Der Käfer und das Schalenwild
Die Kommerzialisierung der Staatswälder wird zum Naturschutzproblem - auch für das Wild
Jüngstes Beispiel Hessen: Nach Insider-Auskunft wird dort das Sturmholz, das der Orkan Frederike hinterlassen hat – insgesamt rund 2,4 Millionen Festmeter – nur zögerlich aufgearbeitet und sorgt für erhöhte Borkenkäfer-Gefahr.
Besorgte Privatwaldbesitzer vermuten hinter dieser Politik wirtschaftliche Interessen: Die Angst, dass ein Überangebot die Stammholzpreise verdirbt. Hessen-Forst begründet den schleppenden Fortgang hingegen mit Personalnot und der Sorge, dass das Wild durch den übermäßigen Maschineneinsatz zu sehr beunruhigt wird.
Wahr ist aber auch: Nach großen Kalamitäten mussten sich die Staatsförster – etwa in Bayern – auch schon Vorwürfe anhören, dass sie zu viel Holz auf den Markt gebracht haben und so die Preise ruinierten. Ökonomisch betrachtet hat die Medaille also durchaus zwei Seiten. (weiterlesen)