Vinaora Nivo Slider 3.xVinaora Nivo Slider 3.xVinaora Nivo Slider 3.xVinaora Nivo Slider 3.x

Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Sonntag, 10 August 2014 14:12

Warum grüßen sich Jäger nicht?

geschrieben von
Artikel bewerten
(7 Stimmen)

Warum grüßen sich Jäger nicht?

Begegnen sich 2 Motorradfahrer auf der Straße, grüßen sie sich untereinander. Während der eine Fahrer eine 1000-er Kawa unter dem Hintern hat, sitzt der andere Fahrer auf einem alten Moped. Kein Problem...

Begegnen sich 2 Wohnmobilfahrer, winken sie sich freundlich zu. Der eine Fahrer sitzt in einem supertollen Wohnmobil für 150.000,00 €, während der Andere sich mit einem uralten Gefährt begnügt. Kein Problem...

Es spielt anscheinend absolut keine Rolle, wer von Beiden das bessere oder exklusivere Gefährt hat. Sicherlich gibt es auch unter den Motorradfahrern und Wohnmobilfahrern Neider wie überall, doch das Entscheidende ist doch, dass man sich einer Gruppe Gleichgesinnter zugehörig fühlt.

Stehen 2 Jäger an einer Ampel nebeneinander. Jeder erkennt gleich das Schild „Jagdschutz“ oder „Forst“ im Geländewagen des anderen.  Entweder wirft man sich gegenseitig einen bösen Blick zu, so nach dem Motto „das könnte ja auch ein Wilderer sein, der mir den besten Bock in meinem Revier wegschießt“ oder man beachtet sich besser mal überhaupt nicht.

Ein Gruß unter Weidmännern??? Paaahhh, weit gefehlt!!!

Fühlen sich Jäger NICHT einer Gruppe von Gleichgesinnten zugehörig, wieso gibt so wenig Solidarität?

Mir ist aufgefallen, dass sich Jäger, die einen Hund führen und sich z.B. in den Vorbereitungskursen treffen, ganz anders verhalten. Jeder spricht mit jedem, man freut sich gemeinsam für jeden Hund, der seine Aufgabe toll gelöst hat. Am Ende des Kurstages geht man gemeinsam zum Abschluss in ein Lokal und unterhält sich stundenlang über Hunde. Man spürt ganz deutlich die Verbundenheit durch die Liebe zu den Hunden.

Wieso verhält es sich völlig anders, wenn es um die gemeinsame Liebe zur Jagd geht?

Woher kommen Neid und die Missgunst, den man so oft den Beiträgen in verschiedenen  facebook-Gruppen herauslesen kann?

Wie kommt es zu dem Spruch: “Von allen Formen des Neides ist der Jagdneid der Schlimmste!“

Vergleicht man die Gruppen Motorradfahrer, Wohnmobilfahrer und Jagdgebrauchshundeführer miteinander, fällt auf, dass es im Prinzip keine Privilegien gibt. Wenn ich meinem Hobby nachgehen will, bin ich von keinem Dritten abhängig. Ich muss mich nur nach meinem Geldbeutel richten und kann durchaus glücklich und zufrieden sein, mit dem was ich mir leisten kann.

Hängt es damit zusammen, dass es gewisse Regeln gibt, an die sich alle Motorradfahrer,  Wohnmobilfahrer und Hundeführer zu halten haben, Regeln, die für alle gleich sind?

Wenn ich mit dem Motorrad oder Wohnmobil durch die Landschaft rase wie eine gesengte Sau verliere ich meine Fahrerlaubnis. Halte ich mich nicht an die Prüfungsordnung, fällt mein Hund durch die Prüfung. Es gibt nichts zu diskutieren, es ist einfach so wie es ist und es wird akzeptiert.

Ist das Deutsche Revierpachtsystem für diesen Neid und Missgunst verantwortlich? Jeder kennt ihn, den dickbäuchigen, stetig missgelaunten, aus dem Geländewagen die Hundeführer beschimpfenden Jagdpächter, der Kotzbrocken in Reinkultur. Mit dem Reviernachbar ist er sich teilweise Spinnefeind. Man sollte doch meinen, es besteht eine Solidarität mit anderen Revierpächtern, doch weit gefehlt.

