Deutsches Jagdportal Jagdnachrichten
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Der Wolf ist zurück – und mit ihm ein tiefer gesellschaftlicher Konflikt.
58 Wolfsrudel leben inzwischen in Brandenburg – ein Erfolg für den Artenschutz, aber eine Belastung für viele Weidetierhalter. Schäfer Jens Kath steht zwischen den Fronten. Die Reportage begleitet ihn im Alltag, bei Diskussionen mit Wissenschaftlern und Politikern – und bei der vergeblichen Jagd auf einen sogenannten Problemwolf. Die rbb-Reporter Riccardo Wittig und Fred Pilarski erzählen von Ängsten, Tierverlusten und der Suche nach tragfähigen Lösungen. Eine dokumentarische Reise durch ein aufgeheiztes Thema – differenziert, emotional und nah dran.
Film von Riccardo Wittig und Fred Pilarski | Erstausstrahlung: 03.06.2025 / rbb (Video ansehen)

 
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Wie schießt man einen Wolf?
Von Pia Heinemann
1. Juni 2025
Künftig könnte das Raubtier in der EU leichter gejagt werden. Auch die neue Bundesregierung spricht sich dafür aus. Nun tobt eine Debatte, wie das gehen soll.
Viele Menschen sind beunruhigt, sogar traumatisiert. Weil sich der Wolf in ihrer Region ausbreitet und Aufnahmen der Raubtiere kursieren, auf denen sie durch Dörfer streifen. Oder weil die Wölfe blutige Überreste von Schafen, Ziegen oder Kälbchen auf Weiden hinterlassen.
Der Wolf und die Angst gehören wieder zu Deutschland. Seit die Mauer gefallen ist und sich im Jahr 2000 das erste Wolfsrudel in der Lausitz angesiedelt hat, hat die Art hierzulande ein beeindruckendes Revival erlebt. In Sachsen, Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und vereinzelt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hessen lebt Isegrim wieder. Mehr als 3300 Wölfe gibt es mittlerweile hierzulande, Artenschützer feiern dies als Erfolg. Doch da der Wolf ein großes Raubtier ist, und Deutschland eine dicht besiedelte, von Straßen und Schienen zerschnittene Kulturlandschaft voller Weiden und Felder ist, bleiben Konflikte nicht aus. In vielen anderen Ländern Europas sieht das nicht anders aus. Das EU-Parlament hat deshalb Anfang Mai den Schutzstatus des Raubtieres von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft. Noch ist der Weg zu einem leichteren Abschuss nicht frei – aber die neue Bundesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag bereits verkündet, „unverzüglich“ das nationale Recht anzupassen. Das Bundesnaturschutzgesetz soll verändert, der Wolf in das Bundesjagdgesetz überführt werden. Die Politik hat erkannt, dass der Wolf polarisiert, und will ihm nun an den Pelz. Doch wie das genau gehen soll, welches Konzept die Konflikte am effektivsten reduziert, darüber herrscht zwischen Landwirten, Politikern, Jägern, Naturschützern und Wissenschaft kein Konsens. (weiterlesen)

 
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Professionelle Jagd heißt heute: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe
23.5.2025
Wenn man fast ein halbes Jahrhundert schon zur Jagd geht, hat man einen guten Überblick über die Veränderung der Jagd in den letzten Jahrzehnten. Als ehemaliger Projektsteuerer kann ich es auch im Alter und bei der Jagd nicht lassen, Daten zu sammeln und diese dann zur Auswertung gegenüber zu stellen.
Nicht nur die Erfassung aller Abschüsse, die den Hochsitzen zugeordnet werden, um nach einigen Jahren eine Rangliste der ertragreichsten Ansitze und der vom Wild bevorzugten Revierteile zu ermitteln, gehört zum professionellen Jagdmanagement. Auch die Zuordnung der Abschüsse nach Erlegungsdaten ist elementar wichtig. Wer einmal weit über 100 Gehörne eines erfolgreichen Rehjägers erfasst hat, weiß, dass der erfolgreiche Jäger über 90 % seiner Rehböcke in seinem Leben in nur wenigen Wochen in der fast sechsmonatigen Jagdzeit des Jahres erlegt hat.
Doch im Zentrum eines modernen Jagdmanagements neben der Erfassung von Erlegungsdaten gehört die Berücksichtigung der Ruhe im Revier. Diese strenge Jagdruhe wird insbesondere dort wichtig, wo große Reviere in den letzten Jahrzehnten immer weiter geteilt wurden und somit viele Reviere kaum größer als 200 ha sind. (weiterlesen)

