Deutsches Jagdportal Jagdnachrichten
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Erste Frau im JGHV-Präsidium
Der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) bekommt erstmals eine Frau als Präsidiumsmitglied. Revierjagdmeisterin Anja Blank übernimmt ab Ende August 2020 die Position der Beisitzerin.
Nach dem vorzeitigen Ausscheiden des bisherigen Beisitzers Wilfried Schlecht bestand beim JGHV satzungsbedingt Handlungsbedarf. Nachdem Christian Fleischmann, der Justiziar des Verbandes, das Amt kommissarisch übernommen hatte, wurde ein Nachfolger gesucht. Die Corona-Pandemie gestaltete diese Suche allerdings schwierig. Dennoch wurde man nun fündig. Allerdings wird es keinen Nachfolger geben, sondern eine Nachfolgerin. Eine kleine Sensation! Denn in der 120-jährigen Geschichte des Verbandes gab es noch nie ein weibliches Präsidiumsmitglied. Dies wird sich mit Revierjagdmeisterin Anja Blank aus Garwitz in Mecklenburg-Vorpommern nun ändern. Frau Blank ist Deutsch-Drahthaar-Züchterin sowie aktive Hundeführerin, kennt sich also bestens mit den Belangen der Jagdgebrauchshundführer aus. (weiterlesen)

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Der Wert der Natur und der Wert des Menschen
Die Begriffe Natur und Naturschutz machen nur Sinn, wenn der Mensch nicht zur Natur dazugehört.
Die meisten Menschen sind überzeugt, dass Naturschutz eine wichtige Aufgabe von Gesellschaft und Politik ist. Viele Menschen sehnen sich nach Natur. Aber was ist „Natur“ überhaupt, und welche „Natur“ soll bewahrt werden? Soll eine Heide davor geschützt werden, mit Birken zuzuwachsen - ein Ansinnen, das letztlich gegen eine „natürliche“ Entwicklung gerichtet ist? Soll ein Truppenübungsplatz, der wohl kaum als ursprüngliche Natur empfunden wird, geschützt werden, weil dort viele seltene Arten leben?
Fragt man, warum die Natur geschützt werden soll, hört man meist, dass dies der Gesundheit des Menschen diene. Schnell zeigt sich dann allerdings, dass die menschliche Gesundheit von einer sauberen Umwelt abhängt und nicht so sehr von der „Natur“: Der Begriff Naturschutz wird mit dem Begriff Umweltschutz verwechselt wird.1
Und wovor soll die Natur geschützt werden? Gemeinhin heißt es: vor der Bedrohung durch den Menschen. Der Mensch andererseits gilt den Anhängern dieser Philosophie ebenso selbstverständlich als ein Teil der Natur. (weiterlesen)

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Pinselohr auf leisen Sohlen: Zur Ausbreitung des Luchses in Vorarlberg
Vor acht Jahren gelang einem Jagdaufseher in der EJ Gamp, Wildregion 4.2- Gamperdonatal mit einem Foto erstmals der Nachweis eines Luchses in Vorarlberg, nachdem die Großkatze seit dem 19. Jahrhundert völlig aus unserem Land verschwunden war. Fünf Jahre später drehte ebenfalls ein Weidmann im Nachbarrevier Vals ein Video von zwei erwachsenen und drei jungen Luchsen, welches in Fachkreisen weit über die Grenzen des Landes für Furore sorgte. Bereits 2016 konnten auch östlich der Ill mit Hilfe von Wildkameras zweimal Luchse nachgewiesen werden. Im Jahr darauf wurde sogar ein toter, vermutlich vom Auto angefahrener Luchs am Dünserberg aufgefunden. Seit einiger Zeit scheint die Ausbreitung und Vermehrung von Pinselohr im Land sukzessive voran zu gehen. Waren die Nachweise zu Beginn der natürlichen Wiederbesiedelung noch auf wenige Einzelereignisse beschränkt, so belegen gegenwärtig alljährlich eine Reihe von Fotos, DNA-Proben, bestätigten Rissen und Fährten sowie direkten Beobachtungen die Zunahme und Ausbreitung der Großkatze in Vorarlberg.
Jäger als unverzichtbare Datenvermittler
Ohne die aktive Mitarbeit der Jäger und Jagdschutzorgane würden wir über das Vorkommen und die räumliche Ausbreitung des Luchses im Lande nicht viel wissen, denn über 90% der bestätigten Nachweise und glaubhaften Hinweise stammen von Grünröcken, die beim Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Va- Landwirtschaft und ländlicher Raum vom wildökologischen Amtssachverständigen gesammelt und verarbeitet werden. (weiterlesen)

