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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Anzeige der Artikel nach Schlagwörtern: Jagdhundearbeit

Stellen Sie sich einmal vor, Sie betreten abends eine Bar. Ihre Laune ist blendend, Sie fühlen sich begehrenswert, attraktiv, charmant, voller Esprit. Sie schauen sich um und dann sehen Sie SIE. Die ultimative Traumfrau. (Leserinnen ersetzen das „Sie“ bitte durch „Ihn“) Sie zaubern Ihr bestes Lächeln ins Gesicht, laden sie zu einem Drink ein und Sekunden später verfallen Sie schlagartig aus Ihrem Hochgefühl in tiefste Depression. Denn Ihnen wird mit schonungsloser Nonchalance klar gemacht, dieses Top – Model mit zwei Doktortiteln spielt in einer ganz anderen Liga als Sie. Jeder Annäherungsversuch kann nur mit einer Katastrophe enden.

Sie haben diese Katastrophe nie erlebt? Sie besuchen keine Bar, keine Diskothek? Kein Problem, dann verlieben Sie sich doch einfach in einen Jagdterrier.

Macht man sich von Rassebeschreibungen frei, die meistens doch etwas "kundenorientiert" formulieren, sondern sieht den Jagdterrier wie er ist, kommt man zu der Erkenntnis, daß diese Rasse nichts, aber auch absolut nichts in Nichtjägerhaushalten zu suchen hat.
Der Jagdterrier will jagen, will packen, will Beute machen. Bekommt er diese Arbeit nicht, sucht er sich 14 bis 18 Stunden täglich Ersatzbeschäftigungen, die meistens nicht mit den Vorstellungen des Halters konform gehen, von denen der Jagdterrier aber nicht abzubringen ist. Versucht man das trotzdem, ist meistens die Hose oder der Ärmel kaputt. Was da drin steckt, häufig auch. Härtere und schmerzunempfindlichere Hunde als Jagdterrier habe ich nie gesehen. Treulosere auch nicht. Sie halten sich ihre Menschen nur, um von Jagd zu Jagd transportiert zu werden und weil sie die telefonischen Einladungen nicht selbst annehmen können.
Die sprichwörtliche Härte der Terrier ergibt sich aus ihrem hauptsächlichen Betätigungsfeld. Der Jagdterrier wird vorwiegend bei zwei Arbeiten eingesetzt, nämlich beim Sprengen, also der Baujagd, und bei der Jagd an Schwarzwild. Bei der Sprengerei zeigt er wesentliche Unterschiede zum dabei ebenfalls eingesetzten Teckel: Der Teckel jagt unter Tage an Fuchs, selten am Dachs, da der Dachs den Teckel einzugraben vermag. Teckel machen unter Tage solange Krach, bis der Fuchs den Bau verlässt. Falls der Fuchs die schützende Burg überhaupt nicht verlassen will, kann es auch zu gelegentlichen Raufereien kommen. Dem Jagdterrier ist egal, ob er an Fuchs oder Dachs jagt. Er wird höchst selten vom Dachs eingegraben, denn i.d.R. lebt der Dachs nicht mehr lange genug, um seinen Gegner einzugraben. Findet der Jagdterrier im Bau einen Fuchs und der verlässt nicht sofort seinen Bau, ist es meistens um ihn geschehen.
