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17.06.2024

Anlass zu diesem Artikel war der Bericht in der Jagdzeitschrift  Der Überäufer 04/2023 und dort der Artikel: " Das Mehr an Wölfen".

Kernaussage: Es gibt berechnet mehr Wölfe, da die Jagdstrecke an Schalenwild in Brandenburg abnimmt. Der Wolf frisst quasi soviel Wild auf, sodass es der Jäger nicht mehr erlegen kann. Tot ist tot.

Ich fand zunächst das ganze als ein interessantes Zahlenspiel, dem ich auch gedanklich gefolgt bin. Rehwildstrecke 2014/15 ca. 70.000 Tiere; 2022/23 nur noch 48.772 Rehe. Damwild und Rotwild ähnlicher Rückgang.

Für die abnehmende Jagdstrecke an Schalenwild muss es einen Grund geben. Klassische traditionelle Jäger-Logik. Die Strecke nimmt ab, also gibt es weniger Wild. Der Grund: viele Wölfe

Dann habe ich mir die Wildunfallstatistik von Brandenburg angeschaut.

Nach der Wildunfallstatistik könnte man zur Erkenntnis gelangen, dass es mindestens gleich viel, wenn nicht sogar mehr Wild geworden ist. Mehr Wildunfälle bedeutet mehr Wildbestand. Oder treibt der Wolf das Wild vermehrt auf die Straßen?

Die Wildunfälle bei Rehwild in 2022/23 sind auf gleichem Niveau 1450 wie in 2014/15, Damwild ist von 230 auf 400 angestiegen, Rotwild 240 auf 310. (Quelle DJV).

Wie passt dieser Anstieg von Wildunfällen in das Modell der oben beschriebenen klassischen Jägerlogik?

Das Wild ist noch da und es ist sogar mehr geworden! (wenn man annimmt, dass immer prozentual gleich viel Wild vom Bestand einem Verkehrsunfall zum Opfer fallen)

Auch wenn die Streckenmeldung in Brandenburg nach vorherrschender Logik (Zuwachs abschöpfen) einen abnehmenden Wildbestand suggerieren. Sie zeigen lediglich, dass die Jäger weniger Tiere erlegt haben. Unterstellt man weiterhin insgesamt mindestens den Gleichen Zeitaufwand aller Jäger (eher mehr da es mehr Jäger gibt) bedeutet das, dass wesentlich mehr Zeit erforderlich war, um 1 Tier zu erlegen. Es ist viel schwieriger geworden, in Wolfsgebieten Schalenwild zu erlegen. Ist das nicht der Grund für die abnehmende Wildstrecke!?

Und im Übrigen bestimmt das Nahrungsangebot die Grössse einer Raubwild-Population. – habe ich mal im Biologieuntericht gehört. (viele Rehe = viele Wölfe ?)

Damit taugt der Wolf auch nicht als Heilsbringer für die Naturverjüngung im Wald .

Der Wolf verschlimmert die Situation sogar, da er das Schalenwild (außer Muffel) nicht ausrotten wird, es heimlicher macht und es somit noch schwerer zu bejagen ist.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen, dass insbesondere das Rehwild in Wolfsgebieten wesentlich heimlicher, ja fast unsichtbar wird und ohne Wärmebild, Nachtsicht und Drohnen kaum noch zu entdecken und dann zu beobachten ( mit 30 facher Vergrösserung auf > 250m) und damit zu bejagen ist.

Und nun zur eigentlichen Botschaft in dem Artikel – Das Mehr an Wölfen.

Sind es zu viele Wölfe? Es kommt darauf an.

Nein´, für einen Stadtmenschen der regelmäßig sein Geld bekommt, im trockenen und wohltemperierten Büro sitzt und für den „draußen“ die Natur (Wald, Wiese, Acker) ein Freizeit-und Erlebnisraum ist.

Ja, für viele der Landbewohner die artgerecht Tiere im Freien halten, vom Land leben, Deiche schützen, deren Kinder lange Strecken zu Fuss oder mit dem Fahrrad durch die Natur müssen. (ÖPNV gibt´s nicht, nur Mama Taxi)

Und wie viele Wölfe sind es denn eigentlich?  Offiziell, geschätzt oder gefühlt. (zwischen 1331 (2022/23) und ca. 3.000 oder noch mehr?). Und sind es reinrassige Wölfe oder Hybriden? Und woher kommt die Messlatte was reinrassig ist?

Dem gerissenen, verendeten Tieren (sowohl Wild als auch Nutztieren) dürfte diese Unterscheidung sehr akademisch vorkommen, tot ist tot.

Also vorhandene Daten ideologie- und vorurteilsfrei bewerten und weiteres  solides und verlässliches Zahlenmaterial erarbeiten !!! (Moderne Technik machts möglich)

Aber was man heute schon sicher weiss. Der Wolf richtet (egal wie viele es nun sind) trotz „Schutzmaßnahmen“ erheblichen Schaden an (nicht nur wirtschaftlich).

Und der Wolf ist sehr lernfähig.

