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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Anzeige der Artikel nach Schlagwörtern: Begehungsschein

Da fliegt nichts mehr - Dramatisches Insektensterben in Deutschland

Der Wunsch, den Jagdschein zu erlangen, ist ungebrochen. Die Jagdschulen boomen, die Jagdausrüster verzeichnen jährlich neue Umsatzrekorde. Doch der Weg zur praktischen Jagdausübung ist für Jungjäger ohne Kontakte zu Jagdpächtern steinig.

Das Deutsche Jagdportal hat sich in den letzten 10 Jahren auf das Anbieten und das Suchen von Jagdverpachtungen und Begehungsscheinen im Internet einen Namen gemacht.

Dass der Einstieg in das aktive Jagen, insbesondere für Quereinsteiger ohne jagdliche Kontakte schwierig ist, ist hinlänglich bekannt. Der Boom bei den Jagdschulen bei gleichbleibender Reviermenge erschwert das Finden einer Jagdmöglichkeit zusätzlich. Zudem fehlt den Jungjägern an Jagderfahrung und Schussroutine, insbesondere beim Ansprechen und Erlegen, ohne die aber eine praktische Jagd nicht möglich ist. Zusätzlich zur Jagdmöglichkeit wird daher oft ein Lehrprinz gesucht, der diese Erfahrungsdefizite durch eine praktische Jagdausbildung ausgleichen soll.

In diesem Artikel will ich allen Jungjägern, die über eine Jagdmöglichkeit in Form eines Begehungsscheines einen Jagdpächter und Lehrprinzen suchen, einige Tipps bei der Anzeigengestaltung und Platzierung derselbigen geben.

Zunächst muss man wissen, dass nur 18 % der Jäger Jagdpächter oder Mitpächter eines Reviers sind. Zwar verfügen viele revierlose Jäger über ein immenses Wissen über die praktische Jagd, solange sie aber kein eigenes Revier besitzen, können sie keinem Jungjäger eine praktische Ausbildung oder eine Jagdmöglichkeit anbieten. Alleiniger Anbieter von Jagdmöglichkeiten ist der Jagdpächter. Dem Kontakt zum Jagdpächter kommt also eine Schlüsselrolle zu!

Der Jagdpächter, scheu wie ein Reh

Oft wird der Tipp gegeben, sich in einer Kreisjägerschaft als aktives Mitglied einzubringen. In den regionalen Jägerschaften finden sich dann auch zahlreiche Jäger, aber alle haben dort in der Regel das gleiche Problem wie der neue Jungjäger: Sie sind auf der Suche nach einer Jagdmöglichkeit oder sie haben eine bescheidene Jagdmöglichkeit, die aber dem frischgebackenen Jungjäger nicht weiterhilft. Bei den zahlreichen jährlichen Treffen der örtlichen Kreisjägerschaft sind die Jagdpächter kaum anzutreffen, die örtlichen Jägerschaften bleiben ein Sammelbecken revierloser Jäger, die einen Jagdpächter suchen. Zudem sind in den Jägerschaften die Jäger mit einer festen Verwurzelung in der Region in der Überzahl, weshalb sie einen neuen Jungjäger, der keine Bindung an die Region hat, eher argwöhnisch als Wettbewerber um rare Jagdmöglichkeiten beäugen. Hinten anstellen in der Schlange der Jagdmöglichkeitsuchenden ist hier angesagt.

Der Jagdpächter der Region bleibt in der Regel unsichtbar, weshalb es oberstes Ziel des Jungjägers sein muss, den Kontakt zu den Jagdpächtern der Region auf andere Weise herzustellen. Jagdpächter gehen nur über Anzeigen in den verschiedensten Medien auf den Jungjäger zu. Er wartet also, wer sich als Jungjäger in den Medien anbietet. Eine eigene Anzeige schaltet er in der Regel sehr selten. Tut er es trotzdem, kann er sich vor Anfragen nicht retten. Hier kann er sich dann aus zahlreichen Angeboten den passenden Jungjäger heraussuchen. Die Jagdpächter sind bei uns im Jagdportal die stillen Leser, die auch kaum Kommentare schreiben. Nur sehr wenige schalten Anzeigen, will man nicht, dass andere benachbarte Jagdpächter von der Suche erfahren.

Hier können wir als Jagdportal nach 10 Jahren unserer Tätigkeit das einfache Resümee ziehen: Jungjäger, die sich im Internet nicht präsentieren, werden von Jagdpächtern auch nicht gefunden. Gute und erfahrene Begehungsscheininhaber sind so selten, wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Um diese zu finden, muss der Jagdpächter sehr aktiv das Internet nach geeigneten Bewerbern durchsuchen.

Womit kann der Jungjäger punkten?

Dass ein Jungjäger ohne jagdliche Kontakte wenig bis gar keine jagdlichen Erfahrungen in das Revier einbringen kann, liegt auf der Hand. Doch wer genug Gespräche mit Jagdpächtern geführt hat, der weiß, wo beim Jagdpächter der Schuh drückt. Viele haben sich bei der Kalkulation der Jagdbetriebskosten, also alle Kosten, die über die Jagdpacht hinaus anfallen, verrechnet und diese Jagdbetriebskosten in der Regel viel zu niedrig eingestuft. Es sind vor allem die vielen kleinen Kosten wie Kühlkammer, Hochsitzneubau, Wildverarbeitung oder Wildvermarktung mit den dazugehörigen Arbeiten, die dem Jagdpächter Probleme bereiten. Vor allem weil er selbst ein Jäger ist, der die Jagd in der Freizeit ausübt. Auch fehlt vielen Jagdpächter schlichtweg die Erfahrung, wie man ein Revier so managt, dass das Jagen Spaß macht und die Jagdanpachtung nicht zum Problem wird. Wer hier erkennt, dass er sich organisatorisch einbringen kann und dem Jagdpächter lästige Probleme der Jagdbewirtschaftung abnehmen kann, der kommt ganz weit nach vorne.