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Jagdliches Brauchtum und Jägersprache
Buchvorstellung von André Brüggemann
»Des Waidmanns Ursprung liegt entfernt, dem Paradise nah,
Da war kein Kaufmann, kein Soldat,
Kein Arzt, kein Pfaff´, kein Advokat,
Doch Jäger waren da!«
Mit diesem Zitat von Bunsen beginnt Walter Freverts Buch Jagdliches Brauchtum und Jägersprache, 2020 in vierter Auflage im Kosmos Verlag erschienen.
Eines vorweg: Das Buch Jagdliches Brauchtum und Jägersprache ist die Zusammenlegung der ehemals separat erschienen Bücher Jagdliches Brauchtum und Wörterbuch der Jägerei.
Der Kosmos Verlag schreibt über das Buch: „Seit vielen Jägergenerationen ist das Werk von Walter Frevert die Richtschnur in Fragen der jagdlichen Tradition und Jägersprache. Der Klassiker – jetzt in aktualisierter und in neuer, moderner Gestaltung – informiert über die historischen Wurzeln des Brauchtums und dessen Elemente. Er enthält außerdem ein Glossar aller jagdlichen Fachausdrücke“. (weiterlesen)

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Wolf: Präventionsmaßnahmen steigen auf über 8 Millionen Euro an
Mehr als 8 Millionen Euro wurde im vergangen Jahr für Prävention gezahlt. Doch auch die Schäden durch Wölfe stiegen weiter an.
Nicht nur die Anzahl der Wölfe und Wolfsübergriffe ist im vergangenen Jahr weiter angestiegen, auch die Präventions- und Ausgleichszahlungen erhöhten sich enorm. Wie die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) berichtet, gab es im Monitoringjahr 2018/2019 105 Rudel, 29 Wolfspaare sowie 11 territoriale Einzeltiere. Die meisten Übergriffe von Wölfen auf Haus- und Nutztiere wurden laut des DBBW dort verzeichnet, wo Wölfe neue Territorien etablieren. Bis auf in Berlin, Bremen, Hamburg und dem Saarland wurden aus jedem Bundesland Schäden gemeldet.
Am häufigsten fielen Schafe Isegrim zum Opfer, gefolgt von Gehegewild. Insgesamt wurden bei 887 Übergriffen 2894 Tiere verletzt, getötet oder als vermisst gemeldet. Im Jahr zuvor waren es noch 2067 Tiere bei 639 Übergriffen. (weiterlesen)

