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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Anzeige der Artikel nach Schlagwörtern: Labrador Retriever aus spezieller jagdlicher Leistungszucht

In Jägerkreisen werden Retriever, insbesondere der Labrador Retriever inzwischen als hervorragende Apportierhunde anerkannt. Apportierhund JA, aber anderweitig sei er ja nicht so wirklich brauchbar, bekam ich schon oft zu hören. Kurzum, ein richtiger Jagdhund sei der Retriever nicht, er hätte ja nicht einmal Wildschärfe.

DGreifvögel werden weiter illegal verfolgt - 51 dokumentierte Fälle in 14 Monatenas ist ein Vorurteil, das sich genauso hartnäckig hält, wie das Klischee von deutschen Männern, die als Touristen immer kurze Hosen und weiße Socken in Sandalen tragen.

Doch sind solche Vorurteile wirklich gerechtfertigt? 

Ich möchte hier mal eine Lanze brechen für den Labrador Retriever, den ich selbst als Jäger seit über 20 Jahren führe.

Mein Labrador Retriever Rüde Stoatshead Agito bringt alles freudig

Für mich ist der Labrador ein sehr angenehmer Jagdbegleiter mit vielen Talenten

Es kommt natürlich auch immer darauf an, was für eine Art von Hund man gerne an seiner Seite haben möchte. Mir ist es wichtig, dass ich mich in jeder Lage auf meinen Hund verlassen kann, er mit mir zusammen arbeitet und meine Kommandos jederzeit annimmt. Nur so kann ich ihm auch maximale Freiheiten gewähren und genau das wünsche ich mir für meine Begleiter. Mehr über das Wesen des Labradors schreibe ich gerne mal in einem weiteren Artikel, um diesen Allrounder aus der Sicht eines Jäger vorzustellen.

Es ist wichtig zu wissen, dass es 2 Zuchtlinien gibt und ich für die Arbeit mit dem Hund ausschließlich nur die Arbeitslinie empfehle. Bei der Arbeitslinie unterscheidet man noch durch jagdliche- und durch der speziellen jagdlichen Leistungszucht.

Seit mehr als 2 Jahrzehnten führe ich Labrador Retriever aus spezieller jagdlicher Leistungszucht und all meine Hunde haben sich als sehr treue, sehr angenehme Begleiter, intelligente Partner und zuverlässige Jagdhunde erwiesen.

Meine Hunde verfüg(t)en bisher alle über eine ausgeprägte Wildschärfe. Sie unterstützen mich erfolgreich bei Nachsuchen und machen ihren Job, wenn ich sie schnalle. Sie zeigen leidenschaftliches Interesse am Stöbern und sie beherrschen das Buschieren perfekt unter der Flinte. Von nichts kommt nichts sagt man und das gilt auch in der Hundeausbildung. Das beginnt bei mir bereits mit der jagdlichen Welpenprägung.

Ich bilde meine Hunde unter anderem durch Dummytraining von klein auf zu perfekten Jagdhelfern aus.

Labrador Rüde Ben von der Perle der Südpfalz. 1. Platz und Suchensieger bei VPS Prüfung des JGHV
Die unterschätzte Kunst des Dummytrainings zur Jagdhundeausbildung

Verbindest du beim Begriff "Dummytraining" auch unmittelbar das Bild von Hundeführern, die ihren Vierbeinern grüne Stoffsäckchen zuwerfen, um sie zu unterhalten? Ich dachte vor etlichen Jahren genauso.

Ich bevorzuge es, meine Jagdhunde zunächst vollständig mittels Dummytraining auszubilden, bevor ich sie in den direkten Umgang mit Wild einbinde. Dies ermöglicht es mir, auf das Auftauen von Wild oder die Verwendung frisch erlegten Wildes für jedes Training zu verzichten. Zudem erlaubt es mir, jederzeit spontan mit meinem Hund zu trainieren, was ich als einen klaren Vorteil betrachte.

