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Willkommen im Jagdblog des Deutschen Jagdportals

Stefan Fügner

Stefan Fügner

Mitbegründer des Deutschen Jagdportals - mehr über Stefan unter TEAM

Leider muss ich immer wieder feststellen, dass sich viele Jungjäger wenig Mühe geben, wenn es darum geht, eine aussagefähige Suchanfrage nach einer Jagdmöglichkeit zu gestalten. Aus diesem Grund hatte ich im Januar einen Leitfaden erstellt, wie man die Wahrscheinlichkeit, eine der wenigen begehrten Jagdmöglichkeiten zu ergattern, verbessern kann. Unter dem Titel:

"Wie finde ich als Jungjäger ohne Beziehungen ins jagdliche Milieu eine Jagdmöglichkeit?“

können Jungjäger nachlesen, was in eine Suchanfrage gehört, damit ein Jagdpächter erkennt, wer sich dort bewirbt, schließlich soll dem Jagpächter der Köder schmecken und das Ziel ist es, ihn zur Kontaktaufnahme zu bewegen.

Als ich heute Morgen die neu eingestellten Kleinanzeigen las, war ich über die  Anzeige von Jungjäger Daniel erfreut, läßt sie doch erkennen, dass sich hier jemand Mühe gibt.

Wir vom Jagdportal haben nicht lange nachgedacht und haben die Anzeige von Jungjäger Daniel bis zum Jagdjahresende kostenlos online gestellt, als Premiumanzeige aufgewertet und zusätzlich sein Gesuch in die Datenbank gestellt. Unser kostenloses Abonnement soll nicht nur die Mühen belohnen, sondern auch Ansporn und Anreiz für andere Jungjäger sein, es Daniel gleich zu tun.

 Wir wünschen Daniel nicht nur viel Erfolg bei der Suche, sondern auch Waidmannsheil in seinem zukünftigen Jägerleben.

 

Waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan

Marderhunde weiter auf dem Vormarsch

In vielen Revieren lassen sich die Sauen aufgrund ihres enormen Lernverhaltens immer schwieriger bejagen. Jagdblogger Floris Weber auch bekannt als „der eine Jaeger“ beschreibt in diesem Artikel 5 Problemstellungen und wie der Schwarzkitteljäger sie löst.

Problem Nr.1: In vielen Gebieten suchen Sauen die Kirrungen nur noch gelegentlich auf. Ein Grund dafür ist natürlich das sehr hohe natürliche Nahrungsangebot. Eine weitere Ursache ist die schnelle Lernfähigkeit der Sauen. Bachen meiden aufgrund negativer Lernerfahrungen, nämlich Abschüssen von ihren Nachkommen, unsere Kirrungen. Lernen Frischlinge nun, dass es sicherer ist, an Kirrungen vorbei zu wechseln, als sie anzulaufen und dort Nahrung aufzunehmen, übernehmen sie automatisch das Verhalten ihrer Mütter. Die Folge: Sauen nehmen nur noch selten Kirrungen an.
Lösung: Wir Jäger müssen uns von der Fixierung auf Kirrungsjagd lösen. Das, was früher noch gut funktioniert hat, muss heute nicht mehr das Maß der Dinge sein. In den meisten Revieren ist es daher deutlich vielversprechender, sich an den natürlichen Nahrungsquellen zu orientieren als seinen jagdlichen Schwerpunkt einzig und allein auf die Kirrung zu richten. Da die natürlichen Nahrungsquellen im Laufe des Jagdjahres stark variieren, tut man gut daran, die Sauen genau dort zu suchen, wo sie gerade fressen: im Frühjahr in den Wiesen, im Mai im Raps, im Juni und Juli im milchreifen Weizen, im August und September auf den Stoppeläckern und im Mais und danach unter den Eichen und wieder in den Wiesen.

Problem Nr.2: Vielen Jägern wurde beigebracht, dass Sitzfleisch das A & O der Schwarzwildjagd bedeutet. Dieses Credo stammt aus einer Zeit, als Sauen in den meisten Revieren seltenes Wechselwild waren und einem nur durch hartnäckiges Sitzenbleiben irgendwann vor die Büchse kamen. So habe ich meine erste Sau, einen Überläuferkeiler im Jahre 1996 nach einem guten Dutzend durchgesessener Nächte an einer Kirrung erlegt. Was viele Jäger jedoch vergessen: Wer die ganze Nacht auf dem Hochsitz verbringt, verstänkert nicht nur lange einen großen Bereich. Er verbringt auch viele Stunden sinnlos aus seinem Ansitz.
Lösung: Anstatt stundenlang auf einem Hochsitz anzusitzen, macht es in den meisten Fällen deutlich mehr Sinn mit einer Kombination aus Ansitz und Pirsch zu arbeiten. Man startet dazu mit dem Ansitz auf einem aussichtsreichen Punkt und sitzt dann dort bis zwei Stunden nach Ende der Abenddämmerung. So hat man gute Chancen, von Sauen angelaufen zu werden, die in der Nähe liegen. Tut sich innerhalb des Zwei-Stunden-Intervalls nichts, so geht man die Sauen aktiv suchen.

Problem Nr.3: Manche Jäger scheuen sich noch dem Einsatz von Wärmebildgeräten. Sie vertreten die Meinung, dass der Einsatz moderner Technik nicht waidmännisch sei. Fakt ist jedoch: Jagt man klassisch mit einem Fernglas, so bekommt man viele Sauen, die man mit einer Wärmebildkamera ausmachen könnte, überhaupt nicht zu Gesicht. Außerdem sind die Sauen in den meisten Revieren nur in den Monaten Mai bis Juli bereits in der Dämmerung unterwegs. Die Hauptbewegungszeit des Schwarzwildes fällt jedoch in die Nachtzeit. Hier lassen sich die Sauen mit einem normalen Fernglas allenfalls als dunkler Klumpen ansprechen. Dies erhöht die Gefahr von Fehlabschüssen und lässt eine saubere Bejagung nicht zu.
Lösung: Der Einsatz von hochwertigen Wärmebildkameras hilft dabei, Sauen auf große Entfernungen auszumachen und aktiv anzupirschen. Anhand der Bauchleisten lässt sich zweifellos das Geschlecht der Stücke ansprechen und Fehlabschüsse werden ausgeschlossen.

Problem Nr.4: Sauen kennen Hochsitze und Ansitzeinrichtungen. Die stärkste Defensivwaffe der Sau ist ihr überragender Geruchssinn, der dazu genutzt wird, unsere Ansitzeinrichtungen weiträumig zu umschlagen und gegen den Wind anzulaufen. Typisch ist beispielsweise, dass Sauen ein paar Nächte lang eine Kirrung oder einen anderen Nahrungsplatz aufsuchen und ausgerechnet dann nicht erscheinen, wenn wir dort ansitzen. Dies ist kein Zufall, sondern die Sauen haben den Platz weiträumig umlaufen und Wind von uns bekommen. Häufig, ohne dass wir sie überhaupt gesehen oder gehört hätten.
Lösung: Nicht ansitzen, sondern die Sauen erst an die Kirrung, den Wildacker oder eine andere Äsungsfläche kommen lassen und erst anpirschen, wenn sie sich dort eingefressen haben. Dazu kann man MMS-Wildkameras verwenden, die einem die Fotos von den Äsungsplätzen zeitnah auf das eigene Handy schicken.

Problem Nr.5: Vielfach schauen Jäger noch zu wenig nach Wind und Wetter bevor sie auf die Saujagd gehen. Kaum vorhandener Wind ist fast immer schlechter Wind, da er häufig seine Richtung ändert. Außerdem ist Trockenheit schlecht für die Saujagd. Das Schwarzwild ist dann weniger aktiv und auch die Geräusche des pirschenden Jägers werden so schnell vernommen.
Lösung: Suche Dir gezielt „Sauwetter-Nächte“ für die Jagd aus. Bei mäßigem bis kräftigen Wind und vereinzelten Regenschauern sind die Sauen sehr aktiv, der Wind ist konstant und es lässt sich hervorragend pirschen. Häufig lässt sich in so einer richtigen „Saunacht“ mehr Strecke machen als sonst in einer Woche.

