Deutsches Jagdportal Jagdnachrichten
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Berühmter Förster verstorben
von Heinrich Höllerl 17. März 2022
Er war Vorbild für Generationen von engagierten Waldbauern, hat wie kaum ein anderer Naturschutz und Forstwirtschaft unter einen Hut gebracht und konnte durch seine charismatische Art unzähligen Menschen eine Idee vermitteln, wie wir mit unseren Wäldern in die Zukunft gehen können.
Er hat den größten Teil seines Lebens dem Schutz der Bergwälder gewidmet, gilt als der Gründervater des Nationalparks Berchtesgaden, und er hat vor allem unermüdlich dafür gekämpft, die Gemeinwohlleistungen des Waldes über die Einzelinteressen einiger weniger – vor allem der Trophäenjäger- zu stellen. Vor allem mit Letzterem hat er sich auch in einflussreichen Kreisen immer wieder Feinde gemacht.
Im Unterschied zu dem einen oder anderen modernem Medien-Förster konnte er in seinem beruflichen Wirken greifbare Beweise für seine -teilweise auch unbequemen- Thesen liefern. Eines seiner wichtigsten Mittel, um die langem Entwicklungszeiträume im Wald begreifbar zu machen, waren seine „Zeitsprung- Bilder“ – Fotoserien, bei denen er manchmal über viele Jahre immer wieder die selbe Perspektive in einem Wald aufgenommen hat.
Wer war unser berühmter Förster? (weiterlesen)

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Warum uns Sauen so faszinieren
Unser Autor Floris Weber schreibt über die Faszination einer hochinteressanten Wildart: Sauen. Warum wir die Bejagung so spannend finden, erklären wir im Folgenden.
Till Quante 16.3.2022
Der Zweidrittelmond steht silbrig am Himmel. Auf einmal erfasst mein Blick, der bislang gemütlich zwischen verschiedenen Richtungen hin- und herschwenkt, eine schwarze Masse am Rande der Buschkoppel vor meinem Sitz. Eine Sekunde des Schrecks durchfährt meinen Körper, dann geraten alle meine Sinne in höchste Alarmbereitschaft. Das Stück löst sich von der Waldkante, und nun ist ganz klar: eine starke Sau!
Im Eifer des Gefechts
Der Puls hämmert, das Blut brodelt, der Körper schüttelt sich. Nun bloß nichts verkehrt machen! Solche Momente dürften jedem passionierten Saujäger gut bekannt sein. Es sind diese wenigen Sekunden, für die wir im Vorfeld häufig viel Arbeit und Frustration in Kauf nehmen. Als begeisterte Schwarzwildjäger schlagen wir uns so manche Nacht um die Ohren und quälen uns übernächtigt durch den darauffolgenden Arbeitstag. Wir hetzen zwischen Tür und Angel noch einmal kurz ins Revier, um den Schlag abzufährten, an dem zuletzt ein so vielversprechendes Fährtenbild unsere Aufmerksamkeit erregte. (weiterlesen)

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Erichs Jagd-Wagen in altem Glanz
16.03.2022
Er besitzt den goldenen Mercedes von DDR-Chefunterhändler Wolfgang Vogel und den Olympia-Golf von Katharina Witt. Nun hat Gerrit Crummenerl nach 18 Jahren den Jagdwagen von Erich Honecker wieder aufgemöbelt. (weiterlesen)