 
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Umweltminister wollen Jagd auf den Wolf eröffnen
16.05.2025
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer ausgesprochen.
Der Wolf soll ins Bundesjagdrecht aufgenommen werden, dafür haben sich einstimmig alle Umweltminister der Bundesländer auf der Umweltministerkonferenz in saarländischen Orscholz ausgesprochen, die heute nach drei Tagen zu Ende gegangen ist.
Der Wolf soll in Bundesjagdrecht
Die Abstimmung der Umweltminister zum Wolf fand nun statt, weil kürzlich auf EU-Ebene über den Schutzstatus des Wolfes neu debattiert wurde: Das EU-Parlament hatte am 8. Mai für die Absenkung des Schutzstatus von Wölfen in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gestimmt. Damit könnten Wölfe in der EU bald nur noch als „geschützt“ gelten und nicht mehr als „streng geschützt“, sobald auch der Rat zugestimmt hat. Dies gilt als Formsache. (weiterlesen)

 
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Rettung von Rehkitzen: Bund stockt Zuschüsse auf
Wegen der großen Nachfrage stellt der Bund mehr Geld für die Anschaffung von Drohnen zur Rehkitzrettung zur Verfügung.
Norbert Lehmann 12.05.2025
Das Bundeslandwirtschaftsministerium stockt die Mittel für den Kauf von Drohnen zur Rehkitzrettung auf. Wegen der hohen Nachfrage erhöht das Ministerium den Etat für die Anschaffung von Drohnen von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Euro. Das teilte das Ressort von Agrarminister Alois Rainer (CSU) heute mit. Nach Angaben des Ministeriums wurden bereits mehr als 350 Förderanträge gestellt. Die Aufstockung soll sicherstellen, dass alle Berechtigten gefördert werden können.
Drohnen retten Rehkitze
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Rainer sagte: „Jedes Jahr fallen Rehkitze und andere Wildtiere der Mahd zum Opfer – doch das muss nicht sein. Mit unserer Drohnenförderung ermöglichen wir effektive Hilfe.“ Rainer zeigte sich erfreut, dass das Förderprogramm so gut angenommen wird. (weiterlesen)

 
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Coburger Jäger kritisiert: Sind Hegeschauen esoterische Messen aus der Nazizeit?
Bastian Sünkel 08.05.2025x Sind die Jagdtreffen noch zeitgemäß? Nein, sagt Hubertus Habel, Jäger und Kulturwissenschaftler. Er spricht von pseudowissenschafltichen Knochenolympiaden. Der Jagdverband kontert.
Sind die Jäger in Bayern seit Jahrzehnten dazu verpflichtet, unter dem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft Hegeschauen abzuhalten? Ein archaisches Stück Knochenschau jährlich zu wiederholen? Diese Ansicht vertritt, knapp zusammengefasst, Hubertus Habel, Jäger, Kulturwissenschaftler und ehemaliger Heimatpfleger der Stadt Coburg.
Sein direkter Widersprecher ist der Präsident des Bayerischen Jagdverbands (BJV), Ernst Weidenbusch, der in München sitzt und, ebenso kurz gefasst, Kritiker wie Habel als Teil einer Splittergruppe bezeichnet. Seiner Meinung nach gibt es nur einen Grund gegen Hegeschauen vorzugehen: Die kritischen Jäger wollten ihre schlechten Abschusszahlen vertuschen. (weiterlesen)