Und wenn er lernt, sich von Menschen und Nutztieren fernzuhalten, weil die Nähe zu Zweibeinern, menschlichen Siedlungen, Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden tödlich für ihn endet, wird er sich fernhalten. (Tote Wölfe geben ihre Genetik/Verhalten –  Nutztiere sind Nahrung- nicht weiter und die überlebenden geben ihre  Erfahrung (halte dich von Nutztieren und Menschen fern) weiter.

Nicht ohne Grund ist der Wolf in unsere Region fast ausgerottet worden. Als Nahrungskonkurrent für unsere Vorfahren war für den Wolf bei einer hungernden Bevölkerung kein Platz in unsere Kulturlandschaft. Das war Konsens.

Wenn heute Konsens (?) ist, dass der Wolf frei in unserer Kulturlandschaft leben soll, müssen wir ehrlich über die Konsequenzen reden und auf solider Zahlen-/Faktenbasis  Entscheidungen treffen.

P.S: Ich würde es begrüssen wenn jeder der mitredet/entscheidet sich einmal ein Massaker durch Wolfsrisse persönlich angeschaut hat und/oder einem Wolfsrudel in freier Wildbahn begegnet ist.

Name und e-mail Adresse ist dem Jagdportal bekannt. Der Verfasser möchte nicht im Netz angepöbelt werden, steht aber für jede sachliche Diskussion zur Verfügung.

 

 

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Hartelt: „Wieder einmal bestätigt sich, dass mit der Zunahme der Wolfsbestände in Deutschland auch die Zahl der getöteten Nutztiere rasant steigt.“

Berlin - Die „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW)“ hat die neuen Zahlen der von Wölfen verursachten Schäden veröffentlicht; wie üblich ohne jede weitere Information. Danach lebten im Monitoringjahr 2019/20 in Deutschland nachgewiesenermaßen 128 Wolfsrudel, 39 Wolfspaare und 9 einzelne Wölfe. Die Anzahl der geschädigten Nutztiere stieg um 37% gegenüber dem Vorjahr an. „Es zeigt sich wieder einmal, dass die Zunahme der Schäden an Nutztieren annähernd exakt mit der jährlichen Zuwachsrate an Wölfen korreliert. Es wird Zeit, dass die Politik endlich aufwacht und zur Kenntnis nimmt, dass dieser Trend ungebrochen die Existenz der Weidetierhaltung in Deutschland in Frage stellt“, so Eberhart Hartelt, der Umweltbeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Vorstand im Forum Natur.

Besonders betroffen von Wolfsschäden sind die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Schafe werden am häufigsten von Wölfen getötet, 3.444 im Jahr 2020, gefolgt von Gehegewild (248), Rindern (153) und Ziegen (92). Aber auch 13 Pferde, 7 Alpaka und 2 Herdenschutzhunde fielen dem Wolf zum Opfer. Im Vergleich zu den Vorjahren ergibt sich ein erschreckendes Bild. Wurden im Jahr 2018 insgesamt 2067 Nutztiere vom Wolf getötet, waren es 2019 schon 2894 Nutztiere und im Jahr 2020 insgesamt 3959. Das sei in zwei Jahren ein Zuwachs von 92%! Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Schadenszahlungen an die Betroffenen wider, die sich von 418.246 EUR auf 800.294 EUR annähernd verdoppelt haben.

„Es ist beschämend, den im Internet veröffentlichten Bericht zu lesen, der eine reine „Copy & Paste Arbeit“ der DBBW ist, bei dem weitgehend nur die Zahlen alljährlich aktualisiert werden“, so Hartelt. So sei es nicht länger hinzunehmen, dass die fachlichen Ausführungen zur Förderung von Präventionsmaßnahmen und den Folgen aus den steigenden Wolfsbeständen immer die gleichen bleiben, obwohl der Trend in der Entwicklung bei Wolfbestand und Schäden die nahende Katastrophe überdeutlich aufzeigt. „Wir fordern die politisch Verantwortlichen im Vorfeld der Bundestagswahl dazu auf, sich klar zum aktiven Bestandsmanagement für den Wolf zu bekennen und die dafür notwendigen gesetzlichen Änderungen in der nächsten Legislatur durch eine erneute Novelle der entsprechenden Gesetze anzugehen. Dass der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen gehört, kann nur noch leugnen, wer auf einem anderen Stern lebt“, macht Hartelt deutlich.

Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) ist ein Zusammenschluss aus neun Spitzenverbänden, die sich zum Ziel gesetzt haben, sowohl für die wirtschaftlichen, als auch für die naturschützenden Belange des ländlichen Raumes einzutreten. Die im AFN zusammengeschlossenen Verbände der Grundeigentümer und Landnutzer – Bauern, Waldbesitzer, Gärtner, Winzer, Grundbesitzer, Jagdgenossenschaften, Jäger, Reiter und Fischer – sind überzeugt, dass nur durch die nachhaltige Naturnutzung die bestehende Kulturlandschaft mit ihrer Vielfalt an Arten und Biotopen erhalten bleiben kann.

ANF - Bildungsprojekt "Wolf bleibt Wolf"
Gregor Beyer, Projektkoordinator

+49 (30) 246 30 46 - 13 | +49 (151) 22655769 |
AFN, Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin

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Begehungsschein Brandenburg

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