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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Anzeige der Artikel nach Schlagwörtern: Jagdhund

Immer wieder erreichen uns Beschwerdeemails über nicht aktuelle Eintragungen in unseren Datenbank Nachsuchenführer.

Nachdem ich mal wieder völlig erfolglos am Wochenende auf der Jagdmesse Reiten, Jagen Fischen in Erfurt bei dem dort ausstellenden Schweißhundeverein diese Datenbank beworben habe und mal wieder eine "brauchen-wir-nicht-Abfuhr" erteilt bekommen habe, lag fast zeitgleich eine Beschwerdeemail im emailpostfach des Jagdportals, in der sich eine Person darüber beschwerte, dass die Datensätze der Nachsuchenführer nicht aktuell seien.

Scheinbar sind vielen Internetnutzern die Kosten von Datenbanken, sowohl deren Erstellung, als auch deren Pflege nicht bewusst, weshalb wir dem Beschwerdeführer nachfolgende email zusandte, die stellvertretend für die geamte Jägerschaft hier mit anonymisierter Anrede eingestellt wird:

 

Lieber Herr W.,

zu Ihrer Beschwerde, weshalb die Datenbank "Nachsuchenführer" nicht aktualisiert wird, nehmen wir wie folgt Stellung:

die Datenbank "Nachsuchenführer" ist Teil der Jagddatenbank des Deutsche Jagdportals. Die Softwareentwicklung der Jagddatenbank im Deuschen Jagdportal hat vor 8 Jahren sehr viel Geld gekostet. Die Jagd- und Jagdhundeverbände hatten an der Entwicklung dieser Jagddatenbank weder Interesse, noch wollten sich die Jagd- und Jagdhundeverbände an der Finanzierung beteiligen.

Danach wurden vom Jagdportal zahlreiche Nachsuchenführer eingetragen. (Screenshot im Anhang) Auch die Kosten dieser über 1.000 Eintragungen in der Datenbank "Nachsuchenführer" wurden alleine vom Deutschen Jagdportal getragen. Durch diese Arbeit des Deutschen Jagdportals steht diese Datenbank "Nachsuchenführer" seit 8 Jahren unangefochten auf dem ersten Platz der ersten Seite auf der Googlesuchmaschine, wenn man die Suchphrase "Nachsuchenführer" eingibt . (Screenshot im Anhang)

Die unzählbar vielen Arbeitstunden und die horrenden Gelder, die der Aufbau und die Pflege aller Jagddatenbanken und auch der Datenbank "Nachsuchenführer" verschlungen haben, haben seitens der Jagd- und Jagdhundeverbände keinerlei Reaktionen hervorgerufen. Von einer finanziellen Unterstützung mal ganz zu schweigen. Der kostenpflichtige "mehr lesen Eintrag" wurde kein einziges mal gewünscht

Auch wir vom Jagdportal müssen als steuerzahlendes Unternehmen immer die Kosten und Erlöse im Blick haben.

Die weitere Datenpflege der Datenbank "Nachsuchenführer" ergibt aus betriebswirtschaftlicher Hinsicht für das Deutsche Jagdportal keinerlei Sinn, weshalb wir die Aktualisierung der Datenbanken "Nachsuchenführer" eingetellt haben, lediglich Löschungwünsche im Todesfall werden zeithah durchgeführt.

Erst vorgestern führte ich auf der erfurter Jagdmesse Jaggen Reiten Fischen dem dort vertretenen Schweißhundeverein die Datenbank und das Googleranking vor. Auch dort wurde seitens des Standpersonals kein Interesse signalisiert.

Für eine ständig aktualisierte Nachsuchenführerdatenbank gibt es erkennbar innerhalb der Jägerschaft keinerlei Interesse.

Wir wünschen Ihnen als Schweißhundeführer trotzdem weiterhin

Suchenheil

Ihr

Stefan Fügner (seit über 50 Jahren Jagdhundeführer)

 

Frischling aus Kanal gerettet

Frischling aus Kanal gerettet

 

Justitia hat gesprochen: Das

Seit vielen Jahren nun trainiere ich mit Haltern von Jagdhunden die absolute Ruhe, zuerst in reizarmer und später auch unter extrem stressigen Situationen. Ich folge hier dem Grundsatz erfolgreicher Psychologen, die da lautet, dass nur eine mühsame aber konsequente Konfrontationstherapie den vollen Erfolg bringt.

Reize versus Gehorsam

Der größte Gegner bei der Arbeit am Gehorsam des Jagdhundehalters sind sämtliche Reize in allen ihren Formen und Stärken, die auf den Hund einströmen. Insbesondere Jagdhunde erliegen ihnen, was wohl auch in der Natur des Jagdhundes liegt, welcher Jäger wünscht sich schon eine Schlaftablette beim Jagen an seiner Seite.

„Zuhause ist er ja so lieb und ruhig und dann kommt er auch, wenn ich rufe, aber wenn wir in der Natur oder in der Stadt unterwegs sind, ist der Hund wie ausgewechselt und nicht mehr zu bändigen.“

Als sich nach einigen Wochen Ruhetraining bei der Halterin zweier Jagdhunde deutlich sichtbare Verbesserungen beim Gehorsam auch bei stärkeren Reizen zeigte, ging es zu einem Kurzurlaub in ein Hundehotel in Österreich und hier sollte der 2. Termin des Ruhetrainings stattfinden.