Das Tabuthema Hegebeitrag

Eine Jagdpacht kostet sehr viel Geld, vor allem sind es die oft im Vorfeld nicht kalkulierten Jagdbetriebskosten, die dem hoffnungsvoll gestarteten Jagdpächter die Jagdpacht verleiden. Die Regel:

Jagdpacht x Faktor 2 = Jagdgesamtkosten

wurde ignoriert bzw. man wollte im Übereifer bei der Anpachtung die Jagdbetriebskosten nicht wahr haben. Dass man sich, wenn auch nur im kleinen Rahmen, an den Jagdbetriebskosten in Form eines Hegebeitrags beteiligt, sollte auf jeden Fall in eine Anzeige. Wer glaubt, dass erst beim Vorstellungsgespräch vom Jagdpächter diese Frage angesprochen wird, liegt falsch. Die Frage, inwieweit der Jungjäger sich an den Jagdbetriebskosten beteiligt, steht ganz am Anfang der Kontaktaufnahme durch den Jagdpächter. Wer in der Anzeige diesen wichtigen Aspekt des Begehungsscheins ignoriert, hat kaum Chancen, kontaktiert zu werden.

Der Lehrprinz, der den unbekannten Jungjäger kostenlos ausbildet, den gibt es nicht!

Mir ist in meinen fast 50 Jahren des aktiven Jagens noch nie ein Jagdpächter begegnet, der sich als kostenloser Lehrprinz verdingt. Kein Jagdpächter kommt auf die Idee, einen teuren Jagdbogen anzupachten, um ihn dann mit einem unerfahrenen Jungjäger zu teilen. Natürlich nimmt man den Sohn, die Tochter oder auch das Enkelkind, das jagdliches Interesse zeigt, als Jagdpächter unter seine Fittiche. Aber einem wildfremden Jungjäger, zu dem man keinerlei verwandtschaftliche oder freundschaftliche Kontakt hat, ist kein Jagdpächter bereit, sein Wissen aus Jahrzehnten des Jagens mitzuteilen. Hier haben die Jungjäger eine Bringpflicht in der Form, dass sie sich Gedanken machen müssen, wie sie einem Jagdpächter die Tätigkeit des Lehrprinzen schmackhaft machen.

Die neuen Medien als Plattform für die erste Kontaktaufnahme zum Jagdpächter

Jetzt, zum Ende des Kalenderjahres, ist die ideale Zeit, sich im Internet zu präsentieren. Zum 1.4. eines jeden Jahres stehen die Jagdpachtzahlungen an. Viele Jagdpächter suchen zum neuen Jagdjahr neue Begeher und durchstöbern verstärkt die relevanten Internetportale wie das Deutsche Jagdportal. Bevor man mit einer Anzeige startet, sollte man aber viel Zeit auf die Gestaltung der Anzeige aufwenden. Der Inhalt der Anzeige ist entscheidend, ob der Jagdpächter Kontakt aufnimmt. Wie groß ist der Radius um den eigenen Wohnort, in dem man eine Jagdmöglichkeit sucht? Ist der damit verbundene Zeitaufwand mit dem Beruf und der Familie überhaupt vereinbar? Bietet sich nicht besser eine Intervalljagdvariante als Jagdmöglichkeit an, in der man die Jagdausübung auf mehrere Wochenenden aufteilt? Mit der Intervalljagdvariante erhöht man den Radius enorm, allerdings sind Revierarbeiten und Fallenjagd in dieser Art der Jagd kaum möglich. Die Intervalljagdvariante ist daher ideal für Jungjäger aus Ballungsgebieten, wo der Kampf um Begehungsscheinangebote am größten ist. Man sollte bei den Angeboten nicht zu wählerisch sein, im Gegensatz zur Jagdpacht können Begehungsscheine schon zum Jagdjahresende wieder gekündigt werden und am Anfang gilt es, jagdliche Erfahrungen zu sammeln. Man muss wissen, das nur etwa 20% der Internetnutzer einen Facebookaccount haben, 80% aber informieren sich ausschließlich außerhalb von Facebook. - auch die Jagdpächter! - Es gilt also, sich neben Facebook auch außerhalb dieser Plattform jagdlich zu präsentieren.

Sonderangebot für Jungjäger

Das Deutsche Jagdportal hat  für Jungjäger ein Sonderangebot ausgearbeitet. Wir bieten die  Suchanzeige, die auf dem Jagdportal geschaltet wird, sowohl in der Jagddatenbank als auch im Kleinanzeigenmarkt an.

Zudem erhalten Jungjäger großzügige Laufzeiten bei der Onlinestellung.

Auch werden diese Anzeigen  in unseren relevanten Facebookgruppen geschaltet.

Der Jagdverein Lehrprinz e.V., dessen Vorsitzender ich bin, gibt seit über 20 Jahren Jungjägern kostenlos Tipps, wie sie sich im Internet bei der Suche nach Jagdmöglichkeiten präsentieren. Habt also keine Hemmungen, mich anzurufen, bevor Ihr das Projekt „Suche einer Jagdmöglichkeit im Internet“ angeht. Der  Jagdverein Lehrprinz e.V. bietet diese kostenlose Telefonberatung an.

Ich freue mich auf Eure Anrufe und Verbleibe

mit Waidmannsheil

Euer Stefan

Mobil 0178 6141856

email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Freigegeben in Begehungsscheine

Gamsjagd in den Alpen

Dass viele Jungjäger, die wenig oder gar keine Kontakte in die Jägerschaft haben und somit große Probleme bei der Suche einer Jagdmöglichkeit haben, hat sich mittlerweile herumgesprochen.

Als in der letzten Ausgabe des Jagdmagazins „Der Überläufer“ sich ein niederländischer Jagdpächter, der in Deutschland ein Revier gepachtet hat, darüber berichtet, dass es für ihn schier unmöglich ist, trotz vieler Vorgespräche einen Jungjäger zu finden, kam es in der Facebookgruppe „Jagdrevier Verpachtung“ zu einer ungewöhnlich regen Diskussion, hatte bis zu diesem Zeitpunkt doch noch kein Jagdpächter zum Problem der fehlenden Jagdmöglichkeit für Jungjäger in dieser ausführlichen Form Stellung genommen. Bei vielen Kommentaren zum eingestellten Artikel wurde die Verzweiflung vieler Jungjäger deutlich.

Der Autor

Wir vom Deutschen Jagdportal haben uns nun wegen der großen Resonanz auf den Artikel des niederländischen Jagdpächters entschlossen, in loser Folge verschiedene Beiträge unter der Hauptüberschrift „Modernes Jagdmanagement“ im Jagdblog des Deutschen Jagdportals zu veröffentlichen. Als Administrator, Mitinhaber und Mitbegründer des Deutschen Jagdportals werde ich diese Artikel verfassen, weil ich auf eine fast 50 Jahre lange Erfahrung als Jäger, Jagdhundeführer und Jagdleiter zurückblicken kann. Seit 20 Jahren bin ich zudem Gründer und Vorsitzender des Jagdvereins Lehrprinz e.V., der sich zum Ziel gesetzt hat, Jungjägern und Jagdhundeführern den Einstieg in das aktive Jagen zu ermöglichen. Ich habe mittlerweile in meinem bisherigen Jägerleben weit über 50 Jungjäger auf das erste Stück Schalenwild geführt -genau weiß ich es nicht-  und unzählige Gespräche mit verzweifelten Jungjägern geführt. 

