Maine sei offenbar nicht vorbelastet und zerrissen von Jahrhunderten voller Klassenunterschiede und Privilegien. Die Jagd sei hier nicht elitär oder exklusiv, keine Angelegenheit für Banker mit dem Bedürfnis, mit riesigen Tagesstrecken anzugeben. Kraft Gesetzes dürfe jeder auf den riesigen staatlichen Ländereien jagen, und die Einheimischen seien sehr stolz auf diese egalitäre Tradition. In der Folge sei die Jagd in viel höherem Maß als in England gesellschaftlich akzeptiert.

Auch in Deutschland prägt die feudale Vergangenheit noch immer das Bild der Jagd für weite Teile der nicht-jagenden Öffentlichkeit, obwohl das Jagdregal, also das Jagdrecht als exklusives Privileg eines oligarchischen Standes, seit der Revolution von 1848 der Vergangenheit angehört. Doch der Eindruck, die Jagd sei etwas für Reiche und Privilegierte, ist auch im heutigen Deutschland nicht völlig unzutreffend, da das Jagdrecht noch immer an den Grundbesitz gekoppelt ist. Sowohl in Westdeutschland mit seinen vielerorts noch intakten tradierten Besitzstrukturen, als auch in Ostdeutschland, wo durch die Wiedervereinigung die Zeit zurückgedreht und ein neuer Großgrundbesitz erschaffen wurde, ist Jagd vor allem eine Angelegenheit der besitzenden Klasse. Dass es daneben eine bodenständige Jagd gibt, weil es zum Beispiel in den staatlichen Forsten erschwingliche Jagdmöglichkeiten für fast jede/n gibt, geht in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend unter. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Jagd in der Öffentlichkeit. (weiterlesen)

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