Die Akteure

Mit vier Hunden, einem Deutsch Drahthaar, der bis zu seinem 6. Lebensjahr nur  eine 200 ha Jagd und einen 5 m² großen Zwinger kannte und noch nie ein Haus betreten hatte, einer pathologisch hyperaktiven ungarischen Drahthaarhündin, einer extrem hibbeligen Setter Hündin und einer fortwährend kläffenden Dackeldame fuhren wir in die steierische Ramsau am Dachstein ins Hotel Almfrieden.

Der Trainingsort, das Hotel Almfrieden in Ramsau am Dachstein/Steiermark

Ich war sehr erstaunt, dass die dort sehr zahlreich anwesenden Hunde und ihre Halter sehr diszipliniert waren und das Zusammenleben in diesem Hundehotel völlig störungsfrei ablief. Fast alle Gäste brachten ihren Hund mit in den Speiseraum. Auch wurde erkennbar, dass Hyperaktivität wohl bei Jagdhunden in Nichtjägerhänden wesentlich häufiger vorkommt, als bei allen anderen Hunderassen.
Die täglichen Frühstücke und Abendessen fanden alle im schon legendären Jagdzimmer des Hotels statt und es herrschte eine bei Hundehaltern eher ungewöhnliche Ruhe. War das Liegen neben oder unter dem Kneipentisch anfangs für die 4 Hunde noch ungewöhnlich, stellte sich bereits am 2. Tag die gewünschte Gelassenheit bei allen 4 Hunden ein. Selbst der Dackel unterließ es, die im Raum erscheinende Hunde mit seinem Kläffen zu begrüßen.

Wir waren auch in dem Hundehotel mit den vier ruhig vor dem Tisch liegenden Hunden eine echte Sensation, was dazu führte, dass die Hunde als Motiv für Handyfotografien herhalten mussten. Dem Hotel Almfrieden danken wir für die herzliche und freundliche Aufnahme. Es ist wirklich ein Hundehotel, das den Namen auch verdient!
Für mich war der Aufenthalt in diesem Hundehotel ein weiterer Schritt, das Ruhetraining  extrem hibbeliger Hunde noch zu verbessern.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Mobil 0178 6141856

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Freigegeben in Jagdhundeausbildung

Die unnötigsten Probleme sind bekanntermaßen diejenigen, die man sich selbst macht. In meinem Fall: Man nehme zwei passionierte Jäger mit wenig Geduld. Einer mit Flinte, der Andere auf vier Pfoten mit absoluter Wasser- und Bringfreude.


Konkret führe ich Tony, einen ESS im 3. Behang, mit dem ich sehr engagiert und erfolgreich Enten und sonstiges Niederwild jage. Die ersten Anzeichen der beginnenden Schusshitze habe ich leider nicht wahrgenommen, beziehungsweise nicht einschätzen können.

Ende Dezember hat mein Hund beim Aussteigen zum Entenstrich mit den Zähnen geknirscht, gefiepst und beim Anflug Laut gegeben. Ihn im Auto zu lassen, war natürlich auch keine zufriedenstellende Lösung. Das Einzige, was mir noch einfiel, war der Griff ans Telefon. Rainer Kern kannte ich von einem Seminar und durch mehrere Gespräche als einen sehr kompetenten Ausbilder (diverse Empfehlungen von selbsternannten Fachleuten, die lauteten „du hast doch einen Stock“ etc. sind für mich keine Ausbildungsmethoden).


Nachdem ich Rainer mein Problem geschildert habe, meinte er „Du hast bei dem Hund eine riesige Erwartungshaltung aufgebaut“ (wir sind selten ohne Jagderfolg nach Hause gegangen). „Jetzt musst Du ihn langsam aber konsequent frustrieren und die Ruhe bestätigen.“ Rainer instruierte mich mit folgenden Schritten, die aufeinander aufbauen, die Erwartungshaltung zu verändern.

Dabei musste jeder vorausgegangen Schritt zu 100 % sitzen, bevor der nächste erfolgte:

  1. Grundruhe im Haus
    1. den Waffenschrank zu öffnen und keine Waffe zu entnehmen (bislang stand Tony begeistert davor, wenn ich nur die Zahlenkombination eingab)
    2. jegliches ruhig verbleiben im Haus, später im Revier, positiv zu verstärken

  2. Ruhe im Revier
    1. die Flinte mitführen, aber nicht benutzen
    2. mit der Flinte in Anschlag zu gehen ohne zu schießen
    3. später dann damit zu schießen und vorsätzlich aber nicht zu treffen
    4. Flugwild nicht zu beschießen
    5. Flugwild vorsätzlich vorbei zu schießen
    6. Flugwild erlegen und erst wenn der Hund ruhig war, ihn zum Apport zu schicken. 

