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Polizisten bei Kusel getötet: Landkreistag äußert sich
25.2.2022
Knapp vier Wochen nach der Tötung von zwei Polizisten bei Kusel haben sich die saarländischen Behörden in einer Stellungnahme zum Waffenbesitz eines der beiden Tatverdächtigen geäußert. Der 38-Jährige sei im Zeitraum von 1999 bis 2022 fünf Mal umgezogen, so dass drei Untere Jagd- und Waffenbehörden zuständig gewesen seien, teilte der Landkreistag in Saarbrücken am Freitag mit.
Allein 2019 seien die Einträge im Bundeszentralregister sowie im Staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister drei Mal abgefragt worden, hieß es. Zudem habe die Waffenbehörde mehrmals von der Staatsanwaltschaft Akten zu laufenden Verfahren angefordert und Informationen über polizeiliche Ermittlungen eingeholt. Ebenfalls 2019 wurde gegen den Mann ein Ordnungswidrigkeitsverfahren von der Waffenbehörde eingeleitet, da er eine Waffenabgabe zu spät meldete.
Seit April 2020 durfte der 38-Jährige Waffen weder besitzen noch kaufen oder leihen, teilte der Landkreistag mit. Ab März 2020 habe er lediglich zwei Waffenbesitzkarten legal besessen, in die vier Schalldämpfer eingetragen seien. Einen Jagdschein habe der Tatverdächtige nur bis Ende März 2020 besessen. (weiterlesen)

Foto: Rheinpfalz
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Sturmschäden in Deutschlands Wäldern: Dieser Trend zeichnet sich ab
von Jörg Fischer
24.2.2022
Nach den Sturmtiefs „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ geben mit Brandenburg, Thüringen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg die nächsten Bundesländer erste Einschätzung zu den Ausmaßen der Sturmschäden in ihren Wäldern bekannt. Allmählich zeichnet sich ein Trend ab.
Nachdem wir bereits am Anfang der Woche über die Sturmschäden im Nordosten und im Westen Deutschlands berichtet haben, gibt es nun auch vorläufige Einschätzungen aus der Mitte sowie aus dem Süden der Bundesrepublik. Aus den Angaben ergibt sich langsam ein Trend. So fallen die Sturmschäden im Süden Deutschlands, namentlich in Bayern und Baden-Württemberg, vergleichsweise gering aus, während aus dem Norden und Osten, v. a. aus Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen, größere Mengen Sturmholz gemeldet werden.
Die für Bayern zuständige Forstministerin, Michaela Kaniber, erklärte, dass die Orkantiefs des vergangenen Wochenendes in den Wäldern im Freistaat nur geringe Schäden angerichtet hätten. In erster Linie habe es Einzel- und Gruppenwürfe gegeben. Eine Ausnahme bilden die Bestände in den Hochlagen und Mittelgebirgen. Hier haben die Sürme deutliche Spuren hinterlassen, heißt es aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) weiter. (weiterlesen)

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Prognosen zur Waldentwicklung sind kaum möglich
25.2.2022
Tirol: Langjährige Untersuchung zeigt kaum einen Zusammenhang zwischen frühen Wildschäden und Waldentwicklung
In den „Beiträgen zur Jagd- und Wildforschung“, Band 46 (2021) untersuchen die Autoren Friedrich Reimoser und Josef Stock den Zusammenhang zwischen dem Baumverbiss durch Huftiere und der Waldentwicklung in einem Forschungsareal in Tirol.
Seit 1970 hat sich der Förderungsverein für Umweltstudien FUST-Tirol der Forschung im alpinen Raum gewidmet. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung von ökologischen Wechselwirkungen zwischen Wildtieren und deren Lebensräumen. Ziele sind die Schaffung verbesserter Entscheidungsgrundlagen sowie die praktische Erprobung von integrativen Managementkonzepten für nachhaltige Landnutzung, die Erhaltung der Biodiversität und für ein ausgewogenes Wald-Wild-Verhältnis, d.h. die Vermeidung von Wildschäden. Langzeitstudien in Waldökosystemen über mehrere Jahrzehnte für ein besseres Verständnis komplexer Zusammenhänge stehen im Vordergrund. (weiterlesen)