An Sauen ist es ähnlich. Während Stöberhunde wie Bracke, Spaniel oder Wachtel einzeln arbeiten und Wild vor die Schützen bringen, neigen Jagdterrier zum Beischlagen, also zu gemeinschaftlichem jagen, und stellen Sauen deshalb mehr oder weniger regelmäßig. Damit ist der Hundeführer gezwungen, den vielen eine Sau stellenden Hunden zu helfen und die Sau zu erlegen. Dass er dabei von den Hunden gelegenlich mit der Sau verwechselt wird, ist selbstverständlich und macht das ganze nicht unbedingt reizvoller.
In der Haltung verlangt der Jagdterrier Konsequenz, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dann verlässt entweder der Jagdterrier konsequenter Weise den Zwinger nicht oder der hoffnungsvolle Nachwuchs bleibt konsequenter Weise im Kinderzimmer. Anders wäre es mir jedenfalls zu gefährlich. Auch zwischen HF und Hund ist Konsequenz erforderlich: Nachdem der Hund morgens wach wurde, verlangt er vom HF die Konsequenz, sofort und unmittelbar zur Jagd zu gehen. 7 Tage in der Woche, 365 im Jahr. Weniger ist dem Hund zu wenig.
In der Führung ist der Jagdterrier problematischer als die meisten anderen Rassen. Mit Zwang geht gar nichts, denn Schmerz interessiert den Jagdterrier nur insoweit, dass er das/den entfernt, der ihm Schmerz verursacht. Also muss man ihn locken und verführen. Wer genug Sauen im Revier hat, kann das, indem er dem Hund jeden Tag eine spendiert. Andernfalls wird 's schwierig, denn - s.o. - etwas anderes als schlafen, fressen oder jagen kommt für Jagdterrier überhaupt nicht in Frage. Er ist durch und durch Profi.
Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Die Jägerei kennt die Probleme des Jagdterriers, anders ist das vehemente Zunehmen des Westfalenterriers nicht zu erklären, denn diese Kreuzung aus Jagdterrier, Lakeland - und Foxterrier zeigt die Nachteile des Jagdterriers hinsichtlich Unführigkeit und Schärfe nicht so ausgeprägt. Sehr viele Hundeführer sind inzwischen auf diese Neuzucht umgestiegen und sehr zufrieden. Als Familienhund ohne jagdliches Arbeitsfeld sind sie aber genau so ungeeignet.
Verschlägt es einen Jagdterrier in einen Nichtjägerhaushalt, potenzieren sich die Probleme. Aus dem Schwererziehbaren wird ein unzufriedener Schwersterziehbarer. Die Folgen sind jedem klar. Deshalb sollte die Unterbringung bei Nichtjägern in jedem Fall nur eine vorübergehende sein. Ein Hundeleben hält 10 bis 15 Jahre und 10 bis 15 Jahre einen Triebtäter im Hause zu haben, ist der erspriesslichsten Zustände keiner.
Nun wird garantiert irgend jemand kommen und dagegen halten, ich würde übertreiben. Der kennt dann jemanden, der einen weiß, dessen Schwester einen Schwager hat, der vor vielen Jahren einen Jagdterrier als Familienhund besaß und in Frieden und Eintracht lebte. Ich nehme das dann mal so hin, aber sehen möchte ich es schon gerne. Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf Null gedreht.