Die Jagd im Wandel der letzten 50 Jahre

Bereits zu meinem 30 -jährigen Jagdscheinjubiläum schrieb ich über die Veränderungen der Jagd einen Artikel, den ich ein Jahr später in meinem „Jagdblog-das etwas andere Jagdtagebuch“ unter dem Titel „Halbzeit-ein Rückblick auf 30 Jahre Jägerleben“ veröffentlichte. Die Veränderungen der Jagd, die ich beschrieb und die sich damals schon abzeichneten, haben sich fortgesetzt und treten nun durch die Verdoppelung der jährlich neuen Jungäger, die auf den Jagdmarkt strömen, offen zu Tage.

Jagdscheinanwärter einst und jetzt

Als ich mich im Herbst des Jahres 1975 bei einem Jungjägerkurs anmeldete, gab es in ganz Deutschland noch keine einzige überregionale gewerbliche Jagdschule. Im Hinterzimmer einer völlig verrauchten heruntergekommenen Gaststätte bei Altbier, Schaps und Zigaretten trafen sich Ausbilder und Jagdscheinanwärter zweimal in der Woche zum Lernen. Entscheidend aber war -im Gegensatz zu heute- fast alle Teilnehmer kamen entweder aus den grünen Berufen wie Land- und Forstwirtschaft, waren betuchte Unternehmer oder deren Söhne. Damen machten zu dieser Zeit keinen Jagdschein. Ein verschwindend kleiner Teil waren Jagdscheinanwärter ohne Kontakt in die Jägerschaft. Fast alle Jagdscheinanwärter kannten bereits beim Eintritt in den Kurs einen Jagdpächter, der ihnen zu Beginn des Kurses die Möglichkeit, nach der bestandenen Jägerprüfung zu jagen, eingeräumt hatte. Für viele, vor allem die jungen unter den Jagdscheinanwärtern stellte das Ablegen der Jägerprüfung eigentlich nur die Legalsierung der bereits ausgeübten Jagd dar. Praktische Jagderfahrung hatten die jungen Jagdscheinanwärter zu genüge.

Und noch etwas unterschied die Jagscheinanwärter damals von denen von heute: Im Vordergrund stand die Aufnahme in eine elitäre gesellschaftliche Gruppe. Das Golfen oder das Segeln war damals noch lange nicht so verbreitet, wie wir es heute kennen. Heute geben die meisten Jagdscheinanwärter als Grund für das Ablegen der Jägerprüfung das Naturerlebnis an. Hätte vor 50 Jahren ein Jagdscheinanwärter diesen Grund angeführt, hätte er allgemeines Kopfschütteln ausgelöst.

Die Jagdpächterschaft vor 50 Jahren und heute

Doch auch in der Jagdpächterschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten ein schleichender, aber entscheidender Wandel vollzogen. In den 1970 er Jahren stellten überwiegend die regional verwurzelte Unternehmer die Jagdpächter. Oft waren sie mit ihren 20 und mehr Mitarbeitern der größte Arbeitgeber und hatten dementsprechend großen Einfluss in der Region. Ein entsprechend repräsentatives Jagdhaus gab den Rahmen, um die für das Unternehmen notwendigen Geschäfte mit und auf der Jagd abzuwickeln. Diese Jagden hatten in der Regel eine Größe jenseits der 700 ha. Ich kann mich nicht erinnern, in den ersten 20 Jahren meines Jägerlebens jemals in einer Jagd gejagt zu haben, die kleiner als 500 ha war.

Ein mit einem kleinen Gehalt als Hausmeister in der Firma angestellter und mit einem ausgedientem Firmenwagen ausgestatteter Jagdaufseher erledigte alle anfallenden Revierarbeiten. Bei den exklusiven Hochwildjagden in der Eifel, Hunsrück, Spessart, Taunus, Kellerwald, Knüllwald, Görde, und bayerisches Voralpenland waren es vor allem Konzerne der deutschen Industrie und Großindustrielle, die als Pächter auftraten. Hier wurde dann auch kein Jagdaufseher, sondern gleich ein oder mehrere Berufsjäger eingestellt, die sich nicht nur um das Revier, sondern auch um die jagdlichen Belange der Jagdgäste kümmern mussten.

In den weit abseits der Ballungsgebiete gelegenen Niederwildrevieren blieb dem Rest der Jägerschaft noch genügend jagdliche Betätigung auch mit kleinem Geldbeutel.

Dieses Jagdpächtermilieu ist lange Geschichte. Die großen Jagden der Konzerne sind den Komplianceregeln der Industrie zum Opfer gefallen. In den 1980er Jahren begann bis heute anhaltend der Ausverkauf des regional verwurzelten Mittelstandes. Sie wurden entweder verkauft, fusioniert, aufgelöst oder gingen in die Insolvenz.

Übrig geblieben waren Jagdgenossenschaften, denen nach und nach die Pächter ausgingen. Um das Dilemma abzuwenden, wurden die einst große Jagdbögen in viele kleine Jagdbögen aufgeteilt. Zudem wurden dann diese kleinen Jagdbögen an Jagdpächtergemeinschaften verpachtet. Mehrere Jagdpächter konnten  nun die Jagdpacht der geschrumpften Jagdbögen schultern. Die kleineren Jagdbögen sind bei der Verpachtung somit auch für weniger betuchte Jäger erschwinglich. Für die Jagdgenossenschaften war es die logische Konsequenz auf den Wandel. Allerdings benötigen diese Kleinreviere aus Sicht der neuen Pächter  weder einen Jagdaufseher noch einen Berufsjäger. Ein fataler Irrtum!

Mit dem Ende der großen Reviere endete auch die Zeit der Jagdaufseher und der Berufsjäger.