Empfehlung: Das Buch des Autors Perfekt Pirschen- Saujagd im Feldrevier

http://www.perfekt-pirschen.de

 

Auflösung des ÖJVsaar

Mit großem Befremden und fachlich basiertem Entsetzen hat der BDB Vorstand die Vorverlegung der Jagdzeiten für Wildwiederkäuer in einigen Bundesländern zur Kenntnis genommen.

Seit Jahren beteiligt sich der Bundesverband Deutscher Berufsjäger e.V. mit Erfahrungen aus der jagdlichen Praxis, in Verbindung mit wildbiologischen Erkenntnissen, an der politischen Diskussion um die effiziente, wildschadensreduzierende Bejagung und damit auch um geeignete sowie ethisch vertretbare Jagdzeiten der wiederkäuenden Schalenwildarten.
Es ist also kein gutes Zeugnis für den aktuellen Politikstil, die Corona-Krise dafür zu nutzen, kontroverse Themen ohne Rückkopplung zu den Fachverbänden durchzuboxen.

Der wissenschaftlich fundierte und oft publizierte Konsens zu Jagdzeiten für Wildwiederkäuer fordert, dem Mutterschutz höchste Priorität einzuräumen. Kontraproduktiv und somit abzulehnen ist die Vorverlegung der Jagdzeit für Wildwiederkäuer auf den 1. April, da sich das Wild im Stoffwechseltief des Winters befindet und noch auf „Winterbetrieb“ eingestellt ist.

Eine Jagdausübung zu diesem frühen Zeitpunkt führt zu einer höheren Stressbelastung und damit zu dem, was vordergründig vermieden werden soll, namentlich zu vermehrten Waldwildschäden, genauso wie eine Jagdausübung im Januar.

Der Vorsitzende des BDB, Wildmeister Bernd Bahr, unterstreicht nochmals die Forderungen seines Verbandes: „Erklärtes Ziel muss es sein, dass die Jagdzeit auf wiederkäuende Wildarten am 31. Dezember endet. Wer den Großteil seines Abschusses von August bis Weihnachten nicht erfüllt, der kann oder will es nicht.
Es mag in dem ein oder anderen Bundesland abweichende Einzelpositionen geben, die aber nicht die fachlich begründete Meinung des Bundesverbandes wiederspiegelt.“

Den Berufsjägern, die vermehrt in ihren Revieren auch für die Bewirtschaftung des Waldes verantwortlich sind, ist durch die tägliche Arbeit äußerst bewusst, dass die Kalamitätsschäden sehr hoch sind. Sie sind gerne bereit an sachlichen Lösungen mitzuarbeiten, die aber nicht nur die Interessen der Waldbauern berücksichtigen, sondern auch die Ansprüche der Wildtiere. Die großflächig aufgetretenen Kalamitäten durch den Schädlingsbefall im Nachgang der Trockenperioden der letzten Sommer erfordern auch aus Sicht des BDB eine effektive Lenkung und Anpassung der Schalenwildbestände.
Dafür gibt es jedoch wildbiologisch bessere Methoden als die Not des Wildes, nach den Wintermonaten frische Äsung zu finden, auszunutzen, um ohne Rücksicht auf jetzt hochtragende Muttertiere Strecke zu machen.
Nichts Anderes verbirgt sich hinter dem Argument, die „biologischen Aktivitätszyklen“ des Wildes im April, für eine leichte Erlegung zu nutzen.

Der BDB appelliert an die Regierungen der Länder, ihre jagd- und umweltpolitischen Ziele
nicht auf Kosten eines ethisch zivilisierten Umgangs mit den Wildtieren unseres Landes zu verfolgen. Darüber hinaus sollte auch in Krisenzeiten die gute Praxis gemeinsamer, gerne auch kontroverser Beratung vor der Verabschiedung von Verordnungen und Gesetzesänderung erhalten bleiben.
Der BDB ist jederzeit bereit, die Erfahrung und Kompetenz der „Facharbeiter der Jagd“ in Deutschland in politischen Beratungen einzubringen.

Kontakt: Geschäftsstelle des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger
Hindemithstraße 26
46282 Dorsten
Tel.: 02362/607220
Mobil: 0170/6340126
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.berufsjaegerverband.deWurfmeldungen Weimaraner November und Dezember

Windenergieanlagen im Dahlemer Wald (NRW) gefährden Wildtiere und zerstören die Lebensräume

Hamburg, 7. April 2020. Wildtiere werden immer wieder zu Verlierern, wenn es um den Bau von Windenergieanlagen geht. So auch jetzt in der Eifel. Der Kreis Euskirchen hat mit einem Federstrich den Bau eines Windparks mit fünf Windenergieanlagen genehmigt – und damit gegen gefährdete Arten wie Schwarzstorch, Rotmilan und Wildkatze entschieden.

Im Gegensatz zu seinem weißen Verwandten ist der Schwarzstorch scheu, reagiert äußerst sensibel auf Störungen und benötigt große, geschlossene Waldgebiete. In Nordrhein-Westfalen wird der Schwarzstorchbestand auf nur rund 60 Brutpaare geschätzt. Trotzdem soll in der Eifel nahe der Ortschaft Dahlem (NRW) ein Windpark errichtet werden. Drei Türme von insgesamt fünf Anlagen stehen bereits. Ein Weiterbau war wegen unzureichender Genehmigungspraxis gestoppt worden; die Baustelle stand 32 Monate still. Doch nun hat der Kreis Euskirchen erneut eine Genehmigung erteilt - Dahlem IV soll weiter gebaut werden. Aufgrund der erheblichen artenschutzrechtlichen Verstöße hat der Umweltverband Naturschutzinitiative e.V. gegen diese Genehmigung Klage beim Verwaltungsgericht Aachen eingereicht.

Die Naturschutzinitiative e.V., der Naturschutzbund (NABU), der Kreisverband Euskirchen und die Deutsche Wildtier Stiftung beurteilen die erneute Genehmigung des Windparks Dahlem IV als nicht rechtskonform. Bei der Einschätzung, wie sich die geplanten im Wald stehenden Windenergieanlagen auf gefährdete Arten wie Wildkatze, Rotmilan, Schwarzstorch und verschiedene Fledermausarten auswirken werden, wurden erhebliche rechtliche Fehler gemacht. Denn: Besonders für den Lebensraum der seltenen Schwarzstörche sind folgenschwere Einschnitte vorauszusehen. Schwarzstörche benötigen störungsfreie Brutstätten und Nahrungsgebiete. Durch die Windenergieanlagen können sie diese nicht mehr gefahrlos erreichen.

Auch der Lebensraum der Rotmilane wird durch die geplanten fünf Windenergieanlagen entwertet. Weniger als 1.000 Meter liegen zwischen den Anlagen und einem im Jahr 2019 mit zwei Jungvögeln erfolgreich bebrüteten Horst. In einer derartigen Nähe zu Brutplätzen dürfte in Nordrhein-Westfalen bislang kein Windpark genehmigt worden sein. Dies würde auch den Empfehlungen der Staatlichen Vogelschutzwarten im „Helgoländer Papier“ zu Abständen zwischen Brutplatz und Windenergieanlagen eklatant widersprechen.

Der artenschutzfachlichen Bewertung fehlt es auch im zweiten Genehmigungsverfahren an der notwendigen Untersuchungstiefe. Insbesondere die diversen Fledermausarten wurden unzureichend untersucht. Dies wiegt besonders schwer, da durch das Bauvorhaben wertvolle alte Waldbereiche entnommen werden, in denen die Fledermausquartiere zumeist anzutreffen sind.

„Die schwerwiegenden artenschutzfachlichen Konfliktfelder des ersten Genehmigungsverfahrens konnten auch durch das erneute Genehmigungsverfahren nicht aufgelöst werden. Daher reichen wir Klage gegen die Genehmigung durch die Kreisverwaltung Euskirchen ein“, erklärten Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. in Nordrhein-Westfalen und Dipl.-Geographin Claudia Rapp-Lange, Sprecherin der Naturschutzinitiative im Kreis Euskirchen.

„Wenn Windenergieanlagen zunehmend auch unsere Wälder erobern, spitzt sich der Konflikt zwischen Windenergie und Artenschutz in Deutschland weiter zu. Viele der im Wald rund um Dahlem vorkommenden Arten haben ohnehin schon unter Lebensraumverlusten zu leiden. Eine weitere Belastung durch Windenergieanlagen ist aus Sicht der Wildtiere inakzeptabel“, erklärte Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, die die Klage der Naturschutzinitiative unterstützt.