Diese Steadyness-Programm dauerte von Januar bis September. In diesem neun Monaten habe ich fast nichts anderes mit ihm trainiert, um wieder einen brauchbaren Jagdhund zu haben. In dieser Zeit habe ich mehrfach Rücksprache mit Rainer gehalten, der immer wieder gute Ideen für auftretende Probleme hatte.

Das Ergebnis ist ein voller Erfolg und das hätte ich nie für möglich gehalten: Tony ist mittlerweile im 4. Behang absolut ruhig bei der Flintenjagd und ein passionierter und arbeitsfreudiger Jagdhund.

Für die hochkompetente Hilfe kann ich mich hiermit nur bei Rainer Kern herzlich bedanken.

Reiner Germroth

Freigegeben in Jagdhundeausbildung

 

Begehungsschein nördliches Unterfranken zu vergeben

Zeichnung des Jagdmalers Capar von Reth eingefasst in einen Bilderrahmen des Jugendstils

Caspar von Reth ist bei nicht nur bei Jägern, sondern auch bei Liebhabern von Tierporträts ein bekannter Künstler. Bei Onlineauktionen, wie derzeit beim Auktionshaus Dorotheum, erzielen seine Bilder schon mal vierstellige Preise.

Das in schwarzweiß gehaltene Bild eines Jagdhundes, der einer aufsteigenden Ente nachschaut, kann mit einer Besonderheit glänzen. In der Signatur hat von Reth das Datum 1905 eingetragen. Kenner der Kunstszene wissen, dass dies die Zeit des Jugendstil war. Der Jugendstil entstand aus der damaligen Künstleravantarde. Auch wenn von Caspar von Reth keine Bilder bekannt sind, die ihn als Jugendstilkünstler erkennen lassen, so zeigt doch die Rahmung seines Bildes mit einem Bilderrahmen im Jugendstil, dass von Reth ein großer Anhänger der damaligen modernen Kunst war. Leider ist die Widmung auf der Rückseite des Bildes verblasst und läßt sich nicht mehr lesen.

Mit dem Auftauchen dieses Bildes schließt sich wieder eine Lücke in der Galerie der Bilder der deutschen Jagdmaler.

Begehungsschein nördliches Unterfranken zu vergeben

Signiert im Jahre 1905

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Mobil 0178 614 18 56

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Begehungsschein nördliches Unterfranken zu vergeben

Jeder, der Kinder hat und diese versucht, verantwortungsvoll in unserer wohlstandsverwahrlosten Gesellschaft groß zu ziehen, kommt um das Thema Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizithyperaktivitätssyndrom, auch ADHS oder Zappelphilippsyndrom genannt, nicht herum. Verfolgt man aufmerksam die Publikationen im Internet, stellt man als Jagdhundeausbilder schnell erschreckenden Parallelen zur Jagdhundeerziehung fest. Da aber sowohl bei der Hundeerziehung als auch bei den Kindern keine Erfolge erzielt werden, sondern die Probleme erkennbar nur verlagert werden, muss das Problem wohl ganz woanders zu suchen sein.

Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

BGS Hündin Dana (12) und  Brandlbracken Rüde Amadeus (1) warten auf den Einsatz ohne Leine und ohne Führerkontakt bei absoluter Ruhe auf der offenen Ladefläche am Sammelplatz. Die Therapie bei hyperaktiven Jagdhunden basiert auf 2 sehr einfachen Grundsätzen: 1. immer absolute Ruhe.  2. Der Gehorsam steht immer über allen Reizen

 

Hyperaktivität bei Menschen:
Bei der Eingabe von ADHS als Suchphrase bei google landet man direkt bei www.netdoktor.de/krankheiten/adhs/  Diese Seite spricht bei ADHS von einer psychischen Störung, also von einer Art Krankheit, was sich auch in der Unterteilung der Homepage zeigt.

Dort heißt es wörtlich:
„ADHS steht für Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung. Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität sind die Hauptmerkmale. Wird die Störung nicht behandelt, beeinträchtigt sie die schulische und berufliche Leistungsfähigkeit und die sozialen Kontakte. ADHS gehört zu den häufigsten psychischen Störungen in der Kindheit. In vielen Fällen bleibt sie lebenslang bestehen.“

Erkennen Sie als Jagdhundehalter Parallelen zu ihrem Hund? 

Ich möchte Sie nun aber ab hier bitten, wenn Sie glauben, dass es sich bei der Hyperaktivität unserer Kinder und Jagdhunde um eine psychische Störung, also eine Art Krankheit handelt, das Lesen dieses Artikels unverzüglich abzubrechen und auf keinen Fall weiterzulesen, weil ich nicht möchte, dass Sie meinetwegen den Glauben an unsere aufgeklärte Gesellschaft verlieren.

Alle anderen Jagdhundehalter, deren Neugier ich geweckt habe, bitte ich, im 2. Schritt nachfolgende Fragen zu beantworten:

Sind Sie ein(e) Hundehalter(in) , der (die) schon mehrere Hundeschulen erfolglos besucht hat?

Haben Sie dort  Geld bezahlt, ohne auch nur einen Schritt beim Gehorsam weitergekommen zu sein?

Sind Sie bei der Erziehung Ihres Hundes der Verzweiflung nahe und sind Sie bereit, vor der weiteren Erziehung ihres Jagdhundes eine neue Diagose zuzulassen?  