Der (Jung)jäger als Begehungsscheininhaber soll´s nun richten

Doch für das Wegfallen der professionellen Revierbetreuung hatten die Jagdpächter der neuen Generation schnell eine Lösung. Jagdschulen produzieren ein Heer an unbedarften Jungjägern, die nach der Möglichkeit des praktischen  Jagens dürsten. Wenn man denen einen üppigen Hegebeitrag abnimmt, können sie sich gleich um Revierpflege, Hege und Wildvermarktung kümmern.  Wer aufmerksam durch unsere Reviere geht und zahlreiche Gespräche mit Jungjägern geführt hat, weiß, dass dieses Konzept bis heute nicht funktioniert und selbst bei der jährlichen Verdoppelung der Jungjäger niemals aufgehen wird.

Wer sich einmal mehrere Jahre mit der Tätigkeit der Revierbetreuung auseinander gesetzt hat und diese Tätigkeit auch ausgeübt hat, weiß, dass sich hier gleich mehrere Berufe vereinen. Dabei geht es gar nicht alleine darum, diese Tätigkeiten ausüben zu können, sondern es oft darum geht, ein Gespräch mit den Inhabern dieser Berufe führen zu können. Der Umgang mit Holz zum Hochsitzbau sollte jedem klar sein. Aber auch weitreichende Kenntnisse aus der Landwirtschaft (Ackerbau, Viehzucht) und Forstwirtschaft sind notwendig, um mit den anderen Landnutzern ein Gespräch führen zu können. Nach der Jagd muss das Wild vermarktet und verarbeitet werden. Kenntnisse aus dem Metzgerhandwerk und der gehobenen Gastronomie sind erforderlich. Nun muss jedem klar sein, dass all diese Kenntnisse der praktischen Jagd völlig unabhängig von der Reviergröße erforderlich sind. Und neben der Fallenjagd und der Pflege der Hochsitzeinrichtungen soll dies nun der Jungjäger ohne praktische Ausbildung aber mit akademischen Abschluss richten bei gleichzeitigem Entrichten eines üppigen Hegebeitrages 

Solch ein Konzept ist zum Scheitern verurteilt.

 Im 2. Teil zum Thema Modernes Jagdmanagement geht es um: Der Jagdpächter als Dienstleister

 

Waidmannsheil

 

Stefan Fügner

Telefon: 0178 6141856   

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Gamsjagd in den Alpen

 

 

Freigegeben in Jagdverpachtungen

Was ist „Wald“?

Von der Jägerprüfung zum ersten erlegten Stück ist es oft ein langer steiniger Weg  Foto: Jagdverein Lehrprinz

Kaum ist die Jägerprüfung bestanden und hat sich die Freude über das Erreichte gelegt, stellt sich für viele Jungjäger ohne Kontakte in die Jägerschaft die Frage nach einer Jagdmöglichkeit.

Doch wie bekomme ich die Möglichkeit, das aktive Jagen zu erlernen?

Jungjäger und Jungjägerinnen, die sich  auf die Suche machen und sich auf Angebote von Begehungsscheinen von Jagdpächtern bewerben, sollten nachfolgenden Artikel aufmerksam lesen. Ich führe hier ausschließlich jagdliche Kriterien bei der Prüfung eines Begehungsscheines an. Die Würdigung der rechtlichen Grundlagen eines Begehungsscheins überlasse ich den Juristen.

Auslöser meiner Ausarbeitung sind die vielen Anrufe von verzweifelten Jungjägern, die glauben, von einem Jagdpächter übervorteilt worden zu sein. Doch nach einem längeren Gespräch relativiert sich dieser Eindruck, weil man unbedacht und ohne Prüfung das Angebot eines Begehungsscheines angenommen hat. Alleine die Schuld beim Jagdpächter zu suchen, greift aber oft zu kurz. In der Regel sind Jagdpächter und Begeher gleichmaßen voneinder enttäuscht. Deshalb hier einige Tipps an unerfahrene Jungjäger, wie man im Vorfeld das Angebot eines Begehungsscheines prüft:

 

Begehungsschein am Ort versus Intervalljagd weit abseits der Ballungsgebieten

Zunächst sind Angebote von Begehungsscheinen in Ballungsgebieten und deren Umland sehr gering und die Menge der Jungjäger ist weitaus größer, als das Angebot. Dies treibt die Preise von Begehungsscheinen in Stadtnähe in oft unerschwingliche Höhen. Auch ruft es den einen oder anderen Glücksritter auf den Plan, der mit unerfahrenen Jungjägern das große Geschäft wittert. Viele Jungjäger schätzen Anfahrt ins Revier und die Zeit für Ansitze völlig falsch ein und schnell wird das vermeintlich nahe zum Wohnort befindliche Jagdangebot zum raubenden Zeitfresser, der Partnerschaft und Familie belastet. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollte man zur Intervalljagd greifen. Ich selbst bin viele Jahre lang immer nur zu den bewegungsaktiven Zeiten des Wildes in sehr abgelegenen Gebiete zur Jagd gefahren und habe dazu immer einige Tage Urlaub genommen, damit sich die weite Anfahrt auch lohnt. Eine Woche Jagd in einem abgelegenen Großrevier weit ab der Ballungsgebiete ohne Naherholungssuchende und ohne Jagddruck durch weitere Begeher mit tagaktivem Wild entschädigte mich immer für die lange Anreise. Auch spielt hier weit abseits der Ballungsgebiete der Hegebeitrag wenn überhaupt eine untergeordnete Rolle. Heute wohne ich über 60 km von der nächsten Autobahnauffahrt entfernt und alle, die bei mir für einige Tage in den Jagdintervalllen zur Jagd kommen, genießen die Einsamkeit der Natur mit tagaktivem Wild. Fast täglicher Wildanblick trotz mehrere Wolfsrudel garantieren den Jagderfolg.

Erfahrene Jäger nehmen lange Anfahrten in Kauf und ziehen solche Jagdgebiete den stadtnahen Revieren immer vor!

 

Wieviel Begeher verträgt ein Jagdrevier?

Diese Frage wird auf Jägerstammtischen oft und ohne ein greifbares Ergebnis stundenlang diskutiert. Auch hier ist alleine das Jagdmanagement des Jagdpächters oder seines ihn vertretenden Jagdleiters entscheidend. Als Faustformel gilt: Je größer der Anteil der jagenden Personen in einem Revier, desto konsequenter und disziplinierter ist das ausnahmslose Einhalten der Jagdruhe außerhalb der Jagdintervalle einzuhalten. Das Einhalten der Jagdruhe zwischen den Jagdintervallen gilt übrigens somit auch für den Jagdpächter!