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Rothirsch in Deutschland von Inzucht bedroht
16. März 2022 (DJV) Berlin
Forscher der Universität Göttingen haben knapp drei Dutzend Vorkommen untersucht. Größte Hindernisse für Genfluss sind Straßen, Siedlungen und rotwildfreie Gebiete. DJV fordert 50 Millionen Euro pro Jahr für Vernetzung von Lebensräumen.
Laut Wissenschaftlern ist der Inzuchtwert für den Rothirsch in Deutschland schlechter als auf der Insel Rum in Schottland.Laut Wissenschaftlern ist der Inzuchtwert für den Rothirsch in Deutschland schlechter als auf der Insel Rum in Schottland. (Quelle: Rolfes/DJV)
Forscherinnen und Forscher an der Universität Göttingen haben die genetische Vielfalt von 34 Rothirsch-Vorkommen in Deutschland untersucht und dafür 1.110 Proben ausgewertet. Erschreckendes Ergebnis der von Deutschem Jagdverband (DJV), Landesjagdverband Sachsen-Anhalt und weiteren Verbänden geförderten Studie: Nur zwei Vorkommen erreichen eine genetisch-effektive Populationsgröße von mehr als 500 Tieren, die langfristig vor Inzucht schützt. Fast alle an der Abteilung Wildtierwissenschaften untersuchten Vorkommen sind voneinander isoliert, der genetische Austausch zwischen den meisten Vorkommen ist sehr gering. Dementsprechend ist der ermittelte Inzuchtwert in den Vorkommen oftmals so hoch wie bei Verpaarungen zwischen Halbgeschwistern oder Eltern-Kind-Verpaarungen. Straßen, Siedlungen und behördlich verordnete rotwildfreie Gebiete sind Hauptursachen für fehlende Vernetzung der Rothirsch-Vorkommen. Die Folge: eine geringe genetische Vielfalt, die gravierende negative Auswirkungen auf die Fitness einzelner Tiere hat und somit auf die gesamte Population.
Unterkieferverkürzungen als direkte Folge der Inzucht in sehr isolierten Rotwild-Vorkommen sind laut DJV bereits jetzt aus Schleswig-Holstein und Hessen bekannt. „Wir fordern die Politik auf, das zehn Jahre alte Bundesprogramm Wiedervernetzung endlich mit Leben zu füllen. Im Haushaltsplan des Bundesverkehrsministeriums müssen mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr dafür eingestellt werden“, so DJV-Präsidiumsmitglied Professor Jürgen Ellenberger. Es brauche mindestens 10 Querungshilfen pro Jahr über bestehende Verkehrswege, um Lebensräume für Rothirsch, Luchs oder Wildkatze wieder zu vernetzen. Zudem müssen laut DJV Wanderkorridore langfristig vor Bebauung bewahrt werden. (weiterlesen)

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Landkreis Schwandorf: Fischotter-Urteil schlägt hohe Wellen
Das Verwaltungsgericht verbietet das Töten der Tiere. Die Schäden überschreiten die Millionengrenze, sagen die Teichwirte.
Von Edgar Pielmeier 15.3.2022
WERNBERG-KÖBLITZ.Die bei solchen Versammlungen normalerweise im Mittelpunkt stehenden Themen wie Rechenschaftsbericht, Entlastung des Vorstands, Neuwahlen wurden bei der Teichgenossenschaft in Rekordzeit abgearbeitet. Neuer Vorsitzender ist der „Alte“, der Landtagsabgeordnete Alexander Flierl. Zweiter Vorsitzender wurde Franz Kühn, und zum Dritten Vorsitzenden wurde Christian Grasse gewählt. Die Kasse der Genossenschaft stimmt. Das Gesamtvermögen beträgt rund 96.000 Euro.
Hauptfigur des Abends war der Fischotter als Feind der Teichwirte. Ein Urteil des Verwaltungsgerichts Regensburg vom letzten Jahr, das das Töten von Fischottern auch in begründeten Ausnahmefällen untersagte, schlug bei den Teichwirten hohe Wellen. Geklagt hatten der Bund Naturschutz und die Aktion Fischotterschutz, da es naturschutzrechtlich verboten ist, Tieren einer besonders geschützten Art wie dem Fischotter nachzustellen. (weiterlesen)

