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Veganer Jäger: „Fleischkonsum ist legitim, wenn ich das Tier erlege“
Von Benjamin Hecht 2. August 2023
Christopher Stoll ist Veganer – außer wenn er selbst ein Tier erlegt. Warum er darin keinen Widerspruch sieht und warum das Jagen für ihn ethisch korrekt ist, verrät der „Jeganer“ im Interview mit Utopia.
In den letzten Jahren hat sich in der Jagdszene eine kleine Nische aufgetan, die zwei vermeintlich gegensätzliche Ernährungsweisen vereint. Sogenannte „Jeganer:innen“ sind einerseits überzeugte Veganer:innen, die Tierprodukte aus konventioneller Haltung ablehnen, andererseits aber dennoch eigenes Wild erlegen und verzehren. Analog dazu gibt es auch „Jegetarier:innen“, die zwar generell Tierprodukte konsumieren, aber nur selbst erlegtes Fleisch essen.
Doch kann das Töten von Tieren jemals mit den Idealen des Veganismus vereint werden? Christopher Stoll ist ein solcher „Jeganer“. Er sieht darin keinen Widerspruch. Der 31-Jährige, der eine Lernplattform für angehende Jäger:innen betreibt, lehnt Tierprodukte aus dem Supermarkt aus moralischen Gründen ab. Jagen findet er aber nicht nur legitim, es macht ihm sogar Spaß.
Was seine Beweggründe sind, was Jäger:innen und Veganer:innen gemeinsam haben und wie er das Töten von Tieren moralisch bewertet, erklärt Stoll im Utopia-Interview.
Durch die Jagd zum Veganismus
Utopia: Was war bei Ihnen zuerst da: Der Veganismus oder das Jagen?
Christopher Stoll: Ich bin schon als Kind mit dem Angeln in Berührung gekommen. Das kann man auch als Form des Jagens bezeichnen. Deshalb würde ich sagen, das Jagen war zuerst da. Aber über diese Thematik kam ich zu der Frage: Wie kann es sein, dass wir aus unserem Fleisch etwas so Abstraktes machen? Das liegt im Supermarkt, aber dass ein Tier dafür stirbt und leidet, davon ist dort keine Spur.
Was hat dieser Gedanke in Ihnen ausgelöst? (weiterlesen)

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Wolfsattacken auf Haustiere: DBV und DJV fordern Rechtssicherheit
1. August 2023
Verbände fordern nach bestätigtem Wolfsangriff auf Weidetiere und Tierhalter in den Niederlanden klare gesetzliche Regelungen für Notstandsituationen in Deutschland.
Wolfsangriffe: DJV und DBV fordern Rechtssicherheit für Tierhalter und Jäger. Hier drei Wölfe an einem gerissenen Esel (Quelle: Rolfes/DJV)
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Niederländische Behörden haben jetzt bestätigt, dass es ein Wolf war, der Anfang Juli auf einer gegen Wölfe gesicherten Weide Schafe gerissen und einen Tierhalter verletzt hat. Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) nehmen den Vorfall zum Anlass und fordern die Bundesregierung auf, Rechtssicherheit für derartige Notfallsituationen auch in Deutschland herzustellen.“ (weiterlesen)

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EU-Kommissionspräsidentin erwägt regionales Bestandsmanagement für Wölfe
31.07.2023
Bayreuth - EU-Kommissionspräsidentin Dr. Ursula von der Leyen erwägt, in den Mitgliedsländern ein regionales Bestandsmanagement des Wolfs zu ermöglichen.
Vorschlag für eine neue Herangehensweise wird derzeit erarbeitet - CDU-Politiker und das Aktionsbündnis Forum Natur fordern von der Bundesregierung Engagement für eine Absenkung des Schutzstatus. (c) proplanta
Zwar müsse eine gefährdete Art geschützt werden, erklärte sie am Dienstag (25.7.) in Bayreuth, wo sie an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teilnahm. „Aber wenn in bestimmten Regionen die Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit ihr umgehen - und sie zum Beispiel bejagen“, sagte von der Leyen.
Die EU-Kommission arbeite derzeit an einem Vorschlag für eine neue Herangehensweise. Dafür wichtig seien regionale Daten zur Entwicklung der Wolfspopulation, die gegenwärtig gesammelt würden. Der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den ländlichen Raum, Henning Otte, begrüßte die Pläne. Zugleich forderte er die Bundesregierung auf, „endlich zu handeln“. Sie müsse den günstigen Erhaltungszustand nach Brüssel melden, mit einem regionalen und regulierenden Wolfsmanagement beginnen und sich auf EU-Ebene für eine niedrigeren Schutzstatus des Wolfs einsetzen. (weiterlesen)