Prüfe ich das Angebot eines Begehungsscheines, ist nicht nur die Frage nach weiteren Begehern obligatorisch, sondern vor allem die Frage nach den Jagdintervallen und der Jagdruhe.
Eine hohe Dichte von Jägern in einem Jagdrevier setzt eine sehr disziplinierte Jagdorganisation des Jagdpächters voraus, die man beim ersten Besuch auch erkennen kann. Reviere unter 500 ha verkraften kaum mehr als 1 aktiven Jäger pro angefangene 100 ha. Größerer Reviere verkraften auch größere Dichten an Jägern, wobei auch bei der Größe des Revieres gilt:
Je kleiner das Revier, desto strikter ist die Jagdruhe einzuhalten.

 

Welche realen Chancen habe ich, das freigegebene Wild zu erlegen?

Immer wieder sieht man Angebote von Begehungsscheinen, bei denen wenig zum Revier geschrieben wird, aber mit großzügigen Freigaben von verschiedenen Wildarten gelockt wird.
Jedem Jungjäger muss klar sein, dass es kein Jagdrevier gibt, auch wenn es noch so wildreich ist, in dem man einem Jäger Abschüsse garantieren kann. Selbst hohe Wilddichten sorgen nicht bei jedem Jäger für Jagderfolg. Der erfolgreiche Jäger verfügt über langjährige Erfahrung, um zu sehen, wo im Revier und zu welcher Zeit seine Chancen groß ist, Strecke zu machen. Über diese Jagdroutine verfügt in der Regel kein einziger Jungjäger. Unlängst sagte mir ein von mir ausgebildeter Jäger, dass er heute ein vielfaches an Wild sieht und erlegt, weil er Wald, Wiesen, Felder und die Natur im allgemeinen völlig anders sieht und alles wesentlich schärfer und genauer beobachtet, als er es vor seiner Jägerprüfung tat.

Der Jagderfolg hat viel mit Naturbeobachtung zu tun und weniger mit den Schießkünsten des Jägers.

Das Verhalten des Wildes im Zyklus der Jahres- Tages und Nachtzeiten zu erlernen, um die notwendige Ansprech- und Schussroutine zu erreichen, sollten beim Jungjäger ganz oben auf der Agenda stehen, aber nicht die Menge der freigegebenen Stücke.

 

Ein straffes, gut organisiertes professionelles Jagdmanagement durch den Jagdpächter oder seines ihn vertretenden Jagdleiters ist das oberste Gebot einer funktionieren Jagd.

Als allererstes vorweg: Den Begeher, der für 2.000 Euro Hegebeitrag ein 500 ha Revier tiptop in Ordnung hält und das erlegte Wild verarbeitet und vermarktet, den gab es nie, den gibt es nicht und den wird es auch nie geben!!!

Wer sich um einen kostenpflichtigen Begehungsschein bewirbt, der sollte seinen Anspruch an eine professionell organisierte Jagd auch geltend machen. Es ist die Aufgabe der Jagdleitung für eine saubere, von der Behörde abgenommenen Wildkammer zu sorgen. Die Hochsitze sollten sich in einem aus berufsgenossenschaftlicher Sicht tadellosen Zustand befinden. Ein Hundeführer, der beim Bergen und Aufbrechen hilft, ist ebenso obligatorisch, wie die Organisation einer professionellen Verarbeitung und Vermarktung des erlegten Wildes durch die Jagdleitung.
Anzeigen, in denen ein Jagdhelfer für Revierarbeiten gegen Hegebeitrag gesucht wird, der dann noch das erlegte Wild in den Kofferraum geworfen bekommt und es zahlen soll, zeigen nur, dass es in diesem Revier beim professionellen Jagdmanagement noch viel Luft nach oben gibt.

Ein Jagdpächter, der von einem Begeher mehrere 1.000 Euro Hegebeitrag fordert, muss einen kompletten professionellen Jagdservice vorweisen können, wie ich ihn bei jeder Jagdreise im Ausland angeboten bekomme.
Bei einer vor dem Abschluss des Begehungsscheines stattfindenden Revierbesichtigung ist diese Professionaltät in der Jagdleitung immer erkennbar!

Zusammenfassung: Natürlich geht man mit dem Abschluss eines kostenpflichtigen Begehungsscheines das Risiko ein, als Jungjäger von einem erfahrenen Jagdpächter übervorteilt zu werden. Auch gibt es zumindest in Ballungsgebieten und den umliegenden Landkreisen wenig Angebote und viel Nachfrager. Wer aber ein Angebot dahingehend prüft, ob das Revier durch eine professionelle Jagdorganisation geführt wird, der kann sich viel Ärger ersparen. Ansonsten kann ich immer wieder dazu raten, sich bei erfahrenen Jägern die notwendigen Rat zu holen.

Waidmannsheil

Euer

Stefan 

Mobil 0178 6141856

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Was ist „Wald“?

 

 

 

Freigegeben in Begehungsscheine

Der Artikel: „Der Jagdwert eines Jagdbezirkes - oder wie ergibt sich der Preis eines Begehungsscheins?" hat wohl bei vielen Jägern, die einen Begehungsschein suchen, große Erwartungen geweckt, die der Artikel nicht erfüllt hat.

Deshalb hier einige Ergänzungen durch die Administration:

Wir vom Jagdportal geben uns sehr viel Mühe, durch das Einstellen aller aktuellen Jagdangebote im Internet ein möglichst großes Angebot aktueller Jagdangebote zu geben. Wir stellen zum einen unsere eigenen kostenpflichtigen Angebote ein. Andererseits verlinken wir zu Angeboten anderer Plattformen. Diese Verlinkungen erfolgen kostenlos.  Mehrere 1.000 Besucher täglich auf dem Jagdportal, über 50.000 Mitglieder in unseren regionalen Facebookgruppen und eine stetig steigende Anzahl neuer Abonnenten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, in den völlig undurchsichtigen Markt der Jagdangebote etwas mehr Licht zu bringen. Bei den Möglichkeiten allerdings, mehr Transparenz in den Markt zu bringen, sind wir aber auch massiv eingeschränkt, da wir als kommerzielles Unternehmen Gewinne erzielen müssen und Steuern zahlen müssen.

Freigegeben in Begehungsscheine

Wir kennen alle den Preis, aber niemand mehr kennt den Wert!