Wenn Sie alle Fragen mit „ja“ beantwortet haben, dann holen Sie sich,  bevor Sie weiterlesen, eine Flasche eines guten Rotweins, schenken Sie sich ein Glas davon ein, trinken einen Schluck, lehnen Sie sich entspannt zurück und lesen Sie im 3. Schritt beim Leeren der Weinflasche den nachfolgenden Artikel.

 

Kinder und Hunde als Opfer einer gigantischen Konsumgesellschaft

Um Ihrem Erziehungsproblem, das Sie mit Ihrem Hund haben, auf den Grund zu gehen, muss man wissen, das es in einer modernen Konsumgesellschaft immer eine Symbiose zwischen der Lösung eines Problems einerseits und dem lukrativen Geschäft andererseits gibt. Ohne diese Verknüpfung von Problemlösung und lukrativem Geschäft funktioniert in einer Konsumgesellschaft nichts mehr, auch nicht die Hundeerziehung.

So auch bei der angeblichen Krankheit ADHS. Dieses Phänomen verhaltensauffälliger Kinder (fast immer Buben) ruft nachfolgende Akteure unserer Konsumgesellschaft auf den Plan. 

Hier die Akteure und ihre Funktionen:

Die gestressten Eltern ohne Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben ein ungelöstes Verhaltensproblem mit ihrem Kind. Soziale Ausgrenzung droht, wenn man nichts beim verhaltensauffälligen Kind unternimmt!

Die Lehrer(innen) sehen einen unhaltbaren Zustand im Verhalten des Kindes. Ein Kind in einer Klasse mit solchen Symptomen ist unhaltbar!

Der(die) Therapeut(in) diagnostiziert die psychische Erkrankung oder Störung!

Die Pharmaindustrie generiert Milliardenumsätze mit dem Verkauf von Medikamenten auf Basis von Amphetaminen (Drogen)

Die Krankenkassen sorgen dafür, das alle Kosten der Problemlösung der Hyperaktivität auf die Gesellschaft umgelegt werden.

Der nimmer enden wollende Wirtschaftskreislauf einer funktionierenden Konsumgesellschaft ist perfekt in Gang gesetzt. Die Lösung des Problems liegt allerdings in weiter Ferne.

 

Am Anfang steht die Fehldiagnose von verkannten Fähigkeiten

Durch meine Jahrzehnte lange Beschäftigung mit dem Phänomen der Hyperaktivität bei Jagdhunden wurden mir die erschreckenden Parallelen bei Kindern und Jagdhunden immer offensichtlicher.
Jagdhunde wurden über Jahrhunderte dazu gezüchtet, dem Menschen als Helfer bei der Jagd zu dienen. Bei Ihnen lässt sich ein hohe (angezüchtete) Reizempfindlichkeit feststellen. Man kann diese Reizempfindlichkeit auch als kaum kontrollierbare und nicht zu stillende Neugier bezeichnen. Auch wir Menschen haben uns immer diese starke Neugier unserer Mitmenschen zu Nutze gemacht, sonst hätten  wir Menschen nicht  so viele kreative Erfinder und leistungsstarke Persönlichkeiten in den Jahrhunderten der Menschheitsentwicklung hervorgebracht.  Auch mir hat diese jagdhundetypische Hyperaktivität die  besten Jagdhunde beschert!  Viele Erfindungen und Entdeckungen der Menschheit gehen auf diesen neugierigen Menschentyp zurück. Auch ein Jagdhund muss überdurchschnittlich neugierig und zielorientiert agieren, will er erfolgreich mit uns jagen. Wird solch ein Hund nur noch als Statussymbol gehalten, ohne dass seine Fähigkeiten abgerufen werden, ist das Chaos in unserer Gesellschaft vorprogrammiert.

Die heutige Gesellschaft glaubt aber, ohne diese neugierigen und agilen Menschen auszukommen. Ihre überdurchschnittlich hohe Reizempfindlichkeit gepaart mit hohem Tatendrang erzeugt in einer nach Mittelmaß, Durchschnittlichkeit und Angepasstheit strebende Gesellschaft eine fortwährende Unterforderung. Dieser fortwährende Drang nach Beschäftigung dieser Hyperaktiven wird dann als Unangepasstheit und somit unerwünscht eingestuft. Daraus folgt:

Der junge neugierige Mensch darf kein Mensch mehr sein, der junge neugierige Jagdhund darf kein Jagdhund mehr sein.

Keine Frage, diese Hunde und Kinder benötigen eine ganz eigene, vor allem sehr zeitaufwendige Erziehung, die heute kaum noch jemand bereit ist, zu erbringen, schließlich müssen beide Eltern arbeiten. Unterbleibt jedoch diese spezielle Erziehung, potenzieren sich die Probleme. Aber hier von psychischer Erkrankung zu sprechen ist Grundweg falsch. Allerdings ist unter Betrachtung der Regeln einer Konsumgesellschaft diese Diagnose  aber schlüssig, schließlich muss zur Bewältigung des Problems Hyperaktivität eine konsumorientierte Lösung her.