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Hoher Zuwachs - Wahnsinn: 160 junge Wölfe in Brandenburg geboren
Versorgt Brandenburg bald ganz Deutschland mit Wölfen? Diesen Eindruck kann man bei den hohen Populationszuwächsen in dem Bundesland bekommen. Das Umweltministerium hat neue Zahlen vorgelegt.
31. Juli 2023
Im Jagdjahr 2021/22 sind in Brandenburg 160 Wolfswelpen geboren. Das geht aus einer Antwort des Umweltministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Das ist so viel Nachwuchs wie noch nie in den vergangenen 25 Jahren, seit sich erstmals in der Lausitz Wölfe dauerhaft wieder angesiedelt haben, meldet Antenne Brandenburg.
Aktuell gehe man von 61 bestätigten Wolfsterritorien aus, in denen sich 47 Rudel und 14 Paare niedergelassen haben. So ganz genau weiß es jedoch niemand aktuell. (weiterlesen)

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Jagd auf schwarzes Rehwild: Die Schwarzen Teufel von Bückeburg
Eine besondere Rarität stellt schwarzes Rehwild dar. Nur wenigen Jägern ist es vergönnt, es in freier Wildbahn erleben zu dürfen.
Wildmeister Matthias Meyer 30. JULI 2023
Schon nach den ersten noch sehr verhaltenen Fieptönen steht wie hingezaubert ein tiefschwarz gefärbtes Reh vor mir. Vom unerwartet schnellen Anblick ergriffen, dauert es ein bisschen, bis ich die Kamera für die ersten Aufnahmen startklar habe. Eine glänzend schwarze Geiß zieht langsam in Richtung meines Blattplatzes, den ich auf einem niedrigen offenen Hochsitz an einem Schneisenkreuz gewählt habe. Von hier aus sind nicht nur die mit Gras bewachsenen Sandwege einsehbar, sondern zum Teil auch die dicht bewachsenen Forstflächen. Hier sollen gleich drei schwarze Rehböcke ihren Einstand haben, versicherte mir mein Kollege, als er mich abgesetzt hatte. Endlich finde ich die Zeit, seiner schon seit vielen Jahren ausgesprochenen Einladung nachzukommen, die schwarzen Rehböcke im Schaumburger Forst bei Bückeburg zu erleben.
In historischer Jagdliteratur finden sich Hinweise, dass genau diese Gegend immer wieder als Wiege des schwarzen Rehwildes Erwähnung findet. Laut Aufzeichnungen gilt um das Jahr 1800 herum schwarzes Rehwild im Ottenser Forst im Kreis Grafschaft Schaumburg und in dem Waldgebiet Lucie im Kreis Lüchow-Dannenberg als nachgewiesen. Erst ab dem Jahr 1900 breitete es sich von dort lückenhaft allmählich über die ganze nordwestdeutsche Tiefebene bis in die angrenzenden östlichen Teile der Niederlande aus. Das Vorkommen ist dabei wohl nicht flächig, sondern nur sporadisch und mit wenigen geringen Anteilen an der gesamten Rehwildpopulation in der Region zu sehen. (weiterlesen)

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Schutzstatus könnte fallen - Von der Leyen zeigt sich offen für Jagd auf Wölfe
25.07.2023
Wölfe sind nach EU-Recht vor dem Abschuss geschützt, da sie als gefährdete Art gelten. Das könnte sich bald ändern. Die EU sammle Daten über die Population der Raubtiere, sagt die Kommissionspräsidentin. Falls es in einzelnen Regionen viele Wölfe gibt, könnten sie künftig gejagt werden.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich grundsätzlich offen für eine Absenkung des strengen Schutzstatus des Wolfes gezeigt. "Es ist richtig, dass die gefährdete Art geschützt werden muss. Aber wenn in bestimmten Regionen die Art nicht mehr gefährdet ist, müssen wir auch anders mit dem Wolf umgehen und ihn zum Beispiel bejagen", sagte sie nach einer gemeinsamen Sitzung mit dem bayerischen Kabinett in München. (weiterlesen)

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Keine Abschaffung der rotwildfreien und rotwildgeduldeten Gebiete
24. Juli 2023
Deutscher Bundestag nicht zuständig: AfD scheitert mit Antrag „Wildökologische Raumplanung beim Rotwild ermöglichen – Rotwildfreie Gebiete abschaffen“
Die Abschaffung der gesetzlich festgelegten rotwildfreien und rotwildgeduldeten Gebiete in den Bundesländern forderte die AfD-Bundestagsfraktion in ihrem Antrag (20/6917), den der Deutsche Bundestag in seiner 106. Sitzung am 25. Mai 2023 an den Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft zur federführenden Beratung sowie zur Mitberatung an den Haushaltsausschuss, den Verkehrsausschuss, den Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie den Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen überwiesen hatte (wir berichteten).
Mit dem Antrag der Fraktion der AfD sollte die Bundesregierung insbesondere aufgefordert werden,
1. im Rahmen der Novellierung des Bundeswaldgesetzes die wildökologische Raumplanung zu implementieren, um in den Regionalplänen der Bundesländer Landschaftsrahmenpläne wildgerecht anzupassen und im Bereich der Verkehrsplanung die wildökologische Raumplanung besser berücksichtigen zu können;
2. sich gemeinsam mit den Ländern dafür einzusetzen, die gesetzlich normierte Aufteilung der Länder in rotwildfreie und rotwildgeduldete Gebiete abzuschaffen, um einen gesunden Wildbestand zu erhalten und den genetischen Austausch bundesweit wieder zu ermöglichen;
3. gemeinsam mit den Ländern das bundesweite Rotwildmanagement fakten- und wissensbasiert sowie zeitgemäß umzusetzen.
Ergebnis: Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft sowie alle mitberatenden Ausschüsse empfehlen, jeweils lediglich gegen die Stimmen der AfD dem Bundestag, den Antrag abzulehnen.
Zur Begründung: (weiterlesen)