Als wir vor einigen Tagen das Begehungsscheinangebot eines Revieres in der Feldberger Seenlandschaft einstellten, überschlugen sie die Kommentare über den Hegebeitrag in Höhe von 6.000 Euro, der erhoben wurde. Die Kommentare zeigen vor allem, wie wenig Transparenz und Kenntnisse seitens der revierlosen Jäger herrscht, was so ein solches 900 ha Revier kostet.
Dies ist auch nicht verwunderlich, schließlich sind Jagdpachtpreise und Jagdbetriebskosten einer größten Geheimnisse innerhalb der Jägerschaft und werden bei der Vorbereitung auf die Jägerprüfung noch nicht einmal am Rande behandelt.

Die letzte Veröffentlichung zum Thema Jagdbetriebslehre ist von 1965 (!!!) ist im Paul Parey Verlag erschienen und ist heute nur noch im Antiquariat zu erstehen.

Ich möchte einen prominenten DDR Jäger zitieren, der in dieser wunderschönen Landschaft ein Jagdrevier sein eigen nennt und  über die Feldberger Seenlandschaft sagte:

"Die Ferdberger Seenlandschaft ist das schönste Geschenk, das die DDR der neuen Bundesrepublik zur Wiedervereinigung gemacht hat."

Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

Dazu möchte ich hinzufügen: Ich habe in meinen fast 50 Jägerjahren sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland in sehr exklusiven Hochwildjagden jagen dürfen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass man die Hochwildjagden in Ostdeutschland bezüglich des Wildreichtums und der beeindruckenden Weitläufigkeit der Landschaften nicht ansatzweise mit denen im Westen vergleichen kann. Wer noch nie im Osten in einer Hochwildjagd zur Jagd gegangen ist, kann diesen Unterschied nicht beurteilen und sollte sich auch bei der Beurteilung von Jagdangeboten aus dieser Region zurückhalten.

Wir haben der Anzeige heute einige Aufnahmen dieses Revieres in der  Feldberger Seenlandschaft hinzugefügt, die aber nur ansatzweise den Eindruck dieser einmaligen Endmoränenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns  wiedergeben. Bei allem Verständnis für den Frust vieler Jungjäger über die großen Schwierigkeiten beim Einstieg in das aktive Jagen, wünsche würde mich freuen, wenn sie bei der Beurteilung von Begehungsscheinen etwas mehr Zurückhaltung üben würden.

Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

 

Waidmannsheil

Euer

Stefan Fügner

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Kampf gegen Übermacht der Biber in Salzburg

Freigegeben in Begehungsscheine

Zu viele Insel-Hirsche

Wie in allen 1.Quartalen des Jahres nehmen die Anzeigen auch dieses Jahr  für Angebote und Gesuche nach Begehungsscheinen stark zu. Ob aber eine Anzeige von Erfolg gekrönt ist, bekommen wir vom Jagdportal leider selten zu hören. Besonders wenig Suchende melden uns die Resonanz auf ihre Anzeigen. Da haben wir uns natürlich über die Erfolgsemail von Leo riesig gefreut!

Viele Jagdpächter sind scheuer als ein Reh

Keine Frage, der Markt für Begehungsscheine ist aus der Sicht der Pächter ein Markt, bei dem das knappe Angebot den Markt bestimmt.

Nicht nur aus diesem Grunde sehe ich mich darin bestätigt, dass unter diesen Marktverhältnissen Suchende von Jagdgelegenheiten ohne Hinweis, sich an den Kosten der Jagd zu beteiligen, kaum Chancen haben.

Wir haben die  Meldungen unserer Abonnenten, die um vorzeitige Löschung (oft schon nach wenigen Wochen) ihrer Anzeige baten, ausgewertet und sind zu einem sehr eindeutigen Ergebnis gekommen:   

Anzeigen von Begehungsscheinsuchenden, in denen deutlich eine auf eine finanzielle Beteiligung hingewiesen wird, werden sehr schnell - oft von mehreren Pächtern gleichzeitig- direkt nach Onlinestellung ihres Gesuchs kontaktiert. Es zeigt aber auch, dass die Abonnements in unserem Kleinanzeigenmarkt für Jagdgelegenheiten von vielen Pächtern gelesen werde, da diese sehr öffentlichkeitsscheu sind und nicht gerne eigene Anzeigen aufgeben, schließlich sollen die Reviernachbarn nicht mitbekommen, dass sie eine finanzielle Beteiligung in ihrem Revier ansteben. Außerdem gilt zu bedenken, dass nur 15% der Jäger einen Facebookaccount haben und viele Jagdpächter deshalb nur außerhalb von Facebook unterwegs sind. 

Man muss ja nicht jedes Angebot annehmen, was dann in den Emailordner flattert, aber ein Jagdpachtsuchender, der in seiner Announce nur mit Revierarbeiten statt finanzieller Beteiligung wirbst, geht in der Masse der Suchenden unter. Es sind tatsächlich überwiegend Jagdpächter im Jagdportal unterwegs, die eine finanzielle Beteiligung für ihr Revier suchen. 

Also: Wer ernsthaft eine Jagdmöglichkeit in einer von Begehern überfüllten Region sucht, der sollte auf eine finanzielle Beteiligung an den Revierkosten hinweisen, und sei es, um überhaupt in Kontakt zu kommen.

Waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan Fügner 

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Jäger beunruhigen Vorfälle in Dreeke Die Wölfin hat keine Skrupel

Freigegeben in Jagdverpachtungen

Ganz nach dem Motto „Voneinander lernen“ erscheint heute der 1. Beitrag unserer neuen Reihe „Fragen, Antworten und Tipps rund ums Jagen – von Jägern für Jäger“

Jägerprüfung bestanden, Jagdschein in der Tasche. Nun kanns losgehen, oder?
Wie bist Du denn zu Deiner ersten Jagdmöglichkeit gekommen?

Die Jägerschaft kann man ganz grob in 2 Gruppen teilen: Zur ersten Gruppe zählen die Jungjäger, die aus Jägerfamilien stammen und über ihre Verwandtschaft häufig schon in jungen Jahren zur Jagd gekommen sind. Für diese Jäger (wenn wir Jäger schreiben meinen wir damit auch Jägerinnen) stellt sich in der Regel nicht die Frage nach einer Jagdmöglichkeit.

Zur zweiten Gruppe zählen die Jungjäger aller Altersklassen ohne familiären jagdlichen Hintergrund. Wie gesagt, nur ganz grob eingeteilt. Es gibt viele Möglichkeiten zur Jagd zu kommen. Uns geht es in diesem Beitrag um diese zweite Gruppe, um die Jungjäger, denen die Jagdmöglichkeit nicht mit in die Wiege gelegt wurde.

Auf, auf zum fröhlichen jagen?