Das Dummytraining hat sich für mich als äußerst effektive Methode erwiesen, um die Fähigkeiten meiner Hunde zu fördern und solide Grundlagen für ihre Ausbildung zu schaffen. Viele wichtige Lektionen lassen sich dem Hund mithilfe von Dummys vermitteln, was sowohl ihm als auch mir bedeutend mehr Freude bereitet als beispielsweise ausschließlich Fußarbeit zu trainieren. Der Hund erkennt schnell, dass eine gute Leistung im Gehorsam (wie das Laufen bei Fuß) ihn schneller zu seinem Ziel führt – der Beute.

10 Gründe und Vorteile für die Ausbildung vom Welpen bis zum zuverlässigen über Dummytraining:

  1. Aufbau perfekte Basics: Dummytraining legt den Grundstein für die jagdliche Ausbildung. Der Hund lernt nicht nur das Apportieren, sondern sämtliche Gehorsamsfächer und fördert gleichzeitig auch die Standruhe. Diese Grundlagen sind für mich unerlässlich.

  2. Lernen mit Freude: Dummytraining ermöglicht dem Hund in einer kontrollierten Umgebung zu lernen. Der Fokus liegt auf positiver Verstärkung und Belohnung, ohne Druck, Zwang oder Härte. Der Hund verbindet das Training mit Spaß und wird motiviert, Neues zu lernen.

  3. Vertrauensaufbau zwischen Hund und Hundeführer: Dummytraining ist mehr als nur das Werfen von Stoffsäckchen. Es stärkt das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Hundeführer. Der Hund lernt, dass er seinem Menschen vertrauen kann, auch in ungewohnten Situationen.

  4. Präzises Arbeiten auf Distanz: Die Arbeit mit Dummies erfordert Präzision und das Arbeiten auf Distanz. Diese Fähigkeiten sind in der Jagd unerlässlich, wenn der Hund auf entfernte Signale reagieren und erfolgreich apportieren oder einfach nur gehorchen soll.

  5. Teamarbeit stärken: Dummytraining fördert die Kommunikation zwischen Hund und Hundeführer. Der Hund lernt auf Signale und Kommandos zu reagieren. Teamarbeit überträgt sich positiv auf die jagdliche Zusammenarbeit.

  6. Stressbewältigung und -vermeidung: In der Jagd gibt es oft stressige Momente. Dummytraining simuliert jagdliche Situationen und hilft dem Hund, mit Stress umzugehen oder ihn zu vermeiden. Ein stressfreier Hund ist fokussierter und effektiver in der Arbeit.

  7. Unverzichtbare Vorbereitung auf die Jagd: Die Fähigkeiten, die der Hund durch Dummytraining erwirbt, sind direkt auf die Anforderungen der Jagd übertragbar. Vom Apportieren nach dem Schuss bis hin zum Suchen von Wild – Dummyarbeit simuliert jagdliche Situationen und bereitet den Hund optimal vor.

  8. Vielseitiges Geländetraining: Dummyarbeit kann in verschiedenen Geländearten durchgeführt werden – sei es im Wald, im Wasser oder auf freiem Feld. Der Hund lernt sich in unterschiedlichen Umgebungen zurechtzufinden, was für die Jagd von großem Vorteil ist.

  9. Steigerung der Konzentrationsfähigkeit: Das genaue Suchen und Finden der Dummies fördert die Konzentrationsfähigkeit des Hundes. Diese Fähigkeit ist auch bei der Suche nach Wild und dem Durchführen von Nachsuchen von entscheidender Bedeutung.

  10. Erfolgreiche Vorbereitung auf die Jagd: Das Dummytraining simuliert jagdliche Abläufe und bereitet den Hund perfekt auf seine Aufgaben vor. Vom Apportieren nach dem Schuss bis zum Suchen von Wild – Dummyarbeit bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Jagd.


