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Kommentar: Wölfe außer Kontrolle?
Die Rückkehr der Wölfe in Deutschland ist dynamischer geworden. Mit derzeit 157 Rudeln in Deutschland steigt auch die Bedrohung. Nun sind konsequentes Management und Regulation gefragt.
25.01.2022
von Rebecca Kopf
Rund 150 Jahre lang galt der Wolf hierzulande als ausgerottet. Als das erste frei lebende Rudel im Jahr 2000 in Sachsen bestätigt wurde, feierten Artenschützer ein tierisches Comeback. Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland war eine Sensation. Zwei Jahrzehnte später ist die Frage: Sind die Wölfe in Deutschland außer Kontrolle?
Zunehmende Bedrohung
Bei einer jährlichen Vermehrungsrate von 30% gewinnt die Wiederbesiedlung durch Wölfe an Dynamik. Mittlerweile gibt es in Deutschland 157 Rudel. Dass die Rückkehr der Wölfe nicht nur durchweg erfreulich, sondern riskant ist, zeigt unser Einblick (Beiträge s.u.). Wo Wölfe sich in neuen Territorien etablieren, nehmen die wolfsverursachten Schäden zu. Waren es im Jahr 2016 rund 1000 Nutztierschäden sind es fünf Jahre später 4000. Für Schaf-, Rinder- und Pferdehalter stellen Wölfe eine zunehmende existenzbedrohende Gefahr dar. Sie sind es, die mit dem Anblick ihrer im wahrsten Wortsinne vom Wolf zerfetzten Vierbeiner fertig werden müssen. Die Bilder verschwinden nicht mehr aus dem Kopf. Hinzu kommt die ständige Angst, dass es wieder passiert. Das ist ein starker psychischer Druck. (weiterlesen)

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Ausbau der Windenergie: „Wie verrückt ist das denn?“
24.1.2022
Bundeslandwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kündigte an, die Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen als „Lastesel“ der Energiewende zu vereinfachen. WILD UND HUND sprach mit Prof. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, über die Auswirkungen der Pläne und das Schweigen des Umweltschutzes.
WuH: Wie bewerten Sie Herrn Habecks Ankündigung, den Artenschutz dem Ausbau der Windkraft unterzuordnen und diese mit aller Kraft zu betreiben?
Prof. Klaus Hackländer: Dass wir die Energiewende brauchen, steht außer Zweifel. Die Frage ist aber, ob das alleinige Heil in der Windkraft liegt, wie Herr Habeck das propagiert. Die Frage ist übrigens nicht einmal, ob wir 2, 3 oder 5 % unserer Fläche für Windkraft einsetzen. Vielleicht müssen wir das. Sondern die Frage ist, wo die Windräder stehen. Wir haben 2 große Krisen: Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise. Die dürfen wir nicht gegeneinander ausspielen, sondern wir müssen die Gegenmaßnahmen in Einklang bringen. Trotz der prekären Situation finde ich die Hauruck-Manier, mit der Herr Habeck hier vorgeht, für einen Minister unangebracht. Man kann nicht einfach den Artenschutz als Rechtsgut aufweichen – das ist EU-Recht – und ihn dem Klimaschutz unterordnen. Dementsprechend haben wir auch reagiert und Briefe nicht nur an Herrn Habeck, sondern auch an das Landwirtschafts- bzw. Umweltministerium geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Lemke (Bundesumweltministerin/Grüne, Anm. d. Red.) über Herrn Habecks Vorgehen glücklich ist. Die anderen NGOs waren bisher aber auffällig ruhig …
WuH: Sind andere Umweltverbände wie z. B. BUND oder gerade NABU, die sich ja früher Meriten um den Vogelschutz erworben haben, vielleicht durch ihre politische Nähe zu den Grünen in dieser Frage kompromittiert und wagen sich darum nicht aus der Deckung?
Prof. Klaus Hackländer: (weiterlesen)