Sollten Ihnen also jemals eines dieser zwei – oder vierbeinigen Top – Models begegnen, verzichten Sie auf jeden Annäherungsversuch. Wenn 's gar zu schwer fällt, bestellen Sie sich lieber einen Underberg. Das kommt erheblich billiger und der bittere Nachgeschmack hält nicht so lange an.

Der Beitrag erschien erstmalig auf der Homepage des Jagdhundhilfevereins Krambambulli e.V.

Wurfmeldungen Große Münsterländer November und Dezember

Foto: Wikipedia

 

Freigegeben in Jagdhundeausbildung
Sonntag, 22 Februar 2015 11:29

Ist der Labrador ein Schweißhund?

Edgar Wagen - unser "Schweißpapst" 2007 in A-Praxmar

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der die jagdliche Verwendung von Retrievern in Deutschland so sehr beeinflusst hat wie Edgar Wagner.

Dafür gilt ihm unser Dank und ganze Anerkennung.



Eine wahre Geschichte von Edgar Wagner, JGHV-Richter und "Schweiß-Papst", die er für mich kurz vor seinem Tod niedergeschrieben hat. 


Für all diejenigen, die sich noch immer nicht so ganz sicher sind, ob der Labrador Retriever als Schweißhund zu gebrauchen ist, veröffentliche ich hier mit der freundlichen Genehmigung von Edgar Wagner und Karin Schock eine wahre Geschichte. 
Sie handelt von Edgars 1. Schweißerlebnis mit einem Labrador namens Adonis vom Kräherwald - Besitzerin Karin Schock - www.von-riedenberg.de  


 

Es muss 1986 gewesen sein, dass ich vom DRC-LG-Süd, der V2, Veronika Holzer zur ersten RGP in den herrlichen Königlich Bayerischen Auwäldern, Wiesen und Rübenfeldern als Sonderrichter Schweiß eingeladen wurde. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich den "Begriff "Retriever bzw. Labrador“ nur vom Hören sagen und habe deshalb sofort zugesagt. Am Prüfungstag wurden mir 7 (sieben) Retriever auf der 400m Übernachtfährte vorgeführt, wobei ich von einer eindrucksvollen Riemenarbeit zur Nächsten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam.

Der erste Labi brachte seinen Führer, Baron Erwin von Fürstenberg an der straffen, bereits angelegten Schweißleine eiligst zur Richtergruppe. Ich konnte gerade noch die letzten einweisenden Worte loswerden, da zog die Hündin ihren Führer schon zum Anschuss und ehe wir Richter uns in Bewegung setzen konnten, war das Gespann schon im Busch verschwunden.

Auf mein Rufen zum Anhalten, bekam ich die Antwort aus ca. 50m Entfernung. Wir folgten dem uns bekannten Fährtenverlauf und fanden das Gespann auf der Fährte. Mit der Ermahnung, doch etwas langsamer zu gehen, wurde die Riemenarbeit wieder aufgenommen. Die Hündin folgte der Fährte auf dem Punkt genau, aber wesentlich schneller als wir die Bestätigung für die Fährtentreue eräugen konnten. Das Gespann war natürlich wieder außer Sicht als ich wieder laut halt rufen musste. Als Antwort kam dieses mal, "was wollen sie denn, wir sind doch schon am Stück!".

So und so ähnlich ging es weiter, bis am Schluss ein Fräulein, Karin Schock aus Stuttgart, mit einem ansehnlichen Labrador Rüden namens Aron vorschriftsmäßig mit Hund bei Fuß sich bei der Richtergruppe vorstellte. Absolut fachgerecht wurde der Hund abgelegt, der Anschuss untersucht und der Hund gerecht zur Fährte gelegt. Langsam aber sehr bedacht suchte sich Aron auf der Fährte ein und folgte dem roten Faden mit überzeugenden Sicherheit und Kompetenz. Innerhalb der Richtergruppe warfen wir uns während dieser überzeugenden Arbeit staunende Blicke zu. Wir waren ganz vertieft in der Beobachtung der Arbeit, als das Gespann plötzlich anhielt, die Führerin sich umdrehte und der Richtergruppe ruhigen Blickes 

Adonis vom Kräherwald - Labrador Retriever - Karin Schock

auf "schwäbisch" mitteilte "hier müsste das Stück liegen!".

Zunächst großes Staunen und Sprachlosigkeit über die klare Aussage an die Richtergruppe. Ich als Sonderrichter Schweiß und gleichzeitig Sprecher der Richtergruppe erwiderte "wenn hier das Stück liegen müsste würden wir es wohl auch sehen und bat die Führerin die Suche fortzusetzen.

Karin Schock blieb bei ihrer Behauptung, dass hier Ende sei. Während dieses kurzen Gespräches knackste es im vor uns liegenden Gebüsch und hervor trat der in diesem Revierteil amtierende Förster mit dem Stück Rehwild über der Schulter mit der Aussage: bin mit dem Auto stecken geblieben und musste das Stück zu Fuß hertragen.

Karin ging ganz selbstverständlich eine Riemenlänge zurück bis das Stück am Ende der Fährte abgelegt war und ließ sich von Aron in gewohnter Manier zum Stück führen. Nachdem der Hund genossen gemacht- und die Beute frei gegeben war, fragte ich Karin, wie sie zu der festen Überzeugung kommen konnte, dass das Stück hier liegen muss?

Die Antwort kam ganz trocken "wenn der Fährtenverlauf zu Ende ist, bleibt mein Hund stehen, guckt mir auf die Dasch, was bedeutet, Belohnung abliefern, hier ist Ende".

Total beeindruckt überreichte ich den Bruch mit einer verschämten Entschuldigung. Das war mit ein wesentlicher Beitrag für meine Entscheidung, ein solcher Hund muss her und nach einigen Monaten hielt ANCY von der Whitehall Farm Einzug in die Familie Wagner und seit dem gibt es bei uns nur noch Labi's. 