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Wirbel um Sau Putin - Sogar Kabarettist Ringlstetter sucht Namen für Keiler
Brigitte Gschwendtner 15.03.2022
"Kleine Sauerei-Umschau“ in der BR-Late-Night-Show: Der Namensvorschlag Gerhard Schröder kam bei Hannes Ringlstetter sehr gut an. (Foto: BR/Screenshot/Repro Hof)
Hannes Ringlstetter schlägt vor, die Sau Putin künftig Schröder zu nennen. Eckard Mickisch vom Wildpark Mehlmeisel möchte das Tier umtaufen.
Dieser armen Sau wollen viele helfen: Die Resonanz auf die Suche nach einem neuen Namen für das Wildschwein Putin aus Mehlmeisel ist riesig. Aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine will Wildpark-Besitzer Eckard Mickisch sein Tier umbenennen. Also ruft der Parkchef auf seiner Homepage dazu auf, sich „an der ersten Namensänderung in der Geschichte des Wildparks“ zu beteiligen. Demjenigen, dessen Vorschlag angenommen wird, winke ein Tag als Begleitung der Tierpfleger hinter den Kulissen. (weiterlesen)

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Rehwild: Hier dürfen Böcke und Schmalrehe im April bejagt werden
Kathrin Führes
15.03.2022
Traditionell beginnt die Jagdzeit auf Rehwild am 1. Mai. Doch in einigen Bundesländern darf schon früher Strecke gemacht werden…
Für viele Jäger beginnt die Bockjagd traditionell am 1. Mai. Doch in einigen Bundesländern dürfen Rehböcke und Schmalrehe bereits im April bejagt werden. Befürworter begründen dies mit der extrem hohen Aktivität des Rehwilds im April. Im Verlauf des Mais nimmt die Aktivität dann bereits deutlich ab, ehe sie im Juni nur noch leicht über dem Niveau der Wintermonate liegt und somit die Bejagung erschwert. Ein weiterer Vorteil: Schmalrehe stehen häufig noch in lockeren Sprüngen mit Geißen zusammen oder ziehen gemeinsam mit ihren Geschwistern umher, was das Ansprechen deutlich erleichtert. Zudem spielt das frühere Verfärben der Schmalrehe gegenüber mehrjährigen Stücken sowie die Tatsache, dass die meisten Geißen noch nicht gesetzt haben dem Jäger beim Ansprechen in die Karten. (weiterlesen)

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Waldbesitzer muss für Ablehnung der Jagd plausible Gründe haben
15.03.2022 Waldbesitzer muss für Ablehnung der Jagd plausible Gründe haben
Leipzig (jur). Wollen Eigentümer aus Tierschutzgründen auf ihrem Waldgrundstück eine Jagd auf Reh, Wildschwein und Co. unterbinden, müssen sie objektive und nachvollziehbare Umstände für ihre Gewissensentscheidung vorbringen. Allein der Hinweis auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur „ethischen Jagdgegnerschaft“ reicht nicht aus, entschied das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in einem kürzlich veröffentlichten Urteil vom 11. November 2021 (Az.: 3 C 16.20). Allerdings müssten sie weder ihre Gründe so umfassend darlegen wie bei einer Kriegsdienstverweigerung, noch könnten sich nur Vegetarier auf einen Gewissenskonflikt bei der Jagdausübung berufen.
Konkret ging es um eine aus Franken stammende Eigentümerin mehrerer Waldgrundstücke, die aus ethischen Gründen eine Jagd auf ihrem Grund und Boden ablehnte. Nach dem Bundesjagdgesetz gehören Eigentümer von weniger als 75 Hektar großen Flächen automatisch einer Jagdgenossenschaft an, die eine Bejagung auf ihren Flächen grundsätzlich dulden müssen. Lehnt ein Eigentümer die Jagd aus ethischen Gründen glaubhaft ab, kann das Grundstück aber „befriedet“ und die Bejagung des Wilds unterbunden werden.
Hier hatte die Eigentümerin die Befriedung ihrer Grundstücke beantragt. Sie verwies auf die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom 26. Juni 2012, nach der Eigentümer aus Gewissensgründen die Jagd auf ihren Flächen nicht zulassen müssen (Az.: 9300/07; JurAgentur-Meldung vom Urteilstag). (weiterlesen)