Die Angst, MEIN Bock könnte zum Nachbarn ins Revier laufen und könnte dort erlegt werden, bringt ihn fast um vor lauter Neid und Missgunst.  

Zwischen Revierpächter und revierlosem Jäger gibt es keine Solidarität!

Auch zwischen dem Verhältnis zwischen Revierpächter und revierlosem Jäger sucht man ein harmonisches, kameradschaftliches, freundschaftliches Verhältnis oft vergebens.

Hängt es damit zusammen, dass die Revierpächter im Vergleich zu den Jägern, die aus den verschiedensten Gründen heraus kein eigenes Revier gepachtet haben, sich für etwas „BESSERES“ halten und sich deshalb teilweise aufführen wie Herrenmenschen?

Kommt es zum Frust bei manchen Jägern, die kein eigenes Revier haben, weil sie ihrem Jagdherrn permanent in den Hintern kriechen müssen, damit sie zur Jagd gehen dürfen?  Mit der willkürlichen Freigabe von Abschüssen für privilegierte Jagdfreunde und der Einschränkung von Abschüssen für Unterprivilegierte wird ein System von Abhängigkeiten und Willkür geschaffen, die selbst dem gutmütigsten Menschen jede Freude an der Jagd nimmt. 

Eigentlich sollte man doch glauben, dass es so etwas wie Verbundenheit durch das gleiche Interesse, bzw. Hobby/Leidenschaft/Passion/Berufung (oder was auch immer…) geben sollte. Aber das Gegenteil ist offensichtlich der Fall!

Es gibt allerdings einen kleinen Unterschied. Mir ist aufgefallen, dass sich Jägerinnen untereinander ganz anders verhalten. Sie halten zusammen und helfen sich gegenseitig! Hängt das damit zusammen, dass sie die Minderheit in der Jägerschaft bilden oder liegt es einfach in der Natur der Frau?

Warum ist das so?

Kann mir das bitte mal jemand erklären, damit ich das verstehe?

Vor kurzem habe ich diese Frage mal bei einem Jägerstammtisch gestellt. Es konnte mir keiner erklären. Die einzige Antwort eines Jägers lautete: Weil die meisten Jäger Vollidioten sind, darum ist das so!

Die Aussage führte erst einmal bei allen Beteiligten zu großem Gelächter!!!

Ich musste auch zuerst lachen, war aber auch über diese Aussage etwas erschrocken und fragte: „Wie kannst Du nur so abfällig über andere Jäger, über Deine Jagdkollegen  sprechen?“

Antwort: „Weil es so ist! Die meisten Jäger verstoßen permanent gegen Tierschutzgesetze, sie haben keine Achtung mehr vor der Kreatur, besitzen keinen Anstand, haben kein Ehrgefühl mehr,  benehmen sich absolut schlecht in der Öffentlichkeit und sorgen dafür, dass die Jagd in ein schlechtes Licht gerückt wird!“   

Nach dieser Aussage war ich noch mehr betroffen und habe mir meine Gedanken darüber gemacht.  

Ich habe selbst keinen Jagdschein, ich führe nur einen Jagdhund und ich verbringe meine ganze Freizeit mit Jägern und Jägerinnen und bin mit einem Jäger verheiratet. Nicht falsch verstehen bitte, ich will hier nicht alle Jäger über einen Kamm scheren! Es gibt wahnsinnig viele nette Jäger, die sehr viel dafür tun, dass die Jagd in der Öffentlichkeit ein gutes Bild abwirft. Es wird weidmännisch gejagt und die Tradition wird hochgehalten.

Seit Jahren versuche ich/wir Freunden, Bekannten, Kunden, allen möglichen Leuten zu erklären, dass Jäger keine Bambikiller sind. Wir klären die Leute über den Sinn und die Notwendigkeit der Jagd auf. Wir berichten positiv über die Jagd und die Jäger und freuen uns darüber, wenn die Menschen, die im Grunde genommen vorher gegen die Jagd waren, auf einmal ins Nachdenken kommen. Es sind fast immer richtig gute Gespräche die dazu führen, dass sich die Nichtjäger auf einmal mehr wissen möchten. Wir akzeptieren und respektieren aber auch die Meinung von Jagdgegnern.