Bildnachweise:
Foto Edgar Wagner - Manuela Kern
Foto Aaron - Karin Schock

Freigegeben in Jagdhundeausbildung
Sonntag, 22 Februar 2015 11:11

Portrait eines echten Allrounders

Im Andenken an einen großen Hundemann und echten Retriever-Freund "Edgar Wagner" und seinen treuen Gefährten"Falcon" 

Edgar Wagner mit Falcon of Carinthia


Portrait eines echten Allrounders 

Falcon of Carinthia (12.04.2000 - 25.12.2010)

gewölft am 19.April 2000 im österreichischen Zwinger von Margit und Herbert Plösch, kam der schwarze Labrador über Robert Kaserer in die Hände von Edgar Wagner, Pörnbach.

Seine Eltern Brindlebay Ant und Buttermaed Crusader entstammen englischen Field Trial Linien und wurden beide erfolgreich jagdlich geführt und geprüft. Aber damit genug der Ahnen, es kommt ja doch immer darauf an was man daraus macht…

Im Alter von 9 Monaten begann Falcons Ausbildung zum Vollgebrauchsjagdhund. Bis dahin hatte er eine Grundlage im Gehorsam und am Dummy im Hause Kaserer erhalten. Bei Edgar Wagner wurden nun seine jagdlichen Anlagen getreu Edgars Motto: „tun muß man sie’s lassen“ gefördert.

Die JP/R und die BLP legte Falcon kurz nacheinander im zweiten Jahr ab, parallel dazu auf diversen Workingtests (A und F) und der Dummy A geführt. 

Es folgten Falcons erster German Cup 2002, die VPS, die RGP, die RSwP und die SwoR (Schweißprüfung ohne Richterbegleitung) wobei der exakte chronologische Ablauf wohl keine große Rolle spielt.

Er hat drei German Cups (4., 7. und 2.Rang) einen IWT (2004 12. Rang) und diverse hochklassige Workingtests in der Wertung beendet (Bavarian Lion’s Cup, 2xTirolean Cup u.a.).

Nachdem Falcon den Laut- (als Verbeller) und den Härtenachweis erbracht hat, konnte er als einer der wenigen Retriever  die Verbandsschweißprüfung ablegen und steht seit 2006 in der Nachsuchenstaffel des bayrischen Jagdverbandes. 

Er hat bisher 105 Nachsuchen erfolgreich beendet davon 58 auf Reh, 46 auf Sauen und eine auf Gams.

Den natürlichen Anlagen des Hundes verpflichtet fördert Edgar mit Motivation und der Bestätigung durch „vertrauensbildende Maßnahmen“ die Fähigkeiten seines Hundes ohne Tips und Tricks.     

Falcon liefert jeden Tag im Jagdgebrauch den besten Beweis dafür, daß die Präzisionsarbeit eines Spezialisten ihn noch lange nicht zum Fachidioten machen muß. 

Ob er nun beim Reviergang Raubzeugschärfe beweist (Katzen innerhalb von Ortschaften „sind brav“), zur Hetze geschnallt seine Wildschärfe (oder besser seinen gesunden Beutetrieb!) beweist, „Abwurfstangerl“ bringt, oder auf Treib- und Buschierjagden Arbeit vor und nach dem Schuß par excellence demonstriert – seine Vielseitigkeit in allen jagdlichen Bereichen ist ein Musterbeispiel für die Brauchbarkeit unserer Retriever.

Diese Fähigkeiten sollten wir weder unseren Hunden absprechen, noch züchterisch verkommen lassen auch wenn der Retriever aufgrund seiner hervorragenden Wesensmerkmale mit Hilfe anderer Argumente gut vermarktet werden kann.

Geschrieben von Julia Enz 

fatching Falcon of Carinthia
calling Falcon of Carinthia

Schweißarbeit Falcon of Carinthia und Edgar Wagner

Edgar Wagner und Falcon of Carinthia auf der Schweißfährte...