„Aufgrund der bereits seit 2016 guten Zusammenarbeit des NABU Kreisverbandes Euskirchen und der Naturschutzinitiative e.V. wird der NABU Euskirchen ebenfalls die Klage der Naturschutzinitiative e.V. vollumfänglich unterstützen: fachlich, finanziell und ideell“, so Alfred Glener, Mitglied des Vorstands der NABU Kreisgruppe Euskirchen.

Für Rückfragen (nicht zu veröffentlichen)

Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Telefon 02626 926 4770, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Claudia Rapp-Lange, Dipl.-Geographin, Sprecherin der Naturschutzinitiative e.V. im Kreis Euskirchen, Telefon 0173 - 271 83 23, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer Deutsche Wildtier Stiftung, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Alfred Glener, Vorstand NABU Euskirchen, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Jenifer Calvi
Pressereferentin
Deutsche Wildtier Stiftung
Christoph-Probst-Weg 4
20251 Hamburg
Tel. 040-970 78 69 14
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.deutschewildtierstiftung.de

 

Es rumort im Norden  Präsident unter Beschuss

Nicht erst seit der Coronakrise versuchen viele Kleinunternehmer ihre Bekanntheit durch Werbung bei Facebook zu erhöhen. Dabei nutzt man weniger die kostenpflichtige Werbung durch Facebook, sondern man müllt jede Gruppe, in der man Mitglied ist, mit oft immer wieder der gleichen Werbung zu. Dabei stört es die Akteure nicht, ob die Gruppe überhaupt eine Relevanz zu ihrem Produkt hat, das sie bewerben, Hauptsache man hat seine Werbung für sein Produkt irgendwo bei Facebook untergebracht.

Neben seiner Datenbank und den Jagdnachrichten nutzt auch die Administration des Jagdportals  das soziale Medium Faceook. Mit fast 20 eigenen Gruppen versorgen wir über 20.000 Mitglieder dort mit aktuellen Informationen rund um die Jagd. Allerdings achten wir darauf, dass die von uns eingestellten Anzeigen und Nachrichten auch eine Relevanz zur Gruppe besitzen.
Die vielen mittlerweile über 1.000 Mitglieder starken Gruppen locken zahlreiche Werbetreibende an, die versuchen , über diese Gruppen ihre Produkte zu verkaufen. Dies wiederum führt dazu, dass die Administration des Jagdportals an einem Tag oft mehr Zeit mit dem Löschen von belangloser Werbung in den Gruppen verbringt, als mit der Recherche aktueller Nachrichten.

Deshalb hier einige Tipps an Facebooknutzer bei der Nutzung der Gruppen als Vertriebskanal:

80% der Jäger erreiche ich nicht, weil sie keinen Facebookaccount haben!
Zwar wird faceook von den Mitgliedern sehr stark genutzt, aber selbst das Jagdportal schafft es nicht, die Zugriffe durch Facebook auf das Jagdportal auf über 20% zu erhöhen. Über 80 % der Besuchers des Jagdportals besitzen keinen Facebookaccount. Sie sind Stammbesucher, haben das Jagdportal als Favoriten abgespeichert oder Nutzen google und andere Suchmaschinen, um auf unsere Seiten zu kommen.

Facebook hat weder ein Archiv noch eine Suchfunktion
Facebook ist eine reine Kommunikationsplattform und hat somit weder ein Archiv, noch eine Datenbank. In einer Gruppe mit hoher Frequenz verschwindet ein Beitrag schon nach wenigen Stunden in der Unendlichkeit der Themenstränge, ohne jemals wieder gelesen oder überhaupt gefunden zu werden. Diese Schnelllebigkeit von Beiträgen läßt sich durch unser Seitencontrolling sehr gut nachweisen.

Suchmaschinen nehmen Facebookeinträge nicht wahr
Wer einmal bei google Suchphrasen eingegeben hat und geprüft hat, ab wann google auf einen Facebookeintrag hinweist, ist erstaunt, wie wenig Bedeutung Google den Facebookgruppen beimisst. Für die Suchmaschinen ist facebook faktisch nicht existent. Bei kaum 20% der Internetnutzer, die bei Facebook einen account haben, ist dies auch kein Wunder!

Irrelevante Werbung ist der Tod jeder Gruppe
Mit irrelevanter Werbung zugemüllte Gruppen ohne aktive Administration sind dem Tod geweiht, da sie schnell an Attraktiviät verlieren. Wie ein Komet entstehen solche Gruppen, um danach auch genauso schnell wieder zu verglühen. Hauptgrund ist das völlig sinnlose Einstellen von irrelevanter Werbung!

Was ist zu tun?
Das Jagdportal bietet allen Kleingewerbetreibenden, Nachsuchenführern, Jagdvereinen und auch allen Jägern und Jungjägern einen kostenlosen Standardeintrag in den Jagddatenbanken. Die Datenbanken reichen vom Begehungsscheingesuch bis zum Anbieter von Reviereinrichtungen. Insgesamt stehen den Jägern 47 verschiedene Jagddatenbanken zur Verfügung. Viele dieser Jagddatenbanken erscheinen zwar nicht immer auf Platz 1 bei google, aber fast immer auf der ersten Seite! 
Der Standardeintrag ist nicht nur kostenlos, sondern ist vor allem unbefristet!
Auch beim kostenpflichtigen Mehr-Lesen-Eintrag bieten wir auf Anfrage vor allem Jungjägern und Kleinunternehmern preiswerte oder befristet-kostenlose Lösungen an. Hier sollte man sich nicht scheuen, beim Jagdportal anzurufen.

Jagdhundausbilder/innen als Erfolgsmodell
Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Datenbank der Jagdhundausbilder. Niemand der Jagdhundeausbilder muss sich mit lästiger Akquise bei facebook herumärgern. Durch den Eintrag in der Jagddatenbank ist jeder seit seinem Eintrag automatisch auf Platz 1 und Platz 2. Und dort wollen wir schließlich alle hin!

Experten sicher: Wölfe sind nicht aggressiv

 

Pressemitteilung: Die Jagddatenbank "Jagdhundeausbilder" belegt bei der Eingabe der gleichlautenden Suchphrase bei Google die ersten 2 Plätze

 

Waidmannsheil

 

Euer

 

Stefan

Freitag, 27 März 2020 20:42

Hommage an (m)eine Wachtel

 

Jagdverpachtung BrandenburgZwingenberg/Bergstraße im Herbst 2006

 

Der Deutsche Wachtelhund - mehr als nur ein Stöberhund

Mein erster Kontakt

Seit meinen Kindertagen bin ich mit der Jagd eng verbunden. Schon vor der bestandenen Jägerprüfung mit dem 16. Lebensjahr kümmerte ich mich zu Hause um die Hunde. Da ich jagdlich in Niederwildrevieren groß wurde, war mir anfangs der Wachtelhund weitestgehend unbekannt. Erst meine jagdlichen Kontakte zu waldreichen Hochwildrevieren während meines Studiums brachte mir den Wachtelhund näher. Nach dem Studium musste wieder ein Hund her, denn die hundelose Zeit war für mich nicht länger hinnehmbar. Auch ich war als passionierter Jäger und natürlich auch als Hundeliebhaber von der unbändigen Passion dieser Rasse fasziniert. Doch beim Einholen von Erfahrungen anderer Jäger über diese Rasse kamen mir Zweifel.
Da ich großen Wert auf Führigkeit und Gehorsam lege, rieten mir die meisten Jäger ab. Aussagen wie: “Die hören nicht, die jagen nur“ oder scherzhaft: Frage an einen Wachtelhundbesitzer: „Wo ist denn Ihr Wachtel?“ Antwort: „Entweder noch im Wald oder schon zu Hause“. Monatelang konnte ich mich nicht entscheiden, ob es wieder ein führiger Münsterländer oder ein Wachtelhund sein soll. Am Ende siegte die Überzeugung, dass ich bisher zu allen Hunden den notwendigen Kontakt aufbauen konnte, um den Gehorsam zu erhalten, der für ein erfolgreiches Gespann unabdingbar ist. Durch Vermittlung von Frau Hering vom Forstamt Darmstadt war schnell ein Kontakt zu einer Züchterin geknüpft und beim ersten Besuch bei Frau Wissing stand fest, eine der zwei zur Auswahl stehenden Hündinnen sollte es sein.