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Hege in der Genossenschaftsjagd versus Wildtiermanagement im Forst – Ein Besuch im Försterparadies
Immer wieder flammen sie in den sozialen Medien des Internets zwischen Jägern und Förstern auf: Die ideologisch verbohrten Gegensätze von Hege und Wildtiermanagement, wobei es immer wieder überwiegend die Jäger von Genossenschaftsjagden sind, die die Förster aus den Privat- und Landesforsten des sinnlosen Reduzierens der Schalenwildbestände bezichtigen.
Doch ohne eine genaue differenzierte wildbiologische Betrachtungsweise der beiden sehr unterschiedlichen Biotope, in denen diese beiden Jägergruppen zur Jagd gehen, kommt man hier nicht weiter. Viel zu unterschiedlich sind die Erfahrungen, die Förster als Waldbewirtschafter einerseits und Jäger in der Freizeit ohne Bezug zum Wald andererseits haben.
Auf einen wildbiologischen Rundgang durch zwei sehr unterschiedliche Biotope einer Genossenschaftsjagd und der Jagdfläche eines Landesforstbetriebes, die ich bei meinen täglichen Wanderungen durchstreife, möchte ich Euch heute mitnehmen.
Um meine notwendige Fitness auch im Alter zu erhalten und weil ich kaum einen Tag ohne meinen geliebten Wald auskomme, unternehme ich täglich 5-7 Kilometer lange Wanderungen, auch an Regentagen. Um diese überhaupt absolvieren zu können, verlasse ich schon nach 2 Kilometer die Flur der Genossenschaftsjagd, in der ich wohne und ich laufe dann viele Kilometer durch den die Gemeinde umgebenden Wald des Hessenforst.
Schnellen Schrittes durch die Agrarwüste

Der Unterschied kann kaum polarisierender sein: Aus der Agrarwüste des genossenschaftlichen Jagdbezirks hinein in den Wald des Hessenforst: Die gesamte Fläche besteht aus Deckung durch Naturverjüngung und Nahrung durch Pflanzenvielfalt. Hier fühlt sich unser Wild wohl.
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Erbitterter Streit: Grausam oder sinnvoll: Muss sich die Jagd in Deutschland verändern?
Tierschützer wollen die Jagd am liebsten direkt verbieten, Jäger pochen auf ihren Beitrag zum Natur- und Tierschutz. Wie schlimm ist Jagen wirklich? Eine Bestandsaufnahme.
von Heike Wells 20.1.2022
Tierschützer wollen die Jagd am liebsten direkt verbieten, Jäger pochen auf ihren Beitrag zum Natur- und Tierschutz. Wie schlimm ist Jagen wirklich? Eine Bestandsaufnahme.
Durch das Unterholz streifen knapp ein Dutzend Treiber in neonfarbenen Westen, sie machen Lärm, scheuen das Wild auf. Am Rand des Waldgebietes stehen die Jäger in Position, warten darauf, Reh oder Damwild schießen zu können. Es ist Saison der Treibjagden, die derzeit in ganz Norddeutschland stattfinden – noch bis Ende Januar. Ausschließlich um sich und die Seinen zu ernähren, geht allerdings heutzutage wohl niemand mehr auf die Jagd– jedenfalls hierzulande. Aber warum dann? Und ist die Jagd auf Wildschweine und Wasservögel, auf Rehe, Hirsche und andere noch zeitgemäß?
Genau darüber gehen die Meinungen stark auseinander, insbesondere zwischen der Jägerschaft und vielen Tierschützern. Und in der jüngeren Vergangenheit bot die Absicht der vorherigen Bundesregierung, das Bundesjagdgesetz zu novellieren, Anlass zum erneuten Schlagabtausch. So warf der Deutsche Tierschutzbund in seinem Magazin „Du und das Tier“ unter dem Titel „Ohne vernünftigen Grund erbarmungslos gejagt“ der Jägerschaft vor, „unter dem Deckmantel der Liebe zur Natur“ in Deutschland pro Jahr mehr als vier Millionen Wildtiere zu töten, „in nicht unbeträchtlicher Zahl auf grausame Art und Weise“.
Tierschutzbund und Jagdverband streiten erbittert (weiterlesen)