 
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Die Jäger können ihre Gewehre im Schrank lassen
Ein Kommentar von Petra Ahne
08.05.2025
Der Wolf ist nicht mehr streng geschützt, dann darf er also geschossen werden? So einfach ist das nicht.
Nach der Abstimmung im EU-Parlament konnte der Eindruck entstehen, dass die Jäger schon mal ihre Gewehre zücken können, die Jagd auf den Wolf quasi eröffnet ist. So einfach ist es aber nicht. Dass die Parlamentarier dafür votierten, den Schutzstatus des Beutegreifers zu senken, ermöglicht zunächst nur, was das Votum der Berner Konvention im Dezember, ihn von einer „streng geschützten“ zu einer „geschützten“ Art zu machen, schon eingeleitet hat: Der Wolf kann von Anhang 4 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, die in der EU den Rahmen für den Artenschutz setzt, in Anhang 5 geschoben werden. Während die in Anhang 4 gelisteten Arten weder gefangen, gestört noch getötet werden dürfen, müssen die in Anhang 5 nur „vor unkontrollierter Entnahme“ geschützt werden.
Das heißt allerdings nicht, dass somit überall in der EU kontrolliert entnommen, also geschossen werden kann. Die Länder müssen den größeren Spielraum im Umgang mit dem Wolf, den sie bekommen, jeweils noch in nationales Recht umwandeln. Nicht wenige werden das tun, denn hinter der Herabstufung des Schutzstatus steckt der politische Wille vor allem konservativer Parteien, den Abschuss von Wölfen zu erleichtern.
Der Koalitionsvertrag will die sofortige Aufnahme ins Jagdrecht (weiterlesen)

 
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2. Mai 2025
AfD-Mitgliedschaft – und die waffenrechtliche Zuverlässigkeit
Mitgliedern und Unterstützern der AfD Sachsen-Anhalt fehlt die für waffenrechtliche Erlaubnisse erforderliche Zuverlässigkeit.
Mit dieser Begründung hat das Verwaltungsgericht Magdeburg aktuell die Klagen zweier Mitglieder der AfD Sachsen-Anhalt sowie eines ehemaligen Mitglieds der AfD Sachsen-Anhalt gegen den Widerruf waffenrechtlicher Erlaubnisse abgewiesen. Das Verwaltungsgericht ist zu dem Schluss gelangt, dass den Klägern die waffenrechtliche Zuverlässigkeit fehle, da sie Mitglieder der AfD Sachsen-Anhalt seien bzw. die AfD Sachsen-Anhalt unterstützt hätten.
Die AfD Sachsen-Anhalt sei eine Vereinigung, die gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gerichtete Bestrebungen verfolge. Aus den Unterlagen der Verfassungsschutzbehörde des Landes Sachsen-Anhalt zur Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung, welche die Materialsammlung einer Vielzahl an Zitaten von u.a. Vorstandsmitgliedern der AfD Sachsen-Anhalt, Landtags- und Bundestagsabgeordneten der AfD Sachsen-Anhalt sowie einzelnen Gebietsverbänden der AfD Sachsen-Anhalt enthalte, werde in einer Gesamtschau deutlich, dass die AfD Sachsen-Anhalt nach außen eine kämpferisch-aggressive Haltung gegenüber den elementaren Grundsätzen der Verfassung einnehme. (weiterlesen)