Die ersten Monate

Mir war die Herausforderung bewusst, die mit dem Kauf auf mich zu kam. Deshalb war der Tag, an dem ich „Dione von der Silberkehle“ abholte, nicht nur mit Freude erfüllt. Mich begleitete auch ein mulmiges Gefühl ob der Aufgaben, die mit dem Hund auf mich zukamen. Dass ich als Selbständiger mir die Zeit einteilen kann, kam meinem Vorsatz, den Hund die ersten Monate nicht alleine zu lassen, sehr zu gute. Voraussetzung einer Hundeausbildung ist, dessen Ausgeglichenheit zu erlangen. Diese wiederum erhält man durch einen klar getakteten Tagesablauf. Dadurch war „Dixi“, wie ich sie von nun an rief, nach einer Woche stubenrein und ich machte mit ihr vom ersten Tag an ohne Leine meine ausgedehnten Spaziergänge. Erst nachdem sie sich ausgetobt hatte, wurden die notwendigen Kommandos geübt. Die Länge dieser Übungen habe ich immer daran festgemacht, wie belastbar ich selber war. War ich selbst nervös oder ungeduldig, so fielen die Übungen kurz aus oder fanden gar nicht statt. Um den Hund nicht zu überfordern, beschränkte ich den Übungszeitraum auf maximal 15 Minuten. Außerdem wechselte ich ständig die Örtlichkeiten, um klar zu machen, dass Gehorsam nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt bleibt. Die Lernfähigkeit im 3. und 4. Lebensmonat war enorm und verblüffte mich. Da ich mir vorgenommen hatte, den Hund bei allen Reviergängen und bei allen Autofahrten mitzunehmen, musste das Ablegen unter dem Hochsitz und im Auto geübt werden. Nach noch nicht einmal 3 Ansitzen wusste Dixi, dass sie 2-3 Stunden auf ihrer Decke unter dem Hochsitz zu liegen hatte. Dies ging natürlich nicht ohne Probleme ab. Den ersten Ansitz konnte ich völlig vergessen. Kaum oben angekommen, ging das Wimmern los. Nicht nur, dass der Ansitz keinerlei Anblick bescherte, auch plagte mich Tags darauf fürchterlicher Muskelkater in den Oberschenkeln, da ich unzählige Male die Leiter hinauf und hinunter gestiegen war.
Bei den Reviergängen an den folgenden Tagen lief mein Hund zu allen Hochsitzen, an denen wir vorbeikamen und setzte sich freudig unter die Leiter. Es war eine besondere Freude in die auf Lob wartenden Augen des Hundes zu schauen, die den Ausdruck hatten: “Na, kann ich das nicht toll?“ Da ich Dixi auch immer auf meine bundesweiten Baustellen mitnahm, musste sie sich an die weiten Strecken gewöhnen. Das früh anerzogene Ablegen ohne Sichtkontakt kam mir dabei besonders zu Gute, da alle Autobahntankstellen Selbstbedienungsrestaurants haben. Geduldig wartete sie am Tisch liegend, in einer völlig fremden Umgebung, bis ich mir Kaffee geholt hatte. Dies stieß immer auf große Aufmerksamkeit bei den anderen Gästen, zumal man ihr ansah, dass sie noch ein Welpe war.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ich ihr den Appell komplett in den ersten 4 Monaten beigebracht habe, also in einer Zeit, in der der natürliche Jagdtrieb noch nicht vorhanden war und sich somit der Hund völlig auf die Ausbildung konzentrieren konnte. Oft habe ich mich über das schnelle Ermüden bei der Ausbildung von anderen Hunden gewundert. Bei meiner Wachtel hat mich immer wieder die Freude und Erwartungshaltung in den Augen fasziniert, wenn sie merkte, dass es etwas Neues zu lernen gab.

Pubertät

Mit Dixis Eintritt in die Pubertät kamen auch auf mich die ersten Rückschläge zu. Es war nicht nur der unbändige Jagdtrieb, sondern auch der starke Eigencharakter des Hundes, der sich nach 8 Monaten entwickelte und mich manchmal zur Verzweiflung trieb. Ausgedehnte Stöber- und Spurarbeit an Autobahnhängen der A5 in mehreren hundert Metern Entfernung von mir ohne Rufkontakt hätte jeden Prüfer begeistert. Ich stand schweißgebadet da und wartete auf die fast sichere und tödliche Kollision mit einem aus der nicht enden wollende Menge an LKW! Auch die Böschung des Bahndammes barg Kaninchen in großen Mengen, die unbedingt - trotz Rufen - alle herausgestöbert werden mussten. Auf den IC, der mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h vorbeijagte, konnte hier keine Rücksicht genommen werden!

Und dann soll man den Hund noch loben, wenn er völlig abgejagt nach scheinbar endlos langer Zeit neben einem wieder erscheint! Als ich ihr das erste Mal unverständlich klar machte (ich zog ihr am Behang), dass es mir nicht passte, dass sie in Rufnähe nicht vom Stöbern abließ, quittierte sie mein Verhalten mit der für einen charakterstarken Hund typischen Art: Wenn sie wieder trotz Rufens ihre ausgedehnten Eigenjagd abgehalten hatte, kam sie zurück, setzte sich 20-30 Meter von mir hin und sah sich gedankenlos um, als ob nichts passiert wäre. Dann wartete sie so lang, bis ich sie abholte. Wir haben uns in den letzten Jahren in der Form geeinigt, dass ich nichts gegen ihre gelegentlichen Ausflüge habe. Sie kommt aber mit der gleichen Schnelligkeit zurück, mit der sie die frische Fährte gearbeitet hat. Dies brachte uns natürlich auf der Prüfung erhebliche Abzüge im Fach Spurwille ein. Aber es wurde auf der Prüfung auch die enge Bindung gelobt, die der Hund an mich hatte. Die starke Zersiedlung der Landschaft an der Hessischen Bergstraße, in der ich lebe, lässt einen weit jagenden Wachtel einfach nicht zu. Es sei denn, man akzeptiert, dass der Hund irgendwann Opfer des Straßenverkehrs wird. Erstaunlich ist die Fähigkeit des Hundes nach einiger Zeit, diese unerwünschten Ausflüge sehr genau von der gewollten weiträumigen Stöberarbeit auf Treibjagden unterscheiden zu können.

Eigene Persönlichkeit

Wie kaum eine andere Rasse hat der Wachtelhund einen sehr ausgeprägten Eigenwillen, was ihm irrtümlicherweise den Ruf eines unführigen Jagdhundes eingebracht hat. Die dies behaupten, sind sich nicht bewusst, welche hohen Anforderungen an einen sauscharfen Stöberhund gestellt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Hunderassen, mit Ausnahme der Terrier und des Dackels ist der Wachtelhund ein Einzeljäger. Einem Einzelkämpfer gleich, schicken wir ihn in völlig unbekanntem Terrain in Dickungen, die selbst für Hunde kaum zu durchdringen sind. Dort soll er Sauen, die um das mehrfache größer sind als er, aus der sicheren Deckung treiben. Völlig auf sich selbst gestellt, muss er mit diesen oft lebensgefährlichen Situationen fertig werden. Hilfe ist in diesen schwierigen Fällen von seinem Herrn im seltensten Falle zu erwarten. Dass solch ein Jagdhund einen eigenen, auf uns oft stur wirkenden, Charakter entwickelt, ist vor dieser Betrachtungsweise logisch. Es dauerte einige Jahre, bis ich erstmals erleben konnte, wie meine Wachtel eine größere Rotte Sauen, die flüchtig das Treiben verließ, in geringer Entfernung tief bellend begleitete. Mir wurde Himmelangst, als ich den direkten Größenvergleich erlebte. Mir viel sofort der Vergleich mit einem Indianer ein, der versucht, einen neben ihm laufenden Büffel zu erlegen. Erst danach wurde mir klar, dass sie in den letzten Jahren ausreichende Eigenerfahrungen gesammelt haben musste, um zu wissen, wie man mit dieser gefährlichen Situation umgeht. Dies musste sie jedoch ganz alleine tun und ohne meine Hilfe! Die hohe Eigenständigkeit ist somit auch ein Teil eines notwendigen Überlebens im Jagdbetrieb.