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Job des Tages: Deutsche Jagdverband sucht einen Online-Redakteur (m/w/d) in Berlin
21.01.2022 Der Deutsche Jagdverband, der als bundesweite Dachorganisation rund 250.000 Jäger vertritt, möchte sich in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verstärken. In Berlin wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt daher ein Online-Redakteur (m/w/d) gesucht.
Wer künftig die Stelle erhält, wird eine zentrale Position in der Pressestelle übernehmen - als Teil eines fünfköpfigen Teams. Zentralen Aufgaben sind die Pflege und Weiterentwicklung der Social-Media-Kanäle, der Website und des Intranets sowie die Konzeption und Planung unterschiedlicher Maßnahmen.
Konkret wird man unter anderem auch Online-Events, Messeauftritte, Tagungen, Fortbildungen und Kampagnen entwickeln und betreuen. Mitarbeit an allen Verbandspublikationen wird erwartet. Für den wöchentlichen Newsletter übernimmt man die Redaktionsverantwortung. (weiterlesen)

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Peta fordert das Verbot der Fuchsjagd für Deutschland
Nachdem eine Bonner Studentenverbindung zur Fuchsjagd eingeladen hat, fordert Peta nun das Verbot der Fuchsjagd in Deutschland.
Jon Nitz 19.1.2022
Die Tierrechtsorganisation Peta fordert ein deutschlandweites Verbot der Fuchsjagd. Als Anlass für diese Forderung nimmt die Organisation eine angesetzt Fuchsjagd der Studentenverbindung Hubertia aus Bonn. Die Jagd in Bornheim-Sechtem wird nun genutzt, um für die Petition zu werben.
Petas Argument für das Verbot
Gemäß Peta gibt es für die Fuchsjagd „keinen Grund“, da es Füchse „nützliche Tiere“ sind. Die Füchse seien wichtiger Bestandteil des Ökosystems, da sie besonders kranke oder schwache Tiere abgreifen und selbst keine Krankheiten übertragen. Die Fachreferentin für Wildtiere bei Peta, Nadja Michler, sagt hierzu außerdem: „Viele Füchse sterben einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der grausamen Fallenjagd“. Des Weiteren bezieht man sich auf ein Verbot in Luxemburg, welches bisher keine Probleme erzeugt habe.
Bonner Jägerschaft zu einem Verbot der Fuchsjagd (weiterlesen)

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Für nachhaltige Waldverjüngung: Mit Drückjagd gegen zu viel Rehwild
Rehwild frisst gerne die jungen Triebe an kleinen Bäumen. Dieser Wildverbiss gefährdet den nachhaltigen Waldwuchs und die aufgrund des Klimawandels notwendige Waldverjüngung, weshalb der Wildbestand durch Jagd eingedämmt werden soll. Denn zu viel Rehwild gefährdet langfristig einen gesunden Wald, der sowieso mit Klimawandel und Trockenheit zu kämpfen hat. Aktuell gibt es laut Vegetationsgutachten zu viel Rehwild, das heißt, der Wald ist belastet. Um dem entgegenzuwirken setzen Jäger unter anderem die Drückjagd ein, auch Intervalljagd genannt. Wildbiologen sagen, dass diese Art der Jagd stressfreier für das Wild ist als herkömmliche Ansitzjagd. Wir waren bei einer Drückjagd im Staatsforst mit Treibern, Hundeführern und Jägern dabei und haben uns angeschaut, wie so eine Jagd abläuft.
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Praxisratgeber Waldumbau und Jagd
18.1.2022 Das FVA-Wildtierinstitut hat einen Praxis-Ratgeber herausgegeben, der ein konstruktiven Dialog zwischen Forstwirtschaft, Waldbesitz und Jagdausübungsberechtigten ermöglichen soll.
Der Praxis-Ratgeber Waldumbau und Jagd ist eine Einladung, sich dem komplexen Themenfeld rund um Waldumbau, Jagd und Wildverbiss ganzheitlich zu nähern und verschiedene Perspektiven zu betrachten. In kurzen, praxisnahen Kapiteln werden Hintergrundinformationen zur Rolle der Waldwirtschaft, der Jagd und dem Thema Kommunikation und Zusammenarbeit präsentiert. Die Leserinnen und Leser erhalten am Ende jedes Kapitels „Ratschläge“, wie diese Informationen praktisch umgesetzt werden können und wer die Verantwortung für die Umsetzung trägt. Der neue Ratgeber schafft damit eine wissensbasierte Grundlage für einen konstruktiven Dialog zwischen Waldbesitzenden, Waldbewirtschaftenden und Jagdausübungsberechtigten. (weiterlesen)
https://www.fva-bw.de/fileadmin/publikationen/sonstiges/2021_FVA_Praxis_Ratgeber_Waldumbau_Jagd.pdf