Mehr über die jagdliche Arbeit mit Revierern und über meine Ausbildungsphilosphie findest Du auf der Webseite vom Jagdverein Lehrprinz. Ich bin dort ehrenamtlich als Hundetrainer aktiv.

>> Jagdverein Lehrprinz e.V. - Angebote Hundeausbildung, Training, Seminare, Trainingsferien etc.

Waidmannsheil und horrido
Rainer Kern

Freigegeben in Jagdhundeausbildung

Lesser Burdock Labrador Retriever aus reinen Arbeitslinien: Die Welpen sind da!

Jagdmöglichkeit

Am Montag, dem 1. Mai 2017, brachte Lesser Burdock Beaver 4 gesunde schwarze Hündinnen zur Welt.

Es war der errechnete 60. Trächtigkeitstag und ich sah keinerlei Anzeichen, dass die Geburt nahte. Wie jeden Tag packte ich auch an diesem Nachmittag alle Hunde, einschließlich Beaver, ins Auto, um mit ihnen eine kleine Runde spazieren zu gehen. Beaver war fit wie immer und genoss es, ihren rundlichen Bauch durch die Gegend zu tragen. Nach einer guten halben Stunde machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Dann passierte etwas, mit dem ich NIE gerechnet hätte: Der 1. Welpe konnte es nicht erwarten und kam im Auto auf die Welt, ohne dass ich oder mein Mann etwas mitbekamen, obwohl Beaver unten bei seinen Füßen saß.

Der Rest der Bande folgte ihr dann in der Wurfkiste. Die Geburt dauerte rund 2 Stunden und war komplikationslos, wie all die Lesser Burdock Geburten zuvor.

In den ersten zwei Tagen verloren die Welpen etwas an Gewicht, da der Milchfluss bei Beaver erst so richtig am 2. Tag einsetzte. Da dies auch vor 2 Jahren, als sie ihren ersten Wurf bekam, der Fall war, war ich gewappnet und verabreichte ihr am 2. Tag eine einmalige Dosis Urtica D12 (hier muss ich anmerken, dass man dieses homöopathische Mittel wirklich nur 1x geben darf, da es sonst die gegenteilige Wirkung hat). Kurze Zeit später setzte der Michfluss so richtig ein, und von da an nahmen sie schön zu. Sie sind nun bereits 1 Woche alt und alle haben ihr Geburtsgewicht verdoppelt.

Beaver ist eine sehr fürsorgliche Mutterhündin, die stets auf all ihre Welpen ein Auge hat. Entfernt sich einer der Kleinen zu weit weg von ihr, dann beginnt sie mit einer ganz bestimmten Art des Jammerns den Welpen wieder in ihren Radius zu locken. Es ist so toll anzusehen, wie die Mutterhündin und die Welpen miteinander kommunizieren.

Gegen Ende der 2. Woche werden sie dann Augen und Ohren öffnen und ihre ersten, wackeligen Schritte wagen, aber mehr davon gibt es dann in meinem nächsten Lagebericht :-)

Petra Loidl
Züchterin
http://www.lesserburdock.at/ 

Jagdmöglichkeit

Schlafen, saugen, schlafen, wachsen und zunehmen...

Jagdmöglichkeit

Sonntag, 22 Februar 2015 11:29

Ist der Labrador ein Schweißhund?

Edgar Wagen - unser "Schweißpapst" 2007 in A-Praxmar

Es gibt wohl kaum einen Menschen, der die jagdliche Verwendung von Retrievern in Deutschland so sehr beeinflusst hat wie Edgar Wagner.

Dafür gilt ihm unser Dank und ganze Anerkennung.



Eine wahre Geschichte von Edgar Wagner, JGHV-Richter und "Schweiß-Papst", die er für mich kurz vor seinem Tod niedergeschrieben hat. 


