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Manuela Kern Diskussion gestartet von Manuela Kern vor 9 Jahren

In Gedenken und in Ehren an einen großen Retrieverfreund: Edgar Wagner

 

 

Er war Bayer, ein Jäger, JGHV-Richter, Schweiß-Papst, ein Hundemann wie er im Buche steht, ein Original der sich durch nichts und niemand verbiegen lies und darüber hinaus, war Edgar ein hervorragender Geschichtenerzähler. Edgar konnte stundenlang über unsere Rasse philosophieren, er hat sich sehr dafür eingesetzt, den Retriever in der Jägerschaft zu etablieren. Darum würde es ihm sehr gut gefallen, dass es diese Gruppe hier im Deutschen Jagdportal gibt, die ich ihm in Ehren gerne widmen möchte.

 

Kurz vor seinem tragischen Tod habe ich ihn gebeten, meine Lieblingsgeschichte für mich aufzuschreiben. Ich bin so froh, dass er es gemacht hat. So bleibt der Retrieverwelt ein Teil von Edgar erhalten.  

 

All denjenigen, die sich noch immer nicht so ganz sicher sind, ob der Labrador Retriever als Schweißhund zu gebrauchen ist, empfehle ich diese wahre Geschichte. Sie handelt von Edgars 1. Schweißerlebnis mit einem Labrador namens Adonis vom Kräherwald, dem Hund meiner lieben Freundin Karin Schock, Jägerin, Züchterin, JGHV Richterin und großer Labi-Fan www.von-riedenberg.de 

 

Wenn euch die Geschichte gefällt, dürft ihr sie gerne kommentieren und teilen. 

 

Manuela Kern 


 

Edgar lernt die Retriever kennen... 

 

 

Es muss 1986 gewesen sein, dass ich vom DRC-LG-Süd, der V2, Veronika Holzer zur ersten RGP in den herrlichen Königlich Bayerischen Auwäldern, Wiesen und Rübenfeldern als Sonderrichter Schweiß eingeladen wurde. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich den "Begriff "Retriever bzw. Labrador“ nur vom Hören sagen und habe deshalb sofort zugesagt. Am Prüfungstag wurden mir 7 (sieben) Retriever auf der 400m Übernachtfährte vorgeführt, wobei ich von einer eindrucksvollen Riemenarbeit zur Nächsten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam.

 

Der erste Labi brachte seinen Führer, Baron Erwin von Fürstenberg an der straffen, bereits angelegten Schweißleine eiligst zur Richtergruppe. Ich konnte gerade noch die letzten einweisenden Worte loswerden, da zog die Hündin ihren Führer schon zum Anschuss und ehe wir Richter uns in Bewegung setzen konnten, war das Gespann schon im Busch verschwunden.

 

Auf mein Rufen zum Anhalten, bekam ich die Antwort aus ca. 50m Entfernung. Wir folgten dem uns bekannten Fährtenverlauf und fanden das Gespann auf der Fährte. Mit der Ermahnung, doch etwas langsamer zu gehen, wurde die Riemenarbeit wieder aufgenommen. Die Hündin folgte der Fährte auf dem Punkt genau, aber wesentlich schneller als wir die Bestätigung für die Fährtentreue eräugen konnten. Das Gespann war natürlich wieder außer Sicht als ich wieder laut halt rufen musste. Als Antwort kam dieses mal, "was wollen sie denn, wir sind doch schon am Stück!".

 

So und so ähnlich ging es weiter, bis am Schluss ein Fräulein, Karin Schock aus Stuttgart, mit einem ansehnlichen Labrador Rüden namens Aron vorschriftsmäßig mit Hund bei Fuß sich bei der Richtergruppe vorstellte. Absolut fachgerecht wurde der Hund abgelegt, der Anschuss untersucht und der Hund gerecht zur Fährte gelegt. Langsam aber sehr bedacht suchte sich Aron auf der Fährte ein und folgte dem roten Faden mit überzeugenden Sicherheit und Kompetenz. Innerhalb der Richtergruppe warfen wir uns während dieser überzeugenden Arbeit staunende Blicke zu. Wir waren ganz vertieft in der Beobachtung der Arbeit, als das Gespann plötzlich anhielt, die Führerin sich umdrehte und der Richtergruppe ruhigen Blickes auf "schwäbisch" mitteilte "hier müsste das Stück liegen!".

 

Zunächst großes Staunen und Sprachlosigkeit über die klare Aussage an die Richtergruppe. Ich als Sonderrichter Schweiß und gleichzeitig Sprecher der Richtergruppe erwiderte "wenn hier das Stück liegen müsste würden wir es wohl auch sehen und bat die Führerin die Suche fortzusetzen.

 

Karin Schock blieb bei ihrer Behauptung, dass hier Ende sei. Während dieses kurzen Gespräches knackste es im vor uns liegenden Gebüsch und hervor trat der in diesem Revierteil amtierende Förster mit dem Stück Rehwild über der Schulter mit der Aussage: bin mit dem Auto stecken geblieben und musste das Stück zu Fuß hertragen.

 

Karin ging ganz selbstverständlich eine Riemenlänge zurück bis das Stück am Ende der Fährte abgelegt war und ließ sich von Aron in gewohnter Manier zum Stück führen. Nachdem der Hund genossen gemacht- und die Beute frei gegeben war, fragte ich Karin, wie sie zu der festen Überzeugung kommen konnte, dass das Stück hier liegen muss?

 

Die Antwort kam ganz trocken "wenn der Fährtenverlauf zu Ende ist, bleibt mein Hund stehen, guckt mir auf die Dasch, was bedeutet, Belohnung abliefern, hier ist Ende".

 

Total beeindruckt überreichte ich den Bruch mit einer verschämten Entschuldigung. Das war mit ein wesentlicher Beitrag für meine Entscheidung, ein solcher Hund muss her und nach einigen Monaten hielt ANCY von der Whitehall Farm Einzug in die Familie Wagner und seit dem gibt es bei uns nur noch Labi's.

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Manuela Kern
Manuela Kern Lieber Jürg,

ja leider ist das noch immer so, dass Retriever-Führer als Exoten unter den Jagdgebrauchshundeführern gelten. Das liegt aber nur an den...
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vor 9 Jahren
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Günter Hormann
Günter Hormann Schön, hier etwas über Edgar zu finden. Ich habe etliche Schweiß-Seminare bei ihm mitgemacht und anschließend meinen Labrador mit Erfolg zur VSwP/R... Mehr anzeigen

vor 9 Jahren
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Manuela Kern
Manuela Kern Danke vielmals für das Video, ich kannte es nicht. Mei, den Edgar so zu sehen, kaum graue Haare, das ist ja schon lange her. Edgar war ein guter... Mehr anzeigen vor 9 Jahren
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