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Wie gefährlich sind Zecken?
von Carolin Föste
13.3.2022
Für Forstleute, aber auch Privatpersonen stellen Zecken eine immer größere Gefahr dar. Sie sind auf dem eigenen Rasen, in Parks und schließlich in Wäldern unterwegs, wie eine unangenehme Begleiterscheinung der Natur. Die kleinen Spinnentiere werden oft übersehen, können jedoch gefährliche Krankheiten wie die Frühsommer-Meningitis (FSME) oder Borreliose übertragen. War die Gefahr der Ansteckung früher noch in weiten Teilen Deutschlands ungefährlich, steigt sie in Folge der milden Winter und warmen Sommer immer weiter an – die Verbreitungsgebiete weiten sich aus und neue Zeckenarten kommen hinzu. Wir haben hier die wichtigsten Infos einmal für Sie zusammengestellt.
Was ist eine Zecke?
Zecken zählen zur Klasse der Spinnentiere und zur Unterklasse der Milben. Erkennbar ist dies an den acht Beinen erwachsener Zecken. Die Zecke ist ein hochspezialisiertes Tier, das durch Körperbau und Verhalten hervorragend an seine Umwelt angepasst ist. Sie ist ein Parasit und benötigt – ähnlich wie die Stechmücke – einen Wirt, also andere Lebewesen. Sie ernähren sich von deren Blut.
Welche Zecken kommen in Deutschland vor?
Die Universität Hohenheim berichtet, dass besonders die Zeckenarten Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) und die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) in Deutschland weit verbreitet und potenzielle Krankheitsüberträger sind. Aber auch tropische Zeckenarten seien bereits über Zugvögel nach Deutschland gekommen und auf dem Vormarsch. Tropenzecken können die Krankheit Zecken-Fleckfieber übertragen – inwieweit sich die Zecken hier etablieren werden und damit eine Gefahr darstellen, sei von den klimatischen Bedingungen der nächsten Jahre abhängig.
Beißt oder sticht die Zecke? (weiterlesen)

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Die Gams im Visier
9. März 2022
Der Verein "Wildes Bayern" liefert sich einen erbitterten Rechtsstreit mit dem Nationalpark Berchtesgaden und dessen Chef Roland Baier.
Von Christian Sebald
Es ist jetzt ein gutes Jahr her, da hat die Wildbiologin und Vorsitzende des Vereins "Wildes Bayern", Christine Miller, im Internet zwei Aussagen über den Umgang des Nationalparks Berchtesgaden mit den Gämsen in dem Schutzgebiet veröffentlicht. "Nationalpark erlegt in der Schonzeit Gämsen (...)", lautete die eine, "der Nationalpark Berchtesgaden erlegt nicht nur fleißig Gams (...), er erlegt sie auch noch am liebsten während der Schonzeit", die andere. Den Chef des Nationalparks, Roland Baier, haben die beiden Aussagen sehr in Rage gebracht. Der Grund: Aus seiner Sicht sind sie schlicht und einfach falsch. Zudem erweckten sie den Eindruck, im Nationalpark würden gravierende Verstöße gegen das Jagdgesetz begangen und zwar unter seiner Verantwortung.
Deshalb nahm Baier die Aussagen nicht hin: Der Nationalpark-Chef hat den Verein "Wildes Bayern" und dessen Vorsitzende Miller postwendend abgemahnt und aufgefordert, diese zu unterlassen. Inzwischen hat der Nationalpark-Chef drei Mal vor Gericht recht bekommen - zuletzt erneut vor dem Landgericht Traunstein. Aber Miller gibt nicht auf. "Wir haben bereits Berufung eingelegt", sagt sie. "Für uns steht nach wie vor außer Zweifel, dass der Leiter des Nationalparks dem Verein Wildes Bayern keinen Maulkorb verpassen kann." Für Baier indes ist der Richterspruch eine große Genugtuung. Zeige er doch einmal mehr, "dass man sich als Behördenleiter erfolgreich gegen ehrverletzende Äußerungen wehren kann". Er wirft dem Verein "Wildes Bayern" vor, "trotz wiederholter Belehrung von Gerichten uneinsichtig an den unwahren und rechtswidrigen Behauptungen festzuhalten." (weiterlesen)


