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Die Scheinheiligkeit der Tofu-Missionare

Wohlhabende Nahrungsneurotiker spannen Medien und Obrigkeit zur Selbstinszenierung vor ihren Karren – die Masse der Verbraucher ist ihnen egal, meint Jan-Philipp Hein.

BERLIN | Neulich haben sie beim „Spiegel“ einen schönen Bock produziert, der sehr viel über ein Problem des deutschen Journalismus aussagt. In der Titelgeschichte „Der Ernährungskult – Essen oder nicht Essen?“ beschäftigt sich das Nachrichtenmagazin mit einem Thema, das zunehmend zum Schlachtfeld von Neurotikern wird. Orthorexia Nervosa heißt die krankhafte Beschäftigung mit dem Akt des Essens, der auch im Jahr 2017 immer noch eine recht körpernahe Tätigkeit ist.
Ob krankhaft oder nicht: Natürlich fragen Konsumenten sich, ob das, was sie zu sich nehmen, von guter Qualität ist, ob es nahrhaft ist und ihre Leistung steigert, ob es bekömmlich ist und zu ihrem Wohlbefinden beiträgt. „Denn kaum etwas ist den Deutschen so heilig wie ihr Essen – oder besser gesagt: wie das, was sie nicht essen“, heißt es in dem Titelstück, das sich mit Glutenverweigerern und Laktoseintoleranten beschäftigt, mit der religiösen Dimension des Essens ebenso wie mit seiner Funktion als soziales Abgrenzungsmerkmal. So wie es Trash-TV gibt, das den Unterschichten vorbehalten ist, gibt es auch Trash-Food, dessen Konsum den Esser als Angehörigen eines niederen Standes ausweist – wenn er sich dabei erwischen lässt. (weiterlesen)

Veganismus