Die Jägerprüfung wurde erfolgreich bestanden und häufig wird auch gleich die Ausrüstung angeschafft. Es könnte also direkt losgehen mit der Jagd, oder? Tja, das ist dann nicht immer ganz so einfach, denn die Jagd unterscheidet sich doch sehr von anderen Hobbys und Freizeitbeschäftigungen. Wenn man in einen Skatklub eintritt, kann man Skat spielen, tritt man in einen Ruderverein ein, kann man rudern gehen, wirst Du Mitglied im Golfklub, darfst Du den Schläger schwingen. Tritt man nach bestandener Jägerprüfung einem Jagdverein bei, ist dieser Beitritt so ganz und gar nicht automatisch mit einer Jagdmöglichkeit- oder der praktischen Ausbildung des Jungjägers verbunden.

Bitte beantworte folgende Fragen:

1. Wie kamst Du zur Jagd und einer Jagdmöglichkeit?

2. Hast Du den Jagdschein bei einer Jägervereinigung oder einer Jagdschule gemacht?

3. Hattest oder hast Du Schwierigkeiten gehabt eine Jagdmöglichkeit zu finden?

4. Wie hast Du den Einstig in das aktive Jagen gefunden?

5. Welche Tipps und Ratschläge kannst Du Jungjägern mit auf den Weg geben um eine Jagdmöglichkeit zu finden?

6. Hauptsache Jagdmöglichkeit oder lieber so lange warten, bis sich ein guter Lehrprinz findet?

Deine Meinung und Erfahrung ist gefragt!

Schreibe uns Deine Meinung, Erfahrung, Tipps und Ratschläge gerne direkt als Kommentar. Wir sind gespannt auf die Antworten!

Ankündigung: Im nächsten Beitrag aus unserer Reihe „Fragen, Antworten und Tipps rund ums Jagen – von Jägern für Jäger“ richten wir uns an die Jagdpächter und bitten diese darum Ihre Erfahrungen mit Jungjägern, Wünsche/Voraussetzungen für die Vergabe eines Begehungsscheins mit uns teilen.

Waidmannsheil
Euer Jagdportal-Team 


Bildquelle: Wikipedia

 

Freigegeben in Jagdverpachtungen

Gestern meldete die Facebookgruppe "Jagdrevier Verpachtung" das 15.000. Mitglied und ist somit einer der größten Jagdgruppen in den sozialen Medien.

In den letzten Monaten, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, wenn fast täglich Jagdverpachtungen und Begehungsscheine angeboten werden, verzeichnete die Gruppe oft mehr als 100 neue Mitglieder pro Woche. Aber auch jetzt, in der sauren Gurken Zeit des Sommers sind es täglich neue Mitglieder, die sich in der Facebookgruppe eintragen.

Fast 80% der Angebote werden vom Jagdportal eingestellt. Aber es sind immer mehr Jagdpächter , die die Gruppe als preiswerte und vor allem schnelle Kontaktaufnahme zu Jagdmöglichkeitsuchenden nutzen. Aber auch  Jäger und Jungjäger, die eine Jagdmöglichkeut suchen, nutzen das Jagdportal und diese Facebookgruppe zur Suche von Jagdmöglichkeiten.

Für uns ist es erstaunlich, wie viele revierlose Jäger auf der Suche nach einer passenden Jagdmöglichkeit sind. Spannend wird es in diesem Herbst, wenn die Jagdpacht- und Begehungsscheinangebote wieder zahlreich eingestellt werden. Da immer noch 85% der Jäger keinen Facebookaccount besitzen, bleibt die Jagddatenbank des Jagdportals weiterhin das wichtigste Instrument, um Verpächter und Jagdmöglichkeitsuchende zusammen zu bringen. 

Die Vermittlung von Jagdpächtern und Jagdpachtsuchenden wird auch weiterhin im Zentrum der Arbeit des Deutschen Jagdportals stehen. Ein wichtiges Instrument sind auch weiterhin die sozialen Medien mit jagdlichen Schwerpunkten.

 

waidmannsheil

 

Stefan Fügner 

Jagdverpachtung Niedersachsen

Freigegeben in Pressemitteilungen

Die Meldung des Onlineportals „Jagderleben“, eine kleine Gemeinde in Baden-Württemberg will nur noch Jagdpachtbewerber, die bei der Bewerbung jünger als 70 Jahre alt sind, bei der Verpachtung berücksichtigen, hat zu einer großen Empörungswelle in den sozialen Medien geführt. Doch hier alleine den Tatbestand der Altersdiskriminierung zu sehen, greift viel zu kurz.

Seit Jahren wird in den Medien ein verbitterter Kampf zwischen Jägern einerseits und Waldbesitzern andererseits über die Höhe der Schalenwildbestände geführt. Während die Waldbesitzer den Abschuss der oftmals regionalen überhöhten Wildbestände fordern, malen die etablierten Jägerschaften sofort die Ausrottung der wiederkäuenden Schalenwildbestände an die Wand.
Verschärft wird diese Diskussion unter dem Aspekt der Kalamitäten in der Forstwirtschaft durch die Borkenkäferplage als Folge immer trockener Sommer. Ohne eine massive Reduktion der wiederkäuenden Schalenwildbestände auf den Käferflächen wird eine natürliche Wiederbewaldung, so die Waldbesitzer, nicht möglich sein.

Ich möchte jetzt diese völlig überflüssige Diskussion nicht weiter anfachen, sondern das Augenmerk ausschließlich auf die erstarrten Strukturen in der etablierten Jägerschaft, insbesondere auf die völlig überalterten Jagdpächter, lenken.

Wie so oft werden in schweren Krisen, und in einer solchen befindet sich die Waldwirtschaft, versäumte Veränderungen wie in einem Brennglas sichtbar.

Vorausschicken möchte ich, dass ich dieses Jahr meinen 45. Jagdschein gelöst habe, mich mittlerweile im jagdlichen Ruhestand befinde und die Jagd heute aus der Perspektive eines außenstehenden passiven Betrachters sehe.

Jagdpachtsystem und die heutigen Reviergrößen sind für ein modernes Schalenwildmanagement unbrauchbar

Die etablierte Jägerschaft, wie wir sie heute vorfinden, ist aus meiner Sicht weitestgehend beratungs- und veränderungsresistent, was sich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern wird. Ursache hierfür ist ein völlig überholtes und weitestgehend für ein modernes Wildtiermanagement im Bereich der Schalenwildbejagung unbrauchbares Jagdpachtsystem. Verschärft wurde dieses Problem in den letzten Jahrzehnten dadurch, dass ehemals große Reviere mehrfach geteilt wurden und heute oft gleich mehrere Jäger ein nur noch handtuchgroßes Reviere bejagen.