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Jäger vs. Waldeigentümer: Wildverbiss: Neues Bundesjagdgesetz polarisiert
Die Jäger sind bereit, den Wildabschuss zum Schutz des Waldes zu erhöhen. Die zum Waldumbau nötigen Bäume müssten aber die Waldbesitzer pflanzen. Die kontern, das Wild fresse ja alles weg.
Die Bemühungen der vergangenen Monate, Forstwirtschaft und Jagd unter einen Hut zu bekommen, werden derzeit auf eine harte Probe gestellt. Grund ist der jetzt vorgestellt Entwurf des Bundesjagdgesetzes. Die Verbändeanhörung ist für den 28. August angesetzt.
Jäger: Waldumbau nur mit dem Gewehr funktioniert nicht
Lob kommt grundsätzlich vom Deutschen Jagdverband. Neben den reinen Jagdthemen will das neue Gesetz auch „einen angemessenen Ausgleich zwischen Wald und Wild herstellen", zitiert der DJV. Da dies über den Koalitionsvertrag hinaus geht, würden die Gremien des Dachverbandes der Jäger derzeit noch dazu beraten. Eine detaillierte Stellungnahme soll Mitte August vorliegen.
Der DJV sieht die Jäger Deutschlands grundsätzlich in der Pflicht, auf Aufforstungsflächen die Jagd zum Schutz von Forstpflanzen zu intensivieren und so den Waldumbau zu fördern. Forstliche Schutzmaßnahmen seien allerdings ebenso notwendig. Junge Bäume benötigen beispielsweise Schutz vor schnell wachsenden Pflanzen wie Brombeere oder Adlerfarn. Ein Waldumbau nur mit dem Gewehr funktioniere nicht, stellt der DJV klar.
Dürre, Sturm und Schädlinge hätten den Wald auf knapp 250.000 ha Fläche stark geschädigt und machten Aufforstungen notwendig - etwa eine Milliarde Bäume müssen gepflanzt werden. Hinzu kommen anfällige Monokulturen von Fichte und Kiefer. Sie machen 27 % der deutschen Waldfläche aus. Damit daraus Mischwälder entstehen, müssen die Waldbesitzer laut DJV weitere fünf Milliarden junge Bäume pflanzen.
Forst: Wald muss sich ohne Schutzmaßnahmen verjüngen können! (weiterlesen)

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Waldbesitzer und Jäger stemmen sich gegen neues Jagdgesetz
Stürme, Dürre und Schädlinge setzen den Wäldern in Deutschland schwer zu. Um sie zu stärken, sollen künftig unter anderem mehr Rehe geschossen werden dürfen. Dafür soll das Bundesjagdgesetz novelliert werden. Aus Bayern kommt Kritik an dem Entwurf.
Er stapft vorsichtig durch seinen Wald in Sauerlach, rund 20 Kilometer südlich von München, und schaut konzentriert auf den moosigen Boden. Um einen Wildverbiss zu finden, muss Johann Killer, der auch Präsidiumsmitglied im Bayerischen Waldbesitzerverband ist, nicht lange suchen. Er findet eine kleine Tanne, die schon mehrmals verbissen worden ist. "So werd' das bloß ein Krüppelwuchs", sagt Killer.
"Waldumbau" gegen Klimawandel und Schädling
Zwischen Kiefern und Fichten sollen mehr Tannen und Laubbäume wachsen, um den Wald gegen den Klimawandel und Schädlinge widerstandsfähiger zu machen. Die Triebe solcher Bäume sind allerdings ein Leckerbissen für Rehe und anderes Wild. "Wildverbiss" nennt man das. Der gilt als großes Hindernis für den "Waldumbau", also das Umwandeln von Monokulturen in Mischwälder.
"Brauchen keine Kampfbegriffe wie Mindestabschussplan" (weiterlesen)

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Kolumne Jagd-Heute: Der Entwurf des Bundesjagdgesetzes – Weder Fisch noch Fleisch
Mit großer Spannung war der Entwurf zur Änderung des Bundesjagdgesetzes vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erwartet worden. Bei manchen mit eher bangem Blick in Anbetracht der Reichweite, die das neue Gesetz auf die traditionelle Hegejagd haben könnte. Bei anderen hatte sich zuletzt Hoffnung breit gemacht, dass das BJagdG auch grundlegend an den anhaltenden Schalenwildboom angepasst würde – hatte Ministerin Julia Klöckner (CDU) die Bedeutung der Jagd für den Wald zuletzt doch wiederholt betont. Der jetzt vorliegende Entwurf ist allerdings nur ein Schrittchen in Richtung zeitgemäßer Jagd. Es wurde an wenigen Stellen, eher im kosmetischen Bereich, korrigiert. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Jagd, bzw. die „Hege“ soll „eine Naturverjüngung des Waldes im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen ermöglichen.“
- Jagdausbildung: Künftig müssen Jagdschüler mindestens 130 Stunden Ausbildung durchlaufen. Die Inhalte der Jagdausbildung werden neu definiert und die Themen Wildschäden („Grundsätze der Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftern“) und Waldbau („Erfordernisse naturnaher Waldbewirtschaftung und Naturverjüngung“) stärker gewichtet.
- Büchsenmunition: Es kommt kein Bleiverbot, sondern ein Minimierungsgebot.
- Nachtzielgeräte werden für die Jagd auf Schwarzwild erlaubt.
- Tellereisen und Fangeinrichtungen, in denen Greife gefangen werden könnten, werden verboten.
- An Grünbrücken darf im Umkreis von 250 Metern nicht gejagt werden außer an wenigen Stunden bei Bewegungsjagden.
- Abschusspläne: Behördliche Abschusspläne für Rehwild entfallen. Jäger und Verpächter bzw. Eigentümer müssen aber Mindestabschusspläne vereinbaren (längstens für drei Jahre). Kommt eine Vereinbarung nicht zustande, schreibt die Behörde den Mindestabschuss vor, ggf. unter Berücksichtigung des forstlichen Verbissgutachtens. (weiterlesen)