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Gefundene Waffen sind die Tatwaffen
24.02.2022 Die bei der Verhaftung der beiden mutmaßlichen Polizistenmörder von Kusel sichergestellten Waffen sind auch die Tatwaffen. Das haben Experten eines Vorgutachtens bestätigt.
Nach einem Bericht der Bild-Zeitung sind am Tatort eine Kugel sowie Patronenhülsen gefunden worden, die zu einer Bergara-Kipplaufbüchse und zu einer Schrotflinte passen. Beide Waffen waren in Sulzbach sichergestellt worden. Dort wurden auch die beiden mutmaßlichen Täter, Andreas S. und Florian V., einige Stunden nach der Tat verhaftet.
Der Verteidiger von Florian V. bestätigte dem SR den Fund der Kugel und der Patronenhülsen. Das gehe aus einem Bericht der Polizei über die kriminaltechnische Untersuchung der Waffen hervor. Das Gutachten, so der Verteidiger, stärke zudem die Aussage seines Mandanten.
Staatsanwaltschaft hält sich bedeckt (weiterlesen)

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Geschenkte Flinte: Ein einzigartiges Erinnerungsstück
Hero Schulte
23.02.2022
Es gibt Waffen, die sind nicht wegen ihrer Einzigartigkeit etwas ganz Besonderes, sondern wegen ihrer Herkunft…
Waffen sind für mich in erster Linie ein Werkzeug. Das heißt, sie müssen funktionieren. Mein „bestes Stück“ ist deshalb keine Luxuswaffe, sondern das ganze Gegenteil. Manche sagen sogar, es sei die hässlichste Flinte ganz Ostfrieslands. Und vielleicht haben sie sogar Recht damit. Dennoch würde ich meine Winchester (12/70) um nichts in der Welt wieder hergeben. Das erste Mal hielt ich sie vor etwa 30 Jahren als Jungjäger in den Händen. Ich hatte damals auf einer Jagd Engelbert kennengelernt; einen liebenswerten Gesellen, der gerne von früheren Jagden erzählte. Auf den Jagden führte er immer seine mit großflächigen Schaftverschneidungen „verzierte“ Winchester. Als ich Engelbert auf seine Waffe ansprach, funkelten seine Augen und er begann zu erzählen, wie er die gebrauchte Flinte mit seinen Händen aufgearbeitet hätte. Danach folgten unzählige Jagdgeschichten. Nie würde er sich von seiner geliebten Flinte trennen, sagte er immer wieder. Und er tat es auch nicht.
Schaft mit wilden Tierstücken
Wann immer ich Engelbert im Revier traf, hatte er sein gutes Stück dabei. Er liebte es wirklich, das alte Ding, auch wenn die Schaftverschneidungen bei näherer Betrachtung immer wieder für Kopfschütteln sorgten. Hinter der schlecht gravierten Basküle hat irgendjemand, ein Profi kann es nicht gewesen sein, Weinreben und Trauben verewigt und sich an einer Jagdszene versucht. Der Fuchs trägt Züge eines Wolfes. Die Enten könnten auch Rebhühner sein – oder etwas anderes. Mit dem Fasan auf der Rückseite hat der unbekannte „Künstler“ jedoch den Vogel abgeschossen. Denn man fragt sich beim Betrachten des Kunstwerks, ob der abstreichende Gockel mit dem übergroßen Schnabel ursprünglich ein Kernbeißer werden sollte. (weiterlesen)

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Gemeinsamer Brief aus sechs Bundesländern: Schaf- und Ziegenzüchter fordern Wolfsabschuss zu ermöglichen
Schaf- und Ziegenzüchter aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben in einem Brief an die Ministerpräsidenten ihrer Länder darum gebeten, Jägern die Möglichkeit zum Abschuss von Wölfen zu geben. Einer der Unterzeichner ist auch Knut Kucznik, Vorsitzender des Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg. Insgesamt neun Verbände haben sich dem Schreiben angeschlossen.
Die Politiker sollten sich bei der Bundesregierung dafür einsetzen, den Ländern dafür regional differenzierte Möglichkeiten zu geben, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben, das der Deutschen Presseagentur vorliegt. Eine solche Regelung solle in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen werden.
Mehr als 900 Wolfsangriffe 2020
In den sechs Bundesländern leben laut Statusbericht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf vom November vergangenen Jahres 151 von 157 Wolfsrudeln und 25 von 27 Wolfspaaren bundesweit. Von 942 Wolfsübergriffen im Jahr 2020 hätten 847 in diesen Bundesländern stattgefunden, Schafe und Ziegen seien zu fast 90 Prozent die Opfer gewesen.
Tierzüchter: Können Probleme nicht allein bewältigen (weiterlesen)