In diese kleinen Reviere mag die Bejagung von Hase, Fuchs und Fasan noch angehen, für ein effizientes, vor allem für eine moderne Schalenwildbewirtschaftung sind diese Reviere völlig unbrauchbar. Wenn solche Jagdpächter mit einem 250 ha Revier dann auch noch gegenüber einem studierten Forstwirt oder Wildbiologen von einer Schalenwildhege fabulieren, manövrieren sich diese Jagdpächter vollständig in die Gruppe der ahnungslosen Hobbyjäger.

Es fehlt ein jagd- und wildbiologisches Institut in Deutschland

In Österreich, das gerade mal 10% der Bevölkerung Deutschlands umfasst, aber ein vergleichbares Pachtsystem besitzt , gibt es ein jagd- und wildbiologisches Institut an der Universität für Bodenkultur in Wien. Dort begleitet man aufmerksam alle Veränderungen im Jagdwesen und arbeitet Lösungen für die Jägerschaft aus. Deutschland jedoch mit dem 10-fachen an Jägern, hat bis heute kein solches Institut aufzuweisen und es wird wohl auch in den nächsten Jahren kein solches Institut in Deutschland entstehen. Deutlicher kann man die Beratungsresistenz der Jägerschaft, die sich beharrlich weigert, sich ein Fachinstitut zur Seite zur stellen, kaum zum Ausdruck bringen!

Folgt man den Diskussionen in den sozialen Medien, wenn das Thema auf den Begriff Hege kommt, sträuben einem erfahrenen Jäger wie mir spätestens beim dritten Kommentar sämtliche Nackenhaare! Es hat erkennbar noch kein Jäger erkannt, dass es leichter ist, einen Pudding an die Wand zu nageln, als unter Jägern eine einvernehmliche Definition des Begriffs Hege zu finden. Auch konnte mir noch keine einziger Anhänger dieser Hegephilosophie erklären, wie man  bei einer durchschnittlichen Reviergöße von 250 ha in Deutschland Hege betreibt.

Es fehlt in den etablierten Jägerschaften, unabhängig ob man sich mit einem Jagdpächter oder mit einem Begehungsscheininhaber unterhält, fast vollständig an wissenschaftlichen Grundkenntnissen bezüglich des Schalenwildmanagements, stattdessen kaut man seit Jahrzehnten immer noch auf diesem unbestimmten Begriff der Hege herum.
Bei diesen Diskussionen wird das Fehlen eines jagd- und wildbiologischen Instituts in Deutschland allzu deutlich.

Der Jagdpächter spielt Napoleon auf 250 ha - Die Verknappung der Abschüsse als Instrument der Macht

Wenn ich mir die Abschussvorgaben der Jagdpächter, die ich in den letzten 50 Jahre kennen gelernen durfte, - und das waren sehr viele- durch den Kopf gehen lasse, so kann ich einen eindeutigen Trend erkennen:

Je kleiner das Revier, desto größer der Napoleon

Wurde das Revier über die Jahrzehnte immer an den gleichen Jäger verpachtet, entwickeln ich derart komplizierte Abschussvorgaben, die es auch einem erfahrenen Jäger wie mir unmöglich machen, die im Abschussplan vorgegebene Wildmenge zur Strecke zu bringen. Die Vorgaben machen es Jungjägern und unerfahrenen Jägern zudem unmöglich, überhaupt einen dem Jagdpächter genehmen Bock zu erlegen. Sie erlegen irgendwann nichts mehr, um den begehrten Begehungsschein nicht zu verlieren. Diese Jäger, die aus Angst um einen Fehlabschuss nichts mehr erlegen, sind die größten Unruhestifter im Revier! Der willkürliche Begriff Hege mutiert zur Abschussverhindung auf höchstem Niveau. Am Ende des Jagdjahres werden dann die Abschussmeldungen frisiert, dass sich die Balken biegen. ( Jagdvorsteher: "Die Abschussmeldungen meines Jagdpächters haben den Wahrheitsgehalt eines arabischen Frontberichtes") In solchen Revieren zieht sich der Jagdpächter willfährige Vasallen heran, jagdlich sind diese Jäger ohne Jagderfahrung völlig unbrachbar.

Womit wir ganz am Anfang des Artikels angekommen sind: Bei alten Jagdpächtern hat sich eine „Abschussverhinderungsmentalität“ eingeschlichen, mit der es unmöglich ist, angemessene und dem Waldbau zuträgliche Wildbestände zu erreichen.

Um einen Wildbestand zu erzielen, der einen Waldumbau ermöglicht, wie wir ihn dringend benötigen, müssten viele Jagdpächter von ihrem Machtinstrument der willkürlichen Freigabe abrücken und ein Abschussmanagement betreiben, das den Namen auch verdient und die Anforderungen der Waldbesitzer gerecht wird. Davon ist die Mehrheit der Jagdpächter aber noch Lichtjahre entfernt, denn die Jagdpächter werden den Machtanspruch der willkürlichen Abschussfreigabe  nicht freiwillig abgeben. Den Jagdverbänden steht hier eine Mammutaufgabe bevor, wollen sie nicht irgendwann als Verhinderer eines natürlichen Waldumbaus dastehen.
Einzig deshalb hat sich die Gemeinde in Trossingen zu dem harten Schritt des Ausschlusses von über 70 jährigen von der Vergabe der Jagdpacht entschlossen, mit der Mutmaßung der fehlenden Fitness bei über 70 Jährigen hat das nichts zu tun.

Ob die seit Jahrzehnten unter den Abschussvorgaben der alten Pächter gelittenen jungen Jäger eine Veränderung bei der Bejagung einleiten, wenn sie selbst Pächter werden, wage ich aber zu bezweifeln. Auch wenn viele jungere Jäger über die Willkür Ihres  Jagdpächter schimpfen, wer Jahrzehnte unter einem Jagdpächter alter Schule das Jagen gelernt hat, wird es genauso fortführen. Wie hat es F.W. Bernstein so schön erkannt:

„Die größten Feinde der Elche waren früher selber welche“

 

waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan 

 

Homeschooling in USA - da steht viel Natur und Jagd auf dem Stundenplan

Freigegeben in Jagdverpachtungen
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