Für all diejenigen, die sich noch immer nicht so ganz sicher sind, ob der Labrador Retriever als Schweißhund zu gebrauchen ist, veröffentliche ich hier mit der freundlichen Genehmigung von Edgar Wagner und Karin Schock eine wahre Geschichte. 
Sie handelt von Edgars 1. Schweißerlebnis mit einem Labrador namens Adonis vom Kräherwald - Besitzerin Karin Schock - www.von-riedenberg.de  


 

Es muss 1986 gewesen sein, dass ich vom DRC-LG-Süd, der V2, Veronika Holzer zur ersten RGP in den herrlichen Königlich Bayerischen Auwäldern, Wiesen und Rübenfeldern als Sonderrichter Schweiß eingeladen wurde. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich den "Begriff "Retriever bzw. Labrador“ nur vom Hören sagen und habe deshalb sofort zugesagt. Am Prüfungstag wurden mir 7 (sieben) Retriever auf der 400m Übernachtfährte vorgeführt, wobei ich von einer eindrucksvollen Riemenarbeit zur Nächsten aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kam.

Der erste Labi brachte seinen Führer, Baron Erwin von Fürstenberg an der straffen, bereits angelegten Schweißleine eiligst zur Richtergruppe. Ich konnte gerade noch die letzten einweisenden Worte loswerden, da zog die Hündin ihren Führer schon zum Anschuss und ehe wir Richter uns in Bewegung setzen konnten, war das Gespann schon im Busch verschwunden.

Auf mein Rufen zum Anhalten, bekam ich die Antwort aus ca. 50m Entfernung. Wir folgten dem uns bekannten Fährtenverlauf und fanden das Gespann auf der Fährte. Mit der Ermahnung, doch etwas langsamer zu gehen, wurde die Riemenarbeit wieder aufgenommen. Die Hündin folgte der Fährte auf dem Punkt genau, aber wesentlich schneller als wir die Bestätigung für die Fährtentreue eräugen konnten. Das Gespann war natürlich wieder außer Sicht als ich wieder laut halt rufen musste. Als Antwort kam dieses mal, "was wollen sie denn, wir sind doch schon am Stück!".

So und so ähnlich ging es weiter, bis am Schluss ein Fräulein, Karin Schock aus Stuttgart, mit einem ansehnlichen Labrador Rüden namens Aron vorschriftsmäßig mit Hund bei Fuß sich bei der Richtergruppe vorstellte. Absolut fachgerecht wurde der Hund abgelegt, der Anschuss untersucht und der Hund gerecht zur Fährte gelegt. Langsam aber sehr bedacht suchte sich Aron auf der Fährte ein und folgte dem roten Faden mit überzeugenden Sicherheit und Kompetenz. Innerhalb der Richtergruppe warfen wir uns während dieser überzeugenden Arbeit staunende Blicke zu. Wir waren ganz vertieft in der Beobachtung der Arbeit, als das Gespann plötzlich anhielt, die Führerin sich umdrehte und der Richtergruppe ruhigen Blickes 

Adonis vom Kräherwald - Labrador Retriever - Karin Schock

auf "schwäbisch" mitteilte "hier müsste das Stück liegen!".

Zunächst großes Staunen und Sprachlosigkeit über die klare Aussage an die Richtergruppe. Ich als Sonderrichter Schweiß und gleichzeitig Sprecher der Richtergruppe erwiderte "wenn hier das Stück liegen müsste würden wir es wohl auch sehen und bat die Führerin die Suche fortzusetzen.

Karin Schock blieb bei ihrer Behauptung, dass hier Ende sei. Während dieses kurzen Gespräches knackste es im vor uns liegenden Gebüsch und hervor trat der in diesem Revierteil amtierende Förster mit dem Stück Rehwild über der Schulter mit der Aussage: bin mit dem Auto stecken geblieben und musste das Stück zu Fuß hertragen.