Jagdverpachtung Brandenburg

In vielen anderen Situationen kann man den Eigencharakter und hohe Selbständigkeit des Wachtelhundes kennen lernen.
Es ist für mich auch heute noch faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit meine Wachtel nach oft über einer halben Stunde Stöberarbeit in völlig unübersichtlichen Wäldern wieder zu mir zum Stand zurückfindet. Als ich als Jugendlicher die Niederwildjagden miterlebte, verging keine Treibjagd, ohne dass nicht irgend ein Hund verloren ging. Die vielen Wachtel, die auf den großflächigen Bewegungsjagden stöbern, finden sich fast immer am Ende eines Treibens wieder ein. Der Orientierungs- und Geruchssinn, der in dieser Form ausgeprägt ist, wie bei kaum einer anderen Rasse, ist beim Wachtelhund (über)lebensnotwendig. Auch ist es erstaunlich, wie überjagende Wachtelhunde zum Treiben zurückkommen. Sie wissen immer ganz genau, wenn sie an der Schützenkette das Treiben verlassen, und dass sie sich außerhalb des Treibens befinden. Nach erfolglosem Arbeiten der Fährte kehren sie schnell und sicher ins Treiben zurück.
Bei meinen ausgedehnten Revier- und Spaziergängen laufe ich auch Strecken, die ich aus irgend welchen Gründen seltener einschlage. Dabei bin ich immer wieder erstaunt, welche Merkfähigkeit ein Wachtelhund über mehrere Jahre hat. Auf einem Reviergang, den ich schon über ein Jahr nicht mehr gemacht hatte, erhöhte meine Wachtel das Tempo und verließ plötzlich zielsicher den Weg. Als ich ihr folgte, schöpfte sie an einem alten Brunnen, der sich wenige Meter neben dem Weg befand. Ihr war der Brunnen mit dem schmackhaft Wasser nach über einem Jahr wieder eingefallen! In mehreren anderen Situationen konnte ich unzweifelhaft erkennen, dass sie trotz längerer Abwesenheit genau wusste, wo wir waren. (Sämtliche, ihr einmal bekannten Kühlschränke erkannte sie noch nach Jahren!). Das Ablegen unter dem Hochsitz, schon als Welpe geübt, stellte die Hündin unerwartet mehrmals auf eine harte Probe. Von zwei erstaunlichen Situationen möchte ich berichten:

Es war Ende September, als ich versuchte, den im Sommer verpassten Bockabschuss nachzuholen. Wie so oft saß ich auf einer alten Leiter, Dixi lag brav auf Ihrer Decke unterhalb des Sitzes. Sie war damals gerade mal 1 ½ Jahre alt. In 300 Meter Entfernung ästen mehrere Stück Rehwild an einem halb abgedroschenen Maisacker. Einen schwachen Bock konnte ich erkennen. Durch die noch nicht abgeernteten Maisreihen konnte man ihn gut anpirschen. Alle Jagdutensilien einschließlich Hund mussten wegen des Anpirschens am Sitz zurückgelassen werden. Mühsam arbeitete ich mich an den Bock heran, schoss und war froh, als er im Schuss verendete. Nach der obligatorischen Zigarette ging ich zum Bock. Das Messer zum Aufbrechen hatte ich dabei und brach den Bock sofort auf. Als ich den Bock zum nahe gelegenen Weg schleppte, viel mir ein, dass ich im Jagdglück meinen Hund und die Jagdsachen am Hochsitz vergessen hatte! Als ich dort ankam, lag Dixi immer noch brav auf ihrer Decke. Sie zitterte vor Jagdfieber, hatte sie doch den Schuss gehört. Seit meinem Verlassen des Hochsitzes bis zu meinem Eintreffen waren weit mehr als eine Stunde vergangen.

Bei einem anderen Jagderlebnis wurde Dixis Gehorsam wieder auf eine harte Probe gestellt. Es war Blattzeit und ich bezog eine Leiter, die unglücklicherweise dort aufgestellt worden war, wo das Rehwild gerne auf die Wiese zog. Um aber einen besseren Überblick über das Gelände zu bekommen, kam kein anderer Standort in Frage. Wieder lag Dixi auf ihrer Decke unter der Leiter. Es dauerte auch keine halbe Stunde, als lautes Knacken das Treiben eines Bockes ankündigte. Das Treiben kam schnell näher und schon stand nur wenige Meter neben der Leiter ein Schmalreh, äugte zurück, schlug eine Bogen um die Leiter und verschwand wieder im Wald. Kurz darauf erschien auf die gleiche Weise der Bock und verschwand ebenso. Sofort blickte ich nach unten zu meinem Hund. Dixi lag brav auf ihrer Decke und sah vorwurfsvoll zu mir hoch! „Brav, ganz braver Hund“ flüsterte ich zu ihr hinunter. Durch das frühe, im Welpenalter anerzogene Ablegen unter dem Hochsitz kam ihr gar nicht die Idee, ihrem Jagdtrieb zu folgen und sie blieb liegen. Die Fähigkeit, sich seinen eigenen Neigungen nicht willenlos hinzugeben, setzt auch bei Hunden eine ausgeprägte Persönlichkeit voraus, ohne die die oben beschriebenen prekären Situationen gar nicht gemeistert werden können. Stresssituation sind sicherlich nichts für schwache Charaktere, dies gilt nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere.
Ein weiteres Phänomen ist die ausgeprägte Liebe zu Kindern. Auch hier entwickelt sie eine interessante Kombinationsfähigkeit. Direkt neben dem Garten meiner Schwägerin befindet sich ein Bolzplatz. Während des sommerlichen Kaffeetrinkens liegt Dixi brav unter dem Tisch. Sobald sie Kinderstimmen hört, jagt sie auf den Bolzplatz, sucht einen passenden Stock und rennt zum nächstbesten Kind. Im Gegensatz zu Erwachsenen, bei denen sie den Stock ordentlich im Fang behält, weiß sie, dass die Kinder Angst haben, und legt ihn deshalb vorsichtig vor deren Füße. Sitzend in einigen Metern Entfernung stiert sie gebannt auf den Stock, um unmissverständlich klar zu machen, was sie will. Alle Kinder wissen immer genau, worum es geht. Auch hier zeigt sich, dass der Wachtelhund gewohnt ist, im Zweifelsfall die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Bei den die meisten anderen Hunderassen ist diese Selbständigkeit eher unerwünscht.
Nichtjäger, denen ich von der unbändigen Jagdpassion der Wachtelhunde erzähle, können kaum glauben, dass solche Hunde gleichzeitig so kinderlieb sein können.

Die letzten Jahre

Auch für Dixi kam irgendwann der Herbst des Lebens. Immer mehr machte sich ihre Hüftdysplasie bemerkbar. Das Treppensteigen fiel ihr immer schwerer und die vielen Jahre ihrer Vitalität und oft scheinbar unerschöpflicher Ausdauer zeigten ihre Spuren. Hinzu kam der Krebs, er sich erst am Gesäuge und dann auch an den Lymphdrüsen zeigte. Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass sie in den letzten Jahren Haus und Garten mit vielen Pflegehunden teilte und ihre Geduld in ihrem hohen Alter oft auf eine harte Probe gestellt wurde. Dabei versäumte sie es aber nie, mir immer wieder vorwurfsvolle Blicke zu zuwerfen, in denen sie ihr Missfallen über die oft unerzogenen Artgenossen unverholen zum Ausdruck brachte. Trotzdem war sie mir bei der Integration der Pflegehunde eine große Hilfe. Wie die alte Leiterin eines Internates maßregelte sie die Pflegehunde, wo sie nur konnte und die oft rüpelhafte Pflegehunde akzeptierten erstaunlicherweise bedingungslos ihre Anweisungen und ihre privilegierte Stellung. Als der Krebs ihr die letzten Kräfte zu rauben drohte und sie sichtbar keine Lebensfreude mehr zeigte, war der Zeitpunkt gekommen, mit ihr den schweren letzten Gang anzutreten. Am Morgen des 14.7.2006 erlöste der Tierarzt sie von ihren Schmerzen. Was bleibt sind die Erinnerungen an über 12 Jahre des Zusammenlebens mit einem einzigartigen Jagdhund.