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Pressemitteilung des Deutscher Bauernverbandes: Schäden durch Wolfsrisse kaum mehr beherrschbar
Angriffe auf Weidetiere nehmen weiter exponentiell zu
Die neuesten Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) bewertet der Deutsche Bauernverband (DBV) als Alarmsignal. „Die Zahl der bei Wolfsangriffen getöteten und verletzten Weidetiere nimmt weiter dramatisch und exponentiell zu, 2019 erneut um 40 Prozent“, stellt Bernhard Krüsken, Generalsekretär des DBV, fest. „Es ist nicht akzeptabel, dass diese vorhersehbare Entwicklung von Seiten des Naturschutzes mit Achselzucken hingenommen wird. Die Taktik des Verharmlosens und Verniedlichens der massiven Schäden ist unverantwortlich. Wir müssen jetzt endlich den Einstieg in die ernsthafte Bestandsregulierung beim Wolf finden“, so Krüsken. Nach den Zahlen der DBBW wurden 2019 bei 887 Wolfsübergriffen 2.894 Nutztiere verwundet oder getötet - darunter mehr als 2.500 Schafe und Ziegen, aber auch Rinder und Pferde. „Die ungebremste Ausbreitung der Wölfe in Deutschland ist für die Weidetierhaltung in den betroffenen Regionen verheerend“, mahnt Krüsken. Anders als von Seiten des Naturschutzes behauptet, wächst nicht nur der Wolfsbestand in Deutschland exponentiell, sondern auch die Zahl der Wolfsrisse von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren und die daraus resultierenden Probleme für die Weidehaltung. (weiterlesen)
Foto: Wikipedia
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Waldumbau: Schutzmaßnahmen gewinnen an Bedeutung
Dürre, Stürme und Insekten haben in den vergangenen Jahren Deutschlands Wäldern massiv zugesetzt. Nadelholzreinbestände sollen in Mischwälder umgebaut werden. Vermehrt sollen deswegen Rehe und Hirsche erlegt werden. Wissenschaftler sagen: Schutzmaßnahmen wie Wuchshüllen oder Gitter gewinnen an Bedeutung.
Akteure aus Politik, Forstwirtschaft und Naturschutz fordern, dass der Umbau von anfälligen Fichten- oder Kiefernreinbeständen hin zu klimastabilen Mischwäldern möglichst ohne Schutzmaßnahmen gegen Wildtiere funktionieren soll. Sebastian Hein, Waldbau-Professor der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, erwartet gleichzeitig, dass der Einsatz von Forstschutzmaßnahmen wie dem mechanischen Einzelschutz durch Wuchshüllen sogar zunehmen wird. Im Interview mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) erläutert er die Gründe, die für diese Prognose sprechen.
DJV: Die Waldfläche der Größe des Saarlands ist von Dürre, Sturm und Insekten geschädigt. Auf diesen Flächen sollen jetzt klimastabile Mischwälder entstehen. Dafür müssen Bäume gepflanzt werden. Überleben diese gänzlich ohne Schutzmaßnahmen?
Professor Sebastian Hein: In der Waldbewirtschaftung werden verschiedene Schutzmechanismen angewendet. Zäune beispielsweise schützen vor Schäden durch Reh- oder Schwarzwild.