 

Die gewinnmaximierende Hundeschule als Problemlöser in der Konsumgesellschaft

Weder die Akteure der Hyperaktivität bei Kindern wollen das Unterforderungsproblem bei gleichzeitiger Reizüberflutung unserer Kinder lösen, noch gehen die Hundeschulen auf das Problem des hyperaktiven Hundes wirklich ein. Die Diagnose, warum ein Hund nicht in der Lage ist, sich in unsere Familie zu integrieren, obwohl er es kann, unterbleibt. Die echte Diagnose des Problems würde das Modell der Konsumgesellschaft in Frage stellen. Wie auch bei unseren Kindern.

Die  Konsumgesellschaft behandelt die Symptome  aber nicht die Ursachen, um sich die Konsumenten als fortwährende Nachfrager zu erhalten.

 

Therapieansatz bei Hyperaktivität: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe!

Immer wieder bin ich fassungslos, wenn verzweifelte Hundehalter mir ihren hyperaktiven Jagdhund vorstellen. Viele von ihnen haben ein halbes Dutzend und mehr Hundeschulen erfolglos besucht, bis sie zu mir kommen.  Im wesentlichen kann man diese zwei immer wieder gleichen und  falschen Therapieansätze der Hundeschulen bei Hyperaktivität diagnostizieren:

1. Fehler: Bewegungsaktivitäten ohne geistige Forderung und Ruhephasen
Man rät in den Hundeschulen zu täglichen Bewegungsaktivitäten, um den Hund auszulasten. Immer mehr wird der Hund, der sowieso schon in unserer hektischen Welt unter Reizüberflutung leidet, weiter „gepusht“. Stöckchen werfen, Fahrradfahren und mit anderen Hunden toben bis zur völligen Erschöpfung!

Wäre dieser Therapieansatz bei einem Jagdhund, der keine Verwendung mehr in seinem ursprünglich  Bereich der Jagd hat,  noch hinnehmbar, unterbleibt danach die notwendige Ruhephase. Da in der heutigen Gesellschaft die Zwingerhaltung verpönt ist, kommt der Hund nach diesen Aktivitäten ins Haus zu den Kindern und somit nicht mehr zur Ruhe, die er aber nun dringend braucht. Stattdessen wird er dem erneuten Stress durch tobende Kinder und einer unruhigen und hektischen Familie ausgesetzt. Das Gehirn des Hundes kommt den ganzen Tag nicht mehr zur Ruhe. Ein Zustand, der den Hund mit seiner überzogenen Neugier und seinem Tatendrang zur Verzweiflung treibt.

2. Fehler: Der notwendige Gehorsam schränkt die Freiheit zur Persönlichkeitsentfaltung ein
Ein weiterer völlig falscher Erziehungsansatz bei Hyperaktivität ist die Freigabe jeden Verhaltens ohne Grenzen durch den(die) Führer(in). Alles, was der Hund selbständig tut, wird unter dem Aspekt seiner Freiheit gesehen, die zu seiner Persönlichkeitsentfaltung notwendig ist. Jede Einschränkung seiner Aktivitäten durch Gehorsam wird kritisch hinterfragt. Fehlende Ruhe und die fehlende Bereitschaft, dem Hund durch Gehorsam klare Grenzen zu setzen, erzeugen im Gehirn des Hundes nun ein völliges Chaos, sodass der Normalbürger ohne Kenntnisse der Psyche eines Jagdhundes den Hund irgendwann nicht mehr zu bändigen weiß.

Doch so bleibt der Hund und sein Halter der Hundeschule, ganz im Sinne der Konsumgesellschaft, lebenslang als Nachfrager ohne gelöstes Erziehungsproblem erhalten. Im Sinne unserer Konsumgesellschaft läuft alles bestens!

Die Menschen und die Hunde, bei denen heute ADHS diagnostiziert wird, sind ein Opfer einer Gesellschaft geworden, in denen überdurchschnittliche Neugier und scheinbar unerschöpflicher Tatendrang als lästig und als negative Eigenschaft bei der Integration in die Gesellschaft gesehen wird. Somit finden sie nur noch Verwendung als notwendiges Objekt in der Beratungsindustrie einer Konsumgesellschaft.

 

Buchempfehlung zum Thema

Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

Das Buch „Der hyperaktive Hund“ von Maria Hense hat mich zum Schreiben dieses Artikels animiert, weshalb ich nicht versäumen möchte, die Leser auf dieses lehrreiche Buch aufmerksam zu machen. Das Buch ist im animal learn Verlag erschienen und kostet bei amazon 28,00 Euro

Die Autorin:
Maria Hense, Jahrgang 1968, erhielt 1993 ihre Approbation zur Tierärztin. Ihr schon während des Studiums ausgeprägtes Interesse an der Verhaltenslehre vertiefte sie durch Beobachtungen von Wölfen, Pudelwölfen und Hunden sowie in zahlreichen Fortbildungen über Ethologie, Haltung und Verhalten von Haustieren sowie Verhaltenstherapie.
Ihr Wissen setzt sie in der eigenen verhaltenstherapeutischen Praxis, in Form von Trainertätigkeiten auf Hundeplätzen und in Hundeschulen sowie durch Seminare und Vorträge in die Praxis um. Ihre Ziele: psychisch gesunde, alltagstaugliche Hunde, zufriedene Besitzer, artgerechte Beschäftigung des Hundes. Insbesondere die Arbeit mit so genannten „Problemhunden“ ist Maria Henses Spezialgebiet.
Dabei setzt sie auf Problemlösungen, die Hund und Mensch nicht unter Druck setzen und ohne Zwangsmittel auskommen. Maria Hense ist anerkanntes Mitglied der Pet Dog Trainers of Europe (PDTE) um die Norwegerin Turid Rugaas.