Fazit

Es ist Zeit, zurückzuschauen. Alle Bedenken, die ich hatte, als ich meinen ersten Wachtelhund erwarb, haben sich völlig in Luft aufgelöst. Zahlreich sind die Menschen, die fasziniert sind von der engen Bindung, die Dixi zu mir hatte. Blickkontakt war die häufigste Kommunikation. Ohne das Kommando „Fuß“ lief sie kilometerlang neben mir her, wenn ich durch den Wald pirschte. Ich habe zahlreiche Plätze, an denen ich gerne verweile, wenn ich meine Spaziergänge mache. Lief Dixi vor mir her, so wartete sie dort immer in sitzender Haltung bis ich nachkam. Diese tiefe Bindung hatte sicherlich ihre Ursache darin, dass ich vom ersten Tag an den starken Eigencharakter des Hundes akzeptiert habe. In zahlreichen Situationen betonte der Hund seinen Eigenwillen, dem ich auch, sofern es die Situation erlaubte, nachgab. Blinder Gehorsam, den viele Hundeführer ihrem Hund anerziehen wollen, ist von einem Wachtel nicht zu erwarten. Vielmehr muss der Wachtelhund täglich gefordert und akzeptiert werden, was den Führer unter einen ständigen Beschäftigungsdruck bringt. Immer wieder liest man von enormen Leistungen junger Wachtelhunde in den Vereinsnachrichten. Aber immer steht auch eine Führerin oder ein Führer dahinter, die es geschafft haben, die Fähigkeiten des Hundes zu wecken und zur vollen Entfaltung zu bringen. Die züchterischen Erfolge des Vereins und seiner Mitglieder sind unbestreitbar und sie werden auch in Zukunft im Mittelpunkt der Vereinstätigkeit stehen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass nur Führerinnen und Führer, die die Charakterstärke des Hundes erkennen, durch Geduld und Konsequenz beim Führen eines Wachtelhundes die wirkliche Leistung und Fähigkeiten herausarbeiten können. Nur so können die Stärken dieser Rasse in die Öffentlichkeit getragen werden. Ein führiger selbstbewusster und passionierter Wachtelhund ist die beste Werbung für eine Hunderasse, von der selbst die meisten Jäger eine völlig falsche Meinung haben.

Waidmannsheil

Euer

Stefan

Dieser Artikel erschien erstmalig auf dem Jagdblog, das etwas andere Jagdtagebuch am 9.3.2007

Hamburg, 27.03.2020. Mit Beginn des neuen Jagdjahres am 1. April wird Mecklenburg-Vorpommern mit die längsten Jagdzeiten in Deutschland haben. Ob die Verlängerung der Jagdzeiten das richtige Mittel ist, um überhöhte Wildbestände abzubauen, stellt die Deutsche Wildtier Stiftung in Frage, so der Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung, Hilmar Freiherr von Münchhausen.

Mit der neuen Verordnung beginnt die Jagdzeit auf Jährlinge beim Rot-, Dam- und Rehwild bereits am 16. April und soll bis zum 31. Januar andauern. „Die Deutsche Wildtier Stiftung begrüßt einen früheren Beginn der Jagdzeit auf einjähriges Rot- und Damwild, jedoch erst ab dem 1. Mai.“ Der Rehbock ist nach der neuen Regelung 9,5 Monate zum Abschuss freigegeben. Das ist ein Negativrekord, den Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich erreicht. „Das Management von Wild in unserer Kulturlandschaft und die Reduktion hoher Wildbeständen sind anspruchsvolle Aufgaben, die weit über das Totschießen von Wildtieren hinausgehen“, so Münchhausen. „Der Fokus auf die Verlängerung der Jagdzeiten bringt nicht die notwendigen Erfolge, wenn nicht alle jagdlichen Mittel vorher ausgeschöpft werden. Verlängerte Jagdzeiten führen zu mehr Störungen der Wildtiere mit der Konsequenz von scheuem Wild, das in den Wäldern steht und dort Bäume verbeißt.“

Der zuständige Minister ignoriert mit seiner Entscheidung sowohl wildbiologische Erkenntnisse als auch die Einwände des Landesjagdverbandes. Er vertritt einseitig die Interessen von Privatwaldbesitzern und der Landesforst und vermittelt, dass hohe Wildbestände alleine durch längeren Jagddruck reduziert werden können. Die Praxis zeigt aber, dass der hohe Abschuss von Rot-, Dam- und Rehwild auch innerhalb einer kurzen Jagdzeit gelingen kann. „Auf dem Gutsbetrieb der Deutschen Wildtier Stiftung werden 65 Prozent des gesamten Jahresabschusses im August und September und damit in zwei Monaten erreicht. Im Januar herrscht Jagdruhe und wir werden auch im April nicht auf Rot- und Rehwild jagen“, betont Münchhausen.

Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Jagdverpachtung Hessen:

 

Wendorff: „Dass Minister Vogel die zahlreichen Novellierungsvorhaben der Legislaturperiode mit einer Schein-befassung beginnt, ist eine schwere Hypothek für die kommenden vier Jahre!

Weber: „Nachdem Brandenburg mit der ersten Biberverordnung den bundesweiten Maßstab vorgelegt hatte, bekundet der Minister nunmehr sein umfassendes Misstrauen und konterkariert diesen Erfolgsansatz!“
Wellershoff: „Die gegenwärtige Situation zu missbrauchen, um eine Verordnung ohne weiteren Dialog zu un-terzeichnen, ist extrem schlechter politischer Stil, den wir so von Minister Vogel nicht erwartet hätten!
Potsdam • Mit Unverständnis haben die Verbände des ländlichen Raums auf die gestern Abend eilig in Umlauf gebrachte neue Biberverordnung des Landes reagiert. „Wir wollten es zuerst nicht glauben, dass das Ministeri-um dies auch noch „nach breiter Beteiligung von Landnutzungs- und Umweltverbänden“ versucht zu kommuni-zieren“, zeigt sich Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes und Vorstand im Forum Natur, überaus enttäuscht. Die jetzt vorgelegte Verordnung sei ein völlig neuer Text, den keiner der Verbände jemals vorher gesehen, geschweige denn sich dazu geäußert hätte.
Die Verbände machten in ihrer Kritik deutlich, dass neben einer neuen Verordnungssystematik nur rudimentä-re Anregungen zur Evaluierung der Verordnung aus der letzten Legislaturperiode übernommen worden seien. „Wir müssen darüber hinaus zur Kenntnis nehmen, dass selbst die wenigen aufgegriffenen Anregungen zusätz-lich durch einen Misstrauensparagrafen in ihr Gegenteil verdreht werden“, so Thomas Weber, Vorsitzender des Waldbesitzerverbandes und Vorstand im Forum Natur. Dass nunmehr jede einzelne Maßnahme der Biberver-ordnung unter dem Vorbehalt einer Anzeige bei der zuständigen Behörde stehen solle, mache eigentlich nur deutlich, dass das Ministerium unter seinem neuen Minister den Menschen im ländlichen Raum offenbar zu-tiefst misstraue. So hätten gerade die letzten fünf Jahre im Umgang mit dem Biber deutlich gezeigt, dass alle Beteiligten überaus verantwortungsvoll mit den Regelungen in Brandenburg umgegangen seien. Es sei daher grotesk, dass der eigentliche Ansatz der Evaluierung einer Verordnung, nämlich diese in Hinblick auf ihre Prak-tikabilität zu optimieren, von Ministerium offenbar gar nicht gewollt sei.

Ebenso trifft auf Unverständnis, dass mit geradezu verschrobenen pseudowissenschaftlichen Argumenten wei-te Teile Brandenburgs nunmehr aus der Biberverordnung zusätzlich ausgenommen werden sollen. Die Krönung setzte dem Ganzen allerdings der Umstand auf, dass das Ministerium mit Verweis auf die gegenwärtig schwere Situation diese missbrauche, um eine Zeichnung des Ministers ohne jede weitere Debatte oder Erklärung zu exekutieren. So wäre auch in der gegenwärtigen Situation völlig problemlos beispielsweise eine Telefonkonfe-renz möglich gewesen. „Ganz unabhängig vom Inhalt der Biberverordnung läuft dem Minister hier das dialog-orientierte Verfahren vollkommen aus dem Ruder. Mit mehr Misstrauen in die vor uns stehenden Gesetzes-vorhaben konnte man gar nicht starten“, so Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes und Vorstand im Forum Natur, abschließend.