Gute Freunde von uns, die bereits vor 20 Jahren zu Vegetarier wurden, weil sie die Zustände in der Massentierhaltung und die zum Teil so grausamen Tiertransporte einfach nicht mehr ertragen konnten waren völlig entsetzt, als mein Mann den Jagdschein machte. Nachdem wir viel über das Thema gesprochen haben kommen sie jetzt sehr gerne und regelmäßig zu uns zum Essen und genießen regelrecht ein gutes Stück Wildfleisch!

Was ich damit sagen will: Wir versuchen die Jäger und die Jagd in ein positives Licht zu rücken und immer öfter frage ich mich, ob wir uns dabei nicht selbst ordentlich in die Tasche lügen. Wir versuchen die Jäger in ein Licht zu stellen, dass sie teilweise einfach nicht verdient haben.

Zumindest ist bei mir dieser Eindruck hauptsächlich durch die zahlreichen, niveaulosen online-facebook-Jäger entstanden, die sich täglich in den verschiedenen Gruppen die Köppe einhauen, sich beleidigen und beschimpfen.


Eigentlich ist es kein Wunder, dass sich Jäger nicht untereinander grüßen.

Traurig, aber wahr…

Vielleicht ändert es sich eines Tages, vielleicht gibt es irgendwann ein Umdenken und möglicherweise tragen ja sogar die neuen Medien dazu bei, wer weiß?

Gelesen 2976 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 04 September 2014 15:36

Medien

9 Kommentare

  • Kommentar-Link Hänsel Freitag, 15 August 2014 10:26 gepostet von Hänsel

    Jetzt kommt der übliche Spruch getroffene Hunde bellen das kommt dann wenn einem nichts mehr einfällt. Auch wenn ich nicht jeden Jäger Grüße falle ich nicht wie eine gewisse Person über andere Jäger her und zieh sie und die Verbände in den Dreck! Und ich beschwere mich nicht über jegliche Bilder oder Schreibweisen in den Internetgruppen nur weil es nicht so ist wie es mir gefällt. Ja der böse moderne Jäger fernab der Tradition und des Lodens! In diesem Sinne wünsche ich allen ein kräftiges Waidmannsheil

  • Kommentar-Link Thomas Donnerstag, 14 August 2014 11:57 gepostet von Thomas

    KOmisch das sich alle aufregen....

    Getroffene Hunde Bellen

  • Kommentar-Link Oh my Deer Donnerstag, 14 August 2014 06:57 gepostet von Oh my Deer

    Sehr geehrte Frau Manuela,
    wird man selbst waidgerechter wenn man anderen unterstellt weniger waidgerecht zu sein?
    Wäre es in der heutigen Zeit nicht mal angebrachter, dafür zu sorgen, dass die Jäger mit einer Stimme sprechen, dass sich die Jägerschaft vereint, um gemeinsam für unsere Sache einzustehen, oder ist es ihr Anliegen, ganz bewusst einen Keil in die Jägerschaft zu treiben?
    Mit dieser überheblichen Art und Weise, werden Sie vom jagenden Fußvolk bestimmt nicht ernstgenommen.
    Man merkt, dass sie selbst keinen Jagdschein haben, Sie müssen sich nicht nachts um die Wildschadensproblematik im Mais kümmern, so haben Sie die Zeit hier solch einen Schwachsinn abzulassen.
    Aber es beruhigt mich zu wissen, dass im Dunstkreis "echter Jäger die auch wirklich jagen" sichersten herumtreiben, die darauf achten, dass nichts anbrennt.
    Ich kann da nur sagen: "Gutmenschen nein danke"!!!

    PS: hoffentlich haben Sie heute kein Mitglied ihres Häkelkränzchens übersehen und immer fleißig gegrüßt. Ihr jagender Mann wird sich vielleicht über ein paar warme Socken freuen.

  • Kommentar-Link meoutis Mittwoch, 13 August 2014 10:36 gepostet von meoutis

    ...und natürlich ist immer der andere der Tourist, bzw. In diesem Fall der ignorante, nicht grüßende und idiotische Jäger.

