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KRITIK AN ABSCHUSSQUOTEN VON SACHSENFORST: IST BEI DER JAGD WENIGER MEHR?
Von Antje Ullrich
17.12.2023
Dresden - In Sachsen ist die Jagdzeit in...KRITIK AN ABSCHUSSQUOTEN VON SACHSENFORST: IST BEI DER JAGD WENIGER MEHR?
Von Antje Ullrich
17.12.2023
Dresden - In Sachsen ist die Jagdzeit in vollem Gange. Auf den 200.000 Hektar des Sachsenforsts, was 13 Prozent der bejagten Fläche in Sachsen ausmacht, wird auch wieder zu Treibjagden geblasen.
Eine wenig zeitgemäße Praxis, erklärt Prof. Dr. Dr. Sven Herzog vom Lehrstuhl für Wildökologie und Jagdwirtschaft an der TU Dresden, der auch deutliche Worte zum Umgang mit dem Wolf und der Afrikanischen Schweinepest findet.
Und: Was sagen die Behörden zur Kritik?
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog: Weniger und intelligenter Jagen
TAG24: Prof. Herzog, brauchen wir die Jagd in Sachsen?
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog: Jagen ist eine Form der Landnutzung, ähnlich wie Land- und Forstwirtschaft, und letztlich auch Naturschutz, und zwar eine sehr extensive und schonende Form, weil Jäger die Lebensräume praktisch nicht verändern. Das hat das Potenzial für eine ausgesprochen nachhaltige Form der Landnutzung. Und als Nebenaspekt des richtigen Jagens werden auch Wildschäden verhindert.
Aber man muss die Jagd richtig einsetzen. Das bedeutet, nicht immer mehr zu jagen, sondern manchmal auch weniger und vor allem intelligenter.
TAG24: Aber mit dem Argument, Wildschäden zu verhindern, rechtfertigt doch der Sachsenforst seine hohen Abschusspläne, insbesondere im Erzgebirge.
Herzog: Man glaubt immer noch, dass ein Mehr an Jagd tatsächlich ein Weniger an Schäden bringt. Das funktioniert in der Natur aber nicht so. Was und wo die Tiere fressen, hängt sehr stark davon ab, wie man ihr natürliches Verhalten zulässt. Je mehr man jagt, desto weniger natürliches Verhalten zeigen die Tiere und desto mehr ziehen sie sich in den Schutz der Vegetation zurück, und an der fressen sie dann auch.
Da spielt das Thema Stress eine große Rolle, aber auch alternative Nahrungsmöglichkeiten auf Grünflächen, Besucherlenkung im Wald - diese Faktoren sind deutlich wichtiger als die absoluten Zahlen erlegter Tiere.
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog: "Tiere in Ruhe lassen, reduziert Wildschäden oft mehr, als zu jagen"
www.tag24.de/nachrichten/regionales/sachsen/kritik…
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