Ansprechpartner: Gregor Beyer, Geschäftsführer (+49 151 22655769)

DAS JAGDSTUDIO - Niederösterreich

Donnerstag, 26 März 2020 09:32

Woran erkennt man eine gute Hundeschule?

Foto: Marion Kuhnt

Einen sozialverträglichen, gehorsamen Hund wünscht sich jeder, doch der Weg dorthin ist oft steinig.

Dies ist wohl die häufigste Frage, die sich unbedarfte Hundehalter mit einem verhaltensauffälligen Hund stellen.
Das Ziel, dass der Halter nach dem Besuch der Hundeschule einen sozialverträglichen Hund an der Leine führt, haben alle Hundeschulen, alleine die Wege, die zum gehorsamen Hund führen, sind so zahlreich, wie es Hundeschulen gibt.

Zunächst gilt es einmal zu unterscheiden, mit welcher Absicht ein Halter eine Hundeschule aufsucht.

Benötigt er lediglich den Rat eines Fachmanns, der ihm Hilfestellung beim Einüben der Grundkommandos gibt, unterscheiden sich die Hundeschulen nur wenig. Handelt es sich hingegen um einen Hund, der wenig soziale Verträglichkeit zeigt, bei dem also Korrekturen von Fehlverhalten notwendig sind, gestaltet sich die Suche schon wesentlich schwieriger.

Alleine diesen verhaltensauffälligen Hunden und der Suche eines passenden Trainers, der in der Lage ist, diese Hunde zu korrigieren, widmet sich dieser Artikel, da viele Hundeschulen diese sehr wichtige Unterscheidung oft nicht machen.

Was ist ein verhaltensauffälliger Hund?

Ich weigere mich im Gegensatz zu vielen Hundeschulen von Problemhunden zu sprechen. Zwar bezweifle ich nicht, dass viele Halter ein Problem mit dem Hund haben, aber deshalb gleich von einem Problemhund zu sprechen, verbietet mir meine Achtung vor unseren vierbeinigen Begleitern. Es sind lediglich Fehlverknüpfungen aus der Welpenzeit, die beim Hund zu Fehlverhalten führen. Schuld daran ist wiederum eine falsche oder gar keine Ausbildung im Grundgehorsam. Besonders der Import von Hunden aus den südeuropäischen Ländern, in denen es kaum Kenntnisse über die Ausbildung von Hunden gibt, haben die Menge der verhaltensauffälligen Hunde in unserer Gesellschaft massiv ansteigen lassen.

Wie erkenne ich einen Hundetrainer, der Erfahrungen in der Korrektur verhaltensauffälliger Hunden hat?

Zunächst einmal meidet er, ebenso wie ich, das Wort Problemhund, da er weiß, dass 90% aller Probleme am oberen Ende der Leine zu suchen sind. Das Problem ist deshalb beim Halter zu suchen. Nun braucht ein unerfahrener Hundehalter nicht erschrecken, da die Korrektur verhaltendsauffälliger Hunde ein großes Erfahrungspotential an Hundewissen voraussetzt, über das der unbedarfte Halter niemals verfügt.
Dieses Wissen ist es aber, was der ratsuchende Hundehalter bei der ersten Kontaktaufnahme abfragen muss, bevor er sich für einen Fachmann zur Korrektur des Hundes entscheidet.
Der oder die Inhaber/in der Hundeschule sollte auch über ausreichende Referenzen verfügen, um seine Kenntnisse auf diesem Gebiet zu untermauern.
Es hat sich in den letzten Jahren immer mehr herausgestellt, dass die Korrektur dieser Hunde in die Hände von Hundeführern und Hundeführerinnen gehört, die sich auf die Korrekur verhaltensauffälliger Hunde spezialisiert haben. Hundeschulen, die sich auf das Beibringen des Grundgehorsams von Junghunden spezialisiert haben, sind mit den Hunden, bei denen sich Fehlverhalten tief eingeprägt hat, oft überfordert.

Wie finde ich den Spezialisten?

Diese Spezialisten kommen in der Regel aus den Bereichen Schutz- und Jagdhundausbildung, da die Ausbildung eines Gebrauchshundes erheblich mehr Kenntnisse verlangt, als die Begleithundeausbildung. Oft meiden sie auch das Wort "Hundeschule", da ihr Schwerpunkt in der Gebrauchshundeausbildung liegt, weshalb man sie auch bei der Eingabe der Suchphrase "Hundeschule" im Internet nicht findet. Erst durch die oft verzweifelten Hundehalter, die nach dem Durchlaufen verschiedener Hundeschulen auf diese Spezialisten gestoßen sind, haben sie sich auf die Korrektur von Hunden spezialisiert. Auch wenn man keinen Gebrauchshund hat, sollte niemand darauf verzichten, diese Gebrauchshundausbilder anzurufen. Auch wenn sie keine verhaltensauffälligen Hunde korrigieren, so kennen sie aber immer jemanden, der sich dieser Hunde annimmt.

Welche Fragen muss ich stellen?

Das erste Gespräch, in dem man seine Probleme mit dem Hund schildert, sollte auf jeden Fall kostenlos sein.
Da es immer noch zahlreiche Gebrauchshundeausbilder gibt, für die Starkzwang ein probates Mittel der Korrektur ist, sollte die erste Frage nach dem Einsatz von Stachler und Elektroreizgerät sein. Diese Frage sollte auf jeden Fall mit "nein" beantwortet werden.

Ein Ausbilder oder eine Ausbilderin, der oder die sich dieser Hunde annimmt, sollte auf jede Art von Gruppenstunden verzichten. Diese Hunde können ausschließlich im Einzelunterricht korrigiert werden. Um den Hund und vor allem das Fehlverhalten des Halters genau zu analysieren, bedarf es am ersten Tag eines intensiven Arbeitens von 2-3 Stunden mit anschließender Nachbesprechung.

Erfolge müssen sofort am ersten Tag erkennbar sein!

Das wichtigste Erkennungsmerkmal einer guten Hundeschule aber ist der schnelle sichtbare Erfolg.
Der Ausbilder korrigiert in erster Linie das Fehlverhalten des Halters in den Situationen, in denen der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt. Hier müssen Erfolge, also das richtige Verhalten des Hundes durch richtiges Einwirken des Halters bereits am ersten Tag deutlich erkennbar sein. Sollte dies nicht der Fall sein, sollte man auf eine weitere Zusammenarbeit verzichten.

Der Ausbilder als Lotse des Halters

Der Ausbilder leitet den Halter an, wie er auf den Hund in Versagenssituationen einwirkt. Er korrigiert in erster Linie das Verhalten des Halters. Er ist Lotse des Halters und führt diesen durch die Situationen, die er bisher nicht beherrscht hat. Durch dieses Anleiten erhält der Halter das Rüstzeug auch ohne den Ausbilder den Hund zu korrigieren. Am Ende der Übungen muss der Halter ein Bündel klar umrissener "Hausaufgaben" mit nach Hause nehmen, die in den nächsten Wochen abgearbeitet werden müssen.

Dauer und Kosten

Die Erfahrung hat gezeigt, dass nach 2-3 halben Tagen sich sichtbare Erfolge einstellen und der Halter genügend Kenntnisse erlangt hat, um alleine ohne Anweisung mit seinem Hund weiter zu arbeiten. Dies sollte immer das Ziel eines solchen Besuches eines Spezialisten sein.
Auch bei der Zusammenarbeit mit einem Hundetrainer gilt es, klare und deutliche Vereinbarungen zu treffen.
Eine Hundeschule ist als Gewerbe anzumelden und somit ist die Vergütung mehrwertsteuerpflichtig. Fehlt eine solche gewerbliche Grundlage, sollte tunlichst vom Besuch Abstand genommen werden. Die Leistung und die Kosten sind im Vorfeld schriftlich zu fixieren.
Unter dem Aspekt, dass es sich um einen Gewerbebetrieb mit den dazugehörigen oft nicht unerheblichen Nebenkosten handelt, sollte ein solcher halber Tag mit 70 - 100 Euro vergütet werden. Die Dauer sollte 3 Termine nicht überscheiten. Auch kann in der Vereinbarung der Abbruch der Ausbildung nach dem ersten Tag vereinbart werden, sollten sich dort nicht die ersten Erfolge zeigen.