    Dieses mit dem Finger auf andere deuten, anprangern und das fast reflexhafte Beteuern der eigenen abgedroschener missionarischen Aktionen “im Freundeskreis“ ruft bei mir mehr Würgreiz hervor als jedes Erlegerbild bei dem Schweiß zu sehen ist oder der letzte Bissen fehlt!

    Was genau, außer kontraproduktiver Selbstdarstellung bezwecken Sie mit derartigen Ergüssen...?

  • Kommentar-Link Jäger aus dem Untergrund Mittwoch, 13 August 2014 09:04 gepostet von Jäger aus dem Untergrund

    Haben wir als Jäger nicht andere Probleme wie das wir uns nicht gegenseitig grüßen? Zum einen ist es mir ja selbst überlassen wen ich auf der Straße grüße und auf der Straße konzentriere ich mich auf die Straße und suche nicht nach Schildern in den Scheiben anderer Verkehrsteilnehmer. Soll man dann in Zukunft bei jedem Stück Wild das man auf einem Heckträger sieht anhalten und das entsprechende Stück verblasen? Wie langweilig muss es manchen Menschen sein wenn sie sich mit solchen Problemen beschäftigen.

  • Kommentar-Link Cervus in Cervelat! Dienstag, 12 August 2014 17:34 gepostet von Cervus in Cervelat!

    Natürlich grüßen sich die Jägerinnen untereinander und tauschen sich mehr aus über die Jagd. Das liegt in der Natur der Sache. Ein Mann, ein Wort - eine Frau, ein Wörterbuch!
    Frauen sind nun einmal geschwätziger als Männer, das sollte einfach mal, auch von den Waidgerechten Damen, so anerkannt werden.
    Ich finde es lächerlich, jeden Grüßen zu sollen, der die gleiche Leidenschaft pflegt wie ich. Wenn ich, als geborener Feinschmecker und Gourmet, ein Restaurant der gehobenen Kategorie betrete, dann begrüße ich ja auch nicht jeden Gast mit einem "guten Appetit und gesegnete Verdauung".
    Ich grüße denjenigen, den ich grüßen will, und nicht all jene die mir mal kreuzweise den Buckel runterrutschen können.
    Nur weil jemand die gleichen Interessen hat wie ich selbst, macht ihn das lange nicht zu meinem Gesinnungsgenossen. Wir sind ja schließlich im echten Leben, und nicht bei Facebook.

  • Kommentar-Link Prunus Dienstag, 12 August 2014 15:52 gepostet von Prunus

    Edle Dame!
    Ich würde ganze einfach eine Grußpflicht einführen und im Reichsjagdgesetz verankern. Ein nicht Grüßen so wie ein nicht standesgemäßes Grüßen mit dem teutschen Jägergruß sollte,- wie auch das tragen von irgendwelchen neumodischen und äußerst unwaidmännischen Kleidungsstücken,- insbesondere dieser Mützen, mindestens mit einer Ordnungswidrigkeit belegt werden. Ich bin nach wie vor der Meinung die Jägeschaft sollte sich im täglichen Leben zu erkennen geben und wieder die graue Jagduniform tragen,- und zwar gleich ob im Büro,- bei körperlich Ertüchtigung oder eben bei der Ausübung des edlen Waidwerkes! Wir sind doch alles Brüder und Schwestern und sollten auch so mit einander umgehen. Der sittliche und Moralische verfall der Gesellschaft darf keinen Einzug in das edle Waidwerk halten. Grade wir als Jäger,- mit unseren Werten und Bräuchen sollten eine gesellschaftliche Ikone des Anstandes und Sittenwächter sein!
    Mit einem Hochachtungsvollen und waidgerechten Waidmannsheil!
    https://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE

  • Kommentar-Link Dieter Nagl Sonntag, 10 August 2014 19:57 gepostet von Dieter Nagl

    Leider die bittere Wahrheit, gelassen ausgesprochen! Aber wir versuchen uns zu bessern! Versprochen! ;-)

  • Kommentar-Link allefrauen nurdich nicht versteher Sonntag, 10 August 2014 18:51 gepostet von allefrauen nurdich nicht versteher

    Dummschwätzerin.
    Alles nur dummes Klischeegequatscht.
    Hält dich doch einfach raus.

Bitte anmelden, um einen Kommentar zu posten