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Jagdmöglichkeiten & Jagdreisen in Deutschland (2023)
Jagd liegt immer mehr im Trend: Deutschlandweit steigt die Anzahl an Jägern und insbesondere auch Jägerinnen stetig an, was grundsätzlich natürlich eine positive Entwicklung ist (vgl. Statista). Doch gerade für Jungjäger ist es hier oftmals schwer, nach bestandener Jägerprüfung eine Jagdmöglichkeit zu finden und vielleicht sogar das erste Stück Wild zu erlegen. Aus diesem Grund möchte ich im nachfolgenden Artikel einmal meine persönlichen Erfahrungen über die ersten drei Jagdjahre als Jäger schildern und erklären, welche Wege es hier insbesondere für Jungjäger gibt, eine Jagdgelegenheit zu finden und die Jagd auszuüben.
Wie finde ich eine Jagdmöglichkeit in Deutschland?
Solltest du bereits einen oder sogar mehrere Jäger in Familie und Bekanntenkreis haben und in einer ländlich geprägten Gegend mit viel Natur und Wald leben, wirst du es wahrscheinlich vergleichbar leicht haben, eine Jagdmöglichkeit zu finden. Gerade aber für Jungjäger, die durch Familie und Freunde noch keinen Jäger kennen und in einer Großstadt bzw. einem Ballungsgebiet wie Berlin oder dem Ruhrgebiet mit vielen Menschen sowie Jagdschulen und Hegeringen aber vergleichsweise wenig Wald leben, ist dies nicht immer leicht. Hier gibt es jedoch ebenfalls verschiedene Möglichkeiten an eine Jagdmöglichkeit zu gelangen, die im nachfolgenden Beitrag erklärt werden:
Inhaltsverzeichnis:
1. Jagdmöglichkeiten über Hegeringe
2. Jagdgelegenheiten über Landesforste und Verbände
3. Jagdmöglichkeiten über Jagdreisen und Jagdurlaube
4. Weitere Möglichkeiten
5. Fazit
Kreisjägerschaften und Hegeringe als Jagdmöglichkeit (weiterlesen)

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Erfolgreiche Blattjagd: Auswirkungen des Monds auf die Rehbrunft
Der Mond ist nicht nur verantwortlich für die Gezeiten, er hat zusammen mit Hitze auch Auswirkungen auf die Brunft und Blattjagd.
Christian Schätze
24. JULI 2023
Der Mond beeinflusst auch die Brunft des Rehwilds.
Haben Sie schon einmal vom Palolowurm gehört? Der bis zu 40 Zentimeter lange Ringler lebt zwischen Korallen im westlichen Pazifik und gilt bei den Einheimischen auf Samoa als echter Leckerbissen. Das Besondere an diesem grünlichen Meereswurm ist, dass er sich nur einmal im Jahr paart; und zwar genau ein bis drei Nächte vor Neumond. Wie das genau geschieht, wäre eine eigene Geschichte wert.
Als Mondanbeter gelten hingegen zahlreiche australische Korallen. Im Gegensatz zum Palolowurm kommen die Bewohner des Great Barrier Reefs im Frühjahr nur bei Vollmond richtig auf Touren. Unzählige Korallen schicken dann wie auf ein geheimes Kommando ihre Geschlechtszellen auf Reisen – ein Naturspektakel, das Jahr für Jahr Taucher aus aller Welt anzieht.
Rehböcke treiben bei Neumond auch tagsüber (weiterlesen)

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Drohnenförderung: Doppelt so viel Geld für die Kitzrettung
21. Juli 2023
Mähwerke gefährden im Frühjahr insbesondere junge Wildtiere. Der Bund hat nun die Fördergelder für Drohnen zur Kitzrettung erhöht.
Im Rahmen des Bundesförderprogramms „Rehkitzrettung“ fördert unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung beim Mähen landwirtschaftlicher Flächen. Aufgrund des großen Interesses an der Fördermaßnahme hat das BMEL die Mittel nun von zwei Millionen auf 4,4 Millionen Euro aufgestockt. Das Förderprogramm richtet sich an jagdliche Vereine sowie Vereine zur Wildtier- beziehungsweise Rehkitzrettung. Diese haben bis zur Antragsfrist Ende Juni 2023 mehr als 1.100 Förderanträge gestellt. Mit der Aufstockung wolle das BMEL sicherstellen, dass alle Berechtigten eine Zuwendung erhalten können. Insgesamt 1.178 Drohnen mit jeweils bis zu 4.000 Euro wurden in den vergangenen zwei Jahren bereits mit Mitteln des Programms angeschafft.
Özdemir dankt allen an der Kitzrettung Beteiligten (weiterlesen)