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Jägervereinigung wollte Täter von Kusel bereits 2004 Jagdschein entziehen
22.02.2022
Bereits 2004 wurde dem mutmaßlichen Polizistenmörder der Jagdschein entzogen. Doch er bekam ihn wieder, bis die Jagdbehörde eine Verlängerung 2020 ablehnt.
Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) hat bereits in 2004 beim mutmaßlichen Polizistenmörder von Kusel einen Jagdschein-Entzug beantragt. Anlass sei eine fahrlässige Körperverletzung bei einem Jagdunfall gewesen, teilte die VJS am Dienstag in Saarwellingen mit. Der 38-Jährige war danach zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Laut Urteil, das 2008 rechtskräftig wurde, hatte er bei einer Hasenjagd mit einer Schrotflinte geschossen - ohne genug Sicht zu haben. Dabei habe er einen Jagdkollegen erheblich verletzt. Der Jagdschein war ihm danach entzogen worden.
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Nach Ablauf der Sperrfrist für die Wiedererteilung des Jagdscheines hatte der Mann diesen laut Landkreistag in 2012 erneut bekommen und wiederholt verlängert - bis März 2020. Dann habe der zuständige Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde, der auch stellvertretender Landesjägermeister ist, den Antrag des Tatverdächtigen auf Verlängerung des Jagdscheins abgelehnt, teilte die VJS mit. (weiterlesen)

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Schwerer Vorwurf: Polizist soll Andreas S. beim Wildern geholfen haben
Im Fall des Polizistenmordes bei Kusel wird den tatverdächtigen Andreas S. und Florian V. vorgeworfen, zunächst gewildert und anschließend zwei Polizeikräfte erschossen zu haben. Der 38-jährige Andreas S. stand bereits in der Vergangenheit immer wieder wegen Jagdwilderei unter Verdacht. Bestraft wurde er nur einmal im Jahr 2004. Und das nicht wegen Wilderei. Wie nun die "Rheinpfalz" berichtet, soll S. einer Verurteilung im Jahr 2017 nur deshalb entkommen sein, weil er einen Helfer bei der Polizei hatte. Die Vorwürfe wiegen schwer:
Es ist nun rund drei Wochen her, als im Landkreis Kusel eine 24-jährige Polizeianwärterin und ein 29-jähriger Polizei-Oberkommissar bei einer Verkehrskontrolle erschossen worden sind. Unter Tatverdacht stehen der 38-jährige Andreas S. und der 32-jährige Florian V. Ihnen wird vorgeworfen, die Beamt:innen erschossen zu haben, um eine vorher begangene Jagdwilderei zu verdecken.
Andreas S. soll in Hunderten Jagdrevieren gewildert haben
Es soll nicht das erste Mal gewesen sein, dass Andreas S. gewildert hat. Inzwischen tauchen immer mehr Informationen auf, die nahe legen, dass der 38-Jährige bereits seit Jahren in großem Stil gewildert haben soll. Bereits vor drei Wochen veröffentlichte der „Südwestrundfunk (SWR)“ eine Recherche, nach der S. in etwa 500 fremden Jagdrevieren unterwegs gewesen sein soll. Mehr dazu unter: „Verdächtiger Andreas S. (38): Wohl Wilderei in Hunderten Jagdrevieren“.
Vor wenigen Tagen tauchte zudem eine Sprachnachricht auf, die auf Dieter Mahr, den Präsidenten der rheinland-pfälzischen Weidmannschaft zurückgehen soll. Auch hier wird der Vorwurf formuliert, dass Andreas S. „in den vergangenen Jahren in ganz großem Stil illegal gejagt“ habe. Ausführlich dazu: „Fall Kusel: Sprachnachricht aus Jagdkreisen zu Andreas S. aufgetaucht“. (weiterlesen)