Fazit:
Auch wenn sich viele Institutionen darum bemühen, Transparenz in den undurchsichtigen Hundeschulmarkt zu bringen, so bleibt die Suche mühevoll, ist doch das Verhältnis von Halter zum Ausbilder in erster Linie Vertrauensache. Beachtet man aber einige Fakten bei der Suche, wird der Weg zum sozialverträglichen Hund keine Odyssee.

Eine Liste von Jagdhundeschulen und Jagdhundausbilder übersichtlich auf einer Deutschlandkarte findet man auf dem Deutschen Jagdportal.

 

waidmannsheil

Euer

 

stefan

 

Dieser Artikel erschien erstmalig am 15.6.2011 auf dem Jagdblog, das etwas andere Jagdtagebuch

Wurfmeldungen Kleine Münsterländer November und Dezember

Immer wieder kommt es zu heftigen Diskussionen innerhalb der Jägerschaft zwischen Gegnern und Befürwortern alter jagdlicher Traditionen. Dabei wird oft vergessen, dass alle diese Traditionen einen tiefen kulturellen Ursprung haben.

Wenn wir also jagdliche Traditionen, besser Rituale, in Frage stellen oder gar ihre Abschaffung fordern, so sollten wir auch immer berücksichtigen, dass wir den Menschen damit etwas nehmen, was ihnen wichtig erscheint. Das oft aus hygienischen Gründen kritisierte Streckelegen soll den Menschen zur Besinnlichkeit und dem Nachdenken anregen. Für die Erlegung eines einzelnen Stückes sieht die traditionelle Jagd die Totenwacht vor.
Anfang Dezember verfasste ich nachfolgenden Artikel als Grußbotschaft zum Weihnachtsfest, das Fest der Besinnlichkeit.

Wer die Abschaffung von Ritualen fordert, nimmt den Menschen die Möglichkeit der Besinnung, ohne die aber ein kulturelles Leben nicht möglich ist.
Dies gilt es bei der Infragestellung oder gar bei der Forderung der Abschaffung von Ritualen zu bedenken.

Ich persönlich stelle immer wieder bei Gesprächen mit Nichtjägern fest, dass ich mit genau diesen gelebten Traditionen das Bild der Jäger in der Öffentlichkeit rechtfertigen kann und nur dadurch der Jäger in einem Licht erscheint, wie wir es uns als Jäger wünschen.
Deshalb meine Geschichte über die Totenwacht als Phase der Besinnung nochmals hier in meinem Jagdblog.

Die Totenwacht

Hell peitschte der Schuss aus meiner 243er Winchester durch das Tal des badischen Odenwaldes und zerriss die Stille diese brütend heißen Augusttages, dessen langsam sich neigende Sonne sein Ende anzeigte.

Ein Blick über die noch auf der Gewehrauflage aufliegenden Waffe zu der Stelle, an der der Bock eben noch stand, zeigte einen leblosen Körper und dies gab mir die Gewissheit, dass er den Knall nicht mehr gehört haben konnte. Sofort kehrte wieder die für die heißen Hundstage so typische Totenstille im Wald ein. Nur das kurze Klopfen der Rute meiner Wachtel an die Hochsitzwand störte diese Ruhe kurz, als ich sie streichelte , um sie an meiner Freude über den guten Schuss teilhaben zu lassen. Schließlich hatte auch sie den Bock und meinen Schuß aufmerksam auf dem Hochsitzbrett sitzend mit beobachtet, und war sichtlich nervös. Langsam ließ meine starke Anspannung nach. Doch mein Zittern beim Anzünden der Zigarette zeigte mir, wie sehr mich doch noch das Jagdfieber ergriffen hatte. Dann kamen wieder die Zweifel. Hast Du wirklich die Knöpfe gesehen? Hast du die Brunftkugeln genau erkannt? Hektisch zog ich an der Zigarette, die Zeit bis zum ihrem Ende wollte nicht vergehen.

Dann endlich baumte ich ab und ich schritt eilig zum Bock, schließlich wollte ich absolute Gewissheit. Nochmals empfand ich tiefe Erleichterung, als ich vor ihm kniete und die blitzblank gefegten Knöpfe des Kümmerers befühlte, während meine Wachtel aufgeregt den toten Bock bewindete. Doch mir blieb wenig Zeit, mich erneut zufrieden zurückzulehnen, die noch immer große Hitze des Augusttages trieb mich zur Eile, schnellstens die rote Arbeit zu verrichten. Gewehr, Glas, Hut, Rucksack und Hund wurden abgelegt, das Messer hervorgekramt und ich begann mit dem Aufbrechen. Schon gesellten sich die ersten Fliegen zu mir, was mich nicht ruhen ließ, schnellstens den Bock zu versorgen. Als auch diese Arbeit verrichtet war, der Bock seinen letzten Bissen bekommen hatte, wollte ich den Weg zum Auto antreten, schließlich sollte der Bock schnell ins Kühlhaus. Doch dann erinnerte ich mich daran, dass ich etwas vergessen hatte. Beim Gedanken an den Weg zum Auto viel mir ein Holzstoß am Waldrand ein, der auf halber Strecke zum Auto lag.

Dort wollte ich bei meinem Bock die Totenwacht halten.

Eilig strebte ich dorthin, legte die Sachen und den Hund ab, setzte mich so vor den Holzstoß, dass mir das Holz als Lehne diente, sodass ich einen Blick über die hügelige Landschaft des badischen Odenwalds hatte. Den Bock legte ich vor mir auf den Waldboden. Erst jetzt, nach einigen Minuten in der absoluten Stille des Walds, beim Betrachten der so friedlich vor mir liegenden Hügellandschaft des Odenwalds und dem Anblick des erlegten Bockes überkam mich die notwendige Ruhe, das Geschehene Revue passieren zu lassen. Nur einmal, als weit in der Ferne ein Reh schreckte, wurde ich kurz aus meinen Gedanken gerissen. Der Anblick des Wildes, das Ansprechen des Bockes, der Entschluss des Erlegens, die Freude über einen guten Schuß und einen richtigen Abschussbock gingen mir noch einmal durch den Kopf. Tiefe Zufriedenheit machte sich breit. Doch beim Blick auf den vor mir liegenden Bock kamen auch mahnende Gedanken. Ich habe als Mensch in die Natur eingegriffen und dem Leben dieses Tieres ein Ende gesetzt. Auch die Gedanken, einem Kümmerling ein schmerzloses Ende ermöglicht zu haben, können einem diese immer wieder in diesen Minuten aufkommenden Zweifel, dieses Recht zu besitzen, nicht nehmen.

Über die vielen Gedanken über die Philosophie der Jagd , die ich mir während der Totenwacht nach dem Abschuss des Bockes in der Stille des Walds gemacht hatte, war es fast unbemerkt dämmrig geworden und am tiefblauen Sommerhimmel funkeln zaghaft die ersten Sterne. Ich griff zu meiner neben mir liegenden Wachtel und streichelte ihr über den Kopf. Sie schaute zu mir auf und Ihre schwänzelnde Rute lässt das vertrocknete Laub rascheln.“So, jetzt fahren wir zum Uli, hängen den Bock ins Kühlhaus, du bekommst dein Futter und dann gehen wir mit Uli in der Krone den Bock tot trinken!“ Als Gewehr, Glas, Hut und Bock am Mann sind, springt sie fröhlich im letzten Büchsenlicht vor mir her zum Auto, schließlich hatte sie das Wort „Futter“ deutlich aus meinem Satz herausgehört. Ich jedoch bin glücklich, meinem Bock die letzte Ehre erwiesen zu haben, ist es für mich die Totenwacht ein wichtige Phase der Besinnung und immer der ganz persönliche Abschluss eines erfolgreichen Jagdtages.

waidmannsheil

Euer

stefan

Der Artikel erschien erstmalig am 9.1.2007 auf dem Jagdblog- das etwas andere Jagtagebuch

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