 
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Wellershoff rechnet ab: Warum der DJV für uns keine Zukunft hat
Zitat aus dem Interview:
"Ich will Hartwig nichts Böses, aber er ist mit dem Scheitern der Fellwechsel GmbH für das größte finanzielle Desaster, was der DJV je hingelegt hat, verantwortlich. Und jetzt soll er als fast Achtzigjähriger für die DJV Service GmbH zuständig sein? Da kann ich nur sagen, Freunde der Sonne, das ist nicht mein Verband. Das geht gar nicht. Aber es ist ja nicht nur das, es tobt gerade eine Compliance Diskussion, weil der Verband es offensichtlich verschlafen hat, in welchen Zeiten und in welcher Gesellschaft wir uns mittlerweile bewegen. Es kann doch nicht sein, dass der DJV keine Compliance-Richtlinie hat und man mit Rücktritt droht, wenn so etwas eingeführt wird. Das ist doch krank. Und da sage ich ganz deutlich, jeder Euro, den wir in diesen Quatsch investieren, ist rausgeschmissenes Geld. Das ist meine Erkenntnis. Aktuelles Beispiel: Die Huntwerk-Kampagne, die niemand kennt. Ein Film ist schlechter als der andere. Und auch beim Waffenrecht hat man schlicht und ergreifend nichts auf die Kette bekommen. Denn ganz ehrlich, den DJV braucht man für zwei Dinge. Für das Waffengesetz und die Jagdausbildung. Und beide Themen werden verschlafen und gehen komplett unter."
Dr. Dirk-Henner Wellershoff will seine dritte Amtszeit als LJVB-Präsident antreten. Mit uns hat er nicht nur über die Arbeit im Land, sondern auch über das Verhältnis zum Deutschen Jagdverband gesprochen.
PIRSCH: Herr Wellershoff, Sie bewerben sich um Ihre dritte Amtszeit. Mit welchen Gefühlen schauen Sie denn auf die aktuelle Amtszeit zurück?
Dirk-Henner Wellershoff: Die letzte Amtszeit war ja, relativ bekannt, geprägt durch den Kampf gegen den grünen Minister, der uns mit drei Vollgesetzen nerven beziehungsweise die Jagd an den Abgrund führen wollte. Und das haben wir verhindert, deshalb bin ich grade komfortabel unterwegs. Wir freuen uns über die Landtagswahl. Wir freuen uns darüber, dass die Grünen nicht in den Landtag gekommen sind und für ihre schlechte Politik abgestraft wurden. Und jetzt haben wir ja mit Hanka Mittelstädt und Gregor Beyer zwei politisch Verantwortliche für den Jagdbereich, mit denen ich seit Jahren befreundet bin. Und ich hoffe, dass wir mit den beiden gute Regeln für uns Jäger finden werden.
PIRSCH: Gibt es also schon einen Austausch zwischen Ministerium und Jagdverband?
Wellershoff: Einen Austausch gibt es, aber man darf sich da selber auch nicht zu wichtig nehmen. (weiterlesen)

 
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Jetzt könnte es schnell gehen - EU-Länder stimmen für leichtere Jagd auf Wölfe
Um die Wolfsbejagung zu erleichtern, wollen auch die EU-Mitgliedstaaten den Schutzstatus der Beutegreifer herabsetzen. Für Landwirte könnte es nun schnelle Hilfe geben.
16.4.2025
Die EU-Mitgliedsstaaten wollen den Schutzstatus des Wolfes im EU-Recht herabsetzen. Mit dem Votum der EU-Botschafter im Ausschuss der Ständigen Vertreter folgen die EU-Länder einem Vorschlag der EU-Kommission.
Das will die EU-Kommission beim Wolf
Die hatte Anfang März vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes in der Flora-Faune-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herabzustufen. Dies ist notwendig, um die EU-Gesetzgebung an die aktualisierte Berner Konvention anzupassen, die seit dem 7. März 2025 in Kraft ist.
Wolfsbejagung: Mehr Freiheiten für die EU-Länder
Mit der Änderung der FFH-Richtlinie sollen die 27 EU-Mitgliedstaaten mehr Flexibilität im Wolfsmanagement bekommen. Unter anderem könnten sie Abschüsse leichter genehmigen oder den Wolf ins Jagdrecht aufnehmen.x (weiterlesen)

 
					