Karin ging ganz selbstverständlich eine Riemenlänge zurück bis das Stück am Ende der Fährte abgelegt war und ließ sich von Aron in gewohnter Manier zum Stück führen. Nachdem der Hund genossen gemacht- und die Beute frei gegeben war, fragte ich Karin, wie sie zu der festen Überzeugung kommen konnte, dass das Stück hier liegen muss?

Die Antwort kam ganz trocken "wenn der Fährtenverlauf zu Ende ist, bleibt mein Hund stehen, guckt mir auf die Dasch, was bedeutet, Belohnung abliefern, hier ist Ende".

Total beeindruckt überreichte ich den Bruch mit einer verschämten Entschuldigung. Das war mit ein wesentlicher Beitrag für meine Entscheidung, ein solcher Hund muss her und nach einigen Monaten hielt ANCY von der Whitehall Farm Einzug in die Familie Wagner und seit dem gibt es bei uns nur noch Labi's. 

Bildnachweise:
Foto Edgar Wagner - Manuela Kern
Foto Aaron - Karin Schock

Freigegeben in Jagdhundeausbildung
Sonntag, 22 Februar 2015 11:11

Portrait eines echten Allrounders

Im Andenken an einen großen Hundemann und echten Retriever-Freund "Edgar Wagner" und seinen treuen Gefährten"Falcon" 

Edgar Wagner mit Falcon of Carinthia


Portrait eines echten Allrounders 

Falcon of Carinthia (12.04.2000 - 25.12.2010)

gewölft am 19.April 2000 im österreichischen Zwinger von Margit und Herbert Plösch, kam der schwarze Labrador über Robert Kaserer in die Hände von Edgar Wagner, Pörnbach.

Seine Eltern Brindlebay Ant und Buttermaed Crusader entstammen englischen Field Trial Linien und wurden beide erfolgreich jagdlich geführt und geprüft. Aber damit genug der Ahnen, es kommt ja doch immer darauf an was man daraus macht…

Im Alter von 9 Monaten begann Falcons Ausbildung zum Vollgebrauchsjagdhund. Bis dahin hatte er eine Grundlage im Gehorsam und am Dummy im Hause Kaserer erhalten. Bei Edgar Wagner wurden nun seine jagdlichen Anlagen getreu Edgars Motto: „tun muß man sie’s lassen“ gefördert.

Die JP/R und die BLP legte Falcon kurz nacheinander im zweiten Jahr ab, parallel dazu auf diversen Workingtests (A und F) und der Dummy A geführt. 

Es folgten Falcons erster German Cup 2002, die VPS, die RGP, die RSwP und die SwoR (Schweißprüfung ohne Richterbegleitung) wobei der exakte chronologische Ablauf wohl keine große Rolle spielt.

Er hat drei German Cups (4., 7. und 2.Rang) einen IWT (2004 12. Rang) und diverse hochklassige Workingtests in der Wertung beendet (Bavarian Lion’s Cup, 2xTirolean Cup u.a.).

Nachdem Falcon den Laut- (als Verbeller) und den Härtenachweis erbracht hat, konnte er als einer der wenigen Retriever  die Verbandsschweißprüfung ablegen und steht seit 2006 in der Nachsuchenstaffel des bayrischen Jagdverbandes. 

Er hat bisher 105 Nachsuchen erfolgreich beendet davon 58 auf Reh, 46 auf Sauen und eine auf Gams.

Den natürlichen Anlagen des Hundes verpflichtet fördert Edgar mit Motivation und der Bestätigung durch „vertrauensbildende Maßnahmen“ die Fähigkeiten seines Hundes ohne Tips und Tricks.     

Falcon liefert jeden Tag im Jagdgebrauch den besten Beweis dafür, daß die Präzisionsarbeit eines Spezialisten ihn noch lange nicht zum Fachidioten machen muß. 