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Sturm dauert an – Bilanz des Schreckens
Umgestürzte Bäume, eingeschränkter Bahnverkehr und ein Sturm nach dem nächsten. Der Marathon reißt nicht ab, die Schäden werden immer größer. Auch in unseren Revieren und Wäldern.
Till Quante 21. Februar 2022
Milliardenschäden durch Sturm
Drei Winterstürme sind über das Land gezogen. „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ haben in weiten Teilen Deutschlands großen Schaden angerichtet. Laut ersten Schätzungen gehen die Schäden in die Milliarden. Dazu gehören nicht nur umgestürzte Bäume, die reihenweise flach liegen. Es gab zahlreiche Unfälle und kaputte Leitungen die ersetzt werden müssen. Daraus resultierende Arbeiten werden Monate andauern. „Wir gehen davon aus, dass ‚Ylenia‘ und ‚Zeynep‘ zu den schadenträchtigsten Stürmen in Deutschland zählen“, erklärte Aon-Deutschland-Chef Jan-Oliver Thofern gegenüber der Tagesschau. Der Versicherungsmakler Aon aus Hamburg schätzt den gesamten Schaden auf etwa 500 Millionen Euro beim ersten Sturm und eine Milliarde Euro beim zweiten. Der vorerst letzte Sturm der gestrigen Nacht wird auf rund 100 Millionen Euro an verursachtem Schaden geschätzt. Auch wir Jäger sind betroffen. Dazu zählt unser privater Bereich genauso wie unsere Reviere. (weiterlesen)

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LJVB-Position zur Situation des Mufflons in Brandenburg
Mufflon (Ovis ammon musimon) sind die einzigen in Brandenburg vorkommenden Wildschafe. Ihren Ursprung hat die Art in Kleinasien, wo die Population unterdessen zu erlöschen droht. Der größte Teil des weltweiten Bestandes lebt außerhalb dieser Regionen. In Deutschland alleine schätzungsweise 15.000 – 20.000 Stück. Die hiesigen Vorkommen stammen ursprünglich von Wildfängen zum Beginn des 20. Jahrhunderts von den Inseln Korsica und Sardinien. Da die Bestände dort mittlerweile als stark gefährdet gelten, trägt Deutschland zur Sicherung dieses Wildschafes große Verantwortung. Dem dient auch die Unterstellung des Muffelwildes unter das Jagdrecht mit seiner Hegepflicht.
Das Brandenburgische Jagdgesetz in seiner bisherigen Fassung hat sich – zumindest bis zur Etablierung des nicht dem Jagdrecht unterliegenden Wolfes - als geeigneter Rechtsrahmen erwiesen, der Artenschutz-Verantwortung gegenüber dem Muffelwild gerecht zu werden.
Die Streckenzahlen aus Brandenburg sind jedoch auch ein eindringlicher Beleg dafür, dass die Zahl der lokalen Verbreitungsgebiete drastisch abnimmt. Dies ist ursächlich auf die weitere Ausbreitung des Wolfes zurückzuführen. Aus dieser Sicht muss es Sorge bereiten, dass die Ausbreitung der osteuropäischen Wolfspopulation nachweislich dazu geführt hat, das regionale Muffelwildbestände Brandenburgs unterdessen als getilgt gelten müssen.
Mit dem Verschwinden von Muffelwildvorkommen ist immer auch ein Erlöschen eines Teils einer globalen Genreserve dieser Tierart zu beklagen.
Dieser Zusammenhang wurde im März 2020 durch eine im Agrarausschuss vorgetragene Position der Landesregierung negiert. Die Rolle des Muffelwildes wurde dabei einseitig auf das Schadenspotential in der Forstwirtschaft reduziert. Festzuhalten ist, dass Muffelwild
(siehe dazu Dr. Jörg Brauneis) beim Verbiss Seitentriebe bevorzugt und daher keine existenziellen Verbissschäden anrichtet. Rammschäden sind in Brandenburg von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung.(weiterlesen)