Eine Rezension zu diesem Buch:
„Ich habe schon dutzende Hundebücher gelesen, doch das hier ist eines der besten von allen. Der Leser erfährt, welche Ursachen Überaktivität beim Hund haben kann. Lernt einzuschätzen, ob er tätig werden muss oder ob noch alles im "grünen Bereich" ist. Ob der eigene Hund eben nur sehr aktiv oder doch wohl hyperaktiv ist und darunter leidet. Dem Leser werden Trainingsprogramme an die Hand gegeben, um dem Hund aber auch sich selbst den Allltag leichter zu machen. Vor allem aber: Das Buch steckt voller prima Tipps, auf die man auch selbst hätte kommen können. Da zumindest ich aber nicht auf diese ganz einfachen Ideen gekommen bin, hat sich allein schon deshalb die Lektüre dieses Arbeitsbuches gelohnt.“

waidmannsheil

Euer

Stefan

 Trotz Pfeil im Hals: Ente geht es gut

Stefan Fügner ist Mitinhaber des Deutschen Jagdportals und Vorsitzender des Jagdverein Lehrprinz e.V.

Telefon: 0178 6141856

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Freigegeben in Jagdhundeausbildung

Wer wie ich seine ersten Gehversuche, und das im wahrsten Sinne des Wortes am Schutzhund und dessen Ausbildung startete, reibt sich bei der Betrachtung der Chronologie der Jagdhundeausbildung oft verwundert die Augen.

Edda, wie unsere Schäferhundhündin hieß, wurde angeschafft, als ich gerade 4 Jahre alt war, um auf unseren Betrieb aufzupassen, weil ständig eingebrochen wurde. Edda hatte als einer der letzten Schutzhunde den Nachweis „hieb- und stichfest“ zu sein, erbracht. Eine kleine runde Veränderung der Fellfarbe am Oberschenkel war Zeugnis dieses Ausbildungsschrittes. Man rammte den Hunden damals ein kleines etwa 2 cm langes Messer in den Oberschenkel und der Hund durfte nicht mucken oder den Figuranten loslassen. Zeigte der Hund auch bei körperlichen Schmerzen den Gehorsam, war er „hieb- und stichfest“. Doch für den Dienst in der Polizeihundetaffel fehlte ihr der absolute Gehorsam, sie wurde trotz mehrjähriger Ausbildung ausgemustert. Sie hatte den Figuranten ohne ihn vorher ausgiebig zu verbellen angegangen. Dieser fehlende Gehorsam führte zum Ausschluss aus der weiteren Schutzhundeausbildung.

Der Befehl des Fassen und Loslassens muss binnen Sekunden vom Schutzhund umgesetzt werden. Ein nur geringes Zögern beim Fassen oder ein weiteres Festhalten des Figuranten, obwohl der Befehl des Loslassens gegeben wurde, führen zum sofortigen Ausschluss aus der Schutzhundeausbildung.
Beim Schutzhund muss der Gehorsam immer, auch in der stressigsten Situation, den Schutztrieb überlagern!!

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

 Niemals, auch nicht in einer Stressituation, darf der Schutzhund den Kontakt zum Führer abreißen lassen!

Dies führt dazu, dass sich der Schutzhundeausbilder am Anfang mit dem jungen Hund ausschließlich den Gehorsamsfächern widmet. Am Anfang steht beim Schutzhundeausbilder, will er die weiterführende Schutzhundeausbildung mit dem Hund schaffen, die drillmäßige Gehorsamsausbildung.                                         

Diese der jagdlichen Ausbildung vorgeschalteten Ausbildung im Gehorsam kennt der Jagdhundehalter nicht, bzw. Gehorsam und jagdliche Ausbildung wird vermischt und als untrennbare Einheit gesehen.

Auf uns Jäger wirkt deshalb der gedrillte Schutzhund wie ein dressierter Affe und viele Jäger lehnen diesen Gehorsamsdrill ab, weil man ihrer Meinung nach einen solchen Hund als Jagdhund nicht gebrauchen kann. Aber genau diese Behauptung führt aus meiner Sicht am häufigsten dazu, dass viele Jagdhundehalter der Arbeit am Gehorsam zu wenig Aufmerksamkeit widmen und mit dem Jagdhund nach dem Wecken des Jagdtriebes in der fortgeschrittenen Ausbildung nicht mehr klarkommen.