Ob er nun beim Reviergang Raubzeugschärfe beweist (Katzen innerhalb von Ortschaften „sind brav“), zur Hetze geschnallt seine Wildschärfe (oder besser seinen gesunden Beutetrieb!) beweist, „Abwurfstangerl“ bringt, oder auf Treib- und Buschierjagden Arbeit vor und nach dem Schuß par excellence demonstriert – seine Vielseitigkeit in allen jagdlichen Bereichen ist ein Musterbeispiel für die Brauchbarkeit unserer Retriever.

Diese Fähigkeiten sollten wir weder unseren Hunden absprechen, noch züchterisch verkommen lassen auch wenn der Retriever aufgrund seiner hervorragenden Wesensmerkmale mit Hilfe anderer Argumente gut vermarktet werden kann.

Geschrieben von Julia Enz 

fatching Falcon of Carinthia
calling Falcon of Carinthia

Schweißarbeit Falcon of Carinthia und Edgar Wagner

Edgar Wagner und Falcon of Carinthia auf der Schweißfährte...


Falcons letzter N A C H S U C H E N B E R I C H T - NR: 105/62

Name des Hundes: Falcon of Carinthia
Rasse: Labrador Retriever
Name des Führers: Edgar Wagner
Anschrift: Dorfstraße 3, 85309 Pörnbach
Nachsuche durchgeführt am: 13.12.10 um 19:30 Uhr, Stehzeit: 01:30Std.
Das Stück wurde beschossen / angefahren am: 13.12.10 um: 18:00 Uhr
Boden u. Geländebeschaffenheit: Wiesenbrache Altholzbestand mit teilweise dichter Fichten Naturverjüngung und angrenzender Nadelholzdickung.
Wetter: -4°C, bewölkt, ca. 20cm hohe Schneedecke
Nach Fehlsuche von anderen Hunden Rasse:
Länge der Riemenarbeit: 90 Schritte
Schussverletzung / Verkehrsunfall: Kastenschuss
Wildart: Schmahlreh, Wildbretgewicht: 16kg, Verk. Preis: 100,00 €

Beschreibung der Nachsuche:

Für den Weihnachtsbraten mußte ich noch unbedingt für einen langjährigen Kunden ein Schmahlreh liefern. Wie es halt immer so ist, das Schmahlreh ist zwar schon lange bestimmt aber es kommt halt nicht zur rechten Zeit an der rechten Stelle. Beim fünften Ansitz, Schnee und eisiger Kälte kam das auserwählte dann doch nach Ende des Büchsenlichtes und stellte sich Brettl breit auf 60 Gänge und der Schuss „zwei Finger hinterm Blatt“ brach , aber das Mündungsfeuer war so grell, dass kein Schusszeichen zu erkennen war. Allerdings war am Anschuss auch kein Anzeichen dafür, dass das Stück im Feuer lag.

Nach zwanzig bangen Minuten am Anschuss zwar geringe Schweiß Spritzer aber in der im Schnee sichtbaren Fluchtfährte auch nicht. Also keine weitere Unruhe verursachen, zurück zum Auto und Falcon von zu Hause holen. Falcon in seiner souveränen Art untersuchte den Anschuss ausführlich und führte mich geraden Weges in den angrenzenden Fichten Altholzbestand mit Meter hoher Naturverjüngung.

Ich folgte am Ende des 12m langen Riemen mit ansteigender Spannung, je weiter wir uns vom Anschuss entfernen... Da - - - plötzlich löst sich die Spannung am Riemen und ich bleibe stehen. Im gleichen Moment höre ich das bekannte Geräusch, wenn Falcon mit seinem starken Fang prüft, ob das Stück noch am Leben ist. Ich warte noch ein wenig und da kommt auch schon der allzeit bekannte Laut meines treuen Gefährten, mit dem er mich schon öfters von weit weit her gerufen hat.