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Invasive Arten: Mehr als 100.000 Nutrias erlegt
Nutrias sind nun in ganz Deutschland verbreitet. Einen Beleg für die Ausbreitung der Biberratten liefert der aktuelle Wildjahresbericht.
18.01.2022
Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes wurden in der vergangenen Jagdsaison von April 2020 bis März 2021 zum ersten Mal mehr als 100.000 Nutrias erlegt, 57 Mal mehr als vor 20 Jahren. Für die starke Vermehrung nennt der Jagdverband vor allem zwei Gründe: Die Winter waren milder und die Tiere würden oft von Menschen gefüttert.
Vor fast 150 Jahren wurden Nutrias wegen ihres Pelzes aus Südamerika nach Deutschland geholt und auf Farmen gezüchtet. Nach Angaben des Jagdverbandes kommen sie mittlerweile überall in Deutschland vor, besonders aber im Nordwesten, und bedrohen dort das ökologische Gleichgewicht. (weiterlesen)

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Waffenrechtliche Bedürfnisgrenze für Jagdscheininhaber bei zehn Langwaffen?
Eine Besprechung der Entscheidung des Verwaltungsgericht Gießen vom 28. Oktober 2021.
Ausgangslage und Sachverhalt
Nach § 13 Abs. 1 und 2 WaffG wird ein waffenrechtliches Bedürfnis im Sinne des § 8 WaffG für den Erwerb und Besitz von Langwaffen und zwei Kurzwaffen bei Inhabern eines gültigen Jahresjagdscheines angenommen, wenn die zu erwerbende Schusswaffe nach dem Bundesjagdgesetz in der zum Zeitpunkt des Erwerbs geltenden Fassung nicht verboten ist. Dabei sind die sachlichen Verbote nach § 19 BJagdG als Maßstab heranzuziehen (Gade, WaffG §13 Rn. 17 ff.). Gemäß § 13 Abs. 3 WaffG bedürfen Inhaber eines gültigen Jahresjagdscheines zum Erwerb von Langwaffen keiner Erlaubnis; der Jagdscheininhaber hat lediglich binnen zwei Wochen nach Erwerb einer Langwaffe bei der zuständigen Behörde die Ausstellung einer Waffenbesitzkarte zu beantragen. Hieraus wurde bislang geschlussfolgert, dass der Erwerb und Besitz von Langwaffen keiner zahlenmäßigen Begrenzung unterliege. Allerdings hat sich in der Rechtsprechung zuletzt bereits abgezeichnet, dass auch für Langwaffen ein unbegrenztes „Sammeln“ oder „Horten“ zu jagdfremden Zwecken nicht mehr vom jagdlichen Bedürfnis umfasst ist (bspw. OVG Lüneburg, B. v. 04.10.2010 – 11 ME 344/10; vgl. bzgl. Sportschützen auch BVerwG, B. v. 19.09.2016 – 6 B 38.16 -, NVwZ-RR 2016, 957). (weiterlesen)