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

Die drillmäßige Gehorsamsausbildung in der Schutzhundeausbildung Foto: Schäferhundverein OG Schiefbahn

Viel zu früh und ohne den notwendigen Gehorsam wird der junge Jagdhund an lebendes Wild herangeführt, um seine jagdliche Eignung zu prüfen. Immer wieder lernt der Hund ohne den notwendigen Gehorsam aber dadurch, den Kontakt zum Führer abreißen zu lassen und sich willenlos dem Jagen ohne Kontakt zum Führer zu widmen. Mag dies beim Junghund noch tolerierbar sein, potenziert sich das Problem beim erwachsenen Hund und irgendwann ist der Hund nicht mehr kontrollierbar.
Es wird dann erst im fortgeschrittenen Alter des Hundes erkennbar, dass auch der passionierteste Jagdhund ohne absoluten Gehorsam jagdlich nicht brauchbar ist. Leider ist es dann oftmals viel zu spät, um das Rad der Ausbildung zurückzudrehen. Anstatt aber die Ursachen in der fehlenden Gehorsamsausbildung in der Jugend des Hundes zu suchen, wird dann oft nach Härte und Zwangsmitteln gegriffen, soll doch ein ungewünschtes Verhalten unterbunden werden und das Verhalten des Hundes korrigiert werden.
Die konsequente Trennung von vorgeschalteter Gehorsamsausbildung und weiterführender Gebrauchshundeausbildung, wie es die Schutzhundeausbildung praktizieren, sollte auch bei der Jagdhundeausbildung Einzug halten, um viele gute Jagdhunde nicht wegen des fehlenden Gehorsams dann auf den Prüfungen zu verlieren.

Schafe südlich von Lübtheen vom Wolf gerissen

Der Gehorsam gilt immer, aber vor allem  beim jagdlichen Einsatz - hier erst zeigt sich, ob der brauchbare Jagdhund auch brauchbar ist. Foto: Johannes Nölke

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner
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Freigegeben in Jagdhundeausbildung

 Biosphärengebiet Schwarzwald ab 1. Februar

Der Deutsch Langhaar Rüde Pherro sitzt schon seit langem im Tierheim in Graz und wurde in wenigen Stunden zum Star in den sozialen Medien der Jäger.

Die Dame rannte mit ihrer Bitte, einen Jagdhund kostenlos auf unserer Regionalseite in Österreich einstellen zu dürfen, bei mir offene Türen ein, schließlich habe ich selbst viele Jahre selbst im Jagdhundetierschutz gearbeitet.

Besonders aber war ich von der aufwenig gestalteten Anzeige fasziniert, die die Dame selbst aufgesetzt hatte, handelt es sich doch bei der Dame um eine Nichtjägerin. Doch neben einer aussagekräftigen Beschreibung des Hundes hatte sie sich mit unserer Facebookgruppe Jäger und Freunde der Jagd in Österreich mit über 3.200 Mitgliedern für genau die richtige Gruppe entschieden, schließlich braucht Pherro einen jagdhundeerfahrenen neuen Halter.

Als der Beitrag 10 Stunden online war, traute ich meinen Augen nicht: Über 23.000 Besucher zeigte mir das Zählwerk des Beitrags.

Bei dieser Resonanz sollte dem Erfolg der Vermittlung von Pherro nichts mehr im Wege stehen und wir gratulieren der Dame, die sich so sehr für ihn eingesetzt hat , zu dem Erfolg. Für uns ist es eine ganz große Motivation, die Arbeit in den Jagdgruppen auf Facebook fortzusetzen.

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner 

Freigegeben in Jagdhunde in Notlagen

Reh-Hetzer beschlagnahmt

Ich bin Anne und lebe seit 2007 in Freiburg, dem Tor zum wunderbaren Schwarzwald.

Gebürtig stamme ich aus dem schönen Brandenburg.

Vor ca. 5 Jahren habe ich hobbymäßig mit dem Fotografieren begonnen und mich in dieser Zeit ständig professionell weitergebildet.

Anfangs habe ich mich der Landschaftsfotografie gewidmet.

Bis mich meine Freundin Caro gefragt hat ihren Hund, ein Deutsch-Drahthaar, Mentor zu fotografieren. Als ohnehin große Hundefreundin, habe ich sofort zugesagt. Nach diesem Shooting war ich augenblicklich von dem Gespann aus Jäger:in und Jagdhund fasziniert.

Danach entstand mein Wunsch durch schöne aber auch authentische Fotos, in natürlicher Umgebung, das Thema der Jagd und ihre Mitwirkenden den Menschen näher zu bringen. So habe ich mich auf die Jagdhundefotografie spezialisiert.

Es ist es mir eine große Freude den Jäger:innen die Gelegenheit zu bieten, ihre treuen Jagdbegleiter auf einem Foto zu verewigen und ihnen so eine immerwährende Erinnerung zu schenken.

Ohne Zweifel gibt es für die Jäger:innen nichts schöneres als gemeinsam mit ihrem Hund hinaus und auf die Jagd zu gehen. Es besteht eine sehr enge Beziehung zwischen den Hunden und ihren Führer:innen, die sich im besten Fall sogar lautlos verständigen können.

Doch es sind nicht nur reine Jagdhunde, sie sind ebenso ein fester Bestandteil der Familie. Man teilt Haus und Hof miteinander.