Ich hangle mich am Riemen bis zu meinem Hund, der unter Meter hohem Fichtenjungwuchs am Stück noch immer laut gab. In einer Deckung, in der ich/man ohne Hund das Stück nicht gefunden hätte. Die Kontrolle am nächsten Tag hat nämlich ergeben, dass das Stück auf der ganzen, 90 Schritte langen Fährte keinen Schweiß abgegeben hat, weil das Geschoß zwischen zwei Rippen eingedrungen war und ohne zu öffnen mit einem kleinen Loch wieder ausgetreten war. Glücklich über diesen erfolgreichen Abschluss meines Rehwildabschusses, fuhren wir zum Aufbrechplatz, wo Falcon seinen verdienten Lohn aus meiner Hand genießen durfte.

Leider war dies seine letzte irdische Nachsuch. Am 25. Dezember 2010 entschlief er seelig in meinem Arm in die ewigen Jagdgründe!

Waidmanns Dank für die vielen unzertrennlichen Jahre mit Dir, mein bester Freund!

Edgar Wagner



Falcon of Carinthia bei seiner letzten irdischen Nachsuche
Die letzte gemeinsame Nachsuche...
Falcon of Carinthia - seine letzte brave Nachsuche - geschafft, Beute ist sicher...
Bildnachweise: sämtliche hier gezeigten Bilder wurden mir von Edgar Wagner zur Verwendung überlassen

Freigegeben in Jagdhundeausbildung

Wie lange so ein Jahr doch sein kann...
Doch endlich ist es wieder soweit, die Entenjagdsaison ist eröffnet!

Die Entenjagd an der Enz im Landkreis Ludwigsburg, gehört für uns jetzt schon seit rund 10 Jahren zum absoluten Jagd-Highlight des Jahres.  Doch nicht nur für uns als Hundeführer ist es ein tolles Erlebnis, für unsere Hunde gibt es deffiniv keine schönere Aufgabe als das Apportieren der Enten aus dem fließenden Gewässer.Entenjagd am fließenden Gewässer - Jagdhundearbeit mit Labrador Retrievern

Von klein auf machen wir unsere Hunde mit der Arbeit am fließenden Gewässer vertraut. Was die Hunde immer als allererstes lernen, ist nichts anderes als: RUHE, SITZEN, WARTEN und BEOBACHTEN. Für die Ausbildung der Welpen und Junghunde ist es natürlich auch eine sehr große Hilfe, dass wir unsere erfahrenen Hunde als gute Vorbilder immer dabei haben. Wir bereiten unsere Hunde mit Dummys während des ganzen Jahres auf die jagdliche Arbeit vor. Was bei einem Dummy nicht funktioniert, das klappt erst Recht nicht bei der Arbeit mit Wild. Der Gehorsam der Hunde steht für uns immer an erster Stelle.

Auf diese Art und Weise lernt schon der Welpe, dass "Sitz" bedeutet sitzen bleiben, warten und aufpassen was passiert, immer wieder geduldig warten und ganz wichtig, die Ruhe bewahren, nicht fiepen! An einer geeigneten Stelle mit einem leichten Einstieg für den jungen Hund fällt Flußaufwärts ein Dummy ins Wasser. Idealerweise ist die Strömung nicht ganz so stark, so dass das Dummy langsam angeschwommen kommt. Sobald das Dummy auf gleicher Höhe ist bekommt der Hund sein Kommando, darf gehen und das Dummy apportieren. So baut man die Aufmerksamkeit des jungen Hundes langsam auf und steigert die Distanzen.

Ist die Ausbildung des Retrievers erfolgreich abgschlossen setzt sich die Wasserarbeit aus vielen kleinen Bausteinen zusammen die wir alle einzeln trainieren und am Ende wie bei einem Puzzle, Teil für Teil zu einem gesamten Ablauf zusammensetzen. Denken wir einmal darüber nach, was wir alles von unseren Hunden verlangen...