Falcons letzter N A C H S U C H E N B E R I C H T - NR: 105/62

Name des Hundes: Falcon of Carinthia
Rasse: Labrador Retriever
Name des Führers: Edgar Wagner
Anschrift: Dorfstraße 3, 85309 Pörnbach
Nachsuche durchgeführt am: 13.12.10 um 19:30 Uhr, Stehzeit: 01:30Std.
Das Stück wurde beschossen / angefahren am: 13.12.10 um: 18:00 Uhr
Boden u. Geländebeschaffenheit: Wiesenbrache Altholzbestand mit teilweise dichter Fichten Naturverjüngung und angrenzender Nadelholzdickung.
Wetter: -4°C, bewölkt, ca. 20cm hohe Schneedecke
Nach Fehlsuche von anderen Hunden Rasse:
Länge der Riemenarbeit: 90 Schritte
Schussverletzung / Verkehrsunfall: Kastenschuss
Wildart: Schmahlreh, Wildbretgewicht: 16kg, Verk. Preis: 100,00 €

Beschreibung der Nachsuche:

Für den Weihnachtsbraten mußte ich noch unbedingt für einen langjährigen Kunden ein Schmahlreh liefern. Wie es halt immer so ist, das Schmahlreh ist zwar schon lange bestimmt aber es kommt halt nicht zur rechten Zeit an der rechten Stelle. Beim fünften Ansitz, Schnee und eisiger Kälte kam das auserwählte dann doch nach Ende des Büchsenlichtes und stellte sich Brettl breit auf 60 Gänge und der Schuss „zwei Finger hinterm Blatt“ brach , aber das Mündungsfeuer war so grell, dass kein Schusszeichen zu erkennen war. Allerdings war am Anschuss auch kein Anzeichen dafür, dass das Stück im Feuer lag.

Nach zwanzig bangen Minuten am Anschuss zwar geringe Schweiß Spritzer aber in der im Schnee sichtbaren Fluchtfährte auch nicht. Also keine weitere Unruhe verursachen, zurück zum Auto und Falcon von zu Hause holen. Falcon in seiner souveränen Art untersuchte den Anschuss ausführlich und führte mich geraden Weges in den angrenzenden Fichten Altholzbestand mit Meter hoher Naturverjüngung.

Ich folgte am Ende des 12m langen Riemen mit ansteigender Spannung, je weiter wir uns vom Anschuss entfernen... Da - - - plötzlich löst sich die Spannung am Riemen und ich bleibe stehen. Im gleichen Moment höre ich das bekannte Geräusch, wenn Falcon mit seinem starken Fang prüft, ob das Stück noch am Leben ist. Ich warte noch ein wenig und da kommt auch schon der allzeit bekannte Laut meines treuen Gefährten, mit dem er mich schon öfters von weit weit her gerufen hat.

Ich hangle mich am Riemen bis zu meinem Hund, der unter Meter hohem Fichtenjungwuchs am Stück noch immer laut gab. In einer Deckung, in der ich/man ohne Hund das Stück nicht gefunden hätte. Die Kontrolle am nächsten Tag hat nämlich ergeben, dass das Stück auf der ganzen, 90 Schritte langen Fährte keinen Schweiß abgegeben hat, weil das Geschoß zwischen zwei Rippen eingedrungen war und ohne zu öffnen mit einem kleinen Loch wieder ausgetreten war. Glücklich über diesen erfolgreichen Abschluss meines Rehwildabschusses, fuhren wir zum Aufbrechplatz, wo Falcon seinen verdienten Lohn aus meiner Hand genießen durfte.

Leider war dies seine letzte irdische Nachsuch. Am 25. Dezember 2010 entschlief er seelig in meinem Arm in die ewigen Jagdgründe!

Waidmanns Dank für die vielen unzertrennlichen Jahre mit Dir, mein bester Freund!

Edgar Wagner



Falcon of Carinthia bei seiner letzten irdischen Nachsuche
Die letzte gemeinsame Nachsuche...
Falcon of Carinthia - seine letzte brave Nachsuche - geschafft, Beute ist sicher...
Bildnachweise: sämtliche hier gezeigten Bilder wurden mir von Edgar Wagner zur Verwendung überlassen

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