Diese Beziehung halte ich in ausdrucksstarken Fotos fest.

Neben ausgeglichenen Portraits oder auch fotografischer Zuchtbegleitung, stehen insbesonders auch Arbeitsfotos der Hunde im Fokus.

Man hat sie über einen langen Zeitraum intensiv ausgebildet und geprüft, bis sie zu einem zuverlässigen Jagdbegleiter wurden.

Genau diese Stärken möchte ich hervorheben. Sei es der Apport oder die Nachsuche. Die Hunde erbringen eine unglaubliche Leistung.

Beste Grüße

Anne Blache

 

Anne's Jagd-und Hundefotografie

Ettenheimer Str. 28

79108 Freiburg

email:  annesjagdhundefotografie (at) gmail.com

Homepage: https://www.annesjagdhundefotos.de/

Tel.: +49 (0) 761 29089 544

 

Reh-Hetzer beschlagnahmt

 

Reh-Hetzer beschlagnahmt

 

Reh-Hetzer beschlagnahmt

 

11.05.2021  Pressestelle: OLG Frankfurt am Main

Sieht ein Jagdteilnehmer vor Schussabgabe auf eine Sau einen zuvor in deren Nähe wahrgenommenen Jagdhund nicht mehr, ist die Schussabgabe sorgfaltswidrig. Der Höhe nach bemisst sich der Schadensersatz für einen versehentlich getöteten Jagdhund nach den Kosten für einen vergleichbaren Welpen. Zu ersetzen sind zudem die Kosten für die Ausbildung eines Hundes mit durchschnittlicher Begabung, um einen dem getöteten Hund vergleichbaren Ausbildungsstand zu erreichen. Da die vorprozessual bereits gezahlten 2.100,00 € diesen Anspruch bereits abdeckten, hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) mit heute veröffentlichter Entscheidung die Berufung der Hundehalterin zurückgewiesen.
Nr. 32/2021

Die Klägerin verlangt Schadensersatz für ihren bei einer Drückjagd versehentlich von dem Beklagten erschossenen, 20 Monate alten Jagdhund. Sie begehrt über die vorgerichtlich von der Haftpflichtversicherung bereits erhaltenen 2.100,00 € hinaus weiteren Schadensersatz unter Verweis auf erheblich höhere Ausbildungskosten.

Das Landgericht hat die Klage abgewiesen. Die hiergegen eingelegte Berufung hatte auch vor dem OLG keinen Erfolg.

Der Beklagte hafte hier zwar grundsätzlich wegen eines fahrlässigen Sorgfaltspflichtverstoßes bei der Schussabgabe, führte das OLG aus. Er habe sich nicht vor Abgabe des Schusses die erforderliche Gewissheit verschafft, dass eine Gefährdung anderer

ausgeschlossen sei. Seinen eigenen Angaben nach habe er eine Sau kommen sehen, die von einem Hund mit Warnweste und dem Terrier der Klägerin gehetzt worden sei. Er habe die Sau angesprochen. Als sie sich ihm bis auf 60-70 m genähert habe, sei der Hund mit Warnweste ca. 10 m neben ihr gewesen. Den Hund der Klägerin habe er dagegen nicht mehr gesehen. Er habe angenommen, dass sich dieser entfernt habe, und deshalb geschossen.

Das OLG betont, dass der Beklagte bei dieser Sachlage von einer Schussabgabe hätte absehen müssen, da er den Hund der Klägerin nicht mehr gesehen hatte. Der Beklagte habe damit nicht ausschließen können, dass sich der Hund der Klägerin nicht verdeckt hinter dem Wildschwein befand und im Fall eines Schusses in dieser Richtung getroffen würde.

Der Höhe nach allerdings sei der Schaden mit der vorgerichtlichen Zahlung von 2.100,00 € vollständig ausgeglichen. Der Schadensersatzanspruch bemesse sich hier zum einen nach dem Preis für einen vergleichbaren Welpen. Dieser Preis liege bei 500,00 €. Zum anderen seien die Kosten zu berücksichtigen, die für die Ausbildung eines Hundes mit durchschnittlicher Begabung aufzuwenden seien, um den Ausbildungsstand des getöteten Hundes zu erreichen. Gemäß den sachverständigen Ausführungen seien dafür unter Berücksichtigung des nachgewiesenen Ausbildungsstandes des Terriers der Klägerin insgesamt 79 Stunden anzusetzen. Bei Ansatz von 10 € je Ausbildungsstunde ergebe sich damit ein unter dem bereits ausgeglichenen Betrag liegender Wert, so dass der Klägerin kein weiterer Anspruch zustünde.

Ansprüche gegen den Jagdleiter bestünden bereits dem Grunde nach nicht. Ihm falle keine Pflichtverletzung zur Last. Es habe insbesondere keiner besonderen Anweisung bedurft, nicht auf bei der Jagd eingesetzte Hunde zu schießen.

Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 20.04.2021, Az. 4 U 184/19

(vorausgehend LG Gießen, Urteil vom 19.07.2019, Az. 2 O 189/18)

Die Entscheidung ist nicht anfechtbar.

Zur Seite des OLG Frankfurt

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