  • Anständig bei Fuß laufen auf dem Weg zum Stand, zur Aufgabe.
  • Ruhe bewahren, nicht fiepen, winseln und ungeduldig werden.
  • Sitzen und warten, auch wenn Schüsse fallen.
  • Wasser beobachten, auf Kommando Wasser annehmen und die sichtig ins Wasser gefallene Ente direkt apportieren.
  • Ente mit weichem Maul aufnehmen.
  • Gegen den Strom (auch bei starker Strömung) wieder zurückschwimmen.
  • Einen geeigneten Ausstieg finden, die Ente dabei nicht loslassen.
  • Anlanden, nicht schütteln (auch wenn das Wasser in den Ohren steht).
  • Zügig und gerne zurückkommen, vorsitzen, Ente abliefern und dann darf er sich endlich schütteln.                                                                                                          

Bildquelle: Manuela und Rainer Kern / Beesley von den Hochangern (4 J. alt) beobachtet und hebt immer wieder die Nase in den Wind...

Das war die Beschreibung der "einfachen" Übung, denn nicht jedes Mal sieht der Hund die Ente auch direkt ins Wasser fallen. Manchmal fallen die Enten aufs Land auf der anderen Uferseite, sie treiben ab oder bleiben irgenwo am Ufer in den Wurzeln der Bäume oder im Treibholz hängen und nicht selten tauchen sie auch ab und beißen sich unter Wasser am Uferrand an den ins Wasser hineinragenden Wurzeln fest. Jetzt wird es anspruchsvoll und genau das ist die Herausforderung für uns und unsere Hunde und es ist genau die Aufabe die wir ständig mit unseren Hunden trainieren. Jetzt geht es um das "Einweisen" des Hundes auf ein nicht sichtiges Stück.

       Zu den zuvor bereits beschrieben Aufgaben kommen noch folgende Jobs:
  • Auf Kommando (Pfeife und Sichtzeichen) im Wasser oder an Land stoppen, d.h. Aktion sofort abbrechen und Kontakt aufnehmen.
  • Auf Kommando (Pfeife und Sichtzeichen) im Wasser oder an Land nach rechts, links, voran oder zurück schwimmen oder laufen.
  • Auf Kommando (Pfeife und Sichtzeichen) im Wasser oder an Land suchen (je ein Kommado für die kleine und große Suche).
                                   

 






Im Idealfall nimmt der Hund sofort alle Kommandos an und führt sie aus, doch jeder Hundeführer weiß, dass die Hunde auch gelegentlich ihr eigenes Programm im Kopf haben. Manchmal ärgern auch wir uns kurz darüber, doch dann führen wir uns wieder vor Augen, dass unsere Hunde ganz einfach eine großartige Leistung abliefern. Es ist ja auch nicht selbstvereständlich, dass der Hund seine Beute gerne mit uns teilt und sich nicht damit aus dem Staub macht. 

Doch nun wieder zurück zu unserem schönen Jagderlebnistag mit unseren Hunden.

Tagesablauf:

07:30 Uhr - Treffen an der urgemütlichen und urigen Jagdhütte, die mittem im Wald im Jagdrevier liegt. Kleines Frühstück mit Kaffee und Brezeln.
07:45 Uhr - Offizielle Begrüßung und Ansprache des Jagdherren. Informationen zum Ablauf und Regeln, was darf geschossen werden, Fahrgemeinschaften etc. 
08:00 Uhr - Abfahrt zur Enz, abstellen der Jäger und Hundeführer, nochmal eine kleine Strategiebesprechung


Bildquelle: Manuela und Rainer Kern / Teilnehmer: 7 Jäger, 3 Labrador Retriever

 
Bildquelle: Manuela und Rainer Kern / Beesley wartet auf Ihren Einsatz










 
Die Entenjagd fand im Laufe des Tages an verschiedenen Stellen an der Enz statt. Im Laufe des Vormittages wurden 23 Stockenten zur Strecke gebracht und ganz brav von den 3 Labis apportiert.

Forstsetzung sobald ich Zeit habe...

 

 

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Waidmannsheil

Euer DEUTSCHES JAGDPORTAL Team 